Sternenband & Blätterwerk

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Amathlan
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Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Amathlan »

Sobald der Tag für die Hochzeit festgesetzt war, und die Einladungen zu derselben bei den Gästen eintrafen, kamen die ersten Fragen nach den Wünschen von Luni und ihm selbst.
Schwierig zu beantworten, sowohl, was die Zeremonie anging, als auch, was Geschenke anging, die die Gäste offenbar gewillt waren, zu überreichen.

Mit Samira sprach er über die ihm aus seiner eigenen Heimat bekannte Tradition, dass durch die Eltern des Brautpaares jeweils ein Schmuckstück überreicht wurde, was die Verbindung zwischen den Brautleuten symbolisierte.
Bald kristallisierte sich heraus, dass die Amazone, die er inzwischen wieder zu seinen Freunden zählte, gerne mit ihm gemeinsam zwei persönlich gestaltete Schmuckstücke anfertigen wollte.
Dies würde ihr Geschenk an das Paar sein.

An einem ruhigen Abend, als niemand sonst im Fürstenhaus zugegen war, nahm er sich einige Pergamente, um darauf erste Entwürfe anzufertigen.
Was würde zu ihnen beiden passen, welche persönlichen Symbole sollten miteingebracht werden, welche Gravur?

Nach einigen Annäherungsversuchen an die Thematik in zeichnerischer Weise und Zeit, in der er seinen Gedanken freien Lauf ließ, legte er schließlich zufrieden sowohl den feinen Kohlestift, Farben, als auch die Schreibfeder zur Seite.
Damit konnte man arbeiten.

 
Entwurf_Sternenarmband.jpg

Entwurf_Blattanhaenger.jpg


Beim nächsten Treffen in der Schmiede von Ivren'mir besprachen Samira und Amathlan die Entwürfe.
Für Luni sollte es ein fein ziseliertes Armband werden, geschmückt von insgesamt fünf Sternen. Als Hinweis auf sein eigenes Volk, und ihre Zugehörigkeit zum Edhilhaus Northor eine mehr als passende Wahl.
Für sich selber wählte er einen Anhänger für ein Amulett aus, in der Form eines geschwungenen, und ebenso fein gearbeiteten Blattes.
Beide Schmuckstücke würden aus Silber gearbeitet werden, und in den Vertiefungen würde farblich abgestimmte Emaille hinzukommen: Blaue Emaille für die Sterne am Armreif, grüne Emaille für das Blatt, während die Blattadern silbrig bleiben sollten.

Es wurden nun in Zusammenwirken die ersten Musterstücke angefertigt.
Sie waren beide zuversichtlich, die anvisierten Stücke gestalten zu können - wobei er selber in den Folgetagen einige Details übernahm, die teils auch etwas Vorarbeit benötigten.
 
 
Hochzeitsschmuck_RP01.jpg

Hochzeitsschmuck_RP4.jpg

Beim nächsten Treffen erschien auch Luni, und arbeitete direkt mit Samira und ihm an den beiden Schmuckstücken.
Vor Allem im Feinwirken stellten sich die beiden Elfen als geschickt heraus, während Samira ihre Fähigkeiten als Schmiedin unter Beweis stellte, und die Übersicht über die Abläufe behielt.

Beim Blattanhänger sollte an der Rückseite noch ein Erinnerungsstück miteingearbeitet werden:
Der Anhänger in Form eines winzigen, äusserst kunstvoll geformten Elfenschiffes, den er einst von seiner verstorbenen Frau Kaleja angefertigt bekam, und die Jahrhunderte über stets getragen hatte. Es war nur logisch, es ebenfalls miteinzubeziehen - hatte sie doch in einer Vision während ihrer letzten Stunden seine Zukunft an der Seite einer anderen Elfe gesehen.
Lange Zeit hatte er diese Zukunft im Inneren von sich gewiesen.
Die Seinen verbanden sich in so seltenen Fällen ein zweites Mal mit einer anderen Person, dass er noch nie einem solchen Edhel begegnet war.
Und doch hatte Kaleja recht behalten, in mehr als einer Hinsicht war seine Aufgabe noch nicht erfüllt.
Was dem Volk der Edhil gegenüber als Verpflichtung erschien, und oftmals eine Bürde, war seiner zukünftigen Gemahlin gegenüber eine Freude, etwas so Reines und Schönes, dass es die Zeit und alle Übel dieser Welt nicht verändern konnten.
Sie hatten einander erneut gefunden, nach Überwindung dunkelster Täler und Abgründe.

