Ein komisches Gefühl!

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Dulgat
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Wenn das nicht als Beweis reichen würde, ja was dann?

Beitrag von Dulgat »

Lange schlich er durch die verwinkelten Tunnel von Sold'Oorb. Auf der Suche nach der einen Spinne, welche für seine Zwecke wohl am besten geeignet war. Es war nun schon Tag Sechs, wo er auf der Lauer lag. Viele der Arachniden hatte er gesehen. Blaue, Grüne, Bunte, doch einfach keine schien geeignet zu sein. Zweimal wurde er sogar gebissen, doch zum Glück hatte er vorgesorgt und ein Gegengifttrank dabei gehabt, welchen er zuvor selber gebraut hatte. So ging er auch an diesem Tag, nach dem er Stunden durch die Stollen irrte, noch kurz in der Taverne vorbei, eh er sich in seine Kammer in der Festung des Hauses Filifar zurückziehen wollte. Als er so da saß und einen gegrillten Pilz und ein würziges Bier zu sich nahm, grübelte wie er es anstellen sollte, sich eine der 8 Beinigen untertan zu machen. Er hockte noch einige Zeitlang in der Taverne, lauscht hier einem Gespräch und dort einer Unterhaltung. Nicht weil er die Dunkelelfen aushorchen wollte, nein, viel mehr, weil es für ihn zu einer Art Gewohnheit geworden war. Egal wo er war, stets waren seine Ohren weit geöffnet. Jedes gehörte Wort konnte eine wichtige Information für die Ilharess sein und so hörte er immer genau hin, egal wo er sich gerade befand.
Nachdem er genug hatte von den immer gleichen Dingen, über welche die niederen Ilhytiiri redeten, machte er sich auf den Weg in seine Koje, welche ihm in der Feste des Hauses Filifar zugewiesen wurde. Langsam entkleidete er sich und setzte sich auf seine Pritsche. Es würde kein leichtes Unterfangen werden, eine Spinne so abzurichten, damit er die Dunklen täuschen konnte, doch wollte im einfach nichts Besseres einfallen. Spinnen waren ihr Heiligstes, wie er selbst schmerzhaft erfahren musste. Und so schloss er die Augen, um ein wenig zu schlafen, eh er sich am nächsten Tag wieder auf die Suche machen wollte.
Dulgat wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, es war immer dunkel in Sold'Oorb, der Stadt im Unterreich, in welcher er nun schon so lange lebte. Nicht dass er es nicht gewohnt war, er war im Unterreich aufgewachsen als er noch bei den Dawi lebte, aber es war ungewohnt für ihn geworden. Lebte er doch mehr als sein halbes Leben an der Oberwelt, mit einem Tag und Nacht Zyklus. Da die Diener aber in der Festung schon rege umherliefen, musste es wohl schon wieder "Tag" sein. Er schwang sich müßig aus dem Bett, kleidete sich an und saß dann noch einen Moment auf seinem Bett, den Kopf zwischen den Händen, die Arme auf den Knien abgestützt. Wie verflucht noch eins sollte er das anstellen, was er sich vorgenommen hatte? Er griff zum Schreibtisch, auf dem sein Gürtel lag als er sie erblickte, eine kleine braune Spinne, welche ihn mit ihren mehr als tausend Augen anschaute. Eine Zeitlang blickten sich beide einfach nur so an, keiner regte sich. Dann griff der Duerga zu einem Glasgefäß, welches er in der Nähe stehen hatte und legte es vor die Spinne. Mit ruhigen Bewegungen seiner Hand in die Richtung der Spinne scheuchte er sie in die große Öffnung des Glases, welche er, sobald die Spinne reingekrabbelt war, wieder aufrecht hinstellte. Als das Glas so vor ihm stand, beobachtet er die Spinne in dem Glas eine Weile. Die kleine Arachnide Kreatur blickt ihn ebenso an, eh sie sich das ein oder andere Mal im Kreis lief, um wohl nach einem Ausgang zu suchen, doch sie wurde nicht fündig und so kam sie wieder an die Stelle zurück, an der Dulgat vor dem Glas hockte und die kleine Spinne beobachtete. Und wieder schauten sie sich einen Augenblick einfach nur an.
"Ich werde dich Lotha Orbb nennen und ich denke, wir werden Freunde werden, warte es nur ab." sprach er zu der Spinne in dem Glas.
Die Wochen vergingen, das Glas wurde von innen immer mehr ausstaffiert, Zweige, ein Boden aus Lehm und ein Häuschen hatte Dulgat der kleinen Spinne in das Glas gestellt. Das Haus nutzte sie natürlich nicht, aber der Dawi wollte nicht, dass es dem kleinen Achtbeiner an etwas mangelte. Er fütterte sie immer wieder mit kleinen Fliegen, die er einfach in das Glas warf und den Deckel rasch wieder schloss. Die Fliegen konnten meist nicht weit fliegen. Das Glas war nicht wirklich groß, die Spinne ja auch nicht gerade gigantisch, sodass die Fliegen recht rasch in eines der Netze, welches die Arachnide spannte, flog, um dann von ihm genüsslich ausgesaugt zu werden.
Nach fast 8 Wochen begann er damit, die Spinne immer für kurze Zeit auf seiner Hand laufen zu lassen. Am Anfang huschte die kleine Kreatur rasch zurück in das Glas und versteckte sich in einer der Netzhöhlen, welche sie sich über die Zeit angefertigt hatte. Umso erfreuter war der kleine Duerga als die Spinne das erste Mal auf seiner Hand sitzen blieb und ihn neugierig anschaute. Sie regte sich kein wenig, sie saß einfach nur da und schaute ihn an. Nach kurzer Zeit hielt er seine Hand wieder über das Glas und die Kreatur krabbelte rasch zurück in ihr sicheres Zuhause, welches das Glas nun langsam geworden war. Diese Prozedur wiederholte er jetzt fast 2 Wochen. Immer nur kurz ließ er die 8 Beine der Kreatur über seine Hand tappen, eh er sie wieder in das Glas lenkte.
Doch diesen Morgen war es anders. Kaum hatte er die Spinne auf seiner Hand als sie eiligst über seinen Arm krabbelte und völlig in seinem Bart verschwand. Erst war er erschrocken und wollte auf seinem Bart herumschlagen, damit er die Kreatur loswerden würde, doch als er seinen Kopf nach links drehte, saß die kleine Kreatur auf seiner Schulter und schaute ihn wieder mit ihren Facettenaugen an. Langsam brachte er seine rechte Hand zu seiner Schulter und die Spinne krabbelte sogleich auf seine dargebotene Hand, verweilte dort einen Moment und machte sich wieder auf den Weg, den Arm hinauf und hinein in seinen Bart. Diesmal kam sie aber nicht wieder hervor. Unweigerlich musste der alte Dawi loslachen. Er hatte es wohl geschafft. Die Spinne vertraute ihm und fühlte sich wohl in seinem Bart. Er stand auf und machte sich auf den Weg, eine Runde durch die Stadt zu drehen. Immer mal wieder kam die Spinne kurz aus seinem Bart gekrabbelt, um sich auf seiner Schulter wohl ein wenig umzuschauen, doch sobald einer der Drow in seiner Nähe kam, verschwand sie wieder in seinem Bart. Als sie wieder zu Hause angekommen waren, hielt er die Hand vor den Bart und die Spinne krabbelte sogleich darauf. Die Nacht würde die kleine Kreatur in ihrem Glas verbringen. Doch am nächsten Tag wollte er der Ilharess seine neue kleine Freundin zeigen, wenn das kein Zeichen war, dass diese Lloth ihm hold war. Dann würde er auch nicht wissen, was er noch tun sollte. Und so legte er sich hin, um schnell wiederzuerwachen und der Hohepriesterin des Hauses Filifar und der Tier Breche zu zeigen, was da nun in seinem Bart hauste.
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Dulgat
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Eine Entscheidung muss her!

