Streiter des Lichts

Rollenspielforum für Geschichten.
Antworten
Benutzeravatar
Aleos
Beiträge: 62
Registriert: 06 Jan 2023, 22:06
Wohnort: Nürnberg
Has thanked: 76 times
Been thanked: 21 times

Streiter des Lichts

Beitrag von Aleos »

Wieder und wieder grub sich die geweihte Klinge zwischen die knochenartigen Panzerplatten dieser unheiligen Kreatur. Tiefviolett und mit Beinen wie die einer Spinne, doch mit ledrigen Flügeln und schwebend über dem Boden - so war ihr Anblick. Grauenerregend und nicht von dieser Welt, dessen konnte sich jeder sicher sein, der ihrer angesichtig wurde.
Aleos war so unendlich müde. Harte Tage lagen hinter ihm und dies hier schien nur der krönende Abschluss dieser zu sein. Sein Schildarm schmerzte jedes Mal, wenn er ihn anhob, um eines der vielen Beine dieser Kreatur abzuwehren. Er wusste auch kaum noch, wie er es zustandebrachte, nur dass es irgendwie noch ging. Die Intonation eines Schlachtgesangs auf die heilige Flamme Gottes auf den Lippen, waren seine Gedanken darauf fixiert, diese Kreatur der Finsternis vom Angesicht dieser Welt zu tilgen. Zuerst war er selbst überrascht gewesen, dass es offenbar seiner Klinge bestimmt zu sein schien, das Wesen als einzige verwunden zu können, doch er besann sich darauf, dass sie letztlich eine Weihe bekommen hatte und dass es seine Aufgabe war, genau wie es sein Lehrmeister Skolden erst gestern betont hatte. Dieses Wesen war die Dunkelheit und sein Schwertarm sollte es unter anderem sein, der dagegen stehen würde. So hatte er sein Schicksal angenommen an diesem Abend und mit dem Vertrauen, dass man ihn in die Himmlischen gelehrt hatte, war er in die Kampf gestürmt. Das Wesen erwies sich schon kurz nach Beginn als erstaunlich gewandt und Aleos war froh um die vergleichsweise leichte Rüstung, die er als Knappe des Paladinordens noch trug. Dieses Gefecht, nach dem heutigen Tag in voller Plattenrüstung, hätte er kaum durchgehalten.
Wieder erhielt er einen Treffer. Diesmal an der Hüfte. Er hatte den verletzten Schildarm nicht rechtzeitig in Position bringen können und so musste er den Stoss, des ekelerregenden Spinnenbeins hinnehmen, was ihm noch tausend Mal lieber war, als die ätzenden Wolken, die es vorher auf sie gespien hatte. Was ihn etwas beunruhigte war, dass er den Schmerz, der dem Treffer eigentlich hätte folgen müssen, kaum spürte. Nur ein taubes Pochen hatte sich in seinem Körper ausgebreitet. Die einzigen realistischen Gefühle, die er noch spürte, kamen von der Klinge in seiner Hand und aus seinem Herzen, dass er diesen Kampf gewinnen würde. Er konnte das Hochgefühl kaum beschreiben, doch er wusste es einfach.

Schlag um Schlag tauschten die Kontrahenden aus und der junge Knappe des Ordens nahm die Umstehenden kaum war, die Zeugen dieser Auseinandersetzung waren. Wieder ein Treffer und wieder vergrub er seine Klinge in die Haut des Wesens. Diesmal schien etwas anders zu sein. Die flinken Bewegungen stoppten und sein Gegner war zu Boden gestürzt. Das musste der Moment sein, den er herbeisehnte. Ein Schlag noch und dann wäre es vorbei. Er hob die Klinge in einem Bogen und lies sie auf das prallen, was wohl der Kopf dieser Bestie war. Das geweihte Metall grub sich tief zwishen die harten knocheartigen Auswüchse am Schädel und graugrüner Schleim besudelte Klinge und Wappenrock Aleos.
Er spürte es nicht, nahm es nicht wahr. Triumph, Erleichterung, Schmerzen erfüllten ihn. Die Wirklichkeit war noch immer weit entfernt. Niemand hatte ihn darauf vorbereitet und so stolperte er mehr, als dass er ging.

