[Quest] Dadwen

Rollenspielforum für Geschichten.
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Shira'niryn
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Shira'niryn »

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Einige Stunden saß sie nun schon im Ritualkeller, zwischen der eingewickelten Leiche von Naeldir und dem Beutel und der Kiste, in welcher sich die Eluvrensplitter und das Herz aus seinem Leib befanden. Sie hatte das Herz immer wieder zur Hand genommen, hatte es untersucht, hatte versucht zu verstehen, wie es funktioniert und sich entsprechend Gedanken darüber gemacht, wie das neue Herz aufgebaut sein musste.

Immer wieder hörte sie das Knarzen der schweren Steintür, wenn Livius den Raum betrat um sich mit einem vergewissernden Blick zu erkundigen, ob sie Hilfe brauchen würde. Vermutlich irritierte es ihn, dass sie schon Stunden hier unten saß, ohne einen nennenswerten Fortschritt zu machen. Aber sie wollte den Aufbau eben verstehen und wollte, dass Ba'thals Herz genau so funktionieren würde, wie jedes andere auch, vielleicht sogar besser.

Letztendlich jedoch glaubte sie es verstanden zu haben und sie konnte mit den Vorbereitungen für das Ritual beginnen. Die letzten Tage über hatte sie Fokuskristalle, graviert mit den Wörtern der Macht, mit ihrer Kraft aufgeladen und viel Zeit zum Regenerieren in ihrer Kiste verbracht. Das letzte Mal, dass etwas Vergleichbares 'hergestellt' wurde, war während ihrer Geburt und dort wurden zwei Sternensplitter verwendet. Auf diese konnte sie nicht mehr zurückgreifen, ein Glück, dass das Herz viel kleiner als ihr eigener Körper war und auch nicht die exakt gleiche Funktion erfüllen musste. Er sollte 'nur' ein lebendiges, pumpendes Eluvrenherz werden. Dennoch brauchte sie mehr Kraft dafür, als sie auf einmal aus ihrem Kern ziehen konnte.

Der kleine Ritualkreis wurde wie gewohnt aus einer Mischung aus Drachenblut und Kreide gezogen, wobei sie sich alle Zeit der Welt ließ, damit er jegliche Unebenheiten vermissen ließ. Die aufgeladenen Fokuskristalle platzierte sie an den entsprechenden Stellen und schließlich fand der große Eluvrensplitter, den Armon besorgt hatte, seinen Platz im Zentrum. Eine letzte Besonderheit fehlte und auch um diese hatte sie sich schon ein paar Tage im Voraus gekümmert, damit sie genügend Zeit hatte sich davon zu regenerieren. Die mehr wabernde Flüssigkeit, wie flüssiger Nebel, in einem hell schimmernden Ton, fast ein wenig grünlich, befand ich in einer kleinen Schale und wurde neben den Eluvren platziert. Ein bisschen dieser besonderen Flüssigkeit hatte sie auch im Ritualkreis selber verarbeitet, es würde dennoch reichen, um das Ritual zusätzlich beachtlich zu verstärken. Livius mochte ihre Entscheidung nicht... aber das hielt sie nicht davon ab. Die Substanz war einzigartig, so wie das Eluvrenherz einzigartig sein würde.

Sie hatte zwei kleine Beutelchen mit getrockneten Alraunewurzeln und Schwarzen Perlen bei sich – ohne diese beiden Komponenten würde es vermutlich schwierig werden die Energien, die hier gebündelt werden würden, in dem Ausmaß zu nutzen und zu lenken.
Es war so weit. Sie ließ sich in ihrer ursprünglichen Gestalt am Ritualkreis nieder, es würde kein Fünkchen Energie aus ihrem Kern unnötig verschwendet werden und schloss die Augen.
In gewohnter, routinierter Weise konzentrierte sie sich auf die Kraftquelle in ihrem Inneren. Wie viele andere Drachen brauchte sie keine Kraft aus der Astrealebene zu ziehen, sie selber war die Kraftquelle ihrer Magie. Sie bündelte und webte sie, speiste sie in den Ritualkreis und griff dabei ebenso auf die geladenen Fokuskristalle, sowie die Reagenzien zurück. Sogleich fühlte sie das feine Knistern im Gefüge, als die geballte magische Kraft im Raum sich auch dort bemerkbar machte.

» H'apera Bash'rr Llor Cka'hera Karngh'im «

Die kehligen, fast knurrenden Worte der Drachenmagie kamen deutlich über ihre Lefzen und sogleich spürte sie das feine Vibrieren innerhalb des Ritualkreises. Es war das erste Mal, dass sie mit jener besonderen Substanz wirkte und sie fühlte den verstärkenden Effekt sofort. Es war anstrengend die Energien zu lenken, viel anstrengender als erwartet und für einen winzigen Moment hatte die Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war -so viel- Energie zu nutzen. Der Eluvrenkristall, er sollte ein Herz werden. Die Energien mussten dort hin und sich nach ihrem Willen formen.

» H'apera Bash'rr Llor Cka'hera Karngh'im «

Sprach sie erneut, während sie sich auf den Eluvrenkristall in der Mitte fokussierte, sowie der Schale mit dem flüssigen Nebel. Ein Schimmern und Knistern erfasste schließlich den Eluvrenkristall, der sich unter ihrem Willen und der angesammelten Kraft zu formen schien und dabei Flüssigkeit aus der Schale zog.

