Davions Gold

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Tzynth`Yarae
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Davions Gold

Beitrag von Tzynth`Yarae »

Es dämmerte gerade, als die Dunkelelfin zusammen mit zwei Jaluks an das Südtor vor Ansilon trat. Die beiden Sargtlin schleppten eine recht verwahrloste Gestallt mit sich, der die Zeit, welche er in Sold Orb verbrachte, nicht sonderlich gut bekommen ist.
  
 "Hey ihr da Wachen, ich habe eine Aufgabe für euch!", sprach Tzynth`Yarae die beiden Torwächter an und warf sogleich den beiden einen prall gefüllten Beutel zu, welchen die Männer der Stadtwache aus Reflex auffingen. Verwundert und skeptisch waren ihre Blicke, mit denen sie die junge Dunkelelfin musterten.
  
 "Ihr braucht nicht mal euren Posten verlassen und es ist ein Dienst für euren Herren. So ihr die Aufgabe bewältigt habt, bekommt jeder noch ein mal so einen Beutel!" Sie wandte sich um und aus dem Schatten der nahestehenden Bäume trat ein weiterer Dunkelelf hervor, mit einen kleinen Kessel und einer Schatulle und dem Arm geklemmt. Beides stellte er unmittelbar vor den Torwächtern ab und trat zurück in den Schatten, wo er nach einiger Zeit mit etlichen Hölzern zurück kam und diese auf einen haufen schichtete. Zufrieden betrachtete Tzynth`Yarae das Ganze und wandte sich wieder an die Torwächter. "In jener Schatulle sind 50.000 Goldmünzen, welche euer Herr von mir verlangte, da er anscheinend weder meine Hautfarbe, noch die Farbe des Hauses dem ich diene zuordnen konnte, welche ich offen, zusammen mit dem Enblem trug. Öffnet die Schatulle und zählt die Münzen in den Kessel ab, damit ihr die Summe bezeugen könnt, denn ich werde nie wieder einen Schritt in diese Stadt setzen, wo man so seine Verbündeten behandelt."
  
 Schulterzuckend machten sich die beiden Wachen daran jede Münze einzeln in den kleinen Kessel abzuzählen. Winkte doch eine weitere Belohnung zusätzlich, ohne dass sie ihre Pflichten vernachlässigten müssten. Es dauerte eine ganze Weile und ein wenig missmütig blickten die Dunkelelfen zum Horizont, der stetig heller und heller wurde. Die ersten Strahlen der quälenden Sonne kamen gerade über die Berge rüber, doch noch so hoch gerichtet, dass sie allesamt im angenehmen Dunkel standen. Als die beien Torwächter endlich fertig mit ihrer Aufgabe waren und die Summe von 50.000 Goldmünzen bestätigten, warf Tzynth`Yarae ihnen wie zugesagt einen weiteren prallen Beutel zu. Der Dunkelelf, der vorhin schon das Holz geschichtet hatte, entzündete es nun. Als das Feuer heiß genug empor loderte, trat der Schwarzhäutige vor, schnappte sich den Kessel, in dem die ganzen Münzen fein säuberlich abgezählt waren und stellte ihn mittig in die Feuerstelle. Nach und nach schmolz eine Münze nach der anderen, bis nur noch eine zähe, leicht blubbernde, goldene Suppe im Kessel war. Die anderen beiden Sargtlin schleiften den Sklaven zum Feuer hin. Jener riss die Augen auf, denn ihm schwante bereits, welches Schicksal ihn ereilen würde. Mit dem aufbegehren seiner letzten Kräfte, versuchte er verzweifel sich dem Griff seiner Peiniger zu entziehen, doch vergebens. Schon wollte der Dunkelelf, welcher sich um den Kessel gekümmert hatte zur Tat schreiten, als Tzynth`Yarae ihm Einhalt gebot. "Das ist meine Aufgabe, denn es ist auch "meine Strafe", die hier beglichen wird." Sie trat vor und wickelte sich mehrere Lagen dicken Stoff um ihre Hände, griff dann anch dem Kessel und hob jenen empor. "Hier sind meine Münzen für euren Herrn, überbringt sie ihm mit meinen besten Wünschen und Gruß!" Dann kippte sie lachend das flüssige Gold über den am Boden kauernden Sklaven. Nur kurz, aber dafür intensiver hallen die Schmerzensschreie durch den dämmernden Morgen. Eine süße Melodie des Todes, welche jeder der Dunkelelfen genoss und in Verzückung versetzte. Leider erstickte das flüssige Gold jeden weiteren Ton dieser bezaubernden Symphonie, als es in den Mundraum des Sklaven hineinfloss und alles verbrandte, was auch nur einen Ton hätte von sich geben können.
  
 Tzynth`Yarae war enttäuscht, dass das Vergnügen so schnell endete. Falls es ein nächstes mal geben sollte, würde sie mehrere Sklaven mitbringen, welche man sich aufgrund ihrer körperlichen Verfassung eh bald entledigt hätte. Das würde die Freude wenigstens etwas mehr in die Länge ziehen. Vielleicht sollte sie ein Lied komponieren!? Achtlos ließ sie nun den Kessel fallen. "Bringt euren Herrn sein Gold, sobald eure Wachablösung eintrifft. Es wurde verlangt, es wurde gebracht und es wurde bezeugt. Ich hoffe er wird seine Freude damit haben und ihm stes eine Erinnerung sein, dass die Kinder Lloths immer ihre Schulden bezahlen!" Ihr kalter Blick schweifte ein mal durch die Runde der Anwesenden. "Aluve!", sprach sie noch kurz zu den Wachleuten und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandten sich die Dunkelelfen um und verschwanden alsbald in der letzten Dunkelheit, der schwindenen Nacht.
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Davion Sviftflame
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Re: Davions Gold

Beitrag von Davion Sviftflame »

"Das ist ja eine HIMMELSCHREIENDE Frechheit, eine Kriegserklärung!" Minutenlang zeterte der Elementarist vor den Wachleuten, die ihm diese Gold gekrönte Leiche in die Wachstube getragen haben. "Für ihre Spielchen einfach einen EHRENWERTEN Bürger unserer Stadt-!" Da fiel ihm eine der Milizionäre entschuldigenden Tones ins Wort:

"Wertes Hohes Mitglied des Rates - es handelt sich hierbei um einen der ihren Sklaven - keinen Bürger der Stadt."

"Achso... hm..." Sogleich wich jeglicher Zorn, vorgespielt oder nicht, einer kühlen Gleichgültigkeit.

"Trotzdem. Ich werde dies hinreichend beantworten." Damit schickte er die Wachleute fort - nun mehr mit dem armen Goldsklaven allein.

Eine halbe Stunde später öffnet sich ein Portal vor den Toren Sold'orbs - die Leiche, rücksichtslos des Goldes und damit auch den Resten seines Gesichts entrissen - fällt wie ein Sack Reis vor der Stadt in den Dreck.

Das Gold, umgeschmolzen in Form von Barren, wanderte in die Stadtkasse. Die Strafe der Drow ward als gezahlt markiert, die Wachen mögen sich ihren Teil denken - doch eine Anweisung etwas gegen diese barbarischen Dunkelelfen zu unternehmen bekamen sie nicht.
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