[WW] Die Suche

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Nagron Vandokir
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Nagron Vandokir »

Nach den zweiten Traum kam Nagron eine Idee, was es damit auf sich haben könnte. Es vergingen aber einige Tage, nachdem er einen Gedanken fasste.. Er nahm einen kleinen Zettel und schrieb folgendes drauf:

Dirion, ich habe eine Vermutung, was es damit auf sich haben könnte. Vielleicht finden wir beim Treffen diese Antwort im Mondstein selber? Könnte er vielleicht der Schlüssel sein?

Nach Wald und Kräuter riecht dieser Zettel, den er ihm in den Postkasten stecken wird.
Der Löwe ist zwar stärker aber der Wolf tritt nicht im Zirkus auf.

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt.

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Debal
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Debal »

[OOC Nachricht: Questevent wird aufgrund gesundheitlicher Gründe den 05.03 verschoben. Tut mir Leid!]
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Dirion
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Dirion »

Es vergingen noch einige Tage bis zum Zeitpunkt, an dem ihr Treffen stattfinden sollte. Jede Nacht immer den gleichen Traum aus dem er hochschreckte. Dirion zermaterte sich den Kopf, achtete auf jedes noch so kleine detail, doch anstatt Antworten, kamen immer mehr und mehr neue Fragen auf. Er hoffte darauf, dass einige seinen Ruf folgen würden und insbesondere hoffe er auf Mayla, die ihm immer schon eine gute Ratgeberin war. Mit jeder vergangenen Nacht und jeden neuen Morgen wurde er unruhiger. Man würde sehen, was das Treffen bringen würde, welche Schlüsse man ziehen und was man unternehmen würde.
  
 Eisig pfiff der Wind durch die engen Schluchten der Berge. Selbst wenn der Frühling bereits in den Startlöchern stand, der Winter hielt sich noch recht hartnäckig. Dirion zog seinen Schal ein wenig höher, um sein Gesicht gegen die Eiskristalle zu schützen, die der Wind wie Nadeln einen entgegenschleuderte. Hier oben gab es nichts, außer nackten Fels und dem steten Wind... und ihre Höhle.
Ihr Heiligtum. Der Ort, an dem sie alle zusammen kommen konnten, gleich wo sie auch herkamen und wie sie lebten. Ein paar waren bereits dort und warteten. Dirion lächelte innerlich und war zufrieden. Nach und nach kamen weitere, welche den seltsamen Träumen auf den Grund gehen wollten. Unter ihnen auch Tyladriel und Mayla. Es vergingen nur wenige Minuten und noch während Dirion sie alle begrüßte, erführen sie alle einen stechenden Kopfschmerz und die Bilder ihrer Träume drängten sich ihnen auf, so als wollte man ihnen mitteilen, dass sie sich am richtigen Ort eingefunden hatten. Dann folgte eine körperlose Stimme, welche durch den Mondstein als resonanzkörper verstärkt wurde: "Suche... und finde. Einer wird es sein. Sein müssen. Findet nicht... und keiner ist etwas wert. Nur einer wird es sein." Nachdem die Worte verklungen waren, konnte man Schimmern in einer Ecke der Mondhöhle auszumachen. Etwas ballte sich zusammen und nahm feste Strucktur an. Dirion konnte spüren, wie durch die Macht welche dort wirkte sich ihm die Nackenhaare aufstellten und seinen Blick in Bann hielt. Das Gebilde, welches sich manifestiert hatte, sah aus wie ein Brunnen, aber anstatt mit Wasser gefüllt, war eine dunkle Flüssigkeit darin enthalten über dessen Oberfläche eine Kugel, rund und leuchtend wie der Mond schwebte. Bedacht näherten sie sich dem Objekt. Mayla berichtete, dass sie soetwas bereits ein mal bei den Elistraee zu sehen bekam und holte einen kleinen Stein hervor, ein Splitter des Mondsteines. Die alte Wölfin legte ihn sich auf die flache Hand und führte sie zu diesen Brunnen, worauf der Splitter sogleich reagierte und regelrecht angezogen wurde. Etwas passierte. In der Kugel, welche über dem gebilde schwebte, zeichnete sich aus der Mondperspektive eine Landschaft ab, doch noch ohne erkennbare Landmarken, woraus man hätte schließen können, auf welche Gegend man betrachtete. Erst als Mayla den Stein weiter heran führte, den Stein noch dichter heran führte, veränderte sich diese Art Karte so, dass sie erkennen konnten, welches Gebiet sie gerade sahen. Den westlichen Teil des Krallengebirges. Fragen kamen auf. Erst die Träume, nun die Stimme und dieser Brunnen mit der schimmernden, halbtransparenten Karte. Sie kamen darin überein, dass Debatieren sie nicht weiter bringen würde. Sie müßten den Ort aufsuchen, den die Karte ihnen offenbart hat. Wenn, dann würden sie nur dort Antworten finden können.
  
