Geschätzer und Wohlvermögender Ritter oder Junker, was auch immer, Dirion!
Uns, den Elstern, kam zu Ohren das ihr mit einer gewissen Yeva liiert seid? Hübsches ding, muss ich euch schon lassen. Leider muss ich euch jedoch mitteilen das eure Gattin ein Malheur passiert ist. Sie stand absolut nicht auf unserer Liste derjenige, denen wir Leid zufügen sollten. Nun ist es aber leider doch passiert, was andererseits mein Herz höher hat schlagen lassen. Eure Gattin befindet sich in unserer Gewahrsam. Wenn ihr sie lebend oder gar unbeschadet wieder in eure Arme nehmen wollt, so gebe ich euch hier ein paar Vorlagen, die es zu erfüllen gibt:
- Der rote Segen, unser Produkt, muss wieder in Winterberg und auch Silberburg frei zugänglich erwerbbar sein können. Macht euch nichts vor, uns ist durchaus bewusst das unsere Handelsnetze in beiden Städten abgebrochen sind.
- Nachdem ihr die erste Bedingung erfüllt habt und ihr ein solch zuvorkommender und reicher Ritter sein sollt - so sprach es jedenfalls die Begleitung eurer Gattin - verlangen wir nur etwas Kleingold von euch. Sagen wir, etwa 1.000.000 Goldstücke? Noch geht es ihr ganz gut, doch sie scheint ziemlich versessen zu sein auf das Pulver und ihre Begleitung hat bereits einen Bolzen in den Fuß gejagt bekommen. Es ist eure Wahl.
Der Fleischer sendet Grüße in den kalten Norden
Wutentbrandt gab er tiefes bedrohliches Knurren von sich, als er das Schreiben in seiner Hand zerknüllte. Ruckartig erhob er sich von seinen Schreibpult, so dass der schwere Stuhl regelrecht nach hinten durch den Raum flog. Seine Kieferknochen verkrampften, und die Halsschlagader zeichnete sich nun deutlich ab, als das in ihm aufkochende Blut schneller und schneller und heißer wurde. Dirion schnaufte angestrengt und er zwang sich mehrfach tief durchzuatmen, doch es klang einfach noch nicht ab. Entschlossen marschierte er auf die Tür seines Arbeitszimmers zu, riß sie auf und blieb im Türrahmen stehen. Ein Knall war im ganzen Wachgebäude der Miliz zu hören, als Dirions Wut entlich ein Ventil gefunden hatte und der Türzarge einen wuchtigen Schlag verpaßte. Holz splitterte und der schwere Balken barst unter den Treffer der Faust. Größer war seine Wut nie gewesen und seine raserei konnte er nur knapp unter Kontrolle halten. Dirion spürte nicht nur, die die Knochen seiner hand brachen, man konnte es deutlich genug hören. Der Schmerz half. Seine Wut war zwar immer noch fern ihm bekannter Dimensionen, aber er schaffte es, die Kontrolle zu behalten. Gerade so. Der Schmerz blieb während seine Knochen längst dabei waren, sich wieder in die richtige Position zu schieben und zu heilen, doch der andere Schmerz, ging deutlich tiefer. Die Haarsträhne ließ keinen Zweifel übrig. Ihren Durft würde er stets überall erkennen, aber noch etwas bemerkte er. Neben den feinen Lavendelduft, hänge noch ein muffiger, modriger ihm wohl bekannter Geruch an den Haaren seiner Geliebten.
Nachdem erste Vorbereitungen zur Erfüllung getroffen waren, um Yeva aus den Fängen des Fleischers befreien zu können, machte er sich daran eine Antwort zu verfassen.
An den, der sich "Fleischer" nennt!
So Ihr dieses Schreiben in den Händen hält, ist bereits einer der inhaftieren Verkäufer des "Roten Segens" aus dem Kerker Silberburgs herausgelasen worden. Einer der beiden hat Euch dieses Schreiben ja überbracht. Der zweite soll mich zu euch führen, um euch die geforderte Summe von 1.000.000 Goldstücken zu überbrigen. Was Euren Wunsch betrifft, eure Ware wieder freiverkäuflich zugänglich zu machen, muss ich Euch leider mitteilen, dass ich nicht über die Autorität verfüge, die Gesetze der Truchsess von Silberburg außer Kraft zu setzen. Da verlangt ihr etwas von mir, dass ich zu erfüllen nicht im Stande bin. Jedoch biete ich Euch mich im Austausch an, so im Gegenzug Yeva und ihr Begleiter wieder auf freien Fuß kommen. Vielleicht wird es Euch dann gelingen, bei der Truchsess eure Forderungen durchzusetzen, so ihr ein größeres Druckmittel habt. Bei der Übergabe des geforderten Goldes, wünsche ich, Yeva zu sehen. Wohlauf und unverletzt.
Ich werde im Rostanker auf Eure Antwort warten.
Dirion Thin Elin
Junker der königlichen Ritter
Heermeister der Menschenkrone von Silberburg
Vasall von Winterberg
Nach dem das Siegelwachs sich wieder verfestigt hatte, macht sich der Junker auf nach Silberburg, um Horatio das Schreiben aufzudrücken und ihn aus aus den Kerker zu werfen. Mit den eindeutigen Hinweiss, dass so Yeva auch nur ein Leid zugefügt werden würde, sie alle sich wünschen werden, auf der Folterbank Silberburgs zu landen, er würde nicht so nachsichtig mit ihnen verfahren.