[Quest] L’Golhyrr

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Tlabardrar
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[Quest] L’Golhyrr

Beitrag von Tlabardrar »

Das leise Plätschern von Wasser war allgegenwärtig, verschluckte die ohnehin kaum hörbaren Schritte des Dunkelelfen vollständig. Eigentümlich anmutende Strukturen aus Basalt und Schwarzstein wuchsen rechts und links des schmalen Wegs gewundenen Treppenstufen gleich in die Höhe und drohten jede Lichtquelle aufzusaugen. Nur das spärliche Glimmen einer Ansammlung fluoreszierender Giftpilze, die hier und da träge vor sich hin pulsierten, konnte dem unvorbereiteten Wanderer im Unterreich den Weg weisen. Für den Waffenmeister des Hauses Filifar war die Infravision hingegen das angeborene Hilfsmittel der Wahl. Er erreichte einen niedrigen, nach oben ansteigenden Durchgang, schlüpfte geduckt hindurch und fand sich auf einem Plateau wieder, das beidseits von mannshohen Wällen aus Geröll umgeben war. Gut geschützt vor neugierigen Blicken. Die Höhlendecke, sicher einige hundert Fuß über ihm, war gerade so noch auszumachen. 
 
Er öffnete seine Gürteltasche und entrollte ein dunkles Schriftstück, auf dem silbrige Runenschrift glänzte. Hier würde der Außenposten also entstehen. Er hatte die letzten Zyklen des Narbondel damit zugebracht, eine Auflistung der militärischen Erfordernisse des Bauwerks anzufertigen und hatte dafür länger gebraucht als gedacht. Die Ereignisse um den Lichtelfen Ba’thal hatten ihren Tribut gefordert. Doch jetzt war er sich sicher, dass der Zeitpunkt der Errichtung nahen musste. Zu verheißungsvoll war die Gelegenheit. Er machte sich daran die groben Umrisse des Bauplans abzuschreiten und markierte jene Stellen, die für die Verliese geeignet waren. Winzige Kammern für winzige Gefangene. Ein sinistres Grinsen huschte über seine dunklen Lippen, als er die bereits skizzierten Fallen und Verteidigungsanlagen betrachtete. Die würden als erste entstehen müssen, um ein Entkommen der Sklaven zu verhindern. Der Duergar Dulgat sollte sich schließlich voll auf seine Arbeit konzentrieren dürfen. Lästige Fluchtversuche seiner Untergebenen waren nicht vorgesehen.
Er hatte dem Duergar zuvor das Areal gezeigt, verlockende Versprechungen gemacht und mit der Aussicht auf Ruhm, Reichtum und Rache hatte Dulgat schließlich zugestimmt, Tlabardrar bei der Errichtung des Außenpostens zu helfen. Der Waffenmeister hatte in den Bauplan sein rudimentäres Wissen über das Faerzress einfließen lassen, um Fallstricke und Illusionen zu ersinnen, die Eindringlingen das Leben schwer machen würden. Ein Zauberer der Sorcere musste diese Magie für das Vorhaben spinnen. Nun brauchte es nur noch das handwerkliche Geschick des Duergar, dessen Wissen um ausgeklügelte Mechanismen, um die Gefangenen auch gefangen zu halten. Er erklomm den nächsten Wall und spähte aus geschlitzten Augen in die Finsternis. Weit entfernt von seiner Position war ein Funkeln auszumachen und er glaubte gar die geschäftigen Hammerschläge zu hören. Bar Gorl war nah. Es erschien ihm klüger, fürs Erste den Rückweg nach Sold’Orbb anzutreten. Sie würden zeitnah mit ausreichend Sklaven und Wachgängern zurückkehren.

Der Waffenmeister Filifars bemerkte nicht, dass aus einem benachbarten Tunnel heraus ein fahles Augenpaar jede Bewegung von ihm beobachtet hatte.
Zuletzt geändert von Tlabardrar am 05 Mai 2023, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Dulgat
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Der Anfang ist getan!