 Nachdem Dirion auf einige aktuelle Gefahren dieses Gebirges hinwies, machte sich die Scharr geschlossen auf und reiste zum Krallengebirge. Dort angelangt verwies Mayla auf das Plätschern im Traum. Sie entsann sich, dass im Norden ein Fluß wäre, nahe des Sitzes des Elfenhauses Northor und man sollte dort erst ein mal nachsehen. Dirion meinte zwar, dass der Kartenausschnitt den sie sahen mehr den Süd-Westen, denn den Norden des Gebirges zeigte und verwies auf eine dort befindliche Höhle, doch wollte er der alten Wölfin gegenüber nicht respektlos sein und ihr erst ein mal ihren Willen lassen. Vielleicht würde sie ja auch Recht behalten!? Nach kurzen Scharmützeln, schlugen sie sich ihren Weg in den nördlichen Bereich der Berge durch, bis sie an den Fluß gelangten. Es war ein friedlicher Ort und das klare, erfrischende Wasser lud zum baden ein, doch deswegen waren sie nicht hier. Nirgends konnte man hier einen Hinweis finden, der mit den Träumen irgendwie in Zusammenhang stand. Kurzerhand verlies man den Ort wieder und machte sich auf zu der Höhle, von dem der ältere Wolf gesprochen hatte. Die Schneise, die sich sich geschlagen hatten war noch frei, weswegen sie gut voran kamen. Erinnerungen stiegen in Dirion auf, als er vor dem Eingang dieser Wolfshöhle stand. Einst war dies hier sein liebstes Jagdrevier gewesen,... lange lagen diese Tage bereits zurück. Entschlossen traten sie hinein und stellten sich dem, was dort in der Finsternis auf sie warten würde.
  
 Sie kämpften sich immer tiefer vor, bis kein Gegner mehr übrig war. Sie durchsuchten jede noch so kleine Grotte, fanden jedoch nichts. Dann,... wie schon zuvor in der Mondhöhle, hörten sie wieder diese körperlose Stimme. Während die anderen die Stimme nur unverständlich vernahmen, konnte der Nachtschwarze sie klar und deutlich verstehen. Sie verwies auf einen Geröll haufen, denen sie mit Sprengstoff und Muskelkraft beiseite räumten und entdeckten einen engen Spalt hinter den Felsen, der tiefer hinab führte. Ohne zögern stieg Dirion hinab, gefolgt von den anderen. Durch die schmale Stiege gelangten sie zu einer weitläufigen Grotte. Ebenso wie oben war der Bereich hier unten nicht unbewohnt, doch eingeschlosen in der Finsternis, waren viele dem Wahnsinn anheim gefallen und es entbranndte schnell wieder ein Kampf nach dem anderen, bis auch dieser Bereich gesäubert war. Sie folgten dem Höhlenverlauf und fanden am Ende eine Truhe, unverschlossen und leer. Auf einen Absatz weiter unter ihnen, funkelte etwas schwach und wieder konnte sie diese geisterhafte Stimme in ihren Köpfen hören, doch anscheinend war es wieder ein mal nur der Nachtschwarze, der sie klar verstehen konnte:"Spring!" Gesagt, getan. Dirion ging in die Knie und sprang hinab, mit seiner Axt hielt er die Balance und federte sich ab, sobald seine Füße den Boden unter sich spürten. Dort lag es im Halbdunkel. Eine Scherbe. Nachdenklich hob er sie auf und betrachtete diese. Sie zeige ein Abbild einer Hand und an der Bruchkannte, konnte man noch im Ansatz Krallen entdecken. Was sollten sie damit anfangen? Nachdem die anderen auch wieder auf der tieferen Ebene der Höhle angelangt waren, machten sie sich auf, diesen Ort wieder zu verlassen. Man beratschlagte sich noch einige Zeit und einigte sich, wieder hinab zu steigen, um nach weiteren Hinweisen zu suchen. Doch dies wäre eine größere Expedition, welche weitere Vorbereitungen bedarf und so verabredete man sich, einen Wochenlauf später wieder zusammen zu kommen, um weiter zu suchen. ( OOC: Sonntag 12.03. 20 Uhr Mondhöhle )
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Dirion
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Dirion »