Ihre beiden Vermählungsschmuckstücke würden ihre Verbindung darstellen, für sie beide, und auch alle Anderen sichtbar.

Samira, Luni und er gestalteten die Kunstwerke so weit wie möglich aus, den Feinschliff würde dann Samira noch in Eigenarbeit übernehmen, und die Stücke zur Hochzeit überreichen.
 
 
Hochzeitsschmuck_RP7.jpg

 
Hochzeitsschmuck_RP8.jpg
 
 
Hochzeitsschmuck_RP15.jpg


Auf die Innenseite des Sternenarmbandes, sowie auf dem noch freien Bereich der Rückseite des Blattanhängers, gravierten er und Luni dann elfische Schriftzüge ein, jeder auf seine ganz eigene Weise.
Übereinstimmend war bei beiden die elfischen Worte für "Deine Hand in meiner Hand", gefolgt von ihren persönlichen Anreden und Namen jeweils.
So stand auf dem Blattanhänger am Schluss: 'Cam lîn ne' cham nîn, mell ninniach Luni", während auf dem Armreif die Worte "Cam lîn ne' cham nîn, mel melethril elen Amathlan" eingraviert zu lesen waren.

 
Hochzeitsschmuck_RP16.jpg

Hochzeitsschmuck_RP17.jpg




 
 
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Gwendolyn
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Auf der Suche nach einem passenden Geschenk

Beitrag von Gwendolyn »

Um die Jahreszeit war es nicht so einfach ein passendes Geschenk für Elfen zu finden. Davind und Gwendolyn saßen einige Zeit zusammen, bis Gewn die Idee mit dem Hochzeitsbäumchen kam. So zogen die beiden los um ein passendes zu finden.

Der Apfelbaum ist der Symbol-Baum für Liebe und Ehe. Seine weißen, markanten Blüten stehen für Fruchtbarkeit und Schönheit. Gleichzeitig symbolisiert er die Zuversicht in das Leben und in die Natur.
Der Baum sollte wie die Ehe von Amathlan und Luni wachsen. Beides sollte kräftig, beständig und fruchtbar werden.

Auf den Weg in den Wald nahmen sie auch gleich etwas Erde für den Topf mit. Nach einigem Suchen fanden sie dann auch ein Apfelbäumchen mit Ablegern drum herum. Einen Spross davon gruben sie vorsichtig aus. Der Boden war zum Glück gerade nicht völlig gefroren.
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Und schon kurz danach wartete das Bäumchen am Balkon auf den großen Tag
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Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
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Amathlan
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Amathlan »

Als Amathlan nach dem Erhalt des Briefes von Luni, auf Ivren'mir sogar überrascht wurde von Kalia, der Dryade seiner Gemahlin, war er mehr als erfreut.
Dies war ein sicheres Zeichen in seinen Augen, dass auch von jener Seite aus ihr Wunsch gutgeheißen wurde. Von seiner eigenen aus war es so klar, dass er auch Luni mit Gesten und Worten diese Sicherheit vermitteln konnte.

Und Kalia schien ebenso überzeugt davon.
Er hatte nicht nur großen Respekt vor ihr als Wesen der Fae. Sie rührte ihn. Und zwar jedesmal, wenn er sie traf.
Es bedeutete ihm daher viel, dass sie sowohl ihre Einwilligung zu erteilen schien, als auch mit so großer Begeisterung ihren Teil dazu beitragen wollte.