Beitrag von Dulgat »

Es war nun schon einige Zyklen her das der Waffenmeister ihm diesen Platz zeigte und ihn davon in Kenntnis setzte, was hier geschehen sollte. Ein Platz nicht unweit der Stadt der von ihm so verhassten Dawi. Ein Ort, dessen Tunnel er nur zu gut kannte. Ein Ort an dem die gefangenen Dawi ihr eigenen Leute noch hören konnten, wenn sie sich anstrengten, aber selbst niemals auf sich aufmerksam machen würden können, dafür würde Dulgat sorgen.
Jetzt stand er also wieder hier, letzte Vermessungen vornehmend notierte er sich diese auf ein Pergament und verglich sie immer wieder mit der Zeichnung, die Tlabardrar ihm gegeben hatte, damit er die Käfige an die richtige Stelle stellen würde. Schon seit einigen Tagen war er zu Gange in der Festung der Filifar diese Käfige zu fertigen. Er hatte sie extra ein wenig kleiner gemacht als nötig, sollten die Dawi, welche sie in die Käfige stecken wollten, keine Gelegenheit bekommen, sich aus ihnen zu befreien. Das, was er sich ausdachte, war, als ob es von den Ilhytrii selbst erdacht war. Langsam färbte die Grausamkeit der Dunkelelfen mehr und mehr auf ihn ab. Die Dawi konnten höchstens gebückt in den Käfigen hocken. Die Arme wurden aus vorgefertigten Löchern außerhalb des Käfigs auf die Rückseite gebunden, sodass sie ihre Knebel aus Metall nicht aus ihren Mündern nehmen könnten. Sie würden nur sprechen dürfen, wenn man es ihnen erlauben würde. Mit starken Ankern am Boden befestigt würde er die Käfige, welche für den besseren Transport zum Zusammenstecken gebaut wurden, auf Lastesel in den nächsten Tagen zu der vereinbarten Stelle bringen und aufstellen. Somit war das Wichtigste erledigt.
Sie würden sich in den nächsten Tagen aufmachen und die Käfige füllen. Sie würden sie mit unwürdigen Dawi füllen. Dulgat würde sie für sich arbeiten lassen, bis sie nicht mehr konnten und sie dann den Orken oder wem auch immer zum Fraß vorwerfen. Gab es doch genug von ihnen. Von diesen Dawi welche die alten Werte verraten hatten und genau dafür sollten sie büßen. Es war an der Zeit und diese Zeit begann genau jetzt.
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Tlabardrar
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Re: L’Golhyrr

Beitrag von Tlabardrar »

Sowohl im Haus Filifar als auch auf dem verzweigten Gelände der Tier Breche lässt sich ein purpurfarbener Aushang des Waffenmeisters jenes Hauses finden.
Es ist an der Zeit frische Sklaven von der Oberfläche zu verschleppen, um eine äußerst zermürbende Aufgabe zu bewältigen, für die wertvollere Diener Sold'Orbbs nicht verschwendet werden dürfen. Rivvin sind leicht gefügig zu machen, zäh und gleichzeitig erfreulich kurzlebig. Wir werden zeitnah dort zuschlagen, wo ausgesprochen kräftige Exemplare zu finden sind. Filifar wird besonders ruchlose Streiter dieser Expedition gesondert entlohnen. Es gilt sich bereit zu halten und auf den Ruf Filifars zu warten.

Lloth kyorl d'jal!

Tlabardrar
Qu'el'Saruk del Filifar

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Tlabardrar
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Filifar ultrin!

Beitrag von Tlabardrar »

Der Überfall auf die ungesicherten Ausläufer Nordhains war im Schutz der Dämmerung erfolgt. Nachdem das Unterreich einen Trupp Dunkelelfen ausgespien hatte, ging alles denkbar schnell vonstatten, zunächst leise, dann hallten Schreie durch das Dorf. Ein halbes Dutzend Wanderarbeiter geriet nahezu unverletzt in die Fänge Filifars. Dazu zwei Bürger Nordhains, die das Pech hatten zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Ein zur Rettung herbeieilender Paladin hatte noch einen Blick auf die Gefangenen erhaschen können, die erbarmungslos in Richtung der dunstverhangenen Berge gehetzt wurden, ehe er im Zweikampf mit dem Waffenmeister der schwarzen Schar unterlag. Zurück in den Tiefen des Unterreichs, wurden die erschöpften Gefangenen von den Dunkelelfen aufgeteilt. Die Bürger Nordhains wurden nach Sold'Orbb geschafft, dort auf einem prominenten Platz der für sie fremdartigen Stadt in Ketten gelegt und zur Besichtigung ausgestellt.
Die Wanderarbeiter traf ein denkbar übleres Schicksal. Unter der Androhung, jedes Wehklagen mit dem sofortigen Abtrennen der Zunge zu bestrafen, wurden die Männer und Frauen auf einer gut getarnten Erhebung zusammengetrieben, gleichfalls angekettet und mit Arbeitswerkzeug ausgestattet. Wachgänger aus Sold’Orbb sicherten das notdürftig errichtete Lager ab und eine Streiterin Filifars erhielt die vorübergehende Befehlsgewalt über die armen Seelen.