Er hatte Worte gewechselt, konnte sich aber kaum erinnern. Jemand hatte ihn angesprochen, hatte ihm Fragen gestellt. Es war nicht von wesentlicher Bedeutung gewesen.
Er zog gierig die frisch Luft ein, als er ins dämmrige Licht des Abends zurück kam. Er versuchte, sich seine Situation nicht anmerken zu lassen, nicht den Schmerz zu zeigen, der seinen Körper schüttelte und nicht die Überwältigung, die sich seines Geistes bemächtigt hatte. Müde beschritt er den Weg zurück nach Silberburg. Müde, doch aufrecht und jeder schmerzende Schritt, den er ging hielt die Erinnerungen an die Ereignisse in seinem Geist fest.
  
 Doch es sollte noch nicht das letzte wundersame Ereignis an diesem Tage sein....
 
23e3195ccace1174a694657f88e6ac89.jpg
  
Der Himmel ist mein Zimmer!
Benutzeravatar
Aleos
Beiträge: 62
Registriert: 06 Jan 2023, 22:06
Wohnort: Nürnberg
Has thanked: 76 times
Been thanked: 21 times

Novize des Lichts

Beitrag von Aleos »

Vor den Erfolg hat Gott den Schweiss gesetzt, so sagte sein Vater das immer. Der meinte allerdings mehr den Schmiedeamboss, den Aleos schon als Kind nicht leiden konnte.
In seinem Fall wäre dieser alte Sinnspruch vielleicht etwas anders. Vor den Erfolg hat der Herr die Nachtwache gesetzt. Nun war er also bei der Wache, nachdem er bei den könglichen Rittern vorstellig geworden ist. Ob er nun ein Wachmann oder eine Knappe werden wollte, er konnte es in aller Demut nicht sagen, aber gerade focht er auch einen ganz anderen Kampf. Des Herren Diener hatten verschiedene Arten von Kämpfen gefochten und die Geschichten wimmelten von heroischen Schlachten. Doch hier auf dem Ausguck auf dem Burgfried kämpfte er seine ganz eigene Schlacht... mit der aufkommenden Müdigkeit. Er wusste schon, warum diese Uhrzeit als die Hundswache bekannt war. Er war hundemüde. Seine Glieder schmerzten von den Kämpfen gegen die unzähligen finsteren Kreaturen, die sich in Silberburgs gefährlichen Höhlen und auf den Totenangern herumtrieben und doch kannte der Wachplan der DkR keine Gnade. Er hatte gerade noch Zeit gehabt, seine Rüstung zu polieren.
Er lächelte, als er vor seinem geistigen Auge sah, wie er im Hof sass und in der untergehenden Sonne bis in den späten Abend hinein seine Rüstung auf Hochglanz brachte.

