Wie ist das Leben eines Abenteurers ?

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Pandor Vildaban
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Ein Kobold kommt selten alleine - Geburtstag

Beitrag von Pandor Vildaban »

Leise schloss Pandor die Tür des Kinderzimmers zu und drückte, begleitet von einem leisen – Tock – Geräusch, resignierend die Stirn gegen die hölzerne Pforte.
Ein, zwei tiefe Atemzüge, als sich seine Gedanken geordnet hatten und sein Körper von einer neuen Motivationswelle des „komm in die Gänge“ durchströmt wurde, setzte er sich in Bewegung.

>> Mirja, Baumhaus, Sofa … jetzt. <<
„Heyy….“, begrüßte ihn seine Frau mit einem mitfühlenden Blick.
„Heyyyy …“, seufzend und müde steuerte Pandor das Sofa an, auf dem sich bereits (s)ein rothaariges Hindernis, der Länge nach breit gemacht hatte.
„Wer hat gewonnen?“, bohrte die besorgte Mutter nach.
„Unentschieden. Kschhh … rutsch mal“, mit auffordernden Handbewegungen fuchtelte der weißhaarige Eroberer Mirjas Beine zur Seite und ließ sich, wie in Ork im Porzellanladen und ohne Rücksicht auf Verluste, neben sie aufs Sofa fallen.
Gerade noch im letzten Moment zog Mirja ihre Beine ein, um sie dann mit einem gespielten Knurren auf den Schoß ihres Mannes zu bugsieren.
„War das ein liebevolles Knurren, oder … territoriales Verhalten … ?“. Pan lächelte liebevoll seine Gefährtin an, die ihn wiederrum herausfordernd anfunkelte
„Weiß nicht, wahrscheinlich beides. Hat sie sich wieder beruhigt?“
Umständlich löste Pandor eine kleine Scheide, samt Inhalt, von seinem Gürtel und schupfte alles auf den kleinen runden Tisch vor dem Sofa.
„Ja, nein, … ach keine Ahnung.“

„Ist sie das, die Klinge … ?“
„Jep, genau das ist sie … die Klinge der Assassinen“
„Sieht eigentlich gar nicht so gefährlich aus.“
Nach ihrer schicksalhaften Wandlung hatte Mirja eine ganz andere Einstellung zu „gefährlich“.
Nicht nur, dass sie schneller und stärker war als ihr Mann, ihre Fähigkeiten zur Regeneration ließen selbst tiefe Wunden innerhalb von Stunden heilen.
Kleinen Wunden wie Abschürfungen, Schnitten, oder Kratzern schenkte Mirja schon seit langem keine Beachtung mehr.
„Jep. Der mystische Dolch, geschaffen, um die Opfer einfach ausbluten zu lassen.“
„Der Elf hat sie ihr einfach geschenkt?“
„Jep, als Taschen und Brotmesser.“
„Ich bring ihn um.“
„Mach ruhig und verscharr die Reste irgendwo im Wald.“
„Welche Reste?“, ein finster mörderisches Lächeln huschte über Mirjas Lippen.

Pandor liebte diese Frau!

„Was hat sie gesagt? Motzt sie rum, dass wir viel zu streng zu ihnen sind?“
„Aye. Sie fühlt sich ungerecht behandelt und hat mir, als ich ihr den Dolch abgeknöpft habe, tausend Dinge an den Kopf geworfen.
Wir sind doof uuunnnndd gemein uuunnndd andere Kinder dürfen viel mehr als sie unnnddd sie sind schon groß uunnnd außerdem und sowieso …“
„Andere Kinder dürfen mehr als sie? Pfff … von wegen! Auf Drachen reiten, durch Wälder rennen, Tavernen auf den Kopf stellen, mit Magie experimenteiren, einen kleinen Zoo halten … . Klar, alle Kinder dürfen das!“
„Vildaban, darf das!“
„Ich weiß nicht nach wem Arken kommt, aber …“
„…Dirion …“, fiel ihm Mirja ins Wort.
Nach Pandors Eifersuchtseinlage, nutzte Mirja schamlos die Momente aus (und der hier war wirklich aufgelegt), um immer wieder etwas Salz in Pans offenen Stolz zu streuen.
Bohaaa und das brannte, das brannte ordentlich.
Noch ahnte die Jägerin nicht, welch Unheil sie mit ihrer Geheimniskrämerei in Gang gesetzt hatte. Niemand nimmt mir meine/Pandors Beute … .
„HA HA HA … NICHT WITZIG … du mich auch! “, zischte der eifersüchtelnde Ehemann missmutig und knuffte seine Frau in den großen Zeh.
Kichernd warf die rebellische Rothaarige ihrem PANtoffelhelden eine versöhnende Kusshand zu.