Der nächste Schritt war getan, doch wo würde er sie hinführen?
 Nachdenklich betrachtete Dirion die zusammengesetzten Mondsteinscherben, welche sich auf magische Weise miteinander verbunden hatten, nachdem er sie zusammen gehalten hatte.
 Immer wieder verblasste die abgebildete Hand und die Wolfspfote wurde mit den zunehmenden Mondphasen immer deutlicher. Ein Schauspiel, das sich stetig wiederholt.
  
  
  
 Beim letzten Treffen in der Mondsteinhöhle entdeckten sie eine Ausbuchtung am Becken, die ihnen bisher nicht aufgefallen war. Der Nachtschwarze versuchte das die erste geborgene Scherbe dort einzusetzen. Ein Knacken ertönte und die schwarze Flüssigkeit des Beckens floß ab. War das nun gut, oder eher schlecht? Dirion nahm das Scherbenfragment lieber wieder aus der Ausbuchtung heraus. Die Karte veränderte sich und zeigte nun den eisigen Norden. Deutlich waren dieTäler und Schluchten der Eisriesen zu erkennen, doch welche Gegend es genau war, konnte man aus dem Kartenausschnitt nicht erkennen. Behutsam traten sie näher und schauten auf den Landstrich. Und erkannten langsam das Gebiet beim den nördlichen Zugang der Eishöhlen. Dirion zog die bereits erbeutete Scherbe hervor und führte sie langsam zum Becken, der sich wandelnen Karte entgegen, doch das Kleinod schien schien ein Eigenleben entwickelt zu haben. Es zog schon fast gen Norden, in jene Himmelsrichtung, in der das Areal lag, welches auf der karte gezeigt wurde. Fast wie ein Kompass. Abermals ertönte aus dem Inneren des Beckens ein lautes Knacken. Etwas aus der Einbuchtuch platzte ab und die schwarze Flüssigkeit, welche verborgen in einen Behälter im Inneren dieses Objektes geflossen war, trat aus. Irgendetwas war mit der Flüssigkeit im inneren passiert. Das was dort zu Tage kam, hatte sich sich in einen dicken, zähen Nebel verwandelt., Er waberte dicht über den Boden, dann ballte er sich zusammen und wuchs in die Höhe und verharrte dann einen Augenblick. Dirion stellten sich die Nackenhaare auf. Das magische Wirken, dessen Zeuge sie gerade wurden, war regelrecht spürbar. Dann begann der Nebel kurz zu pulsieren und ein Portal öffnete sich. Ja er war skeptisch, seinen Erfahrungen als Krieger rebelierten in ihm, als er auf den Riss zuschritt. Nie sollte man einfach unvorbereitet durch ein fremdes Portal gehen, dessen Herkunft man nicht kannte. Doch ging hier nichts bedrohliches von dem Becken aus. Hier inmitten der Mondhöhle, ihren heiligen Ort der Zusammenkunft. Er nahm noch im Hintergrund wahr, wie einige der anderen zu sprechen begangen, als er beherzt durch das Portal schritt. Etwas schlug ihm ins Gesicht, stach in sein Gesicht, doch es war lediglich der unerbitterliche Wind der Eisschluchten, welcher stets Eiskristalle mit sich trug und einen entgegenschleuderte.
  
