[WW] Die Suche

Rollenspielforum für Geschichten.
Debal
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[WW] Die Suche

Beitrag von Debal »

War er noch am Leben? Und wer war er überhaupt?
Er würde suchen müssen. Oder… sich suchen lassen. Ja, das war besser. Es würde schon jemand sein, der würdig wäre, das würde er garantieren.

Die Werwölfe dieses Landes würden eine Botschaft erhalten. Sollten sie es deuten. Sollte sich jemand als würdig beweisen.
In ihrem Schlaf würden sie diese Nachricht empfangen. Ein Traum… oder eine Vision? Wer konnte schon den Unterschied feststellen. Das, was ein Traum war, konnte später doch als Vision gelten, wenn es sich bewahrheitete.

Einerlei, zumindest für ihn. Für ihn war es nur wichtig, dass jemand kam. Der Rest würde sich noch offenbaren.

Du siehst den Mond… oder doch nicht? Nein, was so wirkte, hängt an etwas. Es ist lediglich ein kleiner Stein an einer Kette, ein Anhänger. Doch ohne Zweifel geht von diesem Stein eine Art Ruf aus – und dieser Stein kommt dir merkwürdig bekannt vor. Doch wo ist er?
Das Plätschern von Wasser ist zu vernehmen. Der Rest des Traums entgeht dir, als du aufwachst, wie es eben mit Träumen oftmals ist…


 
Zuletzt geändert von Debal am 23 Feb 2023, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Nagron Vandokir
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Nagron Vandokir »

Als Nagron diesen Traum erhielt erwachte er und sah zum Mond auf, der gerade abnahm.

Er war in seiner Wolfsgestalt und sah sich erstmal umher...war es eine Vision oder eine Zukunftsweisung der Werwölfe dieses Landes...? War er der einzige der dieses Träumte? Er rannte gen Winterberg und erledigte die Eisriesen in dem Pass und suchte in seiner Menschenform, die ihm mittlerweile fremd war Dirion auf. Als er diesen dann nicht fand, schob er einen Zettel in seinen Postkasten hinein.

"Dirion? Ich glaube ich habe etwas geträumt, wo drüber ich mit dir sprechen mag, ... Du weißt wo du mich findest..."

Der Zettel dürfte nach Wald und Kräutern riechen, wohl schien es sich um Nagrons Duft zu handeln.

Dann entfernte er sich und machte sich wieder in Richtung des Waldes auf...
Der Löwe ist zwar stärker aber der Wolf tritt nicht im Zirkus auf.

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt.

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Dirion
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Dirion »

Unruhig zuckten seine geschlossenen Augenlider, als er sich im Schlaf auf die Bilder und Eindrücke dieses Traumes konzentrierte. Es war anders, als er es von seinen bisherigen Träumen gewöhnt war. Ruckartig erwachte er und knurrte unzufrieden, da er gerne länger in der Traumwelt verweilt hätte, um mehr zu sehen. Sein Blickt schweifte nun über das kleine Rudel, welches er um sich versammelt hatte, um mit ihnen gemeinsam zu jagen und den Mond zu verabschieden. Die meisten von ihnen lagen zusammengerollt irgendwo zwischen den Felsen der kleinen Anhähe, am südlichen Rang des Nordgebirges. Einige saßen erhöht und wachten über die kleine Schar. Er gesellte sich zu ihnen un nahm an der Wacht teil, doch seine Gedanken hingen dem Traum hinterher. Sein Blick hing am Firmament, wo sie Sonne sich langsam aber stetig über den Gipfeln der Berge erhob und die Lande unter ihm mit ihren Strahlen erwärmte. Die zähen Nebel in den Tälern und Wäldern lösten sich langsam auf. Dort herrschte zur Zeit das Zwielicht. Die graue wabernde Zeit zwischen Nacht und Tag. Eine kurze Zeitspanne, in der sich nur wenige Geschöpfe aus ihren Bau heraus wagten. Ihm war es gleich. Er brauchte Antworten. So überließ er das Rudel unter der Führung des Beta und machte sich auf die Reise.
Was wäre eine Welt ohne Ritter
Selan
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Selan »