Bild
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Tlabardrar
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Ein Schreiben an Jalynfein

Beitrag von Tlabardrar »

Ein Schreiben mit dem Siegel des Waffenmeisters wird gut sichtbar in der Kammer von Jalynfein hinterlegt.
Qu'el'Faeruk,
ich ersuche Euch, das magische Potential Filifars für den Schutz unseres in Errichtung befindlichen Außenpostens einzusetzen. Todbringende Fallen und Illusionen sollen künftig jeden Sklaven zuverlässig an der Flucht hindern und jeden Eindringling in die Verzweiflung treiben. Lasst Eure nekromantische Expertise einfließen und heraufbeschworene Schrecken über L'Golhyrr wachen. Vielleicht ist es gar möglich, dies als Lehrstunde für die angehenden Zauberer des Hauses und der Sorcere abzuhalten? Ich bin zuversichtlich, dass Ihr in wenigen Narbondelzyklen ein solches Unterfangen begleiten könnt, sind Eure Fähigkeiten doch unlängst gewachsen.

Lloth kyorl dos!

Tlabardrar
Qu'el'Saruk del Filifar

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Luznad Aleval
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Im Unterreich

Beitrag von Luznad Aleval »

Irgendwo im Unterreich

“Es ist vollbracht. Die Aufmerksamkeit Filifars ist uns gewiss.”

Das ausgemergelte Gesicht des Sprechenden bleibt so undeutbar maskenhaft, wie der monotone Tonfall, mit dem er die Neuigkeiten vorträgt. Einen Moment lang herrscht eisige Stille, nur durchbrochen von dem leisen, kontinuierlich schabenden Geräusch, das an über Stein wetzende Klauen erinnert und hier unten allgegenwärtig ist. Selbst wenn man taub wäre, würde sich das Schaben durch die Gedanken wühlen, sie sezieren. Lauernd, unersättlich und am Ende tödlich.

“Mehr wird erforderlich sein. Schon bald. Sie ist ungeduldig.“

Die Aufforderung des Anderen erzeugt das kurze Aufflammen einer Empfindung, welche er schon lange vergessen zu haben glaubte. War es Zorn? Nein … Mordlust.

“Ich spüre es selbst. Wir haben so lange gewartet, es muss in einem Streich gelingen."

Der Andere taxiert ihn.

“Dein Streben nach Perfektion ist eine Schwäche, die aus deiner alten Existenz herrührt.”

Nun muss er leise lachen. Er genießt den unverhohlen zur Schau gestellten Neid des Anderen. Offenbar konnten sie sich allesamt nicht gänzlich von ihrer Vergangenheit frei machen.

“Und doch hat Sie mich als Bewahrer erwählt.”
  


In Sold’Orbb

Wenn die Kinder der Einen blind dem Chaos frönen
Wenn ferne Vergeltung nicht mit dem Tod endet
Wenn der bleiche Spat bricht und die Ketten fallen
Dann werden zerbrochene Augen wieder sehen
Dann wird das kalte Herz Rache üben
Dann wird Ordnung sein

Aphyion S’argt rezitiert zum letzten Mal den vermeintlichen Irrsinn, dem er nach dem Biss der Spinne anheimgefallen ist, ehe die Tür zu seiner Kammer verschlossen wird. Ein komfortables Gefängnis, wie angeordnet. Ein kleiner Kristall verbreitet schummriges Licht, hereingewehte Rauchschwaden des gerade vollendeten Rituals lösen sich langsam auf. Der Blick aus seinen leeren Augen huscht ziellos umher, die pulsierende Beule an der Schulter des Zauberers schmerzt weiterhin, obgleich die aufgetragene Paste die einsetzende Fäulnis aufzuhalten scheint. Hat die geballte Macht von Hohepriesterin und Mutter Oberin etwas bewirkt?
Der schwarze Tod des Narbondel naht, als die Schatten in der kleinen Stube übergangslos ein Eigenleben entwickeln. Sie dehnen sich aus, als würden sie sich nach mehr Raum sehnen und ersticken das Glimmen des Kristalls.
Die Dunkelheit verschluckt alles und es ist selbst mit der angeborenen Infravision kaum noch möglich, irgendetwas zu erkennen. Plötzlich tasten acht lange, spinnenbeingleiche Tentakel aus dem Zentrum der Schwärze hervor, die sich zittrig langsam in Richtung Aphyion bewegen. Die Tentakel legen sich beinahe zärtlich um ihn und halten ihn dann fest umklammert. Versuche sich zu befreien sind vergeblich. Die Schatten und die Fühler scheinen immer stärker zu werden, pulsieren und ziehen den Magier dabei tiefer in das Herz der Dunkelheit hinein. Die Kammer ist erfüllt von Schreien, die von keiner lebenden Seele zu kommen scheinen. 