 Nach und nach kamen die anderen nach. Als sie alle wieder beieinander waren, holte der Nachtschwarze abermals die Mondsteinscherbe hervor. Wie zuvor in der Höhle, zog sie auch hier und gab den Weg vor, dem sie zu folgen hatten, wollten sie mehr Antworten erhalten. Sie kämpften sich durch die Schluckten, bis sie ein kleines, ein wenig abseits gelegenes Tal fanden. Nachdem die gegend gesichert war, fanden sie alsbald einen engen Riss im Fels. Nicht gerade ein komfortabler Durchgang, aber seitlich konnte man sich durchquetschen. So stiegen sie hinab in den Fels, in die Finsternis.
  
 Es war weniger beschwerlich als vermutet. An einigen Ecken dachte man, es würde sich um eine Sackgasse handeln. Die Formationen des Gesteins in diesen engen Pass waren so verwinkelt, überlappten sich und wurden von Tropfsteinen derart verdeckt, dass es schwer war den Weg zu finden. Kein normaler gerader Gang, kein künstlich geschaffener Stollen. Wilde Naturgewalten hatten dies hier einst erschaffen. So verzögerte sich ihr Vorankomen leicht, bis endlich, ein schwaches Licht zu sehen war, auf dass sie zusteuerten. Es dauerte nciht mehr all zu lange und die fanden sich in einen großen, weitläufigen, verborgenen Tal wieder. Zuerst stockte Dirion der Atem. Riesige Wächterstatuen standen dort, doch schienen sie eingefroren zu sein, denn keine bewegte sich, oder machte sonst Anstalten etwas gegen ihr Vordringen zu unternehmen.
 Weiter vorne im tal, befand sich ein alter Stein, mit einer Inschrift, welche sie erst entziffern konnten, nachdem sie ihm von Eis und Schnee befreit hatten. Ein Rätzel wurde ihnen aufgetragen. Unweit dieses Stein, gab es eine Art Podest, oder Altar. Welchen Zweck dieser einst diente, lies sich nur vermuten, aber er war bestandteil ihres Rätsels. Steter Wind brachte imer mehr neuen Schnee von den Umliegenden Bergen in dieses Tal und häufte sich an einigen Stellen und gewöhnlich hoch. Die ersten von ihnen schwärmten aus, um die Gegend weiter zu erkunden, doch bis auf weiteren Schnee und Eis und weitere dieser wie in der Zeit eingefrorenen Wächter, schien es hier nichts weiter zu geben. Erst nachdem sie sich den ungewöhnlich hohen Schneewehen angenommen hatten, kamen sie des Rätselslösung näher. Im kalten Weiss lagen verborgen etliche Statuen. Drei davon sprach das Rätsel an. Diesen hatten sie zu erraten und auf diesen Altar zu stellen. Es verging einige Zeit und ab und an vernahmen sie ein bedrohliches lautes Knacken aus dem Inneren des Altars, bis sie schließlich die richtigen Statuen platziert hatten und sich ein geheimes Fach öffnete. Dirion sah skeptisch hinein und tastete vorsichtig in das dunkle Loch vor ihm, bis sich seine Finger um etwas schlossen und er es hervor zog. Eine weitere Mondsteinscherbe. Das fehlende gegenstück zur ersten, welche sie hierher geleitet hat. Noch am Boden knieend, holte er das andere Bruchstück hervor, legte es daneben und schob sie zusammen. Ein blendenes Leuchten ging von den beiden Teilen aus und verblasste allmälich wieder. Zurück blieb nur eine, wieder zusammengefügte Scheibe, auf der in steigender Mondphase die abgebildete Menschenhand verblasste und die Wolfspfote deutlicher sichtbar wurde. Nun zusammengesetzt, könnte dies in die Ausbuchtung des beckens hinein passen, doch was würde dann passieren? Ein weiterer Hinweis? Wieder eine Aufgabe, die sie lösen sollten? Spielte da etwa jemand mit ihnen? ...sie würden es herausfinden.
  