„Die Zeit der Wölfe ist der Vollmond. Der Vollmond verleiht Kraft... vielleicht nimmt sie der Neumond... Der Mond spendet Licht in der Nacht, der Neumond ist nur Finsternis. Die Zeit der Dunkelheit und des Bösen? Der Neumond ist aber auch die Zeit eines bestimmten Rituals. Es bestärkt das Ritual, durch das man jemanden von allem Negativen reinigt und befreit...doch ob es diesmal helfen würde, ist mir nicht bewusst. Angeblich soll es auch die einzige Möglichkeit sein für einen Werwolf, diesen Fluch los zu werden und für einen Sterblichen die einzige Gelegenheit, für eine gewisse Zeit ins Reich der Toten zu wandeln und heil zurückkehren zu können.“
 Einen Tag vor dem Vollmond schlief Selan besser allein, in einer Laube im Wald. Frieren musste sie nicht, das Werwolfsblut wärmte sie, auch wenn draußen der Wind noch so heulte und die Kälte durch die Ritzen hereinkroch, so lag sie da, unruhig dämmernd und von wilden Alpträumen besucht:

 Schrill gellt der Schrei eines Knaben im Stimmbruch durch den Wald. Erreicht sein höchsten Punkt um sich an diesem zu überschlagen und holpernd zu verhallen, nur um kurz darauf wieder anzuschwellen. Noch immer schreiend, prescht der Knabe aus dem Waldrand hervor und rennt, immer wieder kurz strauchelnd in seiner Hast, zu dem kleines Haus seiner Familie nahe des Waldrandes. Seine Kleider wie die bloßen Arme sind von Ästen und Dornen zerschrammt und zerrissen, denen er in seiner panischen Flucht nicht auswich.
Von seinem Schrei aufgeschreckt stürzen seine Eltern aus dem Haus auf ihren Sohn zu, versuchen ihn zu beruhigen und zu erfahren was geschehen sei. Erst nach geraumer Weile hört er auf zu schreien und unter sinnlosem Gebrabbel treten einige Worte deutlich hervor: „Im Wald... Käthchen... Schatten... Schatten überall im Dickicht... und dieses Knurren!“ Bei der Erwähnung ihrer Tochter Käthe werden nun auch die Gesichter der Eltern blass, in ihren Augen stumme Angst, schon Erkennen des Verlustes und Resignation. Was sollten sie schon tun? Sie waren nur eine kleine Bauernfamilie nahe Nordhains. Und an ihrem Haus vorbei, wie um sich an ihrem Leid zu erfreuen zog ein Schatten. Der Schatten eines monströs großen Wolfes.
Nach Tagen fand ein Jäger die Ziege, welche die beiden Geschwister zu hüten hatten. Ganzer Stolz der kleinen Familie, von wilden Tieren gerissen und gefressen, nur noch anhand der Überreste wage erkennbar. Der Kopf, manche andere Körperteile und die Glocke die an einem einfachen doch robusten Strick um den Hals hing. Von dem kleinen Käthchen keine Spur...

Zähne. Gebisse. Bellen. Kläffen. Ein alter Steinkreis. Knurren. Fell. Überall war es. Überall um ihr herum. Reißendes Fleisch. Blutrot. Eine Lache, unmenschlich. Dann ein Atem in ihrem Nacken.


 Nur schwach erhellte das fahle Mondenlicht den bizarren Ort in ihrem Traum, während sie nun äußerlich tief und fest zuschlafen schien. In einem seltsamen Doppelbild sah sie sich selbst in ihrer Laube schlafen und seltsam geformte Steine glitzerten im Schein des abnehmenden Mondes und tauchten den Ort in ein geheimnisvolles Licht. Ihr Doppelbild verschmolz zu einem Traumbild zweier riesiger Wölfe, die auf einer kleinen Insel versteckt im Unterholz lagen.