“Sei gewarnt, Zauberer. Lasse dich nicht erneut mit Mächten ein, die du nicht kontrollieren kannst.”

Dann ist es vorbei. Die Tentakel weichen abrupt zurück, schrumpfen zusammen, bis nur eine kleine Kugel aus waberndem Plasma verbleibt. Aphyions Erinnerungen kehren schlagartig zurück, die fremde Präsenz in seinem Geist ist wie fortgewischt und die Wunde an seiner Schulter hört auf zu pochen. Von der rettenden Entität ist derweil ebenso keine Spur verblieben.
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Tlabardrar
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L’Golhyrr

Beitrag von Tlabardrar »

Der Außenposten Filifars stand. Die letzte Stein war gesetzt und die überlebenden Sklaven am Ende ihrer Kräfte. Die Explosion der Wettermaschine war selbst im Unterreich spürbar gewesen, hatte die Fertigstellung jedoch nicht aufgehalten. Weitere ungewöhnliche Vorkommnisse hatte es nicht gegeben, insbesondere waren keine Sichtungen von bleichen Spinnlingen zu vermelden gewesen. Die Dunkelelfen vor Ort bezogen Stellung und warteten. Alles schien ruhig. 
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Belszerion
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Re: [Quest] L’Golhyrr

Beitrag von Belszerion »

Es sollte ein routine Besuch zum Ausbau des Außenpostens werden.
Die malla Ilhares hat Belszerion eingeladen, den Außenposten des Waffenmeisters zu besuchen, um die Fortschritte betrachten zu können.
Zu Beginn schien es ein ganz normaler Ausflug zu werden. Doch der Schein hielt nicht lange an.
 Dort angekommen, zeigte der Waffenmeister den Anwesenden Ilythiiri, wie weit der Bau voran gekommen war, zusammen mit einer Karte, die Späher auf dem Wachposten angefertigt haben.
Ein Besuch in der Zellen der Arbeiter war auch vorgesehen, doch dort angekommen, verwirkte einer derer sein Leben, als er es wagte Hand an die malla Ilharess zu legen.
Der Waffenmeister zögerte nicht lange und schliff ihn aus seiner Zelle um ihn vor den Anwesenden seine gerechten Strafe zukommen zu lassen.
Ein Vorhaben, dass jedoch unterbrochen werden sollte.
 Allmählich begann sich ein fieser Geruch in der Umgebung auszubreiten. Den Dunkelelfen schadete dies nicht, jedoch bekam es dem Arbeiter nicht. Es schien wie eine einfache Vergiftung, eine tödliche Vergiftung. Er begann zu husten und Blut zu spucken und die Ilythiiri bemerkten wie sich der Gestank weiter ausbreitete.
Der Arbeiter war auf dem Weg, seinen Schöpfer zu treffen, selbst wenn es möglich gewesen wäre, hätte keiner der Anwesenden anstalten gemacht ihm zu helfen. 
Als er seinen letzten Atemzug nahm, viel er auf den Boden, der Körper reglos. Der Waffenmeister und die malla Ilharess betrachteten den leblosen Körper, als dieser regelrecht zerbarst und Geisterspinnen aus seinem Kadaver kletterten. Diese verschwanden schnell... doch was danach kam, war eine blasphemische Handlung gegenüber ihrer Gottheit.
 Weitere, weitaus größere Geisterspinnen erschienen, welche von den Anwesenden vernichtet wurden.
Doch war es damit nicht getan... auf dem Dach eines der Häuser am Außenposten manifestierte sich eine Kreatur, dem Aussehen nach zu urteilen, einer seit langer Zeit toten Kreatur.
Sie begann zu sprechen und teilte allen mit, das er einem längst vergangen Haus angehörte, dem Hause Aleval und er den Titel Khluryar inne hielt und das sein Haus von einem anderen ebenso alten Haus zerstört wurde.
Als er davon sprach, Rache ausüben zu wollen, zögerte der Waffenmeister nicht lange und versuchte ihn mit seiner Handarmbrust in den Kopf zu schießen. Ein vergebenes Vorhaben, der Bolzen flog einfach zur seinen Kopf hin durch. Weiter Worte wurden gewechselt, jedoch verschwand die Kreatur dann.
 Die Gruppe versuchte eine Spur von giftigen Sporen zu folgen, Belszerion lies von ihrem Zombie etwas von den Sporen in eine Phiole packen, damit die Kreatur nicht nochmals entkommen kann, leider ohne Erfolg.
Sie fanden sich in einem Teil der Höhle wieder, der noch nicht ausgebaut wurde. Einige giftige Sporenspuren waren dort zu finden. Nach ausreichender Sondierung fanden sie eine Ansammlung von Knochen, sowie ein Loch auf der süd-östlichen Seite.
Der Waffenmeister wies die Soldaten an, die Skelette zu untersuchen. Eines davon erweckte ihr Interesse. Es war ein Skeletthaufen, jedoch der einzige, auf dem ein Oberitschild lag.
 Als der Schild untersucht werden sollte, konnte man hören, wie sich etwas davon ablöste. Es war eine Münze, eine Münze mit der Inschrift "An aren d qu lilth", ein Satz der von den Anwesenden nicht indentifiziert werden konnte.