Er lächelte still, darüber nachsinnend, wie sich ihre Haltung dazu, und auch Lunis Ansicht, genauso wie seine eigene, im Laufe der Zeit verändert hatte. Was zuerst, und auch in der sehr langen, finsteren Zeit dazwischen, undenkbar erschien, war nun in greifbare Nähe gerückt.

Den Blattanhänger seines Amuletts mit der Hand sacht umschließend, blickte er in die Abenddämmerung auf Ivren'mir. Er konnte spüren, dass es die richtige Zeit war, der richtige Pfad. Er nahm Luni in gewissem Sinne durch ihre Verbindung auch örtlich wahr, egal, wo sie sich befand. Es war wie ein sanftes Zupfen in eine Richtung, sobald er seinen inneren Fokus auf sie ausrichtete.

Neuerlich würden wichtige Aufgaben auf sie beide zukommen.
Er war sich sicher, dass sie auch diese gemeinsam meistern würden.
Luni war sein Licht, sie war es, die sein Herz hatte.
Dies zählte für ihn als Person und als Ehepartner.
Alles Andere versank gegen diesen ganz persönlichen Sinn seines Lebens in Bedeutungslosigkeit.





 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Ein Wunsch an die Sterne und Wälder

Nell'as und Ivy waren schuld! Zumindest redete sich das Shar'luni'rea eine ganze Weile ein. Sie schenkten Luni und Amathlan etwas sehr spezielles zur Hochzeit. Etwas was einem tiefen und sehnlichen Wunsch in Luni eine Richtung gab.

Wiege.jpg

Sie war sich nicht sicher wie das genau funktionieren sollte, vor allem da alle der Ältesten der Lindhel fort waren hatte sie niemanden den sie fragen konnte. So kam es nach einigen hin und her das Luni eine Entscheidung fällte, sie wollte den Segen eines neuen Lebens nicht nur unter einem der beiden Aspekte erbitten sondern beide - wie sie beide nun mal auch beide Pfade ihres Volkes symbolisierten.

Armreif.jpg
Amulett.jpg

Vor einer Weile hatte Luni schon einige Vorbereitungen getroffen, die Dryade gesucht und machte sich dann voller Hoffnung mit Amathlan auf den gemeinsamen Weg einer Traumreise.

Haselstrauch.jpg

Tief im Wald hatte Luni und die Dryade Kalia einen Baum gemeinsam herausgesucht in dem sich beide zur Ruh begaben. Die Dryade führte beide in einen gemeinsamen Traum.

träumen.jpg
träumen.jpg (21.38 KiB) 2038 mal betrachtet

Für Amathlan war es die erste Traumreise. Für Kalia und Luni war es eine weitere, dieses mal aber eine sehr besondere, einzigartige.

Traumreise.jpg

Sie äußerten ihren Wunsch und erwachten nach einigen Tagen gemeinsam wieder im Wald - ob ihr Wunsch in Erfüllung geht? 

 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Sinnliche und friedliche Momente

Das Leben wächst und gedeiht, nicht frei von Einflüssen doch beständig wuchs es in der Waldelfe heran. Die Welt war am Kippen und Krieg, Leid und hohe Opfer prägten die vergangenen Wochen erneut. Sie versprach Amathlan das sie diese Gefühle und Empfindungen keinen Platz schenken wird, schon aus Furcht das frisch wachsende Leben in ihr würde es erspüren. Sie war erleichtert den nicht nur ihr Gatte sondern auch alle Elfen versuchten sich darauf einzustellen, wenn gleich es für sie bedeute nun eine Weile nicht mehr den Schutz und Obhut der Gemeinschaft verlassen zu können. Sie genoss die gemeinsamen Stunden in denen sie Amathlan für sich hatte und er gab sich größte Mühe ihr jeden Wunsch zu erfüllen.

In der Satala eingerollt liegend träumte sie von den letzten kurzen Ausflügen die sie unternahmen. 