„Also hat Arken endlich einmal seine Nase aus den Büchern gehoben?“
„Aye.“
„Also, was hat er gesagt?“
Um klugscheißend rüberzukommen hob Pandor seinen Zeigefinger und unterstrich die Worte mit einem belehrenden Unterton  
„ … wir brauchen euer Vertrauen um groß zu werden …“
„Das hat er gesagt?“
„Ja…“.
„Das hat er nicht von mir …“
„Von mir auch nicht …“
„Du Pan?“
„Mmhh?“
„Er hat recht.“
„Ja, ich weiß.“
„Bald ist ja Koboldtag, unser Geburtstag. Was hältst du davon, wenn wir ihnen etwas schenken, was ihnen zeigt, dass wir ihnen vertrauen?“
„Wir sollen sie bis an die Zähne bewaffnen und in die Welt hinausschicken? Klar, bin dabei! Aber ist die Welt überhaupt bereit für so viel Wahnsinn?“
Belustigt schüttelte Mirja den Kopf und stieß ihren Mann mit dem Fuß in die Seite.
„Blödmann! Bevor wir die Welt ins Chaos stürzen, fangen wir erst einmal klein an.“
„Woran denkst du?“
Voller Tatendrang rutschte die Jägerin hoch und saß kerzengerade vor Pandor.
„Für Arken habe ich eine tolle Idee! Einen Zauberstab, den er auch als Wanderstock verwenden kann.
Und für Lenja … „
„Naja, Leni schmollt schon seit Wochen große Krokodilstränen, weil sie endlich kämpfen möchte.“
„Denkst du das was ich denke?“
„Eine rosa Handpuppe?“, grinste der tyrannische Erzieher.
Mirjas Lippen zuckten hoch und ihre Augen blitzten voller Schalk
„Kriegt sie sowieso, ist ja Koboldtag!“
„Wie wäre es damit - du kümmerst du dich um den Stab und ich übernehme Lenis Kampfwut?“.
„Abgemacht!“. Zum Besiegeln des Paktes streckte die Sofakönigin ihrem Prinzen den Fuß entgegen und knautschte sich gelassen wieder in die aufgebauschten Kissen.  
„Abgemacht. Was wünscht du dir?“, lachend schüttelte Pandor Mirjas Fuß.
 „ … massieren, da … beim Knöchel, da tuts weh!“ 


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Pandor Vildaban
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Re: Wie ist das Leben eines Abenteurers ?

Beitrag von Pandor Vildaban »

Es waren gefährliche Zeiten hoch im Norden.
Jeden Tag wurden Nordhainer auf groteske Art und Weise getötet und abgeschlachtet.
Die einst so verschlafene Siedlung, voller rauer, rüpelhafter, doch harte Schale weicher Kern - Persönlichkeiten, war in heller Aufregung.
Von einer Evakuierung wurde gesprochen und davon alle Bürger Nordhains in Sicherheit zu bringen.