» H'apera Bash'rr Llor Cka'hera Karngh'im «

Die Fokuskristalle bekamen unter einem widerlich knackenden Geräusch Risse, als würde sie der Kraft nicht mehr standhalten können, während der Eluvrensplitter noch immer seine Form änderte. Nach und nach, langsam aber stetig, als wäre es ein außerordentlich zäher Prozess. Der kleine Kristalldrache kauerte am Kreis und versuchte mit allen Mitteln den Energiefluss aufrechtzuerhalten und in die korrekte Bahn zu lenken. Ein Herz. Ein Herz. Ein Herz.

» H'apera Bash'rr Llor Cka'hera Karngh'im «

Die Fokuskristalle zersprangen mit einem lauten Knall in winzige Splitter und mit einem Schlag entlud sich auf der letzte Funken an Kraft auf den Eluvrensplitter. Ein Herz. Ein Herz. Ein Herz. Das war der einzige Gedanke, der einzige Wille der in diesem Moment noch im Kristalldrachen herrschte und schließlich konnten die gebündelten Energien nicht mehr länger gehalten werden und mit einer Druckwelle zerstreuten jene sich im Ritualraum. Shira'niryn taumelte nach hinten, fühlte die leere und die Schwäche ihrem Kern ergreifen und doch war das Erste, was sie tat, den Gegenstand in der Mitte des Kreises zu betrachten.

Da lag es. Ein perfektes Herz aus Eluvrenkristall, lebendig, pumpend... nur darauf wartend, einen Wirt zu bekommen. Erleichterung schwappte wie eine kleine Welle über sie und vorsichtig nahm sie das lebendige Kristallherz in ihre Krallen. Kleine Korken, die sie vorbereitet hatte, wurden aus einem Beutel genommen, damit die Zugänge des Herzes versperrt werden konnten – die wabernde Flüssigkeit, der lebendige Magieverstärker, der in das Herz gefüllt wurde, sollte nicht einfach wieder hinauslaufen können. Das durfte er erst, wenn es im neuen Körper eingesetzt wurde.

Es war fertig.

So erleichtert hatte sie sich lang nicht mehr gefühlt, was sicherlich auch mit der Schwäche einher kam, die sie spürte. Sie fühlte sich ausgelaugt, ihre Glieder und ihr Kern schmerzten, aber das war es wert gewesen. Vorsichtig wurde das Herz in eine kleine, gepolsterte Kiste gelegt – dort wurde es vor sich her pumpen, bis der Tag des großen Auferstehungsrituals gekommen war. Sie brauchte nun erst einmal dringend ihre Kiste und als hätte Livius alles beobachtet, kam er in den Ritualraum und den kleinen Drachen auf die Arme zu nehmen, um ihn den Weg bis zur Kiste zu tragen, wo sie sich ausruhen konnte. Sie konnte keinen Schritt mehr machen.
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Shira'niryn
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Shira'niryn »

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Der letzte Tag der Vorbereitung war gekommen und an diesem Abend würden sich alle versammeln, die auch am eigentlichen Tag des Rituals dabei sein würden.

Samira und Lise, als alte Freunde des gestorbenen Fürsten und Vertreter des Volkes der Töchter der Löwin.
Liltha, Armon, Elenwen und Amathlan als Beistand für Larin'ael, als alte Freunde, als Nachfolger, als Zeugen.
Thrilmanduil und Shar'luni'rea als Kinder des Waldes und alte Freunde Naeldirs.
Die Bewahrer, Livius, Golga und Shira'niryn, als Organisatoren, alte Freunde, als treibende Kraft des letzten Wunsches.
Ba'thal... der, um den sich alles drehte.


Es sollte alles durchgesprochen werden. Alle Bedenken sollten, so gut es geht, abgelegt und jeder Schritt verinnerlicht werden. So ausführlich und genau, dass am 16. Tag des Mondlaufes, jeder wusste, was er zu tun hatte. Tatsächlich vergingen mehr als drei Stundenläufe, in denen man sich in Glaedi zusammengesetzt hatte. Shira'niryn hatte erklärt, was sie bereits getan hatten. Das Erschaffen des pochenden Herzens, das Organisieren des Körpers. Sicherlich gab es Bedenken, doch vermutlich beruhigte es den größten Teil der Anwesenden, dass Larin'ael das Opfer freiwillig geben würde und so entschloss man seinen Aufstieg zu den Sternen auch mit einem entsprechenden, traditionellen Lied zu begleiten, wenn es so weit war.

Es wurden viele Fragen gestellt, die meisten geboren aus Skepsis gegenüber Ba'thal, da jener sich nicht unbedingt von einer diplomatischen Seite zeigte. Shira'niryn wollte den Weg eigentlich nicht wählen, doch als die Stimmen gegen den Lichtelfen immer lauter wurden, hatte sie keine Wahl, als ihre Sanftmut einmal fallen zu lassen. Die Worte, die sie an Ba'thal wandte waren weniger freundlich, mehr mit einer Nuance Härte in der Stimme, etwas, was sich seltener beim Kristalldrachen zeigte.