Beitrag von Dulgat »

Er saß an einem Tisch in der Taverne der Dukelelfen, den Kopf vom Alkohol welchen er inne hat schwer geworden, auf den Tisch abgelegt. Die kleine Spinne welche nun schon seit einigen Tagesumläufen in seinem Bart Schutz suchte stand vor ihm, ihre Vorderbeine an seine Nase gelegt wackelte sie mit ihrem Körper hin und her, gerade so als wolle sie ihn aufmuntern nicht aufzugeben.
Aufgeben! Es war vieleicht das falsche Wort. Abbrechen wäre wohl eine bessere Wahl. Dulgat lebte nun schon lange bei den Dunkelelfen, länger als einige der Dunklen in der Stadt weielten. Sehr früh schon wurde er in das Haus Filifar berufen. Eine Ilharess hatte er schon überlebt, diese jungen Drow die nun in das Haus kamen wussten nicht einmal den Namen der Ilharess welche das erste Haus der Drow als Hohepriesterin anführte. Und doch waren es eher die jüngeren Dunkelelfen welche sich ihm entgegenstellten, ihm nicht im Haus haben wollten. Direkt sagte man es ihm nicht. Nein. Man redete viel um den heißen Brei herum, so wie es die Art der Drow nun einmal war. Viel Reden, wenig Sinn. Erst kürzlich, eine Saitenzupferin wurde in das Haus aufgenommen und gleich versuchte sie ihm zu zeigen das er nichts wert sei.
"Schie frägte misch doch obb isch disch gebaut wohl hättte!"
Die kleine Spinne kroch kurz von ihm weg, sicherlich aufgrund seiner feuchten und vor Alkohol schanwangeren Aussprache. Doch kam sie gleich wieder auf ihn zugekrabbelt um seine Nase erneut mit ihren Vorderbeinen zu umfassen, ebenso wie sie es zuvor schon tat.
Ein jeder hatte einen größeren Wert als er selber. Er war es nicht gewohnt. Alleine zu sein, das war er gewohnt. Lange war er alleine und wanderte durch die Lande eh er sich in Winterberg ansiedelte. Doch auch da wollten ihn die neuen Besatzer nicht haben so schien es. So verkaufte er das Haus rasch an seine gute Freundin Nyssa, nur um den Schein zu wahren das er dort nicht mehr ansässig war. Er wollte sich mit ihnen nicht herumscheren. Doch diese Abweisung war er nicht gewohnt. Und er wollte es auch nicht hinnehmen.
Die Ilharess des Filifar, Mizrae ist ihr Name, sie schien ihn im Hause zu akzeptieren. Öfter sprach sie ihm gut zu, redete mit ihn wenn er Fragen hatte. Doch war sie recht sprunghaft in ihrem Gemüt. Den sobald die Hohepriesterin der Tier Breche zugegen war legte sich ein Schalter in ihrem Kopf um. Von einem auf den nächsten Moment war sie wie ausgewechselt. Der kleine Dawi dachte das es wohl daran legen würde das sie sich vor der Priesterin Yez'na keine Schwäche zugestehen durfte. Sie musste hinter dem stehen was die Drow verkörperten. Sie waren die stärksten, klügsten und mächtigsten Wesen auf der Welt und genau das musste eine Hohepriesterin des ersten Hauses wohl immer verkörpern vor ihresgleichen. Dann sollte es wohl so sein.
Die Hohepriesterin der Tier Breche war ebenso gegen ihn wie es schien. Wann immer er seinen Hammer schwingen konnte oder seine Fähigkeiten einsetzen konnte war er gut genug, man brauchte ihn ja. Doch seit einigen Tagen verlangte sie von ihm ihr aufzuzeigen das er es Wert war bei den Drow zu leben. Ihr zu zeigen das Lloht, die Spinnenkönigin selbst, ihn akzeptierte. Es war egal was er machte. Ob er den Hohepriesterinen Räucherschalen fertigte. Fein gearbeitet aus Blackrock mit einem Spinnennetzmuster aus Adamatit -Bhargos hilf ihm beim Umgang mit dem Erz der Drow- welche bei einem Ritual, bei dem eine Yochlol gerufen wurde, zum Einsatz kamen. Oder der Dolch