 Brummend beäugte Dirion die Scherbe vor ihm auf den Tisch. Dies alles war nun ein paar Tage her. Es wurde Zeit, dass sie endlich Antworten bekamen. So schickte er einige Tauben aus, welche all jene informierten, die dabei sein wollten, dem Rätsel des Beckens weiter auf den Grund zu gehen.
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Dirion
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Dirion »

Nur wenige Tagen waren vergangen, als sie sich wieder in der Mondhöhle einfanden. Wie so oft sprachen sie erst miteinander, bis sie sich daran machten, um zu sehen, was es bewirken würde, wenn sie die zusammengesetzte Mondsteinscheibe im Sockel des Beckens einsetzten. Dieses mal war es anders, keine Stimme in ihren Köpfen und keine Schmerzen. Kein schwarzer Nebel der aufwallte und sich zu einen Portal öffnete. Lediglich die Karte veränderte abermals. Dieses mal zeigte es eine Gegend an, die im wandel war,...nein,... ein Übergang vom milderen Klima in eine Eislandschaft. Wälder, Berge, ein Fluß. Es handelte sich um das Gebiet nördlich von Nordhain. Mehr jedoch, entlockten sie dem Becken nicht.
 Dirion fragte sich, was dieses mal auf sie warten würde. Eine neue Aufgabe, etwas dass sie vielleicht von irgendetwas ablenken sollte, oder endlich eine Antwort auf ihre Fragen? Er wußte es nicht und nur darüber nachdenken würde sie auch nicht weiter bringen. So machte sich die kleine Schar auf, um das Gebirge nördlich von Nordhain abzusuchen.
 Sie teilten sich auf für die Anreise und fanden nach und nach wieder zusammen. Als sie wieder vollzählig waren, machten sie sich auf die nähere Umgebung abzusuchen. Es dauerte eine Zeit lang, bis sie fanden wonach sie suchten. Weit im Norden fanden sie einen Höhleneingang, der einst durch einen dicken Eispanzer verborgen war. Sie traten ein und kamen in eine weitläufige Höhle. Ein kleiner Bach schlängelte sich hier hindurch und es wuchsen einige Pilze und Flechten hier. Weiter hinten stand etwas, wie ein Brunnen. Jener war recht ungewöhnlich, doch sehr kunstvoll geformt. Vor dem Brunnen stand er, ein Werwolf in seiner anthromorphen Gestallt. Er hieß sie willkommen und stellte sich als Vagor vor. Niemand kannte ihn. Wahrscheinlich hatte er sich hier berits mehrere jahre lang zurück gezogen. Er teilte ihnen mit, dass er einer der Ältesten war, aber seine Zeit sich dem Ende näherte. Daher sandte er mittels des Mondbrunnens und seiner Fähigkeiten ihnen die Träume und stellte sie auf die Probe, in der Hoffnung, dass sich einer unter ihnen als würdig erwies, um sein Erbe anzutreten. Tyladriel war aufgebracht und auch Mayla wirkte nicht gerade begeistert. Während Tyl sich ein wenig im Inneren der Höhle umsah, lautschten die anderen den Worten Vagors und behielten ihm im Auge. Ein letzte Probe müsse man noch bestehen, doch er warnte sie noch, denn es könnte für den falschen durchaus tödlich sein. Am Range des Brunnens stellte er einen Pokal auf, in dem eine rötliche Flüssigkeit enthalten war. Dann geschah etwas, mit dem sie alle nicht gerechnet hatten. Vom Brunnen ging ein Leuchten aus und eine Kraft ergriff die Gruppe Werwölfe und zwang sie in ihre Vollmondgestallt. Alarmiert wollten sich einige an diesen Vagor vorknöpfen, doch die gleiche Kraft, welche sie beeinflusste, machte ihnen das Näherkommen schwerer, je dichter sie sich dem Mondbrunnen näherten, neben dem der Älteste immer noch in seiner anthromorphen Gestallt stand. Sie wirkte sich direkt auf die Beine aus. Wütendes Knurren dröhnte Vagor entgegen. Niemand kam dicht genug heran, weder an den Ältesten, noch an den Pokal. Ein Gedanke schoß dem Nachtschwarzen durch den Kopf. So die Kraft sich auf alle vier Beine auswirkt und jener vor ihnen nicht in den Wolf gezwungen wurde,... vielleicht könnte er ebenso,...!?
 Dirion konzentrierte sich und knurrt und brüllte,als sich seine Knochen und Muskeln verformten und anders ausrichteten, bis er selber die anthromorphe Gestallt annahm. Die Kraft, welche ihn festhielt und auf seine vier Beine auswirkte blieb gleich, doch nun waren lediglich zwei Beine betroffen und seine Kraftreserven reichten aus, um gänzlich vorzutreten und nach dem Kelch zu greifen. Diesen Schauspiel ein Ende machen wollen, erhob er den Pokal und setzte bereits zum Trinken an, als Vagor ihn noch mal eine Warnung zurief. Wäre er nicht der Richtige, könnte es auch tödlich ausgehen. Soll er das doch erst mal an den Welpen ausprobieren!
 Der Nachtschwarze blickte nach hinten, dann wieder zu den Ältesten und schüttelte sachte den Kopf. Man sollte schon selbser den Mut aufbringen können. Die Welpen wären sicherlich nicht dafür bestimmt und daher auf jeden Fall tödlich für sie. "Wir opfern nicht unseren Nachwuchs unsinnig oder aus Angst, selber zu versagen. Wer es nicht wert ist zu Leben, stirbt so oder so."
 Daraufhin hob er nun den Kelch und trank in einen Zug aus.
 Die anderen, etwas weiter hinter ihn schauten knurrend und lauernd zu. Abwartend, auf jede Schwäche hin achtend, auf die Möglichkeit ihre Chance nutzen zu können und zuzuschlagen. Doch blieb es ihnen verwehrt, ihrer Wut freien Lauf zu lassen.
 Einige gespannte Momente vergingen. Vargo schaute interessiert, ja fast schon gespannt, ob der ältere Wolf zusammenbrechen und sterben würde. Nichts, kein röcheln, keine Atemnot, kein Tod.
 Der Älteste nickte zufrieden. "Er ist gefunden, der eine, der würdig ist mein Erbe anzutreten. So empfange das, was ich bereit bin weiter zu geben."
 Nebelschauer strömten nun vom Mondbrunnen, flossen wie Wasser auf Vargo zu und wirbelten spiralförmig an ihm empor, bis sie ihn schließlich ganz umkreisten. Dann, vom Ältestens aus, strömte ein Nebelarm auf den Nachtschwarzen zu und zog ebenso um ihn seine spiralförmigen Bahnen, bis auch er ganzlich von diesen Nebel umgeben war. Gleißendes Licht glimmte kurz auf und stach in ihren Augen. Dann konnte man einen dunklen Strom im Nebel ausmachen, der sich von Vargo aus, auf Cru`thul zubewegte. Je länger dieser dunkle Storm wurde, umso mehr verblaßte die Gestalt des Ältesten, bis er schließlich ganz verschwunden war. Der dunkle Nebelstrom umkreiste Cru noch einen Moment lang, dann schien der Nebel direkt in ihn einzudringen. Sein Fell färbte sich, wurde dunkler und dunkler. Dann war es vorbei.
 Keine großen Worte, keine weiteren Erklärungen. Mit Vargo schwand auch die Kraft, welche sie alle festgehalten hatte. Nun wo sie wieder frei waren, kamen weitere Fragen auf, doch Antworten würde es erst mal keine weiteren geben. Vielleicht würde es die Zeit mit sich bringen und Erklärungen offenbaren.
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Dirion
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Re: [WW] Die Suche