 Wie von fern eindringend spürt sie das Gefühl von Dringlichkeit. Eines Rufes... das Mondlicht sickerte in ihrem Traum hinein, füllte ihr Bewusstsein silbrig und hell nun vollständig aus und wischte wie Wasser die unruhigen Träume hinweg.

 Sie sah den Mond… oder sah sie ihn nicht? Nein, was so wirkte, hing an etwas dran. Oh, es ist lediglich ein kleiner Stein an einer Kette, ein Anhänger. Doch ohne Zweifel geht von diesem Stein eine Art Ruf aus – und dieser Stein kommt ihr auf seltsame Art und Weise merkwürdig bekannt vor. Doch wo ist er? Wo war er?
Plätschern von Wasser ist zu vernehmen. Der Rest des Traums entgeht entglitt ihr...


Unwillig knurrend bleckte sie ihre Zähne, knirschte damit, ehe sie erwachte. Ihr Hunger auf zartes Mädchenfleisch ließ ihr ein bitteres Lachen entrinnen, dass geisterhaft durch die kleine Holzlaube am Waldrand hallte...
 



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Zuletzt geändert von Selan am 26 Feb 2023, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Heilung ist ein steiniger Weg, den jeder allein gehen muss.
Der Heiler kann einen nur den Weg weisen.
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Nagron Vandokir
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Nagron Vandokir »

Es vergingen einige Tage nachdem er die Nachricht in Dirions Postkasten geschmissen hatte. Doch von seiner Ankunft war bisher nichts zu sehen. Scheinbar hatte er dieses noch nicht bemerkt. Er lief die für ihn gewohnten Bahnen im Wald ab und traf für sich eine Entscheidung. „Vielleicht sollten wir uns in der Mondsteinhöhle treffen? Vielleicht verfolgen wir alle den selben Gedanken, dass es zu einem Zusammentreffen kommen sollte, um dieses Thema anzusprechen. Vielleicht ist das sogar eine Weisung in Richtung der Zukunft unserer Art.“
  
 Nagron, welcher schon seid 2 Wochen als Wolf unterwegs war begab sich langsam zum Waldrand. Wie er es hasste, den Schutz des Waldes zu verlassen, der doch seine Heimat geworden war. Dennoch gab es etwas zu erörtern, er wollte wissen, was es damit auf sich hatte und so begann seine Reise….er begab sich auf die offene Wiese und sah noch ein mal Richtung Wald, welcher in seinem herzen nach ihm rief. So als würde der Wald ihn vermissen wollen. Der Fuchsartige Wolf atmete tiefer ein und begab sich auf die Reise zur Höhle. Ihm fiel es sehr schwer, seinen Wald hinter sich zu lassen. Er gab ihm Schutz, Geborgenheit und auch Wärme…
 
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Schulterblick.jpg (42.4 KiB) 1449 mal betrachtet
  
 Auf den Weg zur Höhle bemerkte er doch seinen Hunger den er zur Rechten zeit bemerkte und schlug den Weg des Banditen Lagers neben der Wettermaschine ein, um nach einem unachtsamen Opfer Ausschau zu halten….er lockte es aus der sicheren Festung hinaus….lauernd auf den rechten Zeitpunkt, um sich über dieses Opfer zu stürzen um sich anschließend an dessen Fleisch und Gedärm zu laben. Die Knochen sorgten anschließend für eine gewisse Gebisspflege.
 
