Die Leiden eines Aushilfsboten – oder: Wo zum Henker steckt Nagron Vandokir?
Verfasst: 09 Feb 2023, 17:25
Gedankenverloren saß der junge Schmiedelehrling in der Bank zu Winterberg und grummelte lautlos in sich hinein. Wieso hatte er nicht einfach zu der jungen Dame gesagt, dass er nicht wisse, wie er Nagron finden könne und dass die Hoffnung auf eine zufällige Begegnung keine gute Basis für das Überbringen eines Päckchens sei? Ein leiser Seufzer entglitt seinen Lippen, während er den kleinen Beutel langsam in seinen Händen drehte. Und wieso konnte er nicht auch ein wenig Glück haben und Nagron einfach wieder treffen, wie es vor ein paar Tagen der Fall war?
Doch nach drei Abenden, an denen er erfolglos einige Runden durch Winterberg gedreht hatte, war es an der Zeit, die Hoffnung auf den Zufall zu begraben. Er seufzte erneut, rieb sich lautlos mit der Rechten über die Schläfen und erschauderte schon innerlich bei dem Gedanken, sich herumfragen zu müssen. Obwohl es langsam zur Gewohnheit wurde, konnte er sich nach wie vor noch nicht damit anfreunden, mit Fremden zu sprechen. Aber immerhin konnte er sich auf diese Gespräche vorbereiten. So zog er sein feines, kleinformatiges Notizbuch heraus und notierte sich genau, wonach er die Leute fragen werden würde:
Nagron Vandokir
bernsteinfarbene Augen
etwa 173 Fingerbreiten, also etwa so groß wie er selbst
geschätzt 22 Winter, also ein paar Jahresläufe älter als er selbst
und scheinbar aus der Steppe stammend
Zögerlich packte er anschließend das Beutelchen weg, holte tief Luft und drückte sich von der Bank hoch. Mit gezücktem Notizbuch und zaghaftem Schritt begann er seine Suche beim Bankier, führte sie in der Taverne und bei den Händlern fort, ehe er am Stadttor ankam… Überall war die Antwort die gleiche: Wenn man den Mann kannte, so hatte man ihn schon des Öfteren gesehen, aber in den letzten paar Tagen war er wie vom Erdboden verschluckt… Aber man würde ihm Bescheid sagen, sollte man den Gesuchten sehen…
Mit gesenktem Haupt ging er noch einige Schritte durch das Stadttor hinaus, ehe er den Kopf anhob und mit leerem Blick in die Nacht hinausstarrte. „Hoffentlich ist das Beutelchen wenigstens wichtig genug, damit sich der ganze Aufwand rechtfertigt“, murmelte er zu sich selbst und verharrte noch eine kleine Weile vor den Toren der Stadt…
Doch nach drei Abenden, an denen er erfolglos einige Runden durch Winterberg gedreht hatte, war es an der Zeit, die Hoffnung auf den Zufall zu begraben. Er seufzte erneut, rieb sich lautlos mit der Rechten über die Schläfen und erschauderte schon innerlich bei dem Gedanken, sich herumfragen zu müssen. Obwohl es langsam zur Gewohnheit wurde, konnte er sich nach wie vor noch nicht damit anfreunden, mit Fremden zu sprechen. Aber immerhin konnte er sich auf diese Gespräche vorbereiten. So zog er sein feines, kleinformatiges Notizbuch heraus und notierte sich genau, wonach er die Leute fragen werden würde:
Nagron Vandokir
bernsteinfarbene Augen
etwa 173 Fingerbreiten, also etwa so groß wie er selbst
geschätzt 22 Winter, also ein paar Jahresläufe älter als er selbst
und scheinbar aus der Steppe stammend
Zögerlich packte er anschließend das Beutelchen weg, holte tief Luft und drückte sich von der Bank hoch. Mit gezücktem Notizbuch und zaghaftem Schritt begann er seine Suche beim Bankier, führte sie in der Taverne und bei den Händlern fort, ehe er am Stadttor ankam… Überall war die Antwort die gleiche: Wenn man den Mann kannte, so hatte man ihn schon des Öfteren gesehen, aber in den letzten paar Tagen war er wie vom Erdboden verschluckt… Aber man würde ihm Bescheid sagen, sollte man den Gesuchten sehen…
Mit gesenktem Haupt ging er noch einige Schritte durch das Stadttor hinaus, ehe er den Kopf anhob und mit leerem Blick in die Nacht hinausstarrte. „Hoffentlich ist das Beutelchen wenigstens wichtig genug, damit sich der ganze Aufwand rechtfertigt“, murmelte er zu sich selbst und verharrte noch eine kleine Weile vor den Toren der Stadt…