Beitrag von Dirion »

Die Wochen vergingen. Seinen Pflichten nachkommend, blieb ihm am Tage kaum Zeit, sich über das Geschehene groß Gedanken zu machen. Meistens blieben ihm nur die Nächte, insbesondere jene, des vollen Mondes, so wie in jener Nacht. Er hatte ein kleines, doch schlagkräftiges Rudel um sich geschart und war die lange Nacht mit ihnen unterwegs gewesen, erfolgreich. Nun lagen die meisten von ihnen um ihn herum und schliefen, vollgefressen. Einige wenige saßen so wie der Nachtschwarze auf erhöhten Felsen und hielten die Umgebung im Auge. Nur wenige Wolken verdeckten das Firmament über ihnen. Der Mond, so hell, machtvoll und prächtig in seinen Schein, schien auf ihn herab. Innerlich musste er schmunzeln. Manche würden jetzt sagen, dass es Mondin heißen würde, doch wußte man es besser. Der Mond war männlich, nicht jedoch die Mondgöttin, welche über ihn herrschte. Warum sollte es oben bei den Göttern auch anders sein, wie hier unten. Es sind doch stets die Frauen, welche über die Männer herrschten. Nicht immer direkt, doch war es doch offensichtlich. Wie sagte einst ihm ein alter Bergmann in Winterberg:" Die haben uns doch immer in der Hand, oder bei den Eiern. Frauen haben Verkehr wenn sie ihn möchten, Männer nur, wenn sie dürfen!" Er schüttelte diesen belustigenden Gedanken ab.
  