Auch im Wolfsbau der Vildabans herrschte helle Aufregung.
Die Kinder bekamen die Geschichte serviert, die ganze Sippe der Vildaban würden für einige Wochen zu Oma Fenria, in ihr herrschaftliches Winterdomizil, ziehen.
Doch Pandor würde Mirja in einer freien Sekunde die Wahrheit erzählen.
Das ein übermächtiger Stierdämon, ein Handlanger Zirons in Nordhain eingefallen ist und wahllos Nordhainer getötet hat, um sie in die Untoten Armee der Elderlichen einzugliedern.
Das irgendwer, oder irgendetwas auf schreckliche Weise Jagd auf Jäger/innen, Arbeiter/innen und Bürger Nordhains macht.
Nordhain war einfach nicht mehr sicher für eine Familie mit zwei kleinen, neugierigen Kindern ...

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Pandor Vildaban
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Stärke entsteht aus Not, nicht aus Verlangen

Beitrag von Pandor Vildaban »

Warum willst du „stärker“ werden?
Was heißt überhaupt Stärke?
Wie weit würdest du gehen?

In der Ausbildung zum Paladinnovizen bei den Sentinals of Light – SoL,
unter dem Banner der Drachengilde Schwingen der Verdammnis - SdV,
als schwarzer Templer in der Legion der Diener des Namenlosen - DdN,
geläutert unter den flammenden Flügeln der Aetas Phoenicis – AP,
und als Hauptmann in den Reihen der königlichen Ritter - DkR.
Das Leben des Kriegers ist hart und voller Entbehrungen.  
In hunderten Schlachten stand Pandor an vorderster Front und hat die großen Kriege der Welt ge-und überlebt.
Er sah, wie Kameraden und Freunde ihr Leben verloren, Familien auseinandergerissen, ganze Dörfer, gar Städte niedergebrannt und ausgelöscht worden waren.
Er konnte sich nicht mehr an die Namen der Seelen erinnern, deren Körper er noch in den Armen hielt, bevor das letzte Licht des Lebens in ihren Augen erlosch.
Als die Welt sprichwörtlich am  Abgrund stand – war er dabei und stand daneben.
So oft, wie sein Leben schon am seidenen Faden hing, ist es ein Wunder das er bis jetzt überlebt hat.
Vielleicht wurde aus Pandor über die Jahrzehnte des Kämpfens auch nur ein Veteran, ein zäher Bastard, mit einer gehörigen Portion Glück, der einfach zu stur ist um (jetzt) ins Gras zu beißen.
Vielleicht war es Fortunas Wille, die schützend ihre Hand über ihn hielt,  oder doch die Launen des Schicksals, die ihn dazu auserkoren haben irgendwann als Legende in die Geschichtsbücher der Welt einzugehen,
oder doch die innige Liebe zu seiner Frau und seiner Familie?

Was es auch immer ist – es hält ihn bis heute am Leben.

Kaum ein Tag verging, an dem nicht irgendeine Seele vom Tod geholt wurde, nicht irgendwelche Kreaturen, Monstern, machthungrigen Geschöpfen,
oder Götter und Dämonen aus ihren Löchern krochen um die Welt nach ihren Vorstellungen zu formen.
Seit dem Blutbad des Stierdämons in Nordhain, das niemand aus Nordhain verhindern konnte, fühlte Pan eine Art von Macht und Hilflosigkeit in sich aufkeimen.
Es war viel mehr die Erkenntnis, ein einfacher Krieger und ein gewöhnlicher Sterblicher zu sein.
Eine bedeutungslose Marionette in einem Kampf ausgetragen zwischen Göttern und Mächten, die achtlos mit dem Schicksal ganzer Völker spielten.
Er war einfach nicht stark genug die Menschen zu beschützen die er über alles liebte.
Seine Frau Mirja, seine Kinder Selenja und Arken, den Clan der Vildaban und Assuan … irgendwann würde er sie an grausame Kriege, machthungrige Tyrannei, oder an die Gier der Götter verlieren.
Niemand konnte ihn auf dieses Gefühl vorbereiten, niemand konnte ihn darauf vorbereiten welche Kettenreaktion es in ihm auslösen würde.
Für sie musste stärker werden …  

======================================================================================
Vom Kampf schwer gezeichnet, lehnte sich der Krieger an einen Felsvorsprung.
Vor ihm lag blutüberströmt eine der mächtigsten Bestien. Unter jedem Atemzug hob und senkte sich der gewaltige Brustkorb der Bestie.
Aus siedenden Nüstern sog die Kreatur ein letztes Mal den Geruch des Kämpfers ein, ehe sich seine schuppigen Augenlider für immer schlossen.
 