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Fressen.jpg (59.58 KiB) 1449 mal betrachtet

Als er mit dem Dinnieren der Speise fertig war, so trieben ihm seine Pfoten Weiter, weiter Richtung der Höhle, trotz der Tatsache, dass er nun lieber im Wald wäre als außerhalb dessen...Aber er wollte nachschauen ob er der Einzige war, der diesen Traum hatte. Vielleicht ergab sich dadraus eine zusätzliche Aufgabe für ihn. Vielleicht täte das ihm sogar gut unter seines Gleichen zu sein.
Eine gewisse Neugierde packte ihn....so begab er sich weiter Richtung der Höhle und wartete dort...
Der Löwe ist zwar stärker aber der Wolf tritt nicht im Zirkus auf.

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Debal
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Debal »

Ruhig schaute er in den Brunnen. Fahles Mondlicht beschien ihn durch ein Loch in der Decke seiner Höhle und entfachte die Magie dieses Heiligtums. Der Alte lies seinen Blick über die Wälder, Berge und anderen Orte schweifen, wo die seinen lebten. Aus der Mondperspektive besah er alles von oben. Der Anfang war getan. Als seine Kette mit dem Stück des Mondsteines die spiegelnde Oberfläche des Brunnens berührte, eilten die von ihm gesendeten Bilder hinaus in die Welt und verbreiteten sich mit den kleinen Wellen hinaus bis in den verborgensten Winkel. Wohl wissend, dass nur jene vom gleichen Blut sie empfangen konnten.

"Ihre Neugierde sollte geweckt sein, wird Zeit sie zu versammeln und ihnen die nächsten Bilder zu schicken."

Er nahm wieder seine Kette ab, schaute erst hinauf zum Firmament, dann schloß er konzentriert seine Augen und senkte den Anhänger erneut auf die Oberfläche, um neue Träume und Bilder zu offenbaren.

Berge, die im dichten Nebel liegen, langsam lichtete er sich - und ein pulsierendes Leuchten entströmt aus einer ihnen allen wohlbekannten Höhle.


Vereinzelt, wie die Fetzen eines Bildes, die zusammengefügt etwas Ganzes ergeben, schickte er weitere Bilder hinaus, doch für den Moment waren sie nicht zu deuten. Ein zufriedenes, wölfisches Grinsen zeichnete sich in seinen Zügen ab.
Bald, sehr bald, dürfte seine Aufgabe endlich erfüllt sein.
Fynn Lughaidh
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Fynn Lughaidh »

Die letzten Tage waren wie immer sehr arbeitsreich gewesen. Seid er die Führung der Miliz übernommen hatte und damit auch einen Sitz im Stadtrat bekleidete war freie Zeit rar und wertvoll geworden. Auch der Beitritt in den königlichen Ritterorden schmälerte diese zusätzlich. Nichts davon bereute er bis jetzt, hatte er sich doch selbst dafür entschieden all diese Dinge zu schultern. Ab und an ertappte er sich allerdings dabei, wie er die Bergarbeiter insgeheim beneidete, wenn sie in die Stollen hinabstiegen und schürften. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass er selbst mal wieder geschürft hat. Auch seine eigene Esse war schon lange nicht befeuert worden. 

Um so schöner war es, dass er heute endlich einmal einen Abend für sich hatte...der Wachwechsel erfolgte pünktlich und auch andere Verpflichtungen standen nicht an. Er würde sich endlich mal wieder eine ruhige, deftige Mahlzeit gönnen und dann gemütlich in seinem eigenen Bett den so oft gekürzten Schlaf nachholen. Auch seine Rüstung würde er endlich einmal länger ablegen können. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht während er nach Hause ging um seine Abendpläne in die Tat umzusetzen. 

Es dauerte nicht lang bis er in einen tiefen Schlaf fiel, der selbst einen Stein wohl neidisch gemacht hätte. Etwas heute war aber anders...ein Traum? Oder...Traumfetzen? Ein...Ruf? Viel lebhafter und näher als das was er sonst so träumte...eher wie die Dinge, die mit ihm geteilt wurden und die immer öfter wieder bruchstückhaft in sein Bewusstsein drangen, wenn der Vollmond wieder abnahm. 
Plötzlich saß er in seinem Bett...aufgeschreckt...schweißgebadet. Es dauerte eine Weile bis er mit seiner Wahrnehmung wieder voll und ganz in seinem Raum war. Er schaute vor sich...nicht nur war er vollkommen zerzaust...auch seine Bettdecke war zerfetzt. Er betrachtete einen Fetzen davon...noch nie war ihm dies widerfahren...nicht vorher und auch nicht danach.

