[Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

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Dari'Var Lamont
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[Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Einleitung:

Die Dunkle Bruderschaft:
Die Dunkle Bruderschaft war eine Gemeinschaft zu Zeiten des Großreich Suroms welche die Executive der Wächterschaft darstellte. Sie waren bekannt für ihre Brutalität und ihren Fanatismus im Ausleben ihres Glaubens und agierten erbarmungslos gegen ihre Widersacher. Die heiligen Geißeln der Wächterschaft wie man sie auch heutzutage kennt wurde durch die Dunkle Bruderschaft in ihrer eigenen Doktrin umgeschrieben womit sie ihr Handeln rechtfertigten. Auch wenn sie im Großreich Surom hohes Ansehen und Respekt innerhalb der Gläubigen genossen so gab es auch welche, die ihr Vorgehen zu unbedacht und nicht diplomatisch genug empfanden. Auge um Auge, Blut um Blut, Leben für Leben… so lebten Sie ihren Glauben aus ohne Ausnahmen. Fanatisch und fest im Glauben vollstreckten sie den Willen des Namenlosen in voller Brutalität. Die Gemeinschaft bestand nur aus Priestern und Wächtern und keinem normalen Gläubigen. Die Gnade ihres Gottes war die Grundvoraussetzungen um ein Mitglied der Gemeinschaft zu werden. Wie viele Wunder des ehemaligen Großreich Suroms wurde auch die Dunkle Bruderschaft beim Verrat der Schlange in den Tod gerissen und es gab keine Aufzeichnungen über ihr Dasein. Zumindest glaubte man dies…

 

A’hrathor und sein Tribut:
A’hrathor gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Dunklen Bruderschaft. Geboren im Großreich Surom und von klein auf als frommer Gläubiger aufgewachsen sollte es sein Schicksal sein den Zorn des Namenlosen in die Welt hinauszutragen und die Furcht seiner Widersacher auf sich zu ziehen. Mit der Zeit gewann er an Ansehen und stieg in der Gnade des Dunklen Vaters so weit auf, dass er zum Hohen Templer geweiht wurde. Er bekehrte, richtete, schlachtete seine Feinde. Bis der Tag kommen sollte, an dem der Verrat der goldenen Schlange Surom heimsuchte und dessen Untergang begann.
A’hrathor zog sich mit den letzten Verbliebenen der Dunklen Bruderschaft in ihren Tempel zurück. Wissend, dass der Kampf verloren war sprach er einen Fluch über die angreifende Schar von Paladinen:

"Dunkler Vater, unser Leben ist dein. Opfere unsere sterblichen Hüllen und lasse das Fleisch unserer Feinde verrotten. Lasse unsere dir ergebenen Seelen bis auf alle Ewigkeit in dieser Welt verweilen, gebunden in kaltem stahl, der sich auf ewig am Blut unserer Feinde labt."
So opferten sich die letzten übriggebliebenen der Dunklen Bruderschaft. Ihr Fleisch verwandelte sich in giftiges Gas und belegte die Angreifer welche in den Tempel eindrangen mit einem starken Fäulnis Fluch welcher sie tötete. Die Seelen der sich opfernden Wächter sind alle samt in die Waffe A'hrathors gebannt worden, in der sie bluthungrig und getrieben von ewigem Hass bis heut verweilen und einen neuen Diener des Namenlosen erwarten, der sie gegen die Diener der goldenen Schlange in die Schlacht führt…


 
Doktrin der Dunklen Bruderschaft:
Doch der Tag sollte kommen an dem ein Diener des Namenlosen eine Reliquie aus der alten Zeit finden sollte… Der Priester Sa’Deas fand auf einer Pilgerreise ein altes Buch mit Niederschriften der Dunklen Bruderschaft. In seinen Forschungen später konnte er durch Wörterbücher in der Bibliothek des Klosters jenen Inhalt aus der altsuromischen in die Gemeinsprache übersetzen. Die Doktrin der Dunklen Bruderschaft fand seinen Platz in den Händen eines Dieners.
Ehret die Doktrin der dunklen Bruderschaft.
Auf dass sie den wahren Dienern des Namenlosen den Pfad durch den Schleier weisen.
Auf dass sie die Herzen der Fehlgeleiteten mit Hoffnungslosigkeit füllen mögen.


Stolz
Der Stolz der Wächter ist ihr Glaube und die Ordensgemeinschaft. Ein Wächter duldet keine Verhöhnung des Namenlosen oder seiner Gesandten und deren Überzeugung. Obgleich er ein demütiger Diener des Dunklen Vaters ist, steht es ihm zu seiner eigenen Stellung als Abgesandter des Allmächtigen geltend zu machen und Wesen niederer Herkunft für seine Zwecke zu nutzen.

Hass
Die Stärke eines Wächters wird durch seinen Hass genährt. Selbst im Angesicht größter Gefahren oder Verluste verfällt er nicht in Angststarre oder Trauer, sondern schmiedet diese Emotionen zu einer Waffe brennenden Zorns um. Der unbarmherzige Hass der ihn erfüllt macht ihn somit zu einem unbeugsamen Werkzeug des Namenlosen, der ihnen ein Vorbild ist und ohne Unterlass an den Ketten die ihn halten zerrt.

Herrschaft
Die Herrschaft obliegt den Starken. Die Stärke im Geiste und die Stärke des Körpers resultieren unmittelbar aus der Stärke des Glaubens an den Allmächtigen, dessen allumfänglicher Anspruch ist, über die Welt zu gebieten. Als seine Abgesandten ist es die Bestimmung der Priester und Wächter des Namenlosen über die Welt und ihre Bewohner zu herrschen und ein neues Zeitalter des Großreichs Surom herbeizuführen. Ihren Herrschaftsanspruch in Frage zu stellen bedeutet den Namenlosen selbst die Stirn zu bieten.

Resilienz
Ein Wächter passt sich selbst den widrigsten Umständen an und erholt sich rasch von Rückschlägen, um seinem Gott zu dienen. Sein Glaube und seine Entschlossenheit sind durch nichts zu erschüttern. Sein Glaubenseifer lässt ihn ein großes Maß an Leid und Schmerz erdulden und macht seinen Geist zu einer nahezu unerschütterlichen Bastion des Willens. 

Unbarmherzigkeit
Um seine Ziele zu erreichen und um dem Namenlosen zu dienen sind dem Wächter alle Mittel und Wege recht. Die Freiheit, Würde oder das Leben seiner Feinde kümmert ihn dabei nicht. Er handelt ohne Rücksicht darauf, wen er verletzt und kennt keine Gnade oder Mitgefühl. Heimlichkeit und Tücke sind dabei genauso wertvolle Werkzeuge wie eine verborgene Klinge.

Vergeltung
Blasphemische Angriffe auf seinen Glauben oder die Ordensgemeinschaft können von einem Wächter nicht ignoriert werden. Es ist seine Pflicht nach Vergeltung zu streben, um die Unversehrtheit der heiligen Institution wiederherzustellen. Einen solchen Frevel zu ignorieren würde als Schwäche und Feigheit ausgelegt werden und das Abbild des Namenlosen beschmutzen.

Nach freier Übersetzung aus der alten Sprache Suroms in die Gemeinsprache,
von Sa'Deas



Das Schicksal des Wächters:
Der Priester hatte die Übersetzung wenige Zeit später Dari’Var vorgestellt welcher es ebenfalls überlesen wollte. Jedoch sollte es nicht bei einer einfachen Überlesung bleiben. Denn die Niederschrift begann eine Flamme in ihm zu wecken. Er war bekannt dafür kein Freund vieler Worte zu sein. Er bevorzugte es Taten sprechen zu lassen und schwang auch schon die Axt früher als es vielleicht anderen aus seiner Gemeinschaft Recht wäre. Die Geißeln der Wächterschaft war ihnen heilig, jedoch waren sie in sich widersprüchlich. Sie verdeutlichten zu sehr in jeder Situation das Gesicht wahren zu müssen und sich auf die möglichen Folgen in jeder Situation bewusst zu sein. Eine Begebenheit welche dem Dunklen Templer schon immer ein Dorn im Auge war. Die verlorenen Seelen der Ungläubigen waren es nicht Wert erbarmen walten zu lassen. Brennen sollten Sie im Feuer des Abgrunds in welche man ihre Seelen schicken würde. Vermutlich waren es jene Eigenschaften die den Dunklen Templer auszeichneten warum der Priester ihm eine der Übersetzungen übergab. Oder die Tatsache, dass er hier zu Lande der älteste und erfahrenste Wächter in den Reihen der Wächterschaft war. Er war zumindest jener, der von ALLEN respektiert wurde was ein klares Zeichen seiner Stärke und seines Einflusses darstellte. So schien es eine Fügung der Gegebenheiten zu sein, dass er der erste Wächter seit Jahrhunderten war, der die Doktrin erhalten hatte.