»Ba'thal?«
»Mhmh?«
»Dir ist bewusst, dass deine Rückkehr in dieses Leben, allein an uns hängt, ja?«
»Durchaus, Shira'niryn. War ich. zu direkt?«
»Gut. Bevor wir also weiter darüber reden, wie wir das riskieren... habe ich nun auch Bedingungen an dich. Und ich will das du mir nun genau zuhörst, ja?«
»Ihr.. Bedingungen?«
»Allerdings. Immerhin liegt es in meinen Händen, ob du wieder frische Luft atmen kannst, oder weiter im Diadem lebst, mhm? Ich denke ich bin in einer durchaus guten Position dafür.«


Auch bei Ba'thal hatte sich die Stimmung geändert. Eine Augenbraue empor gezogen, glaubte Shira gar kurz etwas wie Empörung seiner Stimme zu entnehmen, als würde der Lichtelf ihr nicht glauben, dass sie wagte IHM Bedingungen zu nennen. Er nähert sich ihr und stellte sich in seiner energetischen Erscheinung direkt vor ihr, doch sie erwiderte den Blick und wich nicht zurück. Sie wusste, dass sie ihn in der Hand hatte und da ändert auch die Stimme des Lichtelfen nichts, als jener sie so leise erhob, dass keiner außer Shira'niryn und Livius ihn vernehmen konnte. Sie antwortete genauso leise, mit ruhiger, stoischer Stimme.

»Ihr täuscht Euch. Ihr habt es immerhin versprochen. Der Schwur eines Drachen...«
»Ich versprach euch zurückzuholen, nicht unter welchen Umständen, korrekt?«
»Vergessen werde ich das nicht.«


Mit einem lauteren "Meinetwegen" zog sich Ba'thal wieder auf seine alte Position zurück und Shira'niryn konnte nicht einfach als einen Mundwinkel anzuheben, um den kurzen Funken an Selbstgefälligkeit zu zeigen. Wenn Ba'thal wüsste, welche Sicherheitsvorkehrungen sie getroffen hatte, um kein Monster in diese Welt zu holen. Sie war gewiss nicht so naiv, wie viele es glaubten.

»Die Bedingungen... du wirst in eine Welt zurückkommen, die nicht mehr jene ist, die du kennst. Hier herrschen andere Strukturen, andere Hierarchien und andere Mächte. Auch du wirst nicht mehr der sein, der du mal warst. Du wirst einen Körper haben, aber deine Macht wirst du niemals zurückbekommen. Sie ist mit den Jahrtausenden im Diadem versiegt. Du wirst lernen müssen, dich anzupassen. Du wirst dich an die neuen Strukturen anpassen, du wirst dich nicht gegen die Oberweltselfen wenden.«
»Und wenn die duredhil die Oberwelt erobern...? Darf ich Euch dann höflichst fragen, ob ich Ihnen den Kopf abschlagen darf?«
»Du brauchst nicht meine Erlaubnis, um dich gegen die Unterreichselfen zu kümmern und damit meine ich... speziell Dunkelelfen und nicht ein Waldelf, der sich eine Höhle unter einem Baum gebuddelt hat.«
»Mh... einverstanden. Sie müssen wahrlich im Unterreich leben.«
»Sie müssen Lloth folgen. Oder einer anderen Gottheit des Unterreichs.«
»Sind wir dann damit fertig?«
»Vorerst.«


Das Gespräch zwischen den Beiden hatte offenbar auch den aufkeimenden Unmut zwischen den Anwesenden besänftigt und so konnte man sich wieder der ausführlichen Erläuterung des Rituals widmen, bis wirklich keine Fragen mehr offen waren. Der kleine Kristalldrache hatte ein gutes Gefühl, mit der Hilfe der Anwesenden würden sie es schaffen, ihre Pläne durchzusetzen, Ba'thal in dieses Leben zu holen.

Sechs Tage noch.
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Ba'thal
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Ba'thal »