welchen er für die Priesterin Belzerion anfertigte. Seine erste Arbeit aus Adamatit. Ein Dolch den die Priesterin bei eben diesem Ritual, nutzte um der Yochlol eine Elfe zu opfern die sie kurz zuvor auf der Oberwelt gefangen genommen hatten. Die Yochlol erschien, die Elfe wurde geopfert, die Drow bekamen ihre Antworten, doch gedankt wurde Dulgat nicht. Oh doch, die Priesterin dankte ihm sehr für diesen Dolch. Sie sprach ihm auch gut zu als er an der Bank saß und zu Tiefst berübt war. Ohne ihn wäre doch dieses Ritual gar nicht möglich gewesen. Warum also ware Yez'na der Meinung das Lloth ihn immer noch abwies?
Selbst diese kleine Spinne, die er gefangen nahm und langsam an sich gewöhnte und nun in einer kleinen Tasche unter seinem Bart lebte war nicht genug Beweis dafür das diese Spinnenkönigin im hold war. Was also wollte sie von ihm? Er war zu dem Entschluß gekommen das sie nicht von ihm wollte ausser das er aufgab und die Stadt im Unterreich verlassen würde. Also würde er ihr diesen Gefallen tun und gehen.
Die Entscheidung stand. Er würde nicht das Haus Filifar verlassen, hatte er einigen von ihnen doch sehr viel zu verdanken, doch würde er die Stadt verlassen um auf die Oberwelt zu gehen. Sollten sie doch kommen wenn sie etwas von ihm verlangen würden. So wie die Klampfenspielerin mit den unverständlichen Texten versteckt ihn ihren Worten die sie an ihn richtete sagte, er war es nicht wert unter ihnen zu weilen.
Soviel wollte er noch lernen von ihnen, ihre Sprache, mehr und mehr verstand er die Laute welche die Drow von sich gaben, doch war er noch lange nicht soweit es selbst zu sprechen. Auch wollte er mit Bhargos weiter daran arbeiten das Metall Adamantit besser zu verstehen und den Dunkelelfen irgendwann Säbel und Rüsten in der Qualität herzustellen die eben nur ein Dawi verstand. Doch musste dies nun alles warten und er wusste auch nicht ob er dies jemals noch erreichen würde.
Doch es musste etwas passieren. Er war es Leid.
Er legte seine Hand mit dem Handrücken flach auf den Tisch. Lotha Orbb krabbelte sofort auf die Hand und er führte sie auf seine Schulter. Die kleine Spinne machte sich sogleich auf den Weg seine Schulter herunter und verschwand unter seinem Bart. Langsam stand der Dunkelzwerg auf, nickte dem Bartender kurz zu und ging aus der Taverne, den Weg entlang zu den Toren Sold Orbbs. Hinaus aus dem Tor und machte sich auf den Weg durch das Unterreich in Richtung Winterberg. Dort wollte er sich zur Ruhe legen. Dort würde man ihn nicht so schnell stören.
Und sollte die Drow etwas wollen, so würden sie sich sicher melden. So war es ja immer. Wenn sie was wollten schrien sie nach ihm und duldeten ihn unter Ihresgleich.
Er hatte eh genug zu tun. Erst vor kurzem war Lord Sviftflame bei ihm mit einem Wunsch. Eine Statue sollte er fertigen. Eine Statue einer jungen Frau. Da der Lord wusste das Dulgat lange befreundet war mit dieser Dame war er bei ihm sicher an der richtigen Adresse. Ein Stein war schon beschafft und die Arbeit konnte beginnen. Viele Erinnerungen gingen ihn durch den Kopf als er daran dachte wie er es am besten anstellte, schöne Erinnerungen, an längst vergangene Tage. Er würde sich Mühe geben bei dieser Statue, eine jede seiner Erinnerungen an die Person würde er mit einfließen lassen. Und es waren viele Erinnerungen.
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Dulgat
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Freunde kommen und leider gehen sie auch wieder!