Ein Strand im Nirgendwo, ohne jegliche Einflüsse von Außen und in gewisser Maßen Rein und unberührt wie Luni es liebte.
InselReise.jpg

Aber es waren auch die einfachen und kurzen Momente wie ein Spaziergang am Strand die ihr Herz erwärmten. Jegliche Zweisamkeit und Nähe zu ihm fühlte sich für sie wie eine Kraftspende an und sie blühte förmlich in seinen Armen und Wärme auf. So war es zwar nur ein Spaziergang doch durch einen Hasen am Strand wurde es gar ein kleines Abenteuer.
 
Ein Hase kam zum Strand und buddelte unter den beobachtenden Augen der beiden Elfen eine Kiste aus, danach verschwand das Tier wieder so schnell wie es kam. Die Neugierde der jungen Waldelfe war natürlich sofort geweckt und kurzerhand wurde das Kistchen untersucht, nach Fallen überprüft und danach bearbeitet um das verrostete Schloss zu öffnen.
Strand1.jpg
Strand2.jpg
Strand2.jpg (49.22 KiB) 1773 mal betrachtet
In der Schmiede gelang es ihnen, nach den ersten Versuchen das Schloss magisch zu öffnen half nur Gewalt. Das Schloss war so verrostet und mit Sand blockiert das beide sich entschieden den haltenden Bügel einfach abzufeilen. Nach einigen Mühevollen Minuten mit einer Feile war es auch erledigt und die Kiste gab ihren Schatz preis. 
Schmiede1.jpg
Schmiede1.jpg (40.34 KiB) 1773 mal betrachtet
Schmiede2.jpg

Mit jedem Tag spürte sie das Leben in sich wachsen und einiges verunsicherte sie doch dafür hatte sie zum Glück einen Arm zum anlehnen. Amathlan hatte schon einst Kinder und wusste zum Glück um einiges mehr bescheid als die junge und unerfahrene Waldelfe für die vieles absolut überfordernd war.

Das Leben wuchs beständig weiter und bald schon würden sie gemeinsam sich einfühlen, damit auch Amathlan das wachsende Leben spüren kann und einen Blick auf ihre gemeinsame Zukunft bekommt.
 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Während die Welt in Dunkelheit und Finsternis versankt war Ivren'mir soweit von den Umständen des Festlands verschont. Luni genoss das natürlich auf einer gewissen Weise, vor allem weil sie sich fest vorgenommen hatte das wachsende Leben in ihr diese Kräfte nicht zu zeigen oder zuzulassen das sie es beeinflussen. Nur Harmonie, Hoffnung und Zuversicht sollte das wachsende Leben in ihr spüren. Sie war glücklich und froh das Amathlan und ihr das bisher soweit auch gelangte. So kam es auch das sie zufällig an ihren Setzlingen saßen, jene die sie zu ihrer Hochzeit pflanzten als Zeichen ihrer Verbindung und Symbol ihrer Liebe. Luni hatte schon lange das wachsende Leben in sich gespürt und wahrgenommen doch mit voranschreitender Schwangerschaft prägte es sich immer mehr aus, so wollte sie auch Amathlan die Möglichkeit geben es zu erfühlen. Der Ort und Zeit waren perfekt dafür, sowohl im Einklang mit der Natur ihrer Umgebung als auch dem bevorstehenden Ausrücken der Elfen um die Zwerge zu unterstützen.
Schwanger.jpg
Ein kleiner Bauch fing schon an sich an der Elfe abzubilden und Amathlan schien oft entzückt davon dies zu sehen. So legten sie ihre Hände auf jenen, konzentrierten sich und in der Stille der Umgebung konnte Amathlan das wachsende Leben in ihr das erste Mal wohl auch richtig erfühlen und wahrnehmen. Zwei Lichter formten sich in der jungen Elfe zusammen - ein Wunder wie es beide empfanden. Für Luni waren es, auch wenn die Welt am kippen war, die schönsten Momente die sie sich erhoffen konnte und so war sie absolut glücklich das sie die Bitte über Kinder gemeinsam zu den Sternen und in den Wald trugen. 
Doch die Umstände der Welt konnte sie nicht gänzlich ausblenden, zumindest hier und da in ihren Gedanken spiegelte sich etwas Sorge wieder. Doch so schnell wie sie aufkam hatte Luni eine Idee sich dagegen zu schützen, vor allem gegen die Einflüsse von außen für ihre Kinder.