Seine überragenden Sinne teilten ihn mit, dass er offensichtlich etwas Falsches gesagt hat.
Was es wohl war? Worüber sprach er gerade noch? Oh, ja. Genozid. Erst die Dunkelelfen beseitigen, dann mit den Waldelfen fortfahren, so sie sich nicht von ihrem Verrat rein gewaschen hätten bis dahin. Vermutlich tausend Jahre Zeit, er fand es ausreichend.
Aber etwas daran schien falsch zu sein.
Vielleicht waren es auch nicht seine überragenden Sinne, sondern die Reaktionen der anderen. Gut, von den Lindhel war das zu erwarten. Das sie nicht weggelaufen sind, wie damals, hatte ihn schon überrascht. Seit wann hatten sie so etwas wie Courage? Aber von anderen? Wussten sie etwa nicht, wie man mit Verrätern umging?
Für den Moment ging er auf die verschiedenen Bedingungen ein. Es war nicht bindend. Es war vielleicht vom Vorteil, dass er so direkter Art war. Es war das, woran er sich erinnerte, zumindest grob. So war er. So würde er bleiben. Vielleicht dachte niemand, dass er lügen würde.
Doch Worte waren Worte, mehr nicht. Für ihn nicht bindend, vor allem gesprochen gegenüber Wesen, die ihn und seine Denkweise nicht verstanden. Er sah die Welt mit anderen Augen, legte andere Maßstäbe an als ein jeder von ihnen, selbst als Shira’niryn.
Sollten sie sich doch der Illusion hingeben, sie hätten das Kommando. Gewiss, es mochte ihm zuerst an Kraft fehlen, doch über die Aussage der Drachin konnte er nur schmunzeln. Niemals wiedererlangen? Niemals war ein Wort, welches man gegenüber einem Lebewesen seines Alters nicht benutzen sollte. Er hatte vor, dieselbe Zeitspanne erneut zu leben und erneut und erneut, bis selbst die Sterne starben. Er würde einen Weg finden. Er fand immer einen.
Denn während sein Volk nicht mehr existierte, existierte er noch.
Einzig eine Frage, die des Edhel Armon, ließ ihn einige Momente nachdenken. Wieso war er im Diadem? Eine Strafe? War es ein Gefängnis? Waren sie im Begriff, ein Monster zu befreien?
Er wusste es nicht und so sah er keinen Grund, nicht ehrlich zu antworten. Das Diadem suchte sich immerhin einen Würdigen aus, der Malethons Prüfungen bestand. Sicherlich, man könnte behaupten, er suchte sich die fähigsten Wirte, was zwar auch durchaus stimmte, aber dennoch…
Naeldir traute ihm. Nun, Naeldir hielt auch ein mörderisches Seemonster in einer Badewanne, von daher war sein Urteilsvermögen hinsichtlich Risiken vielleicht etwas eingeschränkt, wie auch die Tatsache bewies, dass er sich im Endeffekt umbrachte und nur durch Ba’thal überleben konnte.
Die Zeit würde wohl zeigen, ob die Teilnehmenden des Rituals eine Heldentat begingen – oder den schlimmsten Fehler ihres Lebens, für die sie von allen nachkommenden Generationen verflucht werden würden.
Am fünften Tag der Woche würde sich zumindest schon einmal entscheiden, ob sie es schafften. Was daraus werden würde, würde sich sicherlich später zeigen…

 
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Ba'thal
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Ba'thal »

Das Ritual selbst folgte er nur bedingt aufmerksam. Sollten die Magier machen, was sie wollten. Er konnte ohnehin nicht eingreifen.
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Recht akribisch bereiteten sie alles vor. Immerhin. Ganz unfähig schienen sie doch nicht zu sein, er hatte langsam schon Zweifel an der Auswahl gehabt.
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Was er an Macht besaß, brauchte er für den letzten Schritt, um das Diadem in diese Welt zu bringen.

Langsam nur zog er die Luft in seine Lungen, als das Ritual beendet war. Es war sehr ungewohnt. Kein Reflex, aktive Arbeit. Er hatte seit Zeitaltern nicht mehr atmen müssen, nicht mehr können.
Seine Atmung beschleunigte sich. Nein, zu schnell. Sie setzte wieder aus. Das war auch nicht richtig, fühlte sich nicht richtig an. Nach und nach gewöhnte er sich jedoch mehr oder weniger daran, zumindest richtig zu atmen.
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Benommen setzte er sich dann auf. Die Anstrengung, die dabei nötig war, irritierte ihn. Mit Hilfe richtete er sich auf, nur um wenige Momente danach wieder zu knien. Ba’thal mangelte es an der notwendigen Beherrschung seines neuen Körpers, der nach seinem alten Ebenbild gestaltet war.

Ein hehres Opfer war es von Larin’ael Tir’Daer, sein Leben zu geben, für das größere Wohl. Ba’thal selbst war davon überzeugt, auch wenn andere dort skeptischer waren. Sie bräuchten einfach Zeit, sich an ihn, seine Sichtweise und seine Weisheit zu gewöhnen. Doch es war unvermeidbar, dass dies eintreten würde. Die Zeit würde für ihn arbeiten. Niedere Wesen würden zwangsweise den Platz, der ihnen angedacht war, einnehmen.
Das war ihre Natur. Und diese ließ sich nicht überlisten.

Während er seinen Gedanken nachhing, ließ er Revue passieren. Gut, er hatte wieder einen Körper. Seine Bewegungen waren fahrig, fast schon plump, ohne die Eleganz, die seinesgleichen auszeichnen sollte. Seine Stimme war brüchig und ließ jedes melodische Taktgefühl vermissen. Und er traute dieser Welt genau so wenig, wie diese Welt ihm, weshalb sein Blick argwöhnisch und voller Misstrauen durch die Umgebung wanderte.
Kleine Schritte. Vorerst. Er hatte Zeit. Doch das er hier recht wehrlos mit einem Waldelf eingesperrt war, einem Deserteur, ließ ihn nichts Gutes hoffen.

Er musste darauf setzen, von seinen Besuchern das zu erhalten, was er brauchte. Bedauerlicherweise würde die Drachin – die er, aufgrund ihres mangelnden Respekts, ebenso respektlos als lavan bezeichnete – wohl genau das verhindern wollen.
Nein, er war es nicht unbedingt gewohnt, zu lügen. Dazu bestand damals keine Notwendigkeit. Noch etwas, was sich verändert hatte. Zivilisiertere Zeiten waren es dereinst, eindeutig.

Die nächsten Vorhaben waren also schon vorherbestimmt. Lernen, seinen Körper zu beherrschen, an die notwendige Ausrüstung kommen und von hier verschwinden. In dieser Reihenfolge, denn er hatte nicht vor, wehrlos die Welt aufzusuchen. Er erinnerte sich daran, dass diese recht unsicher war und er bezweifelte, dass alle seine Sichtweise teilen würden.
Vielleicht war es also auch notwendig, sich Verbündete zu suchen. Doch wer kam in Frage?
Nun, es blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten. Das lavan würde ohne Zweifel wieder auftauchen, ihm noch einige Sachen bringen. Und irgendjemanden würde er auch noch zur politischen Lage befragen können. Dann würde er wissen, an wen er sich wenden konnte.