Plötzlich schreckte er hoch. War er im Stehen eingeschlafen? Er blickte sich um. Nur eine Sekunde. Das Fischerboot in der Bucht von Silberburg dümpelte noch immer vor sich hin und der Fischer zog noch immer sein Netz ein. Aleos schluckte. Zum Glück war es nur ein Augenblick gewesen und doch schämte er sich für die Schwäche. Standhaftigkeit, besann er sich der ritterlichen Tugend. Ehrenhaftigkeit und Opferbereitschaft, entsann er sich den des Ordens. Er besann auf die Geschichten und Erzählungen seines Grossvaters, der ihm vom heiligen Nicodemus erzählt hatte, der laut Legende eine Woche ohne Schlaf auf den Palisaden seines Dorfes gestanden hatte und dann noch bei der Erstürmung bis zum Ende der Schlacht kämpfte. Erst mit dem letzten Hieb gegen einen Gegner hatte auch er diese Welt verlassen.
Aleos lächelt grimmig in die Dunkelheit. Wenn es dieser alte Mann schaffte, sieben Tage durchzuhalten, dann sollte er wohl bis zum Aufgang der Sonne wach bleiben können!
Er begann, leise die Geschichte, so wie er sie abends am Kamin gehört hatte, zu erzählen, während er seine Schritte auf dem Turm auf und ab lenkte.
Er konzentrierte seinen Blick auf den Horizont, soweit er ihn in der Dunkelheit erblicken konnte. Der Mond beschien das Wasser und von daher hatte er auch Glück. Würden die Orks wirklich als nächstes hier angreifen? Zumindest hausten sie nahe in den Bergen. Er hatte seine Geschichte beendet und stumm formte er die Frage mit seinen Lippen. Eine Antwort fiel im nicht ein. Er war zwar Krieger, aber kein guter Taktiker. Für ihn war es der Kampf, der zählte. Der Krieg war zwar etwas faszinierendes und auch etwas Grosses, aber ihm fehlte das persönliche, der Verdienst und die Möglichkeit, sich selbst zu beweisen. Natürlich gehörte dies auch dazu und war vermutlich auch eine eigene Sorte von Kampf, aber es war eben doch anders.
Er versuchte zu überlegen, was er tun würde, wenn er Ansilon eingenommen hätte. Es zumindest einmal befestigen und dann überlegen, wer dort bliebe, um es zu sichern. Aber dachten die Bundmagier überhaupt so? Vielleicht waren sie es auch schon zufrieden, die Lande zu haben und zogen nicht im Ganzen weiter, bis das ganze Land ihnen gehörte?
Er würde das nicht lösen können, als beschied er sich mit seiner aktuellen Aufgabe. Die Geschichte vom heiligen Nicodemus wurde nicht das letzte Mal in dieser Nacht erzählt... bald würde er zum Wachwechsel wieder im Orden der Paladine sein und dann endlich... sein Bett wiedersehen.
Der Himmel ist mein Zimmer!
Benutzeravatar
Aleos
Beiträge: 62
Registriert: 06 Jan 2023, 22:06
Wohnort: Nürnberg
Has thanked: 76 times
Been thanked: 21 times

Circulum familiae -Runs in the family

Beitrag von Aleos »

Runs in the family
  
My friend has problems with winter and autumn
They give him prescriptions, they shine bright lights on him
They say it's genetic, they say he can't help it
They say you can catch it, but sometimes you're born with it

 My friend has spite, he gets shakes in the night
And they say that there's no way that they could have
Caught it in time takes his toll on him

It is traditional, it is inherited, predispositional
 All day I've been wondering what is inside of me
Who can I blame for it? I say it runs in the family
 This family that carries me to such great lengths

To open my legs up to anyone who'll have me
It runs in the family, I come by it honestly
Do what you want 'cause who knows it might fill me up

 My friend's depressed, she's a wreck, she's a mess
They've done all sorts of tests and they guess
It has something to do with her grandmother's
Grandfather's grandmother saving civil war soldiers
Who probably infected her

 My friend has maladies, rickets, and allergies
That she dates back to the 17th century
Somehow she manages in her misery
Strips in the city and shows all her best tricks

 With me, well, I'm well, well I mean I'm in Hell, well
I still have my health, at least that's what they tell me
If wellness is this, what in Hell's name is sickness?

 But business is business and business runs in the family
 We tend to bruise easily, mad in the blood
I'm telling you 'cause I just want you to know me
Know me and my family, we're wonderful folks
But don't get to close to me 'cause you might knock me up

 Run from their pity, from responsibility
Run from the country and run from the city
I can run from the law, I can run from myself

I can run from my life, I can run into debt
I can run from it all, I can run 'til I'm gone
I can run for the office and run for my cause
I can run using every last ounce of energy
 I cannot, I cannot, I cannot run from my family

They're hiding inside of me, corpses on ice
Come in if you like but just don't tell my family
They'd never forgive me, they'd say that I'm crazy
But they would say anything if it would shut me up


 (Runs in the family -Amanda Palmer)