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Die malla Ilharess beriet sich kurz mit dem Waffenmeister und kamen zu dem Entschluss, beides, die Sporen sowie die Münze von der Sorcere del Arach Tilinith untersuchen zu lassen. Die Münze wurde Belszerion überreicht und beauftragt sich um Antworten zu kümmern.
 Es war spät, jedoch konnte sie eine Aufgabe der malla Ilharess nicht schleifen lassen. Somit begab sie sich ohne Umwege mit der Münze und mit der Phiole voller Sporen auf, Lildril Xiltriin aufzusuchen. Der Meister der Sorcere.
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Ohne Umschweife teile Sie ihm seine Aufgabe mit. Es galt in Erfahrung zu bringen, was es mit dieser Münze und dessen Inschrift auf sich hat, wer oder was das Haus Aleval ist und mit was versucht wurde die Anwesenden Ilythiiri zu vergiften. Die Dringlichkeit für schnelle Ergebnisse wurde ihm ebenso mitgeteilt. Ihr wurde mitgeteilt, dass er sich sofort um Antworten bemühen wird und eine Nachricht schickt, sobald er etwas herausgefunden hat.
Belszerion
Priesterin der Lloth
Im Schutz der Netze geboren,
verkünde ich die Weisheit des Chaos.
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Luznad Aleval
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Die Warnung

Beitrag von Luznad Aleval »

Vor vielen Wochen in Sold'Orbb

Die Untersuchung der Münze durch Lildril verschlang viel Zeit. Das Haus Aleval war ein Mysterium, umwoben von Gerüchten über seine plötzliche Zerstörung und das abrupte Verschwinden seiner Mitglieder. Jede Nachforschung, die Lildril anstellte, führte zunächst ins Leere. Es schien, als wären alle Aufzeichnungen über das Haus Aleval systematisch vernichtet worden. Seiten in alten Büchern, die dereinst Informationen enthielten, waren herausgerissen, oder mit einem Zauber der Vergessenheit belegt, der die Worte vor den Augen der Neugierigen verbarg.
Trotz der spöttischen Warnungen anderer Lehrmeister, die Forschungen über das Haus Aleval könnten am Ende auch Unglück über ihn bringen, trieb Lildril der Auftrag der Priesterin Filifars weiter an. Im schwarzen Tod eines Narbondelzyklus, als der Turm der Sorcere in stille Dunkelheit gehüllt war, stieß er unverhofft auf eine verborgene Kammer in einem der Bibliotheksregale, welche die Chroniken der berühmtesten Häuser enthielten - selbst von jenen, die in Ungnade gefallen waren. In diesem schmal geratenen Versteck fand er ein verstaubtes, unscheinbar wirkendes Buch ohne jeden Titel, dafür aber mit dem Namen des Eigentümers, welcher in feingliedriger Runenschrift in das Leder gekerbt war: Luznad Aleval. Lildril stutzte. Kein Zufall, das war sicher.
 