Er erwartete nicht, dass die Welt ihn freundlich empfangen würde, wenn das schon nicht bei den Wesen der Fall war, die ihm einen neuen Körper, ein neues Leben beschafften. Aber vorerst hieß es, zu warten. Zum Glück war Zeit kein hehres Gut für Ba'thal. Wer Jahrtausende auf seine Rückkehr warten konnte, konnte notfalls auch Jahre hier verbringen.
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Ba'thal
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Ba'thal »

Gedankenverloren durchquerte er mit Hilfe des Ankerpunkts des Runenbuchs und der ureigenen Magie der Edhil, die immerhin etwas von denen der caledhil bewahrte, die Sphären und landete wieder in Glaedi, welches er als eine Art Zuflucht und am ehesten… Heimat… ansah, so ruhig… und doch so verheißungsvoll, denn er befand sich nur in einem Refugium, jenseits dessen sich lichtlose Schrecken befanden. So kam es auch, dass er sich, so er hier verweilte, der Aufgabe annahm, stillschweigend an einem Baum angelehnt zu ruhen, den Blick unablässig auf das, was jenseits der Grenzen lag, gerichtet. Ein unheilvolles Gebirge. Natürlich wusste er, dass es die Aufgabe der Drachin war, über Glaedi zu wachen, aber auch ein Lichtelf brauchte eine Aufgabe. Er konnte nicht einfach nichts tun. Er würde einfach laut pfeifen, falls es tatsächlich mal nötig sein sollte.

Ob er diese Ebene mehr mochte als die eigentliche Welt? Er war sich noch nicht sicher. Es hatte sich so vieles geändert. Während er darüber sinnierte, wie das letzte Treffen verlief, überkam ihn die Müdigkeit und Erschöpfung und er schlief ein.
Als er aufwachte, fühlte sich unwohl, während sein Geist langsam aufklarte. Was…?
Waren es Erinnerungen? Albträume? Was er sah, war besorgniserregend, denn er sah Unheil. Den lebenden Tod. Sich. Und einen anderen, der ihm seltsam vertraut vorkam. Er erinnerte sich an wenige Worte, die gewechselt wurden. Es klang wie Vorwürfe. Sprach er selbst sie oder die andere Gestalt? Er konnte es nicht bestimmen.
„Es fehlt diesen Worten an Weisheit, wie du weißt, denn so schützen wir das ganze Reich!“
„Wir beschützen das Volk und zahlen dafür den Blutzoll.“
Kommandierte er? War er… Schuld daran? Ein verlockendes Gefühl überkam ihn. Eine Art Ruf.

Was es bedeutete, konnte er nicht bestimmen. Hatte der Ithron einen Fehler begangen, als sein Geist aus dem Diadem in den Körper transferiert wurde? Möglich. Immerhin war er ein Adan und Zweifel waren angebracht, denn wie sollten Sterbliche mit ihrer geringen Lebenszeit die tiefen Mysterien der Magie erkunden und lösen können? Sie würden immer imperfekt sein, das war eben ihr Schicksal.
Er erinnerte sich wieder daran, worüber er vorher sinnierte. Das Treffen. Die Frage vom Ithron, wieso er im Diadem gefangen gewesen war. Eingesperrt? Eine Strafe? Er wusste es ja selbst nicht.

War das, was er sah, eine Erinnerung daran, was er tat, und was dazu führte, dass sein Geist im Diadem gebunden war? Eine Vorhersage, was er tun würde? Oder etwas anderes?
Die Erinnerungen an seine Vergangenheit fehlten ihm. Wie sollte ihn jemand kennen, wenn er selbst nicht einmal wusste, wer er ist?
Und ein Gefühl, welches er nur zu gut kannte, überkam ihn.
Einsamkeit.

Doch etwas anderes behagte ihn dabei ebenfalls nicht. Denn wenn er nicht wusste, wer er war, wie sollte er die Hoffnung haben, jemals wieder seine Macht zu erlangen?
Wie sollte er einen Krieg führen, wenn ihm sein Wissen fehlte?
Wissen war Macht. Beherrschung über sich selbst konnte nicht erreicht werden, wenn man nichts über sich wusste. Er wurde… wieder mit einem Körper ausgestattet, weil sein letzter Hüter darin eine persönliche Aufgabe sah. Etwas zurückzuholen, was wahre Größe besaß. Was seinem Hüter verwehrt blieb… doch vielleicht mochte dieser dadurch am Ende ebenfalls diese Größe erreichen.
Er und alle anderen, die ihn hüteten, denn was diese Träger opferten, konnten Sterbliche nicht verstehen.

Vielleicht war es notwendig, mit den Magiern zu reden, die diesen Willen umsetzten. Dann sollte entschieden werden.
Vielleicht war es besser, wieder gefangen zu sein. Vielleicht hätte er niemals befreit werden sollen.
Oder vielleicht sollte er dem Ruf folgen – gleich, wohin dieser Weg auch führen mochte. Allerdings würde er aufpassen, was er sagte. Gegen seinen Willen würde er nicht eingesperrt werden.
Nicht noch einmal?
 