Die Inspiration und deren Folgen:
Die Niederschriften inspirierten ihn immer mehr. Täglich las er aus der Übersetzung und verinnerlichte sie Zeile für Zeile bis der Tag kam, an dem er jene auswendig konnte. Bei all seinen Gebeten wiederholte er die Doktrin. Es erfüllte ihn und schien seine Bindung an den Namenlosen zu stärken. Seit dem Erhalt der Doktrin schien er motivierter und noch ausdauernder zu agieren. Sein Schwertarm zerriss seine Gegner unermüdlich und die Gunst des Namenlosen schien allzeit mit ihm zu sein. Jedoch brachte dies auch Folgen mit sich. Der Tag, an dem der Wächter die Doktrin erhalten hatte, war auch der Beginn unerklärlicher Alpträume….
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Die Vision

Schnaufend und schweißgebadet riss es ihn aus dem Schlaf. Ächzend und stöhnend drückte sich Dari auf und saß auf seinem Bett. Was war los? Es begann mit der Übergabe der Doktrin durch Sa’Deas. Seit jeher sah er immer wieder unterschiedliche Alpträume die nichts deuten ließen. Keine Erkenntnisse, keine Prophezeiungen, keine Bestrafungen… unerklärlich…unersichtlich…
Der Erhalt der Doktrin hatte etwas mit ihm getan, etwas in ihm geweckt. Das stand außer Frage. Das Gefühl der Erfüllung und ein weiteres nächstes Ziel gefunden zu haben um dem Höheren zu folgen… Jedoch brachten die Alpträume auch den Aspekt der Furcht mit sich. Es war zu auffällig, dass diese Plage sich mit dem Erhalt der Doktrin entwickelte. Diese war jedoch drauf und dran ein Teil von ihm zu werden. So erlitt er die unruhigen Nächte, bis es sich eines Nachts offenbarte. Die unterschiedlichen Bilder, welche er zu sehen bekam, bildeten ein gemeinsames klares Bild. Ein Tempel war zu erkennen. Prächtig geschmückt mit Statuen und Ausrüstungen an den Wandungen. Podeste und Tische mit roten Decken verziert. Am hinteren Ende des Raumes war die Doktrin ausgestellt, alle Sechs Inhalte eingemeißelt in Marmortafeln, in mitten des Raumes ein prächtiges Podest mit einem gewaltigen Kriegshammer darauf liegend. Der Hammerkopf leuchtete in der roten Farbe der Wächterschaft, es war die heilige Reliquie A’hrathors, welche die Seelen der letzten Wächter der dunklen Bruderschaft in kaltem Stahle vereinte, um auf ewig auf der Welt zu verharren bis der Tag kommen sollte, an welcher die Ketten des Namenlosen gesprengt werden sollten.
Die Bilder verzerrten sich wieder und es wurde dunkel und still….

„Wächter…“ rufte eine Stimme aus der Dunkelheit

„Wächter!“ wurde die Stimme lauter

„Wer seid ihr?! Dunkler Vater? Die heiligen Vier? Einer ihrer Diener?“ entgegnete der Wächter verwirrt

„Ich bin der Geist A’hrathors, Hohe Temper des Namenlosen und der erste Wächter der dunklen Bruderschaft. Mit dem Erhalt und der Verinnerlichung unserer Doktrin bist du das Erbe unserer Gemeinschaft angetreten. Du bist der Nachfolger, die Vergeltung, der Wächter der dunklen Bruderschaft! Erweise dich als würdig und koste den Geschmack wahrer Macht des dunklen Vaters“

„Wieso wurde ich auserkoren?“

„Jahrhunderte sind vergangen seit unsere heiligen Schriften verloren waren. Ein vielversprechender Priester hat jene gefunden und wieder ins Leben erweckt. Jedoch seid ihr der erste Wächter seit dem Untergang der Bruderschaft welcher die Doktrin verinnerlicht und auslebt… So sollt ihr der Führer des Yortutho d’A’hrathor werden, wenn ihr würdig seid…“

„Wie kann ich mich als würdig erweisen, Hohe Templer“

„Finde die heilige Halle der dunklen Bruderschaft und befreie es aus den Fängen der Schlangendiener“

„Wo kann ich jene finden?“

„Suche sie!!!“

„Wo soll ich suchen?“

Erweise dich als würdig, dunkler Templer…“
Erweise dich als würdig, dunkler Templer…“
Erweise dich als würdig, dunkler Templer…“
Mehrmals wiederholte der Geist die letzte Aussage und wurde dabei immer leiser, bis es wieder gänzlich verstummte in den tiefen der Dunkelheit.

Dari’Var wurde aus dem Schlaf gerissen und schnaufte. War das eine Prophezeiung? Die dunkle Bruderschaft war doch nicht gänzlich aus der Welt verschollen und es gab noch Reliquien aus der heiligen altsuromischen Zeit? War das seine Prüfung von der auch seine Schwester Marleen immer wieder sprach? Er trank einen Schluck Wasser und wischte sich das Gesicht ab. Die wenigen Stunden bis zum Sonnenaufgang widmete er sich dem Gebet um mit den ersten Sonnenstrahlen Sa’Deas aufzusuchen um ihm von der Vision zu erzählen…
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Die Steintafel

Das Ansprechen der Visionen bei Sa’Deas sorgte bei jenem ebenfalls zur Verwirrung. Jener, der mit dem Mal gezeichnet ist, hatte ebenfalls eine Vision von etwas, dass er nicht zu deuten vermochte, jedoch konnte er die Gefilde deuten, schmecken und riechen… Wesen Schicksal war es nun? Wohin würde man Sie führen? Was sollten sie dort auffinden? Es war schnell klar, dass dies eine Angelegenheit werden sollte welche die gesamte Wächterschaft miteinbezieht. Aus Gründen der Sicherheit sowie der gemeinsamen Präsenz. Zulange war es her, dass man gemeinsame Expeditionen durchgeführt hatte. Die Rückkehr einiger verreister Brüder sollte sich als nützlich erweisen.
So sandte Dari’Var Boten aus welche alle Wächter, Priester sowie Gläubige in den Umlanden erreichen sollten. Einladungen wurden an den Kapellen des Namenlosen angebracht sowie im Kloster und Wächtergelände aufgehängt. Am letzten Abend des 11. Mondlaufs sollte man sich am Brunnen des Leviathan auffinden um gemeinsam loszureisen. Ein relevanter Kreis hatte sich an jenem Abend eingefunden. Von der Priesterschaft bis zur Wächterschaft und die ehrenwerte Stadthalterin waren eingetroffen.
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Vorsichtig erzählten Dari’Var und Sa von den Visionen welche sie erreicht hatten und man begann gemeinsam die Teile zusammenzustellen um eine grobe Richtung festzulegen. Der Priester predigte seine Vision in einer für ihn typischen unverständlichen Art und Weise nochmals zusammen:

Dies sei die Weisung die Er uns schickt
Bruder Dari'Var soll uns leiten und dem Ruf der Winde folgen.

Jeder Schritt sei wohl gesetzt, mag doch der nächste hier dein letzter sein...
Unstillbarer Hunger, dort wo der Schlund kein Ende hat.
Die gesichterlose Bestie frisst unentwegt und wird doch nicht satt.
Ein Surren, ein Stich, ein Kratzen dort wo's juckt.
Erst unbemerkt, dann immer mehr bis die rote Pein den Willen bricht.
Gebt acht, dass dort wo der Ruf der Vergeltung euch hinzieht
ihr euch nicht selbst das Fleisch vom Knochen nagt.
Stetige Hitze, doch keine Flammen.
Weite Leere, doch niemals Stille.
Eine grüne Hölle die Ranken um ihre Beute schlingt....
und langsam in ihren Säften verdaut.
Der Gestank von verfall und schwerer Luft...
Kein Entkommen in Sicht.
Nicht hier - nicht dort.
Von feuchtem Grund umschlossen. Ein grausamer Ort.
Dorthin führt uns der Ruf der Vergeltung…


Nach einer kurzen Diskussionsrunde einigten sich die Glaubensbrüder darauf, dass die gesuchte Örtlichkeit sich im Dschungel befinden musste.
Um ihre Vermutungen zu bestätigen versuchten sie den Kompass des dunklen Templers Viego zu begutachten. Dafür reichte Viego den Kompass an Dari’Var welche sich jenen um den Hals legte. Jedoch blieben die Bewegungen just in diesem Moment gänzlich stehen und er reichte es wieder zurück. Daraus war nichts zu deuten. So traten sie alle etwas näher zusammen für ein gemeinsames Gebet und reisten anschließend mit dem Weg durch den Abgrund in den Dschungel los.