 Dieser Ort, seine Heimat beschäftigte ihn bereits genug. Er brauchte Ruhe, um auch mal für sich selber da sein zu können, um seine Gedanken zu ordnen. Einige Zeit war bereits vergangen, als sein Fell sich deutlich dunkler gefärbt hatte. Während jedoch keiner der anderen sich über weitere Träume beklagte, war ihm kaum eine ruhige Nacht vergönnt gewesen und er wurde zunehmend leichter gereizter. Er musste deutlich mehr Kraft und Konzentration aufwenden, um sich unter den Menschen zu bewegen und Ruhe zu bewahren. Immer wieder tauchte dieser Vargo in seinen Träumen auf und es schien, als würde er das Zwiegespräch suchen. Nach der dritten Nacht, als er wieder von diesen Ältesten träumte, wurden seine Worte klar verständlich und Dirion bekam Erkenntnisse und Antworten. Vargo war nicht irgendein Ältester gewesen. Er war sein Erschaffer. Eben jener Werwolf, mit dem es auf den abgelegenen Bauernhof zum Kampf kam und Dirion gewandelt wurde. Er erinnerte sich noch gut an jene verhängnisvolle Nacht. Er ritt wie so oft, seinen Eid und seiner Aufgabe entsprechend durch die Lande. Es war bereits dunkel und er suchte Unterkunft bei den Bauern, bei dem er schon so einige Nächte verbracht hatte. Er war noch ein junger Knappe der Ritterschaft. Lernte Land und Leute erst noch so richtig kennen. Immer wieder kam er zu diesen Hof und brachte Vorräte aus der Stadt, wofür man ihm stets freundlich begegnete und Unterkunft gewährte. Es waren besinnliche Zeiten, bis eben zu dieser einen Nacht. Der Hof lag in Dunkel. Kein Licht erhellte auch nur ein Fenster. Nur der volle Mond beschien die Gebäude, die sich an den Waldrand drückten. Ein ungutes Gefühl stieg in ihm auf. Dann konnte er es auch im fahlen Licht erkennen. Von der Haustür war aufgebrochen, regelrecht zertrümmert und hing nur noch ein Teilen in den Angeln. Einige Fenster waren zerbrochen und die Vorhänge wehten im leichten Wind. Es war ruhig, Zu ruhig für eine Nacht so nahe am Wald. Keine Grille war zu vernehmen, keine Eule, nur das Rauschen des Windes in den Blättern. Ein flaues Gefühl drängt sich in seinen Magen und mit gezogenen Schwert näherte sich Dirion der Eingangstür. Im Inneren des Wohnhauses war es finster. Kaum etwas war zu erkennen. Vorsichtig trat er ein. Leise knirschten und knackten die Glassplitter der Fenster, auf die er trat. Einen raum nach dem anderen kontrollierte er. Überall herrschte nur Verwüstung, so als wenn hier ein Kampf stattgefunden hätte. Es roch nach Blut und,... er kannte den Geruch bereits aus mehreren Schlachten in den alten Landen seiner Heimat,... Eingeweide vermischt mit Kot und Urin. Ja, in Gesichten hörten sich die Kriege und Schlachten stets heroisch und heldenhaft an, doch die Erfahrung zeigte ihm, dass die Realität ein gänzlich anderes, entsetzlicheres Gesicht hatte.
 Er ging die knarrenden Stufen der Treppe hinauf, wo sich die Schlafkammern der Familie befanden. Auch hier waren die Türen zertrümmert. Überall lag gesplittertes Holz herum. Zu Bruch gegangene, umgefallene und wahllos verstreute Möbelstücke erschwerten sein Vorankommen, doch traute er sich nicht ein Licht zu entzünden, um seine Position nicht noch offenkundiger zu machen, wie es seine nicht ganz so lautlosen Schritte, bereits taten. Noch bevor er e sah, konnte er etwas hören,... Schmatzende Geräusche und Fresslaute, welche er von den Jagdhunden des Ordens her kannte, wenn man ihnen größere Stücke Fleisch zuwarf.
 Dann sah er es, zumindest einen Teil davon. Auf einen Bett lag der leblose Körper des Bauern. Sein Arm hing seitlich herab, gerade noch so von wenigen Sehnen und Fleisch am Körper hängend. Auf ihn hockend war etwas großes, dunkles, pelziges. Dirion erschrak und gab einen kaum hörbaren Laut von sich, als ihm der Atem stockte. Doch für dieses Ding dort, war es laut genug gewesen. Der Kopf dieses Wesens schnellte herum und ein bernstein-leuchtendes Augenpaar starrte zu ihm hinüber und wurde rascht größer. Aufprall,Schmerz, kurze Desorientierung, wieder Schmerz, Panik, Wut, Hass. Die Luft wurde dem Knappen aus der Lunge gepresst, als dieses Ungetum ihn ansprang, ihn zu Boden riss und sein Gewicht auf seinen Brustkorb verlagerte. Mit der Kraft der Verzweiflung kämpfte Dirion gegen dieses Monster. Der Aufprall hatte ihm das Schwert aus der Hand gerissen. Während er noch mit dem linken Arm die Bisse abwehrte, die eigentlich seiner Kehle angedacht waren, zog er seinen silbernen Dolch, den er von seinen Bruder Thamion zur Aufnahme im Orden bekommen hatte. Seine Armschienen hafen nur bedingt gegen die Bissattacken und schnell lief ihm sein Eigenes Blut ins Gesicht und nahm ihm die Sicht. Mit Verzweiflung, die es ihm ermöglichte die beigefügten Schmerzen zu ignorieren, stach er blindlings
 auf seinen Angreifer ein. Mit Erfolg. Gleich mehrere male brachte er seine Klinge tief ins Fleisch des Ungetüms, welches nun laut und schmerzhaft aufheulte. Weiteres Blut tropfte herab, doch dieses mal war es nicht das des Knappen und er grinst zufrieden. "Wenn ich schon draufgehe, dann nehme ich dich mit!" ...doch weder er noch dieses Wesen sollte in dieser Nacht ihr Leben lassen.
 Nach dem vierten Treffer mit seinen Dolch, lies das Wesen ab von ihm und flüchtete hiniaus, in die Schwärze der Nacht und verschwand spurlos in den Schatten.
 Dann wurde es dunkel.
  