Beitrag von Dulgat »

Was nur wollten die Götter ihm noch alles antun?

Er saß in der Taverne "Niemandsland", viel wahr nicht mehr los in den Tavernen seit Ziron sich immer mehr und mehr des Landes vereinnahmte. Es war gerade ein paar Tage her, dass seine neue Heimat, die Stadt Sold'Oorb von den Heerscharen des Lichs überrannt wurde. Wieder war Dulgat heimatlos, wieder musste er fliehen. Zwar hatten die Ilythiiri einen kleinen Zufluchtsort gefunden, doch war es nur eine Frage der Zeit bis der Totenbeschwörer sie auch dort auffinden und verjagen oder gar töten würde. Durch eine Finte sah es kurz so aus, als ob man seine Kreaturen diesmal besiegen könnte, doch waren es einfach zu viele der er ihnen entgegenwarf. Tausende von Untoten, Kreaturen und Konstrukten warfen sich den Verteidigern entgegen. Einige Umläufe zuvor war er zugegen, als sich Ziron die Stadt der Dreckwühler nahm. Dort war es dasselbe Schauspiel. Erst dachte man, es würde eine Chance geben, doch dann kamen abertausende von Untoten und überschwemmten die Stadt. Dulgat konnte nur in der Stadt der Dawi verweilen, weil er noch einige der Amulette besaß, welche Ba'thal, der Lichtelf, ihm gab, um seiner Zeit die Hochelfen zu foppen, als es darum ging, die Erinnerungssplitter zu erlangen, welche ihm seine Vergangenheit offenbarten sollten. Diese Amulette veränderten für alle anderen sein Aussehen. Verstehen konnte er diese Art von Fuzzlerei nie, doch kam es ihm zu diesem Zeitpunkt ganz gelegen. Ob der Lichelt es schaffte, seine Erinnerung wiederzubekommen, hatte der Duerga bis heute nicht erfahren. Nachdem ihn der Fürst der Hochelfen von der Insel geworfen hatte, hatte Dulgat den Lichtelfen nur noch ein oder zweimal gesehen. Er wusste nicht einmal, ob er noch lebte.