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Angekommen in der elendigen Schwüle des Dschungels blieb die Wächterschaft eng beieinander und erkundigten die Gefilde in welcher sie angekommen waren. Nach bereits kurzer Zeit bestätigte die Stimme A’bathurs aus dem dunklen Mal in Sa’Deas die richtige Umgebung. So konnten sie ruhigen Gewissens in engerem Raum weitersuchen. Viegos Kompass begann ebenfalls langsamer und ruhiger zu pendeln. Sie waren der richtigen Fährte auf der Spur…
Nach weiterem freireißen des Weges welche durch Ranken dicht versiegelt war erreichten Sie ein Felsmonument in einer kleinen Lichtung.

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Jener schien eine Art Heiligtum von Wildlingen zu sein. Ein Mahnmal oder Opferaltar, zumindest schienen die herumliegenden Schalen und Knochenstapeln darauf schließen. Der Kompass von Viego begann sich gänzlich zu beruhigen und deutete genau auf das Felsmonument. Bei der Erkundung stellte sich jedoch heraus, dass das gesamte Felsgebilde gänzlich stabil ist. Es wäre kein einfaches Unterfangen dieses Monument von innen zu begutachten. Bei der Erkundung des gefundenen Objekts wurden die Gemeinschaft jedoch von unerwarteten Geräuschen und Rufen heimgesucht. Einen kurzen Moment später näherte sich ein Wilder Ihnen zu und stellte sich als Häuptling einer Gruppe von Wildlingen der Wächterschaft vor. Er forderte die Wächterschaft auf den Ort sofort zu verlassen oder sie in ihrem Heiligtum zu opfern. Es kam zu einer Schlacht dessen Sieger die Stätte für sich beanspruchen sollte. Die anstürmenden Einheimischen wurden von den Klingen der Wächterschaft niedergemetzelt und das Höllenfeuer der Priester brannte sich in ihre bedeutungslosen Hüllen. So zogen sich die Wildlinge zurück.
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Mit den zerstückelten Leichenteilen der Wildlinge wurde ein Schutzwall um das Monument herum gebaut. Cecilia entfachte mit ihrer magischen Macht Flammenwände in den Mauerwerken aus Körperteilen und es entstand ein grausiges Monument der Macht welches die Wächterschaft in Sicherheit wissen ließ, zumindest für die Nacht…
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Nach der Schlacht zogen sich einige wieder zurück in die Stadt um sich für den nächsten Abend zu sammeln und Vorräte vorzubereiten. Währenddessen beorderte Dari’Var einige Wachen sich zum Monument zu begeben und dort ein Lager mit Zelt und Materialien für die anstehenden Arbeiten zu errichten. Die Wache der ersten Nacht übernahmen Sa’Deas und Lyanos bis die Wacheinheiten eintrafen. Am nächsten Abend reisten die zurückgekehrten Anhänger der Wächterschaft wieder geschlossen zurück zum Felsmonument. Nach einer kurzen Berichterstattung der Wachen begann Cecilia mit ihren Kenntnissen der Elementarmagie die Felswände zu zerkleinern damit man jene abtragen konnte.
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So machten sich die Wächter gemeinsam mit den Dienern der Priester dran die zermalmten Felswände mit Schaufeln abzutragen. Nach einer anstrengen und tatkräftigen Zeit gelang es Ihnen das Innere des Monuments zu erreichen jedoch konnten sie nichts vorfinden
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Auf Geheiß der Gruppe begann man den Boden abzusuchen und bemerkte, dass eine Ecke des Bodens lockerer war als der Rest. Mit der Spitzhacke öffnete Dari’Var den Boden und nach kurzer Unterstützung durch Lyanos und Viego öffnete sich ein Treppenabgang im Boden. Die Wächterschaft rüstete sich um auf mögliche Gefahren gewappnet zu sein und ging geschlossen Gebete sprechend die Stufen herab während die Wachen oben gemeinsam mit den niederen Dämonen aus der Hölle Wache hielten.
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Unten angekommen stellte sich heraus, dass es sich um eine Grabkammer eines Wächters handelte. Dies war ebenfalls die Vision welche Sa’Deas gesehen hatte. Die Grabkammer war gewöhnlich und schlicht gehalten, jedoch war auffällig, dass Viegos Kompass gänzlich auf eine Steintafel zeigte, welche auf den Überresten des Wächters gelegen ist. Sa’Deas nahm die Steintafel an sich um diese zu erkunden jedoch konnte man keinerlei Schriften oder Zeichnungen darauf erkennen.
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In diesem Moment nahm das dunkle Mal A’barthurs die Kontrolle über den Körper Sa’Deas und prophezeite dass es das Schicksal eines Schwertes sei und nicht der Stimme des Namenlosen. Die Steintafel wurde durch die verkrampften Finger zu Dari’Var hingestreckt und sein Schwert als Auserwählter erkoren. Es sollte sein Schicksal sein, welchem er folgen musste um sich als würdig zu erweisen… Dari’Var kniete vor der dem vom Dämonen übernommenen Körper nieder und stellte sich seinem Schicksal. Er griff nach der Steintafel und sprach:
Ich werde hören was nicht gesprochen wurde...
Ich werde sehen was im Verborgenen liegt..
und dem Ruf der Vergeltung folgen...
 
Kaum hatte der dunkle Templer die Steintafel zu sich genommen und der Priester voller Erschöpfung auf den Boden sackte, kamen Geräusche von oben und es stellte sich heraus, dass Engel eingetroffen waren. Sie hatten alle Wachen ermordet und stürmten nun die Wächterschaft in der Grabkammer. Auch wenn 1-2 Engel fliehen konnte wurden die restlichen Lakaien in die ewige Verdammnis befördert. Die Wächterschaft zog sich geschlossen wieder zurück nach Nalveroth um sich in Sicherheit zu bringen.
 
Dari’Var hatte nun die Bestätigung, dass etwas Größeres im Gange war und er dabei die Schlüsselfigur spielen sollte. Er alleine sollte die Lösung auf der Steintafel deutet können ohne den Einfluss von Anderen. Es erfüllte ihn mit Stolz diese Aufgabe zugeteilt bekommen zu haben. Jedoch erfüllte es ihn ebenfalls mit Furcht. Er hatte jedoch schon früh gelernt aus Furcht seinen Nutzen zu ziehen und so machte er sich auf an den heiligen Gebeinen A’groniams, dem ersten Baron Suroms, sich dem abschließenden Gebet des Tages zu widmen…
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Der erste Aufbruch