Die Nacht war für ihn damit vorbei...

Sollte er jemandem davon berichten?
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Rashka|Brom
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Rashka|Brom »

Leere Flaschen klimperten gegeneinander als der Tisch angestoßen wurde und ein leises Ächzen erklang während eine Flasche, die umgefallen war zur kante des Tischs rollte. Die Weinflasche fiel vom tisch und zersprang mit lautem Klirren auf dem dreckigen Kaschemmenboden. Ein fluchen war von der Gestalt die unter dem Tisch lag zu hören. Mit verknitterter und verrutscher Kleidung am Leib kroch der Mann unter dem Tisch hervor und setzte sich auf einen der Hocker. Er Griff nach den Flaschen auf dem Tisch und schüttelte sie auf der Suche nach einer mit Inhalt...

"Verdammt noch eins, alle Leer. Wie soll ich den Tag überstehn. Bringt Unglück so in nen Frischen Tag zu starten und unbehagen obendrein."

Brabbelte der Mann vor sich hin, erhob sich und Wankte zum Ausgang der Kaschemme. Mehr schlecht als recht rückte er seine Kleidung zurecht und stopfte sich das Leinenhemd in die Hose. Draußen angekommen musste er seine Hand vor die Augen halten um sie vor dem hellen Tageslicht zu schützen. Er Spuckte zur Seite aus um den Geschmack aus seinem Mund los zu werden, mit mäßigem Erfolg. Murmelnd und Ächzend schlürfte er durch die Gassen auf der suche nach einem Brunnen oder dergleichen. Er sah sich mit müden und geröteten Augen um und erkannte... das er nicht einmal wusste wo er war. Eine Mießepetrige Wache, das konnte er an ihrem Gang hören, stapfte schlecht Gelaunt irgendwo in seiner Nähe durch die Gassen. Er entschloss sich besser in die entgegengesetzte Richtung zu gehen und erreichte dann irgendwann den Ausgang der Stadt. Dort fiel ihm auf das er in Ansilon gezecht hatte und er erkennte beim abtasten seines Münzbeutels das er entweder beim Würfeln verloren hatte oder in Spenderlaune gewesen war. Als er einen kleinen Brunnen in der Nähe der Felder erreicht hatte begann er mit seiner Morgenwäsche. Er warf den Eimer in den Brunnen und blickte ihm hinterher, dort am grund blitzte etwas auf... oder doch nicht? Er schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen und starrte wieder in den Brunnen hinab.

"Nichts...." Trotzdem auch wenn da nichts gewesen war es hatte ihn an seinen Traum erinnert den er vor einigen Tagen das erste mal hatte. Der verdammte Mond und ein Stein an einer Kette... Er hatte die Tage mit zechen verbracht um das ungute gefühl los zu werden aber es schien ihn zu verfolgen. Er konnte dem ganzen auch gleich nachgehen, wenn Zechen nichts half. Aber was wollte der Traum ihm Sagen und woran verdammt nochmal erinnerte ihn diese Kette mit dem Anhänge? Hatte er die Kette einst besessen und bei irgend einem Glücksspiel verloren?