Ein Schutzamulett sollte es werden, ihre Forschungen bezüglich der Angole musste sie zwar wegen dem Umzug und Bedrohungen des Festlandes erst einmal pausieren doch wäre es eine gute Möglichkeit vor allem den braunen Angol weiter zu studieren. So machte sie sich daran ihre Ideen niederzuschreiben und Vorbereitungen zu treffen. Sie würde Amathlan und andere befreundete Wirker dafür benötigen, machte sich aber wenig Sorgen das jemand ihr den Wunsch darüber ausschlagen würde. Es bedarf alles Zeit und guten Vorbereitungen, darüber war sie sich bewusst doch anfangen musste man ja schließlich erstmal.
 
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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..still verharrte Riardon und ließ seinen Blick auf dem Fürstenpaar ruhen. Sie saßen einträchtig beisamen, erfreuten sich an ihrem Glück und genoßen die wenigen Momente der Ruhe. Die Aufgaben wurden nicht weniger und genauso wie der Herdir war auch der Fürst im Grunde, ständig beschäftigt. Sein Dokumentenstapel übertraf den des Soldaten noch und gerade diese Momente mit der bess en Tarcil, waren immens wichtig für Amathlan. Sein Blick löste sich und streifte sichernd durch die nahe Umgebung. Nichts würde diese kostbare Zeit stören, er hatte klare Befehle diesbezüglich erteilt und immer, wenn es ihm möglich war, sorgte er selbst dafür. Natürlich in diskreter Entfernung, wenngleich seine Anwesenheit natürlich nicht verborgen blieb. Dazu bestand auch keine Veranlassung, diesbezüglich galt so präsent wie nötig und diskret wie nur möglich. Wachdienst gehöhrte mit zu der gründlichen Ausbildung eines jeden Maethors und er sowie auch Unteroffizier Celegion, lehrten es mit der erforderlichen Diziplin und Eifer. Das heranwachsende Leben in der bess en Tarcil erfreute sein Herz und ließ die Hoffnung weiter wachsen, wie auch die um ihn herum. Der ein oder andere Soldat warf einen verstohlenen Blick auf die Kommandantin der Grenztruppen und mehr als einmal, hatte Riardon ein Lächeln daraufhin erblickt. Natürlich dauerte derlei Diziplinlosigkeit nicht lange, die wachsamkeit war noch immer oberstes Gebot in diesen dunklen Zeiten. Mit einer knappen, routinierten Handbewegung kontrollierte er den Sitz des Schildes auf seinem Rücken und hielt seine Position. Er war eines der Bollwerke, welche das Fürstenpaar und Ivren'Mir schützte und eher würde er sterben, als zuzulassen, das noch mehr Edhil Blut vergossen würde. Daran war nichts Heldenhaftes, dieses Bestreben entsprang schlicht seiner tiefsten Überzeugung, verbunden mit dem Pflichtbewußtsein eines Offiziers. Alles andere musste warten, würde es immer müssen. Er war lediglich ein kleiner Teil eines großen Geflechtes und verdammt, nichts würde daran etwas ändern. So wachte Riardon weiter, so wie er es immer tat.