 Am nächsten Morgen erwachte Dirion. Mehr tot als lebendig, schleppte er sich zu seinen Pferd, dass er ein wenig abseits vom Hof angebunden hatte. Er brauchte etwas, um in den Sattel zu kommen und sein Pferd in Richtung Ordensburg zu lenken. Kurze Zeit später, verlor er das Bewußtsein und brach über den hals des Pferdes gebäugt zusammen. Nur den Umstand, dass sein Pferd gut ausgebildet war und die Strecke zurück kannte, verdankte Dirion sein Leben. Kaum im alten Burghof angelangt, verlagerte das Pferd ein wenig das Gewicht, dass es auf dem Rücken trug und der junge Krieger fiel vom Pferd. Schnell eilte man zu ihm und brachte ihm ins Lazarett, wo er noch einige Wochen unter einen schweren, unerklärlichen Fieber litt. Wundbrand war es nicht, aber irgendetwas wird es wohl schon mit dem Kampf und seinen Wunden auf sich gehabt haben. Die Wälder und Berge waren mit vielerlei, seltsamen Wesen bevölkert und auch wenn man bereits viele Jahre diese Lande schon besiedelte, alles in dieser neuen Welt kannte man noch nicht. So kümmerte man sich einfach so gut es ging, um den jungen Kameraden. Einige male stand Dirion dem Tod näher als dem Leben und fast erlag er dem Fieber. Doch er schaffte es. Er bezwang das Fieber und diese Krankheit, welche er wohl von den Kampf mit diesen Monster davon trug. Zumindest dachte er und die anderen es damals. Und sie alle irrten.
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