Mit aufgeregt zitternden Händen öffnete Lildril das Buch. Die Seiten waren leer, bis auf eine Inschrift, die nur vier Worte enthielt: "Sie wachen im Dunkeln." Kaum hatte er diese Worte gelesen, begann der Raum um ihn herum zu flimmern und Schatten bewegten sich an den Rändern seines Blickfeldes. Lildril spürte, wie eine eisige Kälte ihn umschlang und das flüsternde Echo von Stimmen füllte den Raum. Stimmen, die nicht von dieser Welt zu sein schienen.
Von Panik ergriffen, versuchte Lildril das Buch zu schließen, doch es war, als wären seine Hände an die Seiten geschmiedet. Die Schatten verdichteten sich und nahmen langsam die gedrungene Form eines männlichen Drow an, der die Insignien des Hauses Aleval trug. Der begabte Illusionist Lildril bemerkte sofort, dass es sich hierbei um eine magisch in das Buch gebannte Erinnerung handeln musste, denn der Drow blieb eine Illusion, nahm keine feste Form an und begann übergangslos in einer monotonen, von einem fernen Hall unterlegten Stimme zu sprechen.

"Ich bringe eine Botschaft.”

Lildril runzelte die Stirn. "Wer schickt dich, und was für eine Botschaft bringst du mir?"

"Ich komme von jenseits des Schleiers dieser Realität, gesandt nicht von einem Wesen, sondern von der Vergangenheit selbst," antwortete die Illusion. "Ich bin hier, um dir von den An’aren d’qu’lith zu erzählen, den Bluttänzern, die im verborgenen Dienst der Spinnengöttin standen."

Ein irritiertes Lächeln umspielte Lildrils Lippen. "Die Bluttänzer sind Legenden, nichts weiter. Sie verschwanden vor Jahren, zusammen mit einer Priesterin. Ein Mysterium.”

Die Illusion neigte leicht den Kopf, als würde sie eine Weisheit betrachten, die nur sie verstehen konnte.
"Ihr Verschwinden war kein Zufall, kein Schicksal. Es war das Werk einer dämonischen Entität, einer Konkurrentin der Spinnengöttin. Sie wähnte eine günstige Gelegenheit, männliche Kleriker zu rekrutieren, die die Macht der Arach-Tinilith brechen sollten. Sie lockte die An’aren d’qu’lith in eine Falle, um Lloth zu schwächen. Ich muss es wissen. Ich entstamme ihren Reihen."

Lildrils' Interesse war schlagartig geweckt. “Warum erzählst du mir das?"

“Du bist ein Diener der Sorcere und den ranghöchsten Häusern Sold’Orbbs verpflichtet. Dein Wissen um die Vergangenheit soll an jene getragen werden, die Lloth treu ergeben sind. Die An’aren d’qu’lith schworen einen Eid auf Lloth und Selvetarm, der Spinne die wartet, und waren in der Lage, die brutale Stärke des dämonischen Heerführers zu kanalisieren. Ihr Ziel war die Wiederherstellung von Macht und Ordnung im Sinne der Spinnengöttin, sowohl im Unterreich als auch an der Oberfläche. Die Bluttänzer waren mehr als nur Diener; sie waren die Rachlust und Raserei Selvetarms in Aktion, von Lloth als Vollstrecker geduldet, von einfachen Soldaten gefürchtet und respektiert."

Lildril schwieg einen Moment. "Filifar, das erste Haus Sold’Orbbs, hat mich bereits beauftragt, alles über das Haus Aleval in Erfahrung zu bringen. Deshalb stieß ich auf dein Versteck. Du bist eine Erinnerung Luznad Alevals. Das ist kein Zufall. Etwas muss im Gange sein, wenn selbst…”

Die Illusion unterbrach Lildril mit einer flackernden Handbewegung.
"Dann ist keine Zeit zu verlieren. Die An’aren d’qu’lith dienen derzeit nicht Lloth. Ihre Macht könnte Sold’Orbb gefährlich werden, wenn sie ihrer ketzerischen Herrin den Weg in die Stadt ebnen. Selvetarm wird seinen Soldaten keinen Einhalt gebieten, wenn sie Priesterinnen schlachten. Er will das Chaos, will allein Blut fließen sehen. Bringe dein Wissen über die An’aren d’qu’lith dem Haus Filifar. Möge es noch nicht zu spät sein.”

Ein letztes Flackern, dann zerbröselte das Buch in seinen Fingern und die Illusion verschwand so plötzlich, wie sie erschienen war, und ließ Lildril allein mit seinen Gedanken und dem Echo der eindringlichen Warnung, die die Macht hatte, die Grundfesten Sold’Orbbs zu erschüttern