Es war einer jener dunklen Tage, in der er zu nichts Lust hatte, aber sich trotzdem zwang, da er wusste, dass das Loch, was wartete sonst nur noch größer werden würde. Eine Kaskade aus zukünftigen Verbindlichkeiten, die nur weitere Unlust schürte, die Brust mit Angst zusammenkrampfte und den Bauch unwohl blubbern ließ. Nein es war kein Hunger, obwohl es schon tiefer Nachmittag war.
Und in einem war er seiner Familie dankbar, sie war beschissen zäh, auch wenn er wusste - diese dunkle Seite, die er stets vor anderen verbarg stammte von ihr.
Aleos war nun erwachsen und hatte seine eigene Geschicke in die Hände genommen, aber er fragte sich oft, wem er die Schuld geben konnte dafür, dass er sich so leer fühlte und immer in der Angst lebte, nichts auf die Reihe zu bekommen. Sich Erfolge leer anfühlten und Probleme sich oft unüberwindbar darstellten- obwohl sie es nicht wahren. Und es schwer war darüber überhaupt mit irgendwem zu reden. Stets war er verständnisvoll und hielt letztlich alle auf Abstand, damit er nicht zeigen musste, wie es wirklich um ihn Stand.
 Dieses Geheimnis, welches ihm davon abhielt eine Familie zu gründen und mögliche Partnerschaften stets lose und unverbindlich hielt, obwohl ihm viele auf Grund seines Aussehen und seines Charakters schätzten. Es fiel ihm leicht Freunde zu finden, aber es fehlte oft die Kraft, sie zu halten.
 Er fragte sich, wie andere mit ihren Erbe die Welt erlebten, warum andere glücklich geboren wurden und ein privilegiertes Leben führten. Die Welt war voller Reichtum und es gab ihn für jeden - warum war vieles aber so ungleich verteilt? Woher nahmen andere nur die Kraft zu kämpfen?
 Wie machten trotz aller Widrigkeiten weiter?
 Er kannte seine Eltern als Einzelkämpfer, die wiederum ihre Eltern pflegten - als diese vom Leben, Wein und Arbeit zu Wracks wurden. Sie hatten Krieg und Elend erlebt, Hunger und tiefe Unzufriedenheit. Seine Mutter hatte im Glauben Zuflucht gefunden. Er ebenso.
  
 Die Angehörigen sind die Menschen, die mit dir im selben Boot des Erbes sitzen. Blut war dicker als Wasser... und wenn alles zusammen brach - war man sich verpflichtet. War auf hoher See von trügerischen Wasser umgeben.
  
 Oft war dies jedoch auch der Anfang vom Übel. Man übernahm sich, opferte sich auf, vergaß seine Träume und setzte keine Grenzen. Ja, dieses grenzenlos sein, dass war ein Übel sonders gleichen. Warum fiel es ihm oft schwer nein zu sagen? Hatte er einen Sprachfehler? Oft spürte er nur die Not der anderen, aber seine eigenen Bedürfnisse spürte er nicht.
 Konnte man je davon frei kommen? Manche Tage saß er im Haus des Herrn und fühlte nichts. Keine Verbundenheit mit seiner Familie. Mit seiner Aufgabe. Mit seinen Selbstwert.
  
 Es war ein Tag her, da hatte er seine Mutter besucht - er wusste, es war ein Fehler gewesen, er hatte versucht sich dem zu entziehen, es aufgeschoben bis es nicht mehr ging und natürlich war sie mit bitteren Vorwürfen gekommen. Er musste an das Thema der bösen Stiefmutter denken, mit der er gestern dem kleinen Mädchen Melisandra noch ein Märchen erzählt hatte. Manchmal war die eigene Mutter schon schlimm genug, es brauchte gar keine verbitterte Stiefmutter.
  