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Ba'thal
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Ba'thal »

Egal, ob es ihm gefiel oder nicht. Kein Schrecken würde ihn davon abhalten. Seine Rückkehr würde unweigerlich ein neues Zeitalter einleiten. Alte Macht kehrte mit ihm zurück.
Noch war er alleine, besaß keine Armee, keine Erinnerungen. Doch ohne Zweifel würden andere ihm folgen, so die Zeit gekommen war.
Vorerst jedoch hieß es, dem Ruf zu folgen. Er konzentrierte sich – es fiel ihm außergewöhnlich schwer, die Quelle zu lokalisieren. Doch den Punkt einmal gefunden, ließ er sich leiten. Gleich einer Trance fühlte er sich, die schlagartig endete – wie viel Zeit vergangen war, wusste er nicht. Und was er sah, gefiel ihm.
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Doch natürlich wusste er, er sollte sich hier nicht aufhalten. Alle würden sie etwas falsch verstehen. Es fiel ihm einigermaßen schwer, sich abzuwenden, doch schlussendlich tat er es.

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Es lag an ihm, etwas zu erklären. Alles in ein rechtes Licht zu rücken. Und so würde er Livius Quintus und Shira’niryn stellvertretend für die Bewahrer, Tarcil Amathlan Northor, dem Edhel Armon, der Lindhel Shar’luni’rea, Kaiserin Niriel und Hohepriesterin Samira eine Nachricht zukommen lassen.

Der Brief an die Bewahrer
Mae Govannen,
ich bin dem Ruf gefolgt. Ich lade einige Personen am fünften Tag dieser Woche zur zwanzigsten und einer halben Stunde ein, um einiges zu erklären.
Hannon le, dass ihr das Museum als Treffpunkt anbietet. Ihr dürft natürlich auch erscheinen.

Ba’thal
Orchaldor en caledhil

Sicherlich wäre Livius begeistert, dass er eingeladen wurde. Zu sich selbst.

Der Brief an Shar’luni’rea
Suilad,
da ich nicht weiß, inwiefern Ihr für die Lindhel sprechen könnt, bitte ich Euch, diese Nachricht notfalls an den richtigen zu leiten.
Zum fünften Tage der Woche, zur zwanzigsten und einer halben Stunde, lade ich Euch und so Ihr es für nötig haltet, einen weiteren Vertreter der Lindhel ein, zum Museum der Bewahrer zu kommen.
Ich halte es für notwendig, einiges zu erklären.

Ba'thal
Orchaldor en caledhil

Die anderen Briefe sind generell gehalten.
Suilad,
zum fünften Tage der Woche, zur zwanzigsten und einer halben Stunde, lade ich Euch ein, das Museum der Bewahrer aufzusuchen.
Entdeckungen meinerseits machen es nötig, jene, die halfen, mich zurückzuholen, zu unterrichten.

Ba'thal
Orchaldor en caledhil

Zufrieden mit den Briefen - und ihrer mangelnden Aussagekraft -, bezahlte er eine respektable Summe zwecks Zustellung. Er würde sie nicht gleich dahin führen, doch nur die wenigsten wussten bisher, was ihn plagte. Und wenn er wollte, dass sie folgten, würde er wohl etwas offener sein müssen.
Was sollte dabei schon passieren. Er musste ja nicht gleich die Untoten erwähnen. Oh, das sollte er ganz und gar nicht.

[OOC: Freitag, 24.02, 20:30 Uhr]
Zuletzt geändert von Ba'thal am 21 Feb 2023, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Shira'niryn
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Shira'niryn »

Ba'thal hat geschrieben: 21 Feb 2023, 01:24
Der Brief an die Bewahrer
Mae Govannen,
ich bin dem Ruf gefolgt. Ich lade einige Personen am fünften Tag dieser Woche zur zwanzigsten und einer halben Stunde ein, um einiges zu erklären.
Hannon le, dass ihr das Museum als Treffpunkt anbietet. Ihr dürft natürlich auch erscheinen.

Ba’thal
Orchaldor en caledhil
Sicherlich wäre Livius begeistert, dass er eingeladen wurde. Zu sich selbst.


»Livius! Wir haben eine Einladung bekommen!«

Der Drachenmagier starrte unbegeistert auf die vom Lichtelfen geschriebene Zeilen, dann mehrt ungläubig zu Shira'niryn.

»Dir ist klar, dass er uns zu uns selber einlädt?«

»Natürlich! Deswegen kannst du die Einladung auch nicht ablehnen! Das ist doch wunderbar.«


Und mit den Worten drehte der junge Kristalldrache einfach ab, um Funkelechen zu sich zu rufen, damit jener die Nachricht überbringen könnte, dass Livius und Shira'niryn sich sehr darauf freuen würden.
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Amathlan
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Amathlan »

Ba'thal hat geschrieben: 21 Feb 2023, 01:24 Es lag an ihm, etwas zu erklären. Alles in ein rechtes Licht zu rücken. Und so würde er Livius Quintus und Shira’niryn, Tarcil Amathlan Northor, dem Edhel Armon, der Lindhel Shar’luni’rea, Kaiserin Niriel und Hohepriesterin Samira eine Nachricht zukommen lassen.
Suilad,
zum fünften Tage der Woche, zur zwanzigsten und einer halben Stunde, lade ich Euch ein, das Museum der Bewahrer aufzusuchen.
Entdeckungen meinerseits machen es nötig, jene, die halfen, mich zurückzuholen, zu unterrichten.