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Pandor Vildaban
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Re: Wie ist das Leben eines Abenteurers ?

Beitrag von Pandor Vildaban »

>Du sieht nicht gut aus? Ist alles in Ordnung?
>Jaja, nur ein wenig außer Atem.
>Setz dich bitte. Ich bin gleich bei dir.
>Bei euch alles ruhiger geworden?
>Ja, merklich. Verstauchungen, triefende Nasen, Kräuter gegen Schwangerschaften, … das Übliche.
>Sag bloß, es kommt kommt Langweile auf?
>Solang es Leute wie dich gibt, sicher nicht! Aber du bist bestimmt nicht wegen Krankenakten hier. Also, was führt dich zu mir?
>Ich brauch was gegen die Schmerzen.
>Soso … gegen Schmerzen?
>Ja, sag ich doch …
>Versuch den Arm zu heben.
>Ächzz … .
>Gut, der Gips sitzt noch gut. Schmerzt der Arm?
>Geht so. Der Gips drückt ziemlich.
>Ist wegen der Schwellung. Den Gips kann ich dir etwas lockern, aber mit der Schwellung wirst du noch eine Weile leben müssen.
Der Arm ist an mehreren Stellen gebrochen. Hast Glück gehabt! Wäre es ein offener Bruch, hättest du den Arm verloren.  
>Danke, … du weißt echt, wie man jemanden aufbaut.
>Deswegen bin ich Heilerin geworden!
>Zieh das Hemd hoch.
>Hilfst du mir mal?
>Hhmm, hast du es von wem anschauen lassen?
>Wozu ? Gwendolyn hat was zusammengezaubert
>Was hat sie gesagt?
>Weiß nicht … .
>Pandor Vildaban !
>Hrmm, irgendwas von, das sollte sich nochmal wer ansehen ...  .
>Und hast du es anschauen lassen?
>Nein, aber ... deswegen bin doch hier.
>Tut das weh ?
>Nei gnnnhhhgrrmm …  .
>Also doch!
>Ja, etwas … .
>Und das?
>Zrrmmm … k … e … Tzzzzzz … . JAArrghh … wenn eine Heilerin mit ihren GRIFFELN draufdrückt, dann schon !!
>Heb bitte deinen Arm etwas höher.
>Was willst du mit dem Hörrohr? Ich brauch nur was gegen die … .AUUU !! HENKER, ICH SCHWÖR DIR…  .
>Halt still! Atme tief ein … und aus … und nochmal ein – halten … – und wieder aus. Das hört sich nicht gut an. Außer Atem hast du gesagt?
>Aye, wieso … ?
>Wie lange schon ?
>Seit ein paar Tagen.
>Du, ich muss dich hier behalten.
>Das kannst du … vergiss es! Gib mir einfach was gegen die Schmerzen und ich bin raus hier!
>Pandor, das kann ich machen, ABER … wenn du jetzt durch die Tür gehst, wirst du wahrscheinlich draufgehen.
>Hrrmm … wie war das mit dem … „du weißt wie man jemanden aufbaut". Kannst du nicht was tun?
>So leid es mir tut … nein. Ich bin zwar Heilerin, aber auch ich kann keine Wunder vollbringen. Das muss sich wer mit Expertise über internistische Anatomie ansehen.
>Bitte auf „menschlich“.
>Deine gebrochenen Rippen heilen nicht und verletzen deine Lunge ...
>Jävvlaa ... . Wenn Mirja das rauskriegt, kann ich mich ...
>Was meinst du ?
>Ach nichts. Mal was gegen die Schmerzen, der Rest ergibt sich schon.
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