 Er verdankte ihr viel und trotzdem war es stets nicht das, was er gebraucht hätte. Er war nie genug gewesen. Auch sie war nie genug gewesen, dass wusste er. Emotionale Nähe, Wärme, Mitgefühl - das gab es nicht. Er musste stark sein. Ein Mann. Dabei kam er sich oft einfach wie ein Versager vor. Nie würde er sich melden, wenn sie tot in der Ecke liegen würde, niemand würde es merken, vor allem er nicht. Der gut versteckte Hinweis, sie müsse sich Hilfe beim Priester suchen, einen ausgebildeten Seelenheiler finden, lehnte sie ab. Sie bräuchte ja keine Hilfe. Sie bräuchte nur Ruhe. Sie wäre allein nun endlich glücklich. Keine Familie, die sie forderte. Unproblematische Nachbarn. Dabei erzählte sie im selben Atemzug, dass sie nicht mehr richtig schlafen konnte, sich nun alles auf sie legte, was ihr Widerfahren war als Paladiness des Herrn, als Beschützerin der Schwachen, Mutter und Ehefrau. Er fragte sie nach ihren Gedanken in der Nacht, aber er kam nicht heran. Es war auch nur ein halbherziger Versuch gewesen, wollte es gar nicht so genau wissen. Er hatte selbst seine Ängste zu bekämpfen, eine Chimäre, die unabdingbar alles hinterfragte, was er tat. War es Ironie des Schicksals, dass er wusste, dass auf Grund seiner Erziehung, seiner Muster er wohl die selbe Art Gedankenmuster hegte, wie es seine Mutter tat?
 War es sittsam? War er tugendsam? Gerade, wenn er in einen Hurenhaus ging und vergessen suchte, war dieser innerer Richter da, um die Momente des Vergessens zu vernichten.
 Gott, er hasste seine Mutter. Wenn er mit ihr sprach hörte er oft nicht genau hin. Zuviel Wahrheit war in ihren Worten, zuviel Wirrniss einer alten Frau, die mehrere Ehen geführt hatte und sich aufgeopfert hatte. Zuviel Opfer, Gift und Bedauern.
 Und sein Vater? Er hatte sich stets in die Härte der Arbeit zurückgezogen. Stets war alles wichtig. Worte des Zuspruchs kamen erst viel später, als er auf eigenen Füßen stand. Da hörte er, dass man stolz auf ihn sei - er würde nie etwas brauchen, anders, als die anderen Geschwister. Nie machte er Probleme. Sicher - seine Probleme löste er für sich. Kehrte sie unter den Teppich. Darin war er Meister.
  
 Er dachte an die traurigen Lieder, die er immer so mochte. Musik war immer seine Art Zuflucht gewesen, ein sich verstanden zu fühlen. „Und – ich seh in die Dunkelheit – Weißt du, wie sehr ich dich liebe? Und ich hoffe, du kannst mich irgendwie aus der Finsternis errettest.“ - hofften wir das nicht alle irgendwie? Er war der lichte Ritter für andere und auch für sich. Wer rettete ihn? Durfte man soetwas fragen?
  
Er sah die Lieder der Menschen als ein heiliges Buch des Herrn an, voller Weisheit, Wahrheit und Mitgefühl. Der ordnende und verbindende Klang in der Welt, der alle Menschen einte, verstand, beschützte..
Er wäre selbst gern Barde geworden, aber im Hause seiner Eltern war Kunst ein seltener Gast. Selbst künstlerisch tätig werden, wie andere Familien (und in fast jeder Familie gab es jemanden, der sich darauf verstand) war nicht erwünscht. Die Wahrheit war, dass seine Eltern sich das nicht zutrauten, noch ihren Kindern, in denen sie ja schließlich weiterlebten. Nur der Glaube und das Handwerk zählten, so war er geprägt. Sein Wunsch als Kind ein Instrument zu lernen wurde verlacht – er solle gefälligst in der Schmiede helfen und den Ambuss zum Singen bringen und nicht sinnlos träumen. Der singende Amboss, dass war schließlich genug. Ordentliches Handwerk! Auf keinen Fall solle er ihnen als mitteloser Künstler auf der Tasche liegen, was würde er sich eigentlich einbilden? Spätere zaghafte Versuche mit Freunden zu musizieren waren natürlich dazu zum Scheitern verurteilt. Ihm fehlte das Talent und wenn er sang, dann klang es eher schief und gepresst. So griff er schließlich zum Schwert und lernte den Gesang der Klinge zu schätzen, den Tanz des Schwertes. Damit konnte er im Leben etwas erreichen. Als der Herr ihn in seine Reihen aufnahm, war sein Leben gerettet.
Aleos erhob sich und würde nun endlich die Ergebnisse seiner Planungen an den Orden und der Ritterschaft weitergeben. Er fühlte sich bleischwer und gleichzeitig leicht wie eine Feder.
  
Letztlich verlief die Geschichte des Lebens immer in Mustern, in Kreisläufen - stets wiederholte sich alles, bis wir gelernt haben dem zu entwachsen. Es war Zeit die Kreise zu durchbrechen. Wenn er seine Familie nicht aus den unguten Kreisen befreien konnte, vielleicht konnte er zumindest ihre Entscheidungen aus Pflicht, Angst und Treue nicht wiederholen, um sich zu befreien.
  
Der Himmel ist mein Zimmer!
Antworten