Der dunkle Templer saß in seinen Gemächern im Wächtergelände. Die Kerze auf seinem Arbeitstisch ließ den dunklen Raum etwas aufleuchten. Unruhig und verwirrt sah er auf die Steintafel herab, welche auf dem Arbeitstisch lag. Die Augen bereits blutangelaufen vor Müdigkeit. Es stohl ihm schon zu lange den Schlaf und die Ruhe. Die Nächte wurden länger und schwerwiegender. Etwas zerrte an ihm, er konnte es spüren. Eine Macht die er bisher noch nicht kannte, labend an seinem eigenen Körper. War es der Geist des Hohen Templers oder doch etwas anderes? Es schien, als hielte ihn etwas auf Trab damit er weiter dem Rätsel der Steintafel folgen sollte. Was sollte er dagegen tun? Sa’Deas hatte ihm bereits klargestellt, dass es sein Schicksal sei und der Wächter alleine die Lösung finden müsste. Tage waren nun bereits vergangen ohne jeglichen Erfolg. Eine magische Verschlüsselung konnte er sich nicht vorstellen. Dafür war es seiner Meinung nach zu heilig. Und zudem hätte Cecilia sich der Sache auch direkt angenommen und zumindest Unterstützung angeboten. Es würde aber in Widerspruch dazu stehen, dass es Dari’Vars alleiniges Schicksal sei.
Den ersten Versuch einen weiteren Schritt in die Entschlüsselung zu kommen versuchte der Wächter in der Bibliothek im Kloster.
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Es waren jedoch keinerlei Aufzeichnungen über A’hrathor oder dunkle Bruderschaft vorhanden. Wäre auch verwunderlich, da man sonst vorher schon von dieser heiligen Gemeinschaft gehört hätte und nicht erst als Sa’Deas die Doktrin fand… Aber der Wächter wollte nochmal sichergehen und suchte in jedem Bücherregal des Klosters nach Pergamenten oder Inschriften aus der Vergangenheit die irgendwas dazu beitragen könnten.
Vergeblich wandte er sich an die heiligen Winde sowie A’groniam um ein Zeichen oder Ratschlag zu erbitten, welches den Wächter in die richtige Richtung lenken würde…
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Kein Zeichen, keine Stimme, keine Rückmeldung der heiligen Winde oder A’groniams. Dari’Var atmete einmal tief aus und sah sich um. Irgendetwas muss er doch übersehen oder überhört haben. Er musste sich als würdig erweisen, sein Schicksal in die Hand nehmen, der Prophezeiung folgen, das Schwert und nicht die Stimme, dem Ruf der Vergeltung folgen… Die Schlagwörter aus den vorangegangenen Erfahrungen glitten ihm durch den Kopf als er durch das Tor am Eingang des Wächtergeländes schreitete an den wachestehenden Dämonen vorbei. Er war sehr geschwächt und müde von den Gebeten und der unaufhörlichen Suche nach den Lösungen. Die ruhelosen Nächte nagten an seiner Kraft und seiner Energie. Seine Augen begannen zu zu fallen und er schlenderte wie ein Trunkbolt am Versammlungsraum der Dienerschaft vorbei. Das Einzige was er in jenem Moment erreichen wollte war sein Bett um sein Körper und Geist ausruhen zu können. Die Treppen in das obere Stockwerk stieg er auf allen Vieren auf und konnte sich noch so in sein Zimmer begeben und sich in sein Bett fallen lassen. Auch wenn es nur Hüllen und Werkzeuge des dunklen Vater waren, benötigen auch die Körper eine gewisse Ruhe und Rehabilitation…

Und es herrschte Ruhe. Die tiefe Dunkelheit und Stille überkam den Wächter erneut in seinem Traum:
„Du erzielst Fortschritte, Dari’Var…“ erschallte es erneut aus dem Nichts.
„Ehrwürdiger Hoher Templer, seid ihr es?“ entgegnete der Wächter verwirrt
„Langsam aber stetig erklimmst du die Berge welche dir als Steine in den Weg gestellt wurden. Du bist auf dem richtigen Pfade. Gib nicht auf. Resigniere nicht. Bleibe stetig und mutig auf dem Pfade der Doktrin und der Dunklen Bruderschaft. Der dunkle Vater und seine vier Winde werden dich führen und ihre schwarze Hand über dich halten. Es ist dein Schicksal. Erweise dich als würdig. Folge der Vergeltung. Die Zeit drängt. Die Schlangendiener werden versuchen dich aufzuhalten. Du darfst keine Zeit verlieren.“
„Ich bin ratlos, Hoher Templer. Meine Gebete an die Winde und den ersten Wächter haben keine Resultate eingebracht. Die Steintafel. Ich kann sie nicht lösen. Sie deutet auf nichts. Keinerlei Aufzeichnungen oder Inschriften. „
„Was bist du bereit zu opfern um dein Schicksal zu erfüllen?“
„Alles, Hoher Templer. Der wahre Pfad für den dunklen Vater, um seine Ketten zu sprengen und die heilige Rache an den Schlangendienern an vorderster Front auszuführen. Das ist mein oberstes Ziel. Und wenn ich für das höhere Ziel mein Leben aufopfern soll. Haucha trowe, mit Vergnügen“
„Was bist du bereit zu opfern um dein Schicksal zu erfüllen?“ wiederholte der Geist noch einige Male immer leiser werdend ehe wieder gänzlich die Stille einzog und es einen Moment der Ruhe gab…