"In edhil vaetha"
"An í estel,í calad, a an í cuil"

entfuhr es leise aber stolz seinen Lippen..die Elfen würden kämpfen. Für die Hoffnung, das Licht und das Leben.
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Amathlan
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Die werdende Familie an Bord der Nilmë

Beitrag von Amathlan »

Die Schritte des Hochelfenfürsten lenkten ihn über das Deck des hellweißen Elfenschiffes.
Ruhig betrachtete er die Eisberge.
Er verließ sich voll und ganz auf Kapitän Sarathel und dessen Nichte, Steuerfrau Larinwen. Sie wussten bestens über das Meer Bescheid, fuhren sie doch beide seit unzähligen Jahren und Jahrzehnten zur See.
Unter den Edhil galt es als unpassend, ein ungetauftes Schiff segeln zu lassen, und so hatte es kurzerhand den Namen
Nilmë erhalten, das uralte, elbische Wort für Freundschaft. War es doch aufgrund von Freundschaft und Verbündeten des Fürstenhauses überhaupt erst erbaut worden können nach Amathlans Plänen.

Er war trotz der Abreise ins Unbekannte einfach nur glücklich.
Das lag vor Allem an Lunis gutem Befinden, darüber hatte er sich insgeheim doch Sorgen gemacht.
Die junge Waldelfe hatte schon oftmals ihre Angst vor dem Meer betont, lange vor dem Aufbruch.
Dass sie nun ganz offen und frei bekannte, ihr Wohlbefinden sei auf seiner Anwesenheit und dem Zusammenhalt des Fürstenhauses begründet, stimmte ihn froh.



Luni-Amathlan_Elfenschiff.jpg

Luni-Amathlan_Elfenschiff2.jpg


Lächelnd betrachtete er das kleine Zitronenbäumchen, welches an Deck gewachsen war.
Ivy hatte ganz recht - es steckte noch Leben in dem Holz!
Nicht von ungefähr waren unterdecks mehrere gemütliche Satalas gewachsen, jene blattförmigen, gepolsterten Hängematten der Lindhel.
Er war ein wenig erstaunt, dass Ivy selber nicht zu wissen schien, dass es Gewächse waren, und wie sie überhaupt hießen.
Gut, dass Luni hierfür Saatgut mitgenommen hatte.

Nach einem Rundgang, und einem Blick in die Takelage, ging er wieder unter Deck, wo sie die beiden Haselnusssträucher dicht an ihrer Satala in Töpfen platziert hatten. Sie waren während ihrer Hochzeitszeremonie mit der Hilfe der Dryade Kalia auf Ivren'mir gepflanzt worden, und kurz vor der Abfahrt der Nilmë hatten sie sie in große Töpfe umgepflanzt, um sie mitnehmen zu können.
Daraus würden die Grundbäume ihrer neuen Behausung werden.
Amathlan freute sich darauf, endlich wieder einen Ort zu haben, an dem man die Tür hinter sich schließen konnte.

Mehr noch freute er sich bei Weitem auf ihrer beiden Elfenkinder, und auf den Tag, an dem sie das Licht der Welt erblicken würden.

Luni lag in leichter Meditation in ihrer gemeinsamen Satala.
Ohne sie dabei zu stören, legte er sich zu ihr, ihren immer runder werdenden Bauch dabei sanft mit einer Hand berührend.
Auch er konnte die beiden Kleinen jetzt deutlicher wahrnehmen, sowohl durch das den Lindhel und Edhil zu eigene Einfühlen und Einstimmen, als auch durch die Bewegungen und Herzschläge der beiden.
Während seine Hand weiter an Lunis Bauch verharrte, spürte er hin und wieder ein tretendes Füßchen, und lächelte wiederum gerührt auf.
Wohin diese Füße sie wohl einmal tragen würden?

Wichtig war jetzt nur, Luni weiterhin durch seine Nähe Sicherheit und Ruhe zu geben.
Alles Andere würde sie, dessen war er sich vollkommen bewusst, mit Leichtigkeit selber meistern. Sie war und blieb schließlich eine Lindhel mit einem ganz genauen Gespür für natürliche Vorgänge, wie es eine Geburt auch war.
Leise wisperte er ihr ein "Ni milon echi, mell nin" ins hellgrüne Ohr.
Sie war jetzt das Zentrum des Lebens für ihn.
Und die Geburt ihrer Kinder würde eine neue Generation von Elfen begründen.
Für Amathlan konnte es nichts Schützenswerteres geben.