Nun saß er also hier, in der Taverne, allein, wieder einmal. Er stürzte den letzten Schluck herunter und wischte sich den Schaum vom Bart, rülpste laut und lachte kurz los, eh er sich wieder der Situation gewahr wurde. Im Aufstehen fiel der Stuhl um, auf dem er saß. Er machte sich nicht die Mühe ihn wieder aufzustellen, es würde eh niemanden interessieren, und machte sich auf den Weg nach Ansilon. Er hatte noch etwas zu erledigen in seiner Werkstatt, einen Auftrag von höchster Wichtigkeit. Kurz schaute er sich um, als er vor die Taverne trat, starker Regen peitschte ihn entgegen. Seit die Wettermaschine zerstört wurde, waren die Kleider, die man wählte, nie die richtigen, egal was man trug. Emilio stand im Regen, die Tropfen fielen von seiner Oberlippe. Er ging zu ihm und klopfte ihm auf die Stirn. "Wenigstens du bist mir geblieben, mein guter Freund! Lass uns nach Ansilon, dort ist es warm und trocken. Zumindest in unserem letzten Zufluchtsort." Er schwang sich auf das Reittier und trippelte los.

In der Stadt angekommen rieb er erst einmal Emilio mit einer Menge trockenem Stroh ab und legte ihm neues Heu zum Fressen in den Trog. Zufrieden sah der Esel ihn kurz an und machte sich über das Heu her. Dulgat zog sich die nasse Kleidung aus, um sie gegen einfache, trockene zu wechseln. Er brauchte bequeme Kleider, um seine Arbeit zu vollenden. Er stand vor der Statue einer Frau, welche er in den letzten Tagen gefertigt hatte.

Die Statue hatte lange glatte Haare, welche ihr, zum Zopf gebunden, über die rechte Schulter fiel. Zwei kleine Haarsträhnen, eine rechts, eines links hingen ihr frech ins Gesicht. Ein schulterfreies Kleid bedeckte ihren Körper und betonte ihre Weiblichkeit. Eine Stola leger über die Schultern geworfen, stand sie da. Der Blick stolz, freundlich, mystisch, warm, freundschaftlich, geradezu neugierig in die Ferne gerichtet. Die Augen schimmerten aus dem Inneren grün hervor. So kannte er sie, so mochte er sie, so liebte er sie. Neugierig, mutig, immer auf der Suche nach dem Neuen. Aber auch stets für ihn da, egal was war und was kam. In der Hand hielt sie den Stab einer Magierin. Auch dieser war aus einem grünen Stein gefertigt. Die Farbe war extra so gewählt. Es war ihre Farbe. Die Farbe ihrer Gemeinschaft, ihrer Familie.

Er betrachtete die Statue noch einmal von allen Seiten. Klopfte hier noch einen kleinen Grat weg und schleifte dort noch einige Stellen glatt. Eh er zufrieden nickte und die ganze Statue mit einem Pinsel abpinselte und vom Staub befreite. Dann hockte er sich auf den Stuhl, der in der Werkstatt stand, nahm sich einen Humpen Bier und erhob diesen in Richtung der Statue. Eine Träne ran aus seinem Auge. Genau wie damals als Viego ihm von Tod seiner "Schwester" berichtet hatte.

"Auf das was war, auf das was wird. Für immer in meinem Herzen kleine Schwester!"

Er saß noch lange in der Werkstatt und trank ein Bier nach dem anderen. Und erinnerte sich an längst vergangene Zeiten. Es waren schöne Zeiten und somit auch nur schöne Erinnerungen.
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