Tief nach Luft schnappend öffnete Dari’Var die Augen. Schnaufend saß er wieder am Bettrand und sah sich um. Da war er wieder, der Geist in seinem Traum. Ein weiteres Mal konnten Sie sich unterhalten. Eine wirkliche Hilfe hatte dieser ihm jedoch nicht gegeben. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch in seinem Zimmer und nahm ein Kohlestück zur Hand. Sich an die Konversation mit dem Geist erinnernd notierte er sich das kurze Gesprochene und streichte sich mit zwei Fingern an der Schläfe. Die Steintafel lag neben dem Pergament und er sah zwischen den Beiden umher. Seufzend nahm er die Steintafel auf und steckte es in seine Tasche. Nach einem Bad und dem Morgengebet reiste er los vor die Tore Nalveroths. Den neuen Tempel des Südwindes hatte er vergessen zu besuchen. Es war nur ein kurzer Ritt so dauert es keine lange Zeit bis er vor Ort ankam. Sein Ross bindete er an einen Pfahl und stieg langsam die Stufen herab in die dunkle Kammer wo das Abbild Liliths aufgestellt war.
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Er kniete nieder und schloss die Augen zum Gebet. Währenddessen ging ihm der letzte Satz des Geistes durch den Kopf: Was bist du bereit zu opfern? In seinen Gebeten hielt er innerlich immer wieder Inne da er den Zusammenhang mit der Steintafel nicht verstehen konnte. Plötzlich hörte er ein Geräusch als wäre etwas in eine Schale mit Flüssigkeit getropft. Die Augen öffneten sich und er sah sich um. Bis auf die Schädel, die Kerzen und eine Blutauffangschale als Opfergabe war nichts vorhanden. Dann hörte er das Geräusch nochmals und konnte eine Vibration in der Blutauffangschale erkennen. Noch bevor er eine Reaktion geben konnte vibrierte die Blutauffangschale nochmals ehe es gänzlich wieder stillstand.
„War es ein Zeichen Liliths? Auch genannt die Blutgräfin? Was wollte Sie ihm damit deuten? Ich opfere ohne Halt alles für meinen Glauben und mein Schicksal, wie sollte ich jedoch dann noch von Nutzen sein für das höhere Ziel? Was ist schon mein Leben?“ gingen dem Wächter gedanklich durch den Kopf.
Dari’Vars Augen fokussierten währenddessen die Blutauffangschale…
„Ein Blutopfer!“ sprach er dann zu sich
Sein Blut als Elixier für sein Leben könnte die Lösung sein.
Er stand auf und rannte die Stufen herauf. Auf sein Ross springend trat er die Reise in sein Arbeitszimmer wieder an um seinem Gedankengang ein Ergebnis zuzuweisen. Angekommen ließ er sich auf sein Stuhl fallen und legte die Steintafel vor sich auf seinen Arbeitstisch. Er zog einen Dolch aus seiner Tasche und schnitt sich etwas in die Fingerspitze. Davon ließ er einige wenige Tropfen auf die Steintafel tröpfeln. Diese sammelten sich auf der Steintafel zu einem großen Tropfen Blut. Als er nun die Steintafel anhob und von der liegenden in die stehende Position drehte, floss das Blut eine Bahn über die Steintafel. Zum Erstaunen des Wächters haftete es an einigen wenigen Stellen wobei es an den anderen Bereichen reibungslos hinabfloss. So gab der Wächter etwas mehr Bluttropfen hinzu und ließ auf der Steintafel durch die Haftung des Blutes eine Markierung hervortreten. Diese war begleitet von einer Zeichnung welche einen Ort im südlichen Gebirge der Wüste des roten Reichs markierte. Er war seinem Ziel einen Schritt nähergekommen.
Die Markierung galt es zu erforschen, jedoch wollte sich der Wächter seinem Schicksal alleine stellen. Er machte sich daran eine Nachricht an die Wächterschaft zu schreiben und sie über seine anstehende Expedition zu informieren. Sie sollten nur für den Fall seines Versagens Ausschau nach ihm halten und nicht vorher. Mehrere Ausfertigungen wurden erstellt und an Bedienstete im Kloster gebegeben damit sie je ein Exemplar der Priesterschaft überbringen, im Wächtergelände anbringen, und an den dunklen Templer Viego in Ansilon zukommen lassen.
Anschließend packte Dari’Var etwas Vorräte ein und rüstete sich für den bevorstehenden Aufbruch…
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Es war kein langer Ritt in die markierten Koordinaten im südlichen Gebirge der Wüste. Voller Aufregung und Anspannung kam er in der besagten Umgebung an.
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Viel war nicht erkennbar. Sandige Felsbrocken am Gebirgsfuß wie einige Palmen und vereinzelte Pflanzen. An einem Bereich ragte jedoch ein großer Torbogen aus dem Gebirgspass heraus welche mit einem goldenen Tore verschlossen war. Die Gegend war dem Wächter nicht unbekannt, jedoch schien dieser Eingang ihm zuvor nie aufgefallen zu sein. Ob es wohl schon immer hier herausragte? Konnte er sich nicht vorstellen. Nun war er jedoch da und die vorangegangenen Ereignisse führten ihn geradewegs an dieses Tor.
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Er sprang von seinem Ross herab und näherte sich vorsichtig dem Eingang. Die Umgebung dabei musternd war seine Rechte stets in der Nähe des Schwertgriffs am Waffengurt. Die Umgebung schien sehr ruhig zu sein und er konnte keine weitere Gefahr spüren. Lediglich die goldenen Tore im Bogen waren doch etwas auffällig grell.
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Am Torbogen angekommen zog er die Plattenhandschuhe aus und versuchte das Tor aufzudrücken. In diesem Moment erschallte ein lautstarker, heulender Ton gepaart mit einem hellen, blendenden Licht vom Torbogen. Plötzlich erschienen zwei Avatare des Herrn hinter dem Wächter wie aus dem Nichts.
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Kaum das Geschehene verarbeitet wurde Dari’Var durch eine erzeugte Druckwelle nach hinten geschleudert. Die Flugrichtung, welche durch die Avatare führte war, sorgte durch deren Angriffe für Verletzungen an seinem Körper welchen er widerstandslos ausgeliefert war. Er krachte in der Nähe seines Rosses auf den Boden
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Der Eingang schien mit einem Schutzbann des Herrn ausgestattet zu sein um nichterwünschte Besucher fernzuhalten. Die Aufregung und Müdigkeit Dari’Vars führten zu seiner Unachtseimkeit und letztendlich auch zu seiner Verwundbarkeit. Hatte er doch schon so viele dieser Lakaien der Schlange niedergestreckt. Der unvermeidliche Ausweg aus der Situation war die Flucht welchen er auch mit letzter Kraft ergriff. Zu seinem Glück prallte er in der nähe seines Rosses auf den heißen Wüstensand welcher den Aufprall etwas besänftigte. Schwer verwundet durch die Avatare und dem Aufprall konnte er sich gerade noch so auf sein Ross schmeißen und sich zurückziehen…
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Gezeichnet von der Hitze, verdurstend und völlig erschöpft wirft das Ross den verletzten Wächter mitten in der Wüste auf den heißen Wüstensand und verstirbt selbst. Schwer verletzt, ohnmächtig auf dem Boden liegend ist er nun der Sonne völlig ergeben.
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Während seiner Ohnmacht erhält der Wächter eine Vision in welcher der Geist A’hrathors wieder erscheint…
„Habe ich mich in dir getäuscht? Du bist nicht würdig dunkler Templer…“
„Ich habe mich verleiten lassen und die mögliche Gefahr nicht richtig eingeschätzt. Hohe Templer, gebt mir eine weitere Chance. Ich werde euch und mich nicht enttäuschen!“
„Wieso sollte ich das? Was soll anders laufen als beim ersten Mal?“
„Die Doktrin selbst spricht von Hass und Resilienz. Nichts anderes verspüre ich mehr denn je.
Die Stärke eines Wächters wird durch seinen Hass genährt. Selbst im Angesicht größter Gefahren oder Verluste verfällt er nicht in Angststarre oder Trauer, sondern schmiedet diese Emotionen zu einer Waffe brennenden Zorns um. Der unbarmherzige Hass der ihn erfüllt macht ihn somit zu einem unbeugsamen Werkzeug des Namenlosen, der ihnen ein Vorbild ist und ohne Unterlass an den Ketten die ihn halten zerrt.
Ein Wächter passt sich selbst den widrigsten Umständen an und erholt sich rasch von Rückschlägen, um seinem Gott zu dienen. Sein Glaube und seine Entschlossenheit sind durch nichts zu erschüttern. Sein Glaubenseifer lässt ihn ein großes Maß an Leid und Schmerz erdulden und macht seinen Geist zu einer nahezu unerschütterlichen Bastion des Willens.
Dies sind Lehren der dunklen Bruderschaft und erlebe es wie noch nie zuvor an meinem eigenen Leibe…“

„Nur eine reine Seele, welche die tiefste Dunkelheit erfahren hat, wird dir das Tor zu deinem Schicksal öffnen!"
„Was meint ihr damit?“
Und es wurde wieder still und Dunkelheit kam auf. Der Wächter lag auf dem heißen Wüstensand, verwundet, ohnmächtig und unwissend ob ER ihm eine weitere Chance geben würde oder sein Leben beendet war…
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Lyanos Deazul
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Lyanos Deazul »

Es war der Abend des zweiten Tages nach dem Aufbruch von Dari‘Var, als Sa’Deas, Viego und Lyanos am Brunnen Nalveroths zusammenkamen. Sie alle hatten die Nachricht Dari’Vars erhalten und erwarteten seine Rückkehr. Die Tafel, gebunden an das Schicksal des dunklen Templers, hatte jenem ein Geheimnis offenbart, welches ihn veranlasst hatte, allein ins Ungewisse aufzubrechen. Der Priester und die zwei Wächter tauschten Worte aus, doch man konnte ihre Anspannung, während sie warteten, wahrnehmen.
 

 „Für den Fall, dass ich nicht bis zum Abend des zweiten Tages des kommenden Wochenlaufes zurückkehre, so lasset nach mir suchen...“
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 Sie alle hatten jene Zeilen gelesen und die Sonne zog ihre Bahn unaufhaltsam über den Horizont, bis die Wüstenstadt ins Abendrot getaucht wurde. Und schließlich erhob Sa’Deas seine Stimme und sprach jene Worte, welche die anderen beiden nicht zu formen wagten: „Wir machen uns unverzüglich auf und suchen nach Bruder Dari'var.“ Die Zeit des Wartens war vorbei und die Ungewissheit um das Schicksal des dunklen Templers, ließ die drei Diener des Einen in die Weiten der Wüste aufbrechen.
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 Die drei einigten sich rasch, dass sie abseits der bekannten Pfade wandern mussten, sonst hätten fahrende Händler oder Pilger den dunklen Templer bereits gefunden. So trieben sie ihre Pferde durch den Wüstensand, in Richtung Westen. Schon bald wurde klar, dass die drei den Unweiten der Wüste im Angesicht der drohenden Nacht nur schwerlich gewachsen waren. Der Priester, Sa’Deas ließ die Gruppe daraufhin halten. Er griff nach zwei Klumpen in seiner Tasche und warf diese zu Boden. Aus jenen klumpen entwuchsen zwei geflügelte Dämonen. Dann erhob er seine Stimme an gab jenen Anweisungen. 
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 Die dämonischen Wesen fletschten ihre Zähne und flatterten mit den Schwingen, ehe sie sich emporhoben, um hoch über den Gläubigen des Namenlosen zu kreisen. Sie passierten schließlich die große Oase und querten die westliche Straße, auf der Höhe der Pyramide. Während Viego und Lyanos unablässig den Horizont nach einem Zeichen Dari’Vars absuchten, rief der Priester nach ihm. Das Auge des Priesters war alt und versagte zunehmend seinen Dienst. Schließlich wies der dunkle Templer Viego, Lyanos an, die Pyramide zu erklimmen und nach Spuren zu suchen. Doch auch von der erhöhten Position, konnte er die Wüste nur als weites Flimmern wahrnehmen, unfähig Genaues auszumachen. In jenem Moment, als sie ihre Suche fortsetzen wollten, kam ein Wind auf. Sein Klang, inmitten der schier endlosen Weiten, war beinahe ein Flüstern in den Ohren der Diener. Wüstenwirbel formenten sich und Viego und Sa’Deas waren sich einig, dass es ein Zeichen der Winde sein musste.
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Geleitet von den Winden, ritten sie weiter. Sie zügelten ihre Pferde, als sie etwas im Sand ausmachen konnten. Hier hatte der Sand eine bräunliche Färbung angenommen. Die Bewohner der Wüstenstadt waren mit diesen Spuren vertraut, es war Blut, welches den Sand gefärbt hatte, verbrannt von der Wüstensonne. Es musste viel Blut gewesen sein, um solche Spuren zu hinterlassen. Dies war der Ort eines Kampfes. Und das Schicksal von Dari’Var war immer noch ungewiss, Sorge machte sich in den Geistern der Suchenden breit. Doch es war einmal mehr Sa’Deas, der vor voreiligen Schlüssen warnte. 
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 Sie folgten den Spuren des Kampfes, die Blutspuren gingen in Schleifspuren über, ehe sie Silhouetten im Sand erkennen konnten. Die Reiter trieben ihre Tiere rasch voran und konnten alsbald die liegende Gestalt von Dari’Var, neben seinem verendeten Ross ausmachen. Sogleich schwang sich Sa’Deas aus dem Sattel, um dem dunklen Templer zur Hilfe zu kommen. Dari’Var war verwundet und sichtlich von Erschöpfung gezeichnet. Seine Haut war verbrannt und die unbarmherzige Wüstensonne hatte seinen Leib ausgedörrt.
 