 
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Ein Kind ist ein Segen, zwei Kinder sind ein noch größerer Segen doch auch mehr Strapazen und Last. Luni trug die beiden Kinder nun über 2 Jahre (nach alter Zeitrechnung) unter ihrem Herzen und sie wuchsen vor sich her. Sie hatte den Untergang der alten Welt überlebt, die Strapazen der Reise, die Wanderung durch die neue Welt ins Elfengebiet und nun saß sie mit Amathlan am Strand diesen Morgen. Das Gesicht angestrengt und die Haare schon vor Schweiß an ihr klebend. Sie hatte am Morgen schon einen starken Kräutertrank gemischt gegen die Schmerzen und mittels Amathlans Magie wurden diese noch weiter betäubt für den Moment. Amathlan bewies sich als ein guter Begleiter, nicht nur in ihrem bisherigen gemeinsamen Leben sondern auch wieder in diesem Moment. Er kontrollierte ihre Wehen und gab ihr Halt für das was folgen mag......die Haselnussdryade in ihrem Herzen war natürlich auch ein Teil des Ganzen. Luni hatte die letzten Tage viel Zeit mit ihr vebracht und ein Angebot erhalten das Amathlan und Luni ihren Geist verbanden für diesen besonderen Moment, so könnten sie im Traum die Kinder begrüßen und die Strapazen der Geburt ein wenig ausblenden, es ihren natürlichen Lauf lassen.
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So bildete sich eine Art Energiekuppel um die beiden, deutlich spürbar und vertraut für beide - kannten sie doch die Magie der Waldnymphe sehr gut. Ihr Geist verband sich zu einer gemeinsamen Traumreise als sie die Grenzen unserer Welt und die Welt des Eryn vermischten. Nicht das erste Mal das die freche Haselnussdryade als Medium für beide diente doch Luni war durchaus dankbar, für Geist und Körper war die Schwangerschaft und lange Zeit sehr anstrengend und so fanden sie beide im Traum einen Weg die gemeinsame Last dafür zu teilen.
Was im Traum geschah, blieb im Traum und weder Luni noch Amathlan würden sicher jemals davon berichten...soviel sei der Geschichte verraten empfingen beide glücklich und zufrieden die beiden Lebenslichter während die Natur ihren eigenen Lauf zielstrebig nahm. 
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Geburt2.png (115.35 KiB) 1082 mal betrachtet
 
So empfingen sie beide Lichter in diese Welt, ein männliches Faer mit den eindeutigen magischen Prägungen der Waldelfen und ein weibliches das eindeutig wie das Sternenlicht der Hochelfen strahlte.
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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Sternenband & Blätterwerk

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

Immer wieder krachte die Spitze der Hacke in das Gestein, Splitter flogen umher und ließen Riardon bisweilen still fluchen. Er war mit den gedanken nicht wirklich bei der sache und fast hätte er einige der Goldhaltigen Erze achtlos liegengelassen. Vor seinem längst überfälligem Gang zur freigelegten Miene, hatte er seinen Fürsten getroffen. Die Aufgeregtheit stand diesem ins Antlitz geschrieben, ganz zu seiner sonstigen ruhigen,überlegten Art. Fast Prüfend hatte der Blick seines Herdirs auf ihm gelegen, kurz breitete sich zusätzliche Sorge in Riardon aus. Doch selbst nach seinen eher untypischen hartnäckigen Fragen nach weiteren Befehlen für diesen Tag, hatte Amathlan nur abgewunken und war sichtlich bemüht, zügig weiterzukommen. Einen Lidschlag lang war er versucht, seinem Tarcil einfach zu folgen, doch war und würde er die Worte und Weisungen Amathlans nicht mißachten,sofern sein Leben oder das seiner Gattin, nicht ernsthaft in Gefahr war. Vermutlich ging es um die Niederkunft, kurz pressten sich die Kiefermuskeln des Maethors zusammen. Natürlich wäre im Grunde eine Bewachung und Absperrung des Geburtortes durch Northor Soldaten samt seiner Selbst, das naheligendste in dieser gefahrvollen Zeit, doch hatte sich Amathlan klar ausgedrückt. Sie würden zumindest auf hochelfischen Gebiet bleiben,alles andere hätte Riardon tatsächlich auch nicht aktzeptiert.