Er schüttelte den Kopf und zog dann den Eimer in die Höhe um sich notdürftig das Gesicht zu waschen und den Mund auszuspühlen. Dann verließ er den Brunnen um sich einen Lagerplatz in der Nähe zu suchen, wo er etwas Schlaf nachholen konnte. Und dachte dabei über diesen Traum nach.
Ein Stein wie ein Mond an einer Kette, was das nur zu bedeuten hatte. Schlaf und ein klarer Kopf würde ihm sicher helfen.
Seine Schritte führten ihn an ein kleines Lager und er legte sich auf den boden und Rollte sich in seinen Umhang ein. Seine letzten Gedanken drehten sich um diesen Traum...
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Mayla
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Mayla »

Sie erwachte aus dem Schlaf und hing dem Traum eine Weile nach.
Der zweite in kurzer Zeit.
Konnte das Zufall sein?
Was sie meinte, gesehen zu haben, erinnerte sie an etwas. Lange war es her.
Konnte es sein?

Tage später saß sie an ihrem Arbeitstisch, ihr Dolch steckte mit der Spitze in der Holzplatte, scheinbar mit Wucht dorthin geworfen.
Daneben lag, offenbar absichtlich mit der Klinge verfehlt, ein Kleinod.
Die eisgrauen Augen blickten es nachdenklich an, ihre rechte Hand lag direkt daneben auf einem Brief von Dirion.
Der Dolch wurde aus der Platte gezogen, das Kleinod verstaut.
Sie würde die Dinge beobachten, die hier ins Rollen kamen.. 
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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: [WW] Ein Ruf nach einem Würdigen

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Der Erste Traum ging irgendwie in ihrem Bewusstsein unter... oder viel mehr in all den Sorgen, die sie gerade plagten... Fenrias Verletzung. Das dämonische Treiben von Golga... die tägliche Sorge und Angst, dass Pan ihr Geheimnis entdeckte. Und neben all dem natürlich noch der Alltag... da waren seltsame Träume keine Seltenheit... doch der letzte Vollmond brachte einen neuerlichen Traum... und war soviel Intensiver als die Monde davor... sie hatte nur mit Ach und Krach das Haus verlassen können und am nächsten Morgen war sie mit einem metallischen Geschmack im Mund aufgewacht. Ein Hirsch... zumindest demzufolge, was da noch neben ihr am Waldboden lag.

Hämmernde Kopfschmerzen waren nun zu allem Überfluss als Geschenk zurück geblieben. Doch gute Miene zum Bösen Spiel. Heute war Kindergeburtstag in Silberburg. Sie musste also die Wölfin zurück drängen und die Schmerzen hinter den Schläfen weglächeln, so lange es ging... glücklicherweise löste Pan sie ab und sie konnte sich zurück ziehen. Nicht jedoch, ohne einen Abstecher über Thamions Anwesen zu machen. Doch der war nicht zuhause. Vermutlich streifte er nach dem Vollmond noch durch die Wälder... oder weiß der Henker, was er trieb.

Sie ließ einen kleinen Zettel auf Thamions Esstisch liegen.
Mín Brodir,
die letzten Tage brachten seltsames. Ich brauche wohl deinen Rat.
Mirja


Gerade als sie beim Reisemagier ankam - natürlich hatte sie in all der Eile auch noch eine Rune nach Hause vergessen - fiel ihr eine weitere Person ein, die vielleicht Rat wusste, bis Thamion zurück war: Dirion.
Ein Falke würde noch am Abend mit einem ebenso kleinen, kurzen Zettel nach dem Junker suchen:
Dirion,
ich fühle mich in den letzten Tagen nicht wohl und kann es nicht recht deuten. Da Thamion derzeit auf Wanderschaft scheint, könnte ich wohl Euren Rat brauchen.
Gibt es eine Möglichkeit irgendwo ungestört zu sprechen?
Mirja


Und dann... warf sie sich endlich ins Bett. Selig seufzte sie, als ihr Kopf die weichen Kissen berührte und das Schließen ihrer Augen Dunkelheit brachte. Auch wenn sie schon feststellte, dass die Wölfin körperliche Gebrechen deutlich besser wegsteckte und heilte, war diese wohl gegen eine schlichte Übermüdung und ein Übermaß an Sorgen ebenfalls machtlos... am nächsten Morgen sah die Welt hoffentlich besser aus.

 
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