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 Doch… er lebte. Der Priester und Viego kümmerten sich um den ausgezehrten Wächter und ein weiterer Reiter fand seinen Weg , von den Winden geleitet zu ihnen. Augen, glühend wie heiße Kohlen blickten in der Abenddämmerung zu den Anwesenden. Viktor hatte sie gefunden. Es blieb ihnen nur kurze Zeit, da ein Geräusch die Stille der Wüste durchbrach. Das Flattern von Schwingen war zu vernehmen und als die Wächter ihren Blick gen Himmel erhoben, stiegen unheilvolle Engelsgestalten herab. Ohne Vorwarnung, griffen sie an. 
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 Die Stimmen von Viktor und Sa’Deas durchbrachen den Kampfeslärm, als sie ihre unheiligen Gebete in der Sprache Suroms intonierten. Dunkle Flammen umhüllten ihre Hände, ehe sie diese den Engelswesen entgegen schleuderten. Deren Schwingen wurden durch die Feuer der Hölle versengt und ihre Rüstungen geschwärzt. Viego ließ seinen Rabenschnabel unerbittlich niederfahren und setzte der Existenz eines Engelswesens ein Ende. Währenddessen rang Lyanos mit einem zweiten Wesen, doch auch seine Klinge fand ihr Ziel und für den Moment kehrte Ruhe auf dem nunmehrigen Schlachtfeld ein. Schnell wurde klar, dass dieser Ort nicht sicher war und sie den geschwächten Dari’Var in Sicherheit bringen mussten. 
Unter dem Willen der beiden Priester öffnete sich ein Portal durch den Abgrund, welches sie schließlich zurück nach Nalveroth führte. Sa’Deas und Lyanos stützten den dunklen Templer und zerrten ihn unnachgiebig, trotz seiner Schmerzensschreie, ins Kloster der Wächterschaft. Sie schickten nach einem Feldscher, während sie ihn durch die Straßen schleiften. 
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 Inmitten der Schreine, geweiht den vier Winden ließen sie ihn nieder, ehe die beiden Priester erneut Gebete sprachen, um seinen Wunden Linderung zu verschaffen. In diesem Moment weiteten sich die Augen Dari’Vars und er bäumte sich auf. Seine vertrocknete Stimme zerriss die Stille des Tempels und hallte von den Wänden wieder:
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A'hrathor
 Mein Schicksal
 Die Doktrin
 Die Prophezeiung
 
STOLZ
 HASS
 HERRSCHAFT
 RESILIENZ
 UNBARMHERZIGKEIT
 VERGELTUNG
 
Das Erbe...
 
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 Sa’Deas und Viktor entnahmen seinen Worten die Doktrin der dunklen Bruderschaft. In jenem Moment eilte ein Felscher heran, doch die Gläubigen hielten ihn zurück, jedoch gaben sie Dari’Var das Wasser, dass jener gebracht hatte. Nachdem er getrunken hatte, schien er zu Sinnen zu kommen und seine heisere Stimme war nun kaum ein Flüstern in den heiligen Hallen. Er erzählte ihnen geschwächt von den Geschehnissen der vergangenen Tage. Wie ihm Lillith den Weg gewiesen hatte und ein Geist aus tiefster Dunkelheit ihm von den Geheimnissen der dunklen Bruderschaft erzählt hatte. Wie die Bruderschaft einst, im Reich Suroms von den Dienern des Herrn zerschlagen wurde. Und… sie erzählten von einer mächtigen Reliquie, unfähig sie zu zerstören, hatten die Engel sie über die Zeit hinweg verborgen gehalten, dazu verdammt in alle Ewigkeit vergessen zu werden. Um die Reliquie zu bergen, musste ein Schutzbann durchbrochen werden und es gab nur einen Weg. 
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Eine reine Seele, die in tiefste Dunkelheit geblickt hat. 
 
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Die Lösung

Es war viel Geschehen die letzten Tage. Eine letzte Chance des dunklen Vaters hatte noch dafür gesorgt, dass der Wächter am Leben blieb und dem Ruf der Vergeltung weiter folgen konnte. Was wäre wohl passiert, wenn seine Brüder nicht rechtzeitig gekommen wären? Entweder wäre er in der heißen Wüste verdurstet und seinen Wunden erlegen oder die Streiter der Schlange hätten ihn aufgefunden und zu Ende gebracht, was sie angefangen hatten.
Nun war er jedoch in Sicherheit im Mor di Sh’soh und seine Wunden waren verheilt. Die Künste des Heilers der Wüstenstadt, gepaart mit der Macht der Priesterschaft, hatten die Verletzungen regenerieren lassen, so dass er sich gänzlich auf die nächsten Schritte der Prophezeiung konzentrieren konnte.
„Eine reine Seele, welche die tiefste Dunkelheit gesehen hat“… Jenes galt es zu finden.
Noch am Abend der Rettung vor einigen Tagen kamen die Glaubensbrüder gemeinsam zum Entschluss, dass sie einen Anhänger des Herrn in Gewahrsam nehmen und jenen brechen mussten. Seine Seele sollte die tiefste Dunkelheit in den Wegen des Abgrunds sehen, um seine Geist zu brechen.
Es galt jenes zu finden. Dari’Var lauert in der Wegekreuzung zwischen Ansilon und Silberburg um nach potentiellen Opfern zu suchen. Es herrschte nicht nur die Gefahr von Feinden der dunklen Allianz ausgespäht zu werden, sondern auch die, dass er sich nicht hätte gänzlich verteidigen können. Um nicht aufzufallen war er in normaler Montur ohne Rüstung zu nahe in ein feindliches Areal gedrungen. Aber er hatte keine Wahl und war fest entschlossen dem Ruf A’hrathors zu folgen:
 
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Lange Zeit verging in jener nur einfache Händler und Bauern sich auf dem Wege blicken ließen. Doch dann sollte sich sein Schicksal fügen. 
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Ein einfacher Wanderprediger des Herrn näherte sich auf dem Weg in Richtung Silberburg reisend. 
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Aristos: *ein munteres Pfeifen ist von ihm zu vernehmen, so nah an seiner 'Heimat'*
Dari'Var Lamont: *die Brauen heben sich als er das Pfeifen wahrnimmt und er beginnt den Fremden zu mustern*
Aristos: *der goldene Ankh - scheinbar das einzig auffällige der sonst schlicht gekleideten Person - fällt deutlich ins Auge*
Dari'Var Lamont: *die Mundwinkel zucken amüsiert auf als er das goldene Ankh um den Hals des Wanderers erblickt*
Dari'Var Lamont: *: dann tritt er einen Schritt zur Seite um ersichtlicher zu wirken*

Aristos: *mit jedem Schritt rezitiert der Wanderer eine der Tugenden des Herrn*
Aristos: Rechtschaffenheit..
Aristos: Tapferkeit...
Aristos: Gerechtigkeit..