Ba'thal
Orchaldor en caledhil

Nachdem der Hochelfenfürst die Nachricht entgegengenommen hat, wird sich kurz mit der Fürstengattin abgesprochen, sowie der Herdir en othrim in Kenntnis gesetzt.
Danach wird eine Antwort an Ba'thal entsendet mit dem schlichten Wortlaut, dass sowohl er selber, als auch die bess en Tarcil erscheinen werden. Man sei interessiert zu erfahren, um welche Entdeckungen es gehe.


 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Einige Tage zuvor..

...ritt Shar'luni'rea auf ihrer Patrouille durch den  Eryn, in ihrer gewohnten Route bildet der Westen den Abschluss. Es war entsprechend spät als die wilde Reitechse aus dem Unterholz hervorsprang mit der wilden Elfe auf dem Rücken. Noch ehe sie der Echse den Befehl geben konnte ihren Weg fortzuführen bemerkte sie das zucken des Kopfes der Echse. Sofort, alarmiert von dem Verhalten der Echse, glitt sie von ihrem Rücken und schnappte sich die Zügel. Einen Augenblick später waren die beiden, doch recht auffälligen Wesenheiten, wieder im Unterholz verschwunden. Sie ließ die Echse ein Stück zurück warten ehe sie einen Blick in die Richtung wagte woher die Echse alarmiert wurde. Was sie vorfand gefiel ihr gar nicht....Untote...im Elfenreich, erneut. Leise zog sie sich zurück und machte sich mit einem großen Bogen um den Ort auf den Rückweg nach Ivren'mir.

Einige Tage nach dem Treffen mit Ba'thal...

...und einer 'eher unangenehmen' Fortführung auf Ivren'mir des gleichen Abends machte sich ein kleiner Spähtrupp auf die benannte Stelle zu beobachten und eine erste, entfernte, Einschätzung aufzunehmen. Luni, Amathlan und Nell'as, die sich vor Ivren'mir dem Unterfangen anschloss, ritten sie zuerst unter Lunis Führung in die Richtung des Fundorts. Vor Ort verschwanden Nell'as und Luni in den Bäumen und Amathlan nutzte seinen Tarnungszauber um sich in der Umgebung der Bäume zu tarnen. Sie schlichen dem Punkt näher, beobachteten aus der Entfernung und zogen jeder wohl, von dem was er da zu sehen bekam, seine eigenen ersten Schlüsse.
 

UntoteEryn2.JPG
Sie zogen sich wieder ein Stück zurück und sammelten sich. Luni selbst machte auf dem Rückweg zum Ausgangsort ihrer kleinen Ausspäh-Aktion noch ein kurzes Bild von der Umgebung. Ob der ersten Befürchtungen der Kunde darüber das Untote gesichtet wurden bestätigte sich zum Glück nicht das erneut ein Lager von ihnen errichtet wird, der Eryn in Mitleidenschaft gezogen ist oder die Tiere und Wesen die ihn bewohnen.
 
UntoteEryn3.JPG
Nach kurzem beraten über das was die drei gesehen und erspäht haben beschloss Luni noch zwei der Untoten anzulocken. Das dunkle Gerippe was sich dort sammelt wollte sie ungern angehen, auch wenn sie wusste das sie mit Amathlan und Nell'as solide Rückendeckung gehabt hätte, wollte sie doch nichts und niemand unnötig aufscheuchen. So zog sie ihren Silberkampfdolch aus der Halterung am Köcher und hechtete voran....kurze Zeit später waren 2 Untote weggelockt, entgültig erlöst und grob untersucht.
UntoteEryn4.png
UntoteEryn5.png

Auf Ivren'mir zurück angekommen verfasste sie kurze Berichte und schickte sie auf Reise.
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Amathlan
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Re: [Quest] Dadwen

Beitrag von Amathlan »

Wie beim Treffen im neuen Museum der Bewahrer zugesichert, wollten sich Luni und Amathlan einige Tage später auf die Erkundung des Ortes wagen, den Luni bei einem Patrouillenritt bereits entdeckt hatte.
Überraschend schloss sich auch Nell'as ihnen an, die sich als Naturmagierin und dazu noch als Angehörige der Lindhel ebenfalls um das Wohl des Waldes sorgte.

Während sich die beiden von Natur aus lautlos und fast unsichtbar wie Schatten im Schutz der Bäume bewegen konnten, legte er selbst den Umhang des Waldes an, ein Zauber, der ihn mit einer naturbelassenen Umgebung verschmelzen liess.


Ganz in der Nähe des Ortes, der damals als Ritualplatz für die Erlösung von Xatyn, dem seltsamen Wesen, das in einem Zauberstab gefangen war, gedient hatte, befand sich die Stelle.
Luni führte sie beide dorthin, und leise näherten sie sich dann getarnt den Untoten und dem, was sie augenscheinlich bewachten.

 
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Dabei fiel Amathlan vor Allem das Becken auf, dessen metallene Oberfläche und Beschaffenheit ihm äusserst bekannt erschien - es handelte sich dabei, er war sich dessen sicher, um Baranor.
 