Im gegenteiligen Falle, wäre er mit Maethor Gwendor stoisch hinterhermarschiert,das vermutlich sporadisch auftretende Gezeter seines Fürsten vollständig ignorierend. Er war lange genug Teil des Hauses und obgleich er diente, waren gewisse Dinge und Sachverhalte nicht diskutabel, wenn es um den Schutz des Paares ging. Kurz glitten seine Gedanken zu der unverhohlenen Drohung des Adans und der nächste Schlag der Spitzhacke fiel härter aus. Es ging natürlich um pure Arroganz und die daraus resultierenden Gebietsstreitigkeiten. Kaum in der neuen,teils unberührten Welt angekommen, ging Entdeckung mit Aggressionen und Beanspruchung Hand in Hand. Die Logik mancher Edain war genauso simpel wie heuchlerisch. Sie selbst beanspruchten offen Gebiete aber wenn andere Völker dies taten, wurde gefordert und notfalls auch graubt. Die Kurzlebigkeit geparrt mit Kurzsichtigkeit, riß viele der Edain frühzeitig in das Verderben, das war nichts unbekanntes. Und doch wurden nahezu immer dieselben Fehler begangen, dieselben Irrtümer verwurzelt. Dieser Adan witterte Schwäche und nach allem, was er gerüchteweise vernommen hatte, lag diese Annahme nicht fern. Doch war er selbst nicht zugegen gewesen, seine Befehle waren klar und ein unnötiges Teilen der wenigen Northor Wachen zum Erkunden oder Sichern der äußeren Grenzen war im Moment schlichtweg nicht umsetzbar. Sollte es zum offenen Krieg oder Konflikt kommen, würden sie marschieren, wie sie es immer getan hatten, so einfach war die Sachlage. Gier,Maßlosigkeit und Arroganz konnten Motivation sein, doch über einen längeren Zeitraum richteten sich derlei niedere Characterzüge gegen einen Selbst.

Seine Gedanken glitten wieder zu den baldigen Nachkommen des Fürstenpaares. Für einen Lidschlag lang wurde die sonst so stoische Mimik Riardons weich, diese Kinder bedeuteten Hoffnung und er würde alles dafür tun, das sie heranwachsen und sie stolz machen konnten. Es würde nicht einfach werden, KInder höhrten zu seinem Leidwesen nicht zuverlässig auf Befehle aber geparrt mit etwas Diplomatie und Belohnungen, sowie wirkliches Interesse an Ihrem Werden, würde er auch Ihren Schutz gewährleisten können. Zumal die Fürstin selbst ebenfalls eine herausragende Kriegerin war und dazu eine Mutter, wer dies unterschätzte, würde Blut spucken und konnte sich schon einmal aus seinen Gedärmen, eine Wäscheleine basteln, um daran die restlichen vermutlich säuberlich abgetrennten Körperteile, aufzuhängen. Mit einem zufriedenen Nickern, klaubte er das verwertbare Erz zusammen und trug es nach draussen. ES reichte für heute, onehin fing sein regulärer Dienst in Kürze wieder an und tatsächlich fühlte sich Riardon mittlerweile ohne Rüstung fast unwohl. Sie war seine zweite Haut geworden, die Soldaten munkelten, er würde darin sogar schlafen. Riardon lächelte kurz, mancherlei Gerüchte ließ er mit voller Absicht ent und bestehen. So verstaute er die Erze, reinigte und rüstete sich wieder. Der alte Krieg war vorbei, ein neuer Konflikt zog auf..natürlich..was auch sonst. Sie würden also erneut marschieren..was auch sonst....
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