Dari'Var Lamont: *ehe er gänzlich auf den Weg vorstoßt*
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Dari'Var Lamont: *die Mundwinkel zucken nochmals auf und er lächelt dem Wanderer entgegen*
Dari'Var Lamont: Seid Gegrüßt
Dari'Var Lamont: *nickt er feste*

Aristos: *der Wanderer hält inne, sich auf seinen Wanderstab abstützend*
Aristos: Des Herren Schutz und Segen mit Euch, Bruder im Glauben, der mir noch fremd ist.

Dari'Var Lamont: *hebt das Kinn stolz an*
Dari'Var Lamont: Des Herren Gruße Wanderer
Dari'Var Lamont: meine Ohren wurden Zeuge eure Worte während ihr hier vorbeigewandert seid
Dari'Var Lamont: *mit einem Nicken deutet er gegen seine Halskette und seine Augenpaare fokussieren nun jenes*

Aristos: Die Tugenden des Herrn führen mich auf meinem Wege, der mich oftmals dahin treibt, wo andere kaum hinzugehen mögen.
Dari'Var Lamont: Ein frommer Gläubiger des Herren, wie ich annehme
Aristos: Doch ein jeder Ort, eine jede Seele kann noch errettet werden, wenn sie den Herrn annehmen.
Dari'Var Lamont: Verstehe, sicher doch...
Dari'Var Lamont: Nun, ich kenne da jemanden der eure Hilfe benötigen würde?
Dari'Var Lamont: Würdet ihr so tugendhaft sein und euch jener hilflosen Seele annehmen?

Aristos: *der junge Mann nickt eifrig, etwas leichtfertig mag man annehmen*
Aristos: Die Tugend des Mitgefühls gebietet es nicht anders.

Dari'Var Lamont: *nickt einige Male*
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Aristos: Wer, mein Freund, benötigt die Hilfe des Herrn und wo finden wir diese arme Seele?
Dari'Var Lamont: Wenn ihr gestattet, würde ich euch zu ihm führen... Er ist kränklich und ist auf die Hilfe anderer angewiesen...
Dari'Var Lamont: *tritt dann: näher an ihn heran*

Aristos: *der Wanderer wirkt zwar etwas erschöpft von seinem letzten Marsch, aber nickt erneut*
Aristos: Ich hätte mich auf eine erholsame Nacht gefreut, doch Demut und Opfer, wie Ihr wisst...

Dari'Var Lamont: *vorsichtig nähert er sich ihm noch näher so dass er nun neben dem Wanderprediger steht*
Dari'Var Lamont: Oh und ob, doch der Herr wird sich uns gütig und gnädig zeigen...
Dari'Var Lamont: *mit der Linken deutet er gegen Süden*
Dari'Var Lamont: In jene Richtung müssen wir reisen

Aristos: Das wird er, denn Gerechtigkeit wird einem jeden von uns seinem Taten nach widerfahren.
Aristos: *sein Blick wandert in die Richtung, die der Fremde erwähnte*

Dari'Var Lamont: *während der Wanderprediger der Deutung folgt zieht er mit seiner Rechten seine Klinge aus der Scheide und schlägt*
Dari'Var Lamont: *ihm mit dem Griffende auf den Hinterkopf*

Aristos: *ein abgehaktes, verwundertes Geräusch erklingt... als der Wanderprediger seinen Stab loslässt und zu Boden gleitet*
Aristos: *offenbar bewusstlos vom Schlag auf den Hinterkopf*

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Den Wanderstab nahm er vom Wege auf und schleuderte es in das Gebüsch am Wegrand. Anschließend zog der Wächter eine Reiserune nach Nalveroth und verschwand mit dem ohnmächtigen Wanderprediger vom Ort des Geschehens.

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In Nalveroth angekommen wurde der Prediger direkt im Kloster auf Anweisung des Wächters von den Bediensteten entsprechend gekleidet und in den Kerker geschmissen.
Das Opfer wurde nun allein gelassen und der Wächter machte sich auf ein Schreiben an die Priesterschaft zu verfassen, damit sich jene der verlorenen Seele widmen können um ihm die tiefste Dunkelheit kosten zu lassen als die Stimme des EINEN…
Barchmon Ha'Rabo,

ich habe ein passendes Opfer als Lösung für die Prophezeiung gefunden.
Es ist angekettet im Keller des Klosters und wartet darauf die tiefste Dunkelheit zu verkosten.

Lasst es nicht zu lange warten, denn die Zeit drängt.

Ich erwarte eure Rückmeldung um die weiteren Schritte planen zu können.

*sauber unterzeichnet*
Dari'Var Lamont
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Sa'Deas
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Am Abgrund

Beitrag von Sa'Deas »

Sa'Deas war kein Mann, der lustvoll Grausamkeit verübte. Es war war bloß ein Werkzeug, das er zu beherrschen wusste und das nur durch regelmäßigen Gebrauch zu meistern und zu schärfen war. Jedoch offenbarte sich ein fremdartiges Verlangen in ihm, als Bruder Dari'Var berichtete einen Gefangenen gemacht zu haben, der womöglich als eben jene "reine Seele" dienen könnte, von der die Vision sprach. 

Das dunkle Mal auf seiner Brust pulsierte und die fangarmförmigen Auswüchse, die sich über seinen Torso zogen, gruben sich wie unzählige, winzige Zähne in sein Fleisch. Den Seelenfresser A'bat'hur, seines Zeichens ein Diener Astaroths, in sich zu beherbergen kostete den in die Jahre gekommenen Priester zunehmend mehr Kraft, war es doch nie vorgesehen, dass er für so lange Zeit als Wirt diente. Der Dämon schien Gefallen an seiner neuen Hülle gefunden zu haben und machte keine Anstalten ihn sobald aufzugeben. Die Natur des Seelenfressers machte sich in gewissen Zügen zunehmen im Verhalten des Priesters bemerkbar...

Als der Einäugige die Zellentür öffnete und hinab zum Gefangenen ging, schloss dieser die Augen und begann mit zitternder Stimme frevlerische Gebete, an seinen verräterischen Gott zu sprechen.

"Gelobt sei der Herr! Er behütet seine Kinder und führt sie ins heilige Licht! Er schützt sie vor den finsteren Blicken des Bösen und hält sie in seiner Umarmung geborgen... Oh Herr, bitte schenke mir deinen Segen und weise mir den Weg zum lichten Reiche."

Sa'Deas Fratze verfinsterte sich als er langsam, immer näher an den am Boden hockenden Jüngling herantrat. Die Stimme des Mannes war schwach und es fiel ihm offenbar schwer die Worte zwischen Schluchzen und Schlucken zu formen. Die zunehmende Furcht und Verzweiflung die von ihm ausging war förmlich zu schmecken.

"Gnädiger Herr, erhöre meine Bitte....   ich will noch nicht sterben...."
Die Stimme verstummte und leises Wimmern war nur noch zu hören als der Priester ihn jäh unterbrach:
"GENUG!", hallte die kratzige Stimme von den Wänden der Kerkerzelle wieder.

Die körperlichen Strapazen die der dunkle Templer Dari'Var ihm in den vorangegangenen Stunden und Tagen ausgesetzt hatte machten den Wanderpriester des Herrn quasi wehrlos. Sein Schicksal zeigte nur zu gut die Willkür der so genannten Gnade die die Goldene Schlange ihren Jüngern entgegenbrachte. Dieser hier war schlicht und einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Ein unglückliches Lamm, dass einem hungrigen Schakal in die Fänge gelaufen war.

"Deine blasphemischen Worte werden dich nicht retten. Deine Gebete verhallen an diesem Ort wie Schall und Rauch und niemand wird dich erhören... 
Fürchten jedoch, solltest du dich nicht. Nicht vorm Sterben will ich meinen... doch sehr wohl vor dem was dich danach erwartet... und jetzt - erhebe dich, Schlangendiener."


Der junge Wanderpriester folgte der Anweisung zögerlich. Mit einer weiten Geste sprach Sa'Deas ein Gebet und ein Riss entstand in der Luft vor ihnen. Der Geruch von heißem Eisen, Schwefel und verbranntem Blut strömte langsam aus dem Höllenportal das sich nun, wabernd in einem unstetigen Gerüst aus manifestierten Schatten, vor ihnen auftat. 