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Und dennoch schienen die Untoten, die offenbar zauberkundig waren, wie sie durch zwei Proben feststellten, das Becken aus dem Metall der Edhil zu umkreisen, als würden sie dadurch angezogen.

Bei der anschließenden, leisen Besprechung ihrer Beobachtungen teilte er den beiden Waldelfen auch seine Überzeugung mit, dass normalerweise solche Wesen davon abgestoßen sein müssten, repräsentierte es doch das Licht der Hochelfen wie kein anderes Metall.


 
 
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Sie sprachen zusammen auch über den augenscheinlich im Becken befindlichen Kristall.
Könnte es sich dabei tatsächlich um einen Eluvrensplitter handeln?


Sie vereinbarten, dass Luni ein Schreiben an die Sala verfassen würde.
Er selbst wollte sich an die anderen Personen wenden, die beim Treffen anwesend waren, denn auch über das Verhalten Ba'thals wollten sie sicher in Kenntnis gesetzt werden.



So erreichen alsbald Nachrichten die Bewahrer, namtlich adressiert an Livius und Shira, sowie Botschaften an Samira und Niriel ihre Empfänger, Abschriften werden auch im Edhilhaus Northor hinterlegt:
 
Mae govannen.

Wie vereinbart, wurden erste Beobachtungen bei dem Ort durchgeführt, den Ba'thal uns als denjenigen kennzeichnete, an den ihn "der Ruf" geführt habe.
Es handelt sich, soweit wir es erkennen konnten, zumeist um relativ normale Untote, wie man sie auch bedauerlicherweise in den Gruften dieser Lande antrifft, die jedoch des Zaubern mächtig sind. Zwei konnten durch uns problemlos unschädlich gemacht werden.
Eines dieser Wesen, welches sich nah bei dem Becken aufhält, das in einem Pentagramm steht, erscheint uns jedoch gefährlicher und schwerer einschätzbar.

Nun zum Ungewöhnlichen:
Das Becken, in dem sich eine klar erscheinende Flüssigkeit befindet, wurde aus Baranor erschaffen, dem Metall der Edhil. Sowohl Luni, als auch ich selber, sind uns darin sicher.
Im Becken scheint sich ein Kristall zu befinden, von dem wir allerdings nur vermuten können, dass es sich hierbei um einen Splitter aus Eluvren handelt.
Beides Materialien, die Untote selbstverständlich keineswegs anziehen, sondern vielmehr eher abstoßen sollten.
Es wäre also möglich, dass sich durch irgendeine Einwirkung die Materialien ins Gegenteil ihrer eigentlichen Eigenschaften verkehrt haben.
Soweit meine erste Einschätzung dazu.

Die Beobachtungen wurden durchgeführt von Luni, Nell'as, sowie meiner Person.
 
An í estel, í calad, a an í cuil!

Amathlan Northor
Tarcil en noss
Amath an í edhil en Ivren'mir

~~~

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An die Bewahrer Shira und Livius wird dann durch den Boten noch eine weitere Nachricht überreicht, die versiegelt ist, und bei deren Übergabe der Bote sich auch noch einmal extra erkundigt, wen er vor sich hat. Erst, nachdem er sich sicher ist, dass es sich entweder um den Drachenmagier oder die Erzdruidin handelt, wird die Nachricht ausgehändigt:
 
Mae govannen Ithril Shira,
mae govannen Ithron Livius.

Nach dem Treffen im Museum der Bewahrer hatten wir noch eine längere Unterhaltung mit Ba'thal, der noch eine Weile als unser Gast auf Ivren'mir blieb, bei dem wir versuchten, ihm vorsichtig unsere Sicht auf diese Welt näherzubringen.
Ebenfalls zugegen war der Lindhel Xasanth, ein weiterer Ithron der Naturmagie, der diesen Pfad wahrlich sehr verinnerlicht hat, und sich seit der Rückeroberung unserer Insel aufopfernd um die Pflanzen dort kümmert. Zudem ist er seit langer Zeit ein Freund unseres Hauses.

Nach einer Weile fragten wir Xasanth schließlich, was er von dem Gespräch hielte. Er äusserte sich recht deutlich und offenbar für den Caledhel Ba'thal provokant, und bezeichnete diesen als "Es", sowie als "Fleischgolem".
Zugegebenermaßen nicht die ganz höfliche Art, aber ehrlich, wie es von einem Lindhel nun einmal zu erwarten ist, wenn man einen solchen um seine Meinung bittet.

Ba'thal schien daraufhin so erbost zu sein, dass wir einen Angriff befürchteten, der den Lindhel vollkommen wehrlos getroffen hätte.
Glücklicherweise kam es nicht dazu.

Dennoch halten wir es für wichtig, Euch über diesen Vorfall in Kenntnis zu setzen.
Wir kennen den Lichtelfen bislang so gut wie gar nicht, und erachten es weiterhin für unabdingbar, ihn besser einschätzen zu können.
In der Hoffnung, dass auch Ihr diese Zeilen als Austausch von Erkenntnissen annehmt, damit wir alle Ba'thal in der Zukunft als einen hilfreichen Verbündeten an unserer Seite wissen.
In der Bekämpfung der Duredhil hat sich Ba'thal bisher als sehr effektiv erwiesen, und so denken wir, dass er auf dem richtigen Wege ist, aber dennoch noch der Beobachtung durch uns alle bedarf.
 
An í estel, í calad, a an í cuil!

Amathlan Northor
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