Ein Dolch für Golga

Rollenspielforum für Geschichten.
Antworten
Armon
Beiträge: 17
Registriert: 27 Mai 2020, 17:18
Has thanked: 1 time
Been thanked: 3 times

Ein Dolch für Golga

Beitrag von Armon »

Mit stetig wachsender Macht schien Golga langsam auch einige Persönlichkeitszüge zu entwickeln die, doch sehr eigen waren. 

„Macht verändert …“  
Armon nickte sacht, sich selbst den letzten Gedanken bestätigend, ehe er zum Schmiedehammer griff um seine Arbeit zu beenden.

Mitten im Kampf gegen eine Horde Dämonen hatte Golga von Assuan, den Hochelfen aufgetragen einen Dolch zu schmieden der seines gleichen suchen würde. 
Ab diesem Zeitpunkt war der Mensch nur noch fordernd und ungeduldig, was die Fertigung anbelangte und vermittelte dem Elfen das Gefühl, … 
„Ich brauche diesen Dolch, und das schon Vorgestern“

Golga vermochte Einsicht in die tiefsten Strukturen der Magie zu haben, aber von der Schmiedekunst und der damit einhergehenden Perfektion hatte er keine Ahnung. 
So ließ sich der Elf nicht beirren oder gar Stressen, denn

„Bestimmte Dinge, benötigen einfach ihre Zeit …“

Armon hatte Tage mit Vorbereitungsarbeiten verbracht.
Schon das Finden von hoch reinem Mithril, welches seinen hohen Anforderungen genügte, war eine Herausforderung.
Der Elf wollte keine zweitklassigen Klinge anfertigen, nein, es sollte eine unter Millionen werden.
Sein Arbeitsplatz war voll mit verschiedenen gekritzelten Notizen, Materialien und vor ihm lag sein finaler Entwurf.

Schlicht und simpel im Design, aber doch außergewöhnlich und edel.

Bild

Die Schneide gefertigt aus Mithril, der Kern aus Baranor, Griff aus Ebenholz und der Knauf aus Silber.
Natürlich würden auch die in Gold gehaltenen Verzierungen und elfischen Zeichen nicht fehlen.

Dank der zahlreichen Fertigungen von Minual Schwertern, besaß der Elf bereits die Expertise und die Erfahrung wie sich Mithril mit Baranor effektiv verbinden lässt.
Daher war das Zusammensetzen der Klinge für ihn ein Leichtes.

Das was für ihn eine größere Herausforderung darstellte, war das Speisen des enthaltenen Baranors mit magischer Energie. 
Das elfische Metall ist eines jener wenigen Metalllegierungen welche im Stande sind magische Energie auf zu nehmen.

Normalerweise erfolgte dies bei den elfischen Klingen über den Träger selbst, der durch seine elfische Abstammung von Natur aus mit der Magie verbunden ist.

Aber in diesem Falle, wäre der Nutzer kein Elf, sondern ein Sterblicher.
Der Elf wollte keinen Eluvren oder andere Angole als dauerhafte Quelle verwenden, aber irgendwie musste er das enthaltene Baranor von Beginn aus mit magischer Energie füllen.

Und er hatte auch schon eine Idee wie er das bewerkstelligen würde.

Wie es der Zufall so wollte, war Armon im Besitz einer der noch wenigen verbleibenden Silicalar Lichter.
Er wusste um magischen Begebenheiten dieses elfischen Lichtes und würde dieses zum Speisen des Baranors verwenden.

Vorstellbar so, als würde man ein Stück Metall gegen einen starken Magneten reiben. 
Das Metall würde für eine Dauer ebenfalls magnetisch werden.

In diesem Fall wäre Baranor das Metall und das Silicalar der Magnet.
Dank seiner Eigenschaften, würde sich das Baranor nach und nach mit magischer Energie füllen.

Die Schwierigkeit bestand darin, den richtigen Augenblick zu des Füllgrades zu finden, bevor das Metall bersten würde.

Armon war sich wohl der Tatsache bewusst, dass dies kein ungefährliches Unterfangen war. 
Auch die Tatsache, dass diese Energie mit dem Gebrauch des Dolches schwinden würde, war ihm bekannt.
Aber beides war für ihn keinerlei Hindernis.

So begab sich der Elf in der nächsten sternenklaren Nacht nach Glaedi um mit Hilfe des Silicalars den Dolch mit magischer Energie zu füllen.

„Man wächst mit den Herausforderungen“

Armon öffnete die Gehäusekammer, und verengte seine Augen zu Schlitzen, bis sich diese an das grelle Licht gewöhnt hatten.
Würde er in den nächsten Augenblicken nur den geringsten Fehler machen und mit der Klinge direkt die Quelle berühren,
so würden die Metalle sofort reagieren und zu einer Explosion führen.

Das war ein Umstand den wollte der Elf mit allen Mitteln verhindern.

So nahm er den Dolch und führte diesen mit Bedacht und großer Vorsicht in Richtung der Quelle des Lichts und
hielt diesen mit ruhiger Hand nur wenige Zentimeter vom Silicalars entfernt.

Bild

Zu Beginn kaum merkbar, spürte Armon, wie die Klinge langsam anfing in seiner Hand zu vibrieren. 
Er wusste instinktiv, sein Vorhaben würde Früchte tragen.

Als die Vibrationen so stark wurden, dass er Gefahr lief mit der Klinge das Silicalars zu berühren zog er den Dolch vorsichtig und langsam heraus.
In diesem Augenblick konnte man erkennen wie die tiefe Anspannung von ihm fiel, und dass er froh war noch in einem Stück zu sein.

Noch einige Momente lang vibrierte die Klinge in seiner Hand und war von einem samten bläulichen Licht umhüllt.
Nach und nach legten sich diese Umstände und der Elf konnte in Ruhe sein Werk betrachten.

Zu seiner Überraschung hatte sich die tiefe dunkle Farbe des Mithirls in ein helles strahlendes Blau gewandelt und auch spürte er,
dass die Klinge nun mit magischer Energie erfüllt war.

Armon war froh, dass sich die Tage der Vorbereitung und der harten Arbeit gelohnt hatten und machte sich zufrieden
und erschöpft auf den Weg in die Heimat um den Dolch in ein speziell, für Golga, angefertigtes Kästchen mit einer Nachricht zu legen.

Bild
 
Antworten