"Schließe deine Augen und blicke in den Abgrund deiner Selbst. Erkenne die Lüge in dem was man dich gelehrt hat und koste den bitteren Geschmack des Giftes der Goldenen Schlange..."
Mit diesen Worten packte er den Gefangenen an den Haaren und zerrte ihn vor sich durch das Höllenportal, das gleich darauf in sich zusammenfiel. Obgleich der körperlichen Torturen die er bereits ertragen hatte, würde seine wahre Pein mit jenem Schritt gerade erst beginnen...


Höllenportal.jpg

Kaum, da sie die Schwelle zum Pfad am Abgrund überschritten hatten, entfesselte sich der grausame Eindruck jener Ebene und traf den Jünger des Herrn wie ein heftiger Schlag in die Magengrube. Ein starker Impuls von Übelkeit überkam ihn und er hatte große Mühe sich nicht augenblicklich zu erbrechen.

Ohne Unterlass wehte ihnen ein heißer Wind entgegen der die Haut gerbte, den Mund und die Zunge ausdörrte und die Lippen in kürzester Zeit spröde wie Pergament werden ließ. Jeder Versuch des Körpers den gereizten Augen mit Tränen Linderung zu verschaffen war vergebens, zerfielen sie doch schon zu Staub, noch ehe sie sich ergießen durften. Selbst der Fluss der Zeit musste sich hier anderen Regeln beugen und so fühlte sich jeder Schritt an wie eine jahrelange Wanderung durch einen Morast aus Schmerz und Sünde.

Verdorrte Körper, grotesk in sich verschlungen und teils miteinander verwachsen, säumten den Pfad und bildeten zwischen dem schwarz glühenden Gestein teils den Weg, dort wo der Fels vor ewiger Zeit erodiert war. 

  
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Die Gunst Asmodans die Sa'Deas vor der Agonie dieser Ebene bewahrte galt nicht seinem unfreiwilligen Begleiter was zur Folge hatte, dass er immer wieder für einen unachtsamen Moment einen Schritt abseits der Pfade am Abgrund machte. Stets wankend und strauchelnd durch die flimmernde Unschärfe der Höllenzirkel. Es offenbarte sich dem Gottverlassenen, dass diese Körper trotz ihrer Blutungen und eitrigen Wunden nicht alle tot waren... Von überall her erklang verzweifeltes Jammern. Flehende, von Hoffnung verlassene Blicke begegnetem ihm aus dem Geschwür aus Fleisch und Knorpel, dessen Teil einst das Gesicht eines Menschen gewesen sein musste. Hin und wieder erklang ein markerschütterndes Heulen hinter ihnen welches, der unerträglichen Hitze zum Trotz, das Mark in seinen Knochen  gefrieren ließ.

Der Priester Asmodans sprach derweil unentwegt mit kehliger Stimme die immer gleichen Gebetverse.
"Vergebe ihnen nicht, denn sie versündigten sich aus freien Stücken, getrieben von falschem Eifer!" 

Nach einer gefühlten Ewigkeit der Wanderung durch jenes Tal des Schmerzes verließen den Gepeinigten schon bald die letzten Kräfte. 
"Vergesst nicht ihren Verrat und ihre Niedertracht, geboren aus Angst und Missgunst, die ihre Seelen auf ewig verdammt!"

Der Boden tat sich vor ihm auf und eine zähe Masse quoll aus den Spalten im Fels hervor, die sich unaufhaltsam zu hunderten, langen, dünnen Armen formte, die in langen dünnen Fingern endeten und mit nadelspitzen Nägeln an der Haut des Jünglings zwickten und sie Stück für Stück vom Fleisch pickten. 
"Vergebe ihnen nicht, denn sie versündigten sich aus freien Stücken, getrieben von falschem Eifer!" 

Die teerartigen Glieder schlangen sich an seinen Beinen hinauf, weiter über die Brust, den Hals empor. Sie labten sich gierig an der letzten Wärme die sein Fleisch zu geben vermochte. 
"Vergesst nicht ihren Verrat und ihre Niedertracht, geboren aus Angst und Missgunst, die ihre Seelen auf ewig verdammt!"

Panisch wollte der Wanderpriester schreien, doch drangen die schwarzen Hände in seinen Rachen ein und ließen seinen Atem stocken. Unzählige, knochige Finger krallten sein Gesicht entlang, bis in alle sich darbietenden Öffnungen. 
"Vergebe ihnen nicht, denn sie versündigten sich aus freien Stücken, getrieben von falschem Eifer!" 

Doch gerade als er alle Hoffnung fahren lassen wollte und das Ende des Martyriums ersehnte, spürte er einen Riss an dem was seine Seele sein musste und er fand sich in der Zelle wieder von der aus sie ihre Reise begonnen hatten. Vor ihm stand Sa'Deas, der hämisch grinsend abermals die Arme ausbreitete und ein Gebet sprach.

"Vergebe ihnen nicht..." 
Das Portal zum Abgrund öffnete sich von neuem.

Am Ende von dem was sich wie eine Ewigkeit anfühlte, lag eine zusammengekauerte Person am Zellenboden, die apathisch in die Leere starrte. Der Geist des Wanderpriesters war gebrochen und jede Hoffnung auf Erlösung für seine kümmerliche Seele hatte er an jenem verheißungsvollen Ort verloren.






 
Zuletzt geändert von Sa'Deas am 13 Dez 2022, 14:22, insgesamt 5-mal geändert.
Debal
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Debal »

Eine der Patroullienwachen würde alsbald noch den Wanderstab finden. Eigentlich irrelevant, doch hörte er vorher schon, dass einer der Wanderprediger scheinbar länger fern blieb, als gedacht.
Pflichtschuldigst meldete er den Fund.
Ein Händler würde derweil einen Bericht einreichen, dass laut eines Handelspartner in der Wüste verdorrte Wesen gefunden wurde, die manche als verunstaltete Engel ansahen, deren Flügel abgeschnitten wurden. Ob daran etwas wahres war, wusste er nicht.

Zuletzt würde es einen Bericht geben, dass immer wieder geflügelte Wesen in der Wüste zu sehen waren. Keine Dämonen. Niemand wüsste zum jetzigen Zeitpunkt, warum sie da waren. Suchten sie etwas - oder jemanden?
Bald jedoch würde es sicherlich die Antwort geben, denn die Aktivität schien ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Auf die ein oder andere Art würde sich alles offenbaren.

[OOC: Questevent am 13.12.2022, Start um 20 Uhr für Chaos, Order ca. 21 Uhr möglichst in SB, da abhängig vom Verlauf bei Chaos. Es kann zum PvP kommen.)
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Dari'Var Lamont
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Re: [Quest-Wächter] Das Erbe der Dunklen Bruderschaft

Beitrag von Dari'Var Lamont »

Es war ein Vergnügen dem Leiden des Wanderpredigers zuzusehen. Die Tortur, welche dieser durchleben musste, entfachte Genugtuung in dem Wächter. Der Tag der Vergeltung würde noch kommen und ein jeder dieser Schlangendiener, ob Priester, Paladin oder Gläubiger, sie alle würden dem Zorn des Namenlosen ausgesetzt werden und in den tiefen der Verdammnis jämmerlich um ihr Leben winseln....

Die Zeit drängte und die Vorbereitung des Opfers schien erfolgreich abgeschlossen zu sein. Dari'Var setzte ein Schreiben an die Wächterschaft auf und ließ diese im Kloster sowie Wächtergelände aushängen. Ein Exemplar wurde versiegelt und per Bote an den dunklen Templer Viego in Ansilon versandt. Ein weiteres Mal wollte Dari'Var in den Tempel aufbrechen und dem Ruf der Vergeltung folgen, jedoch dieses Mal mit Verstärkung...
Barchmon Brüder und Schwester,

es ist an der Zeit die Prophezeiung aufleben zu lassen. Das Opfer ist bereit, und wir sind es auch.
Am 13. Tag des Mondlaufs, zur Achten Stunde nach der Mittagszeit treffen wir uns am Brunnen des Leviathan um zum Tempel der dunklen Bruderschaft aufzubrechen.
Kommt gerüstet und packt genügend Proviant ein. Es wird kein leichtes Unterfangen und die uns bevorstehende Gefahr ist groß, daher habe ich eine Abschrift an die Mitglieder der dunklen Allianz verfasst.
So ist mit Unterstützung zu rechnen.

Möge der dunkle Vater seine schwarze Hand über uns halten.

Admo uh Rucho!

*sauber unterzeichnet*
Dari'Var Lamont
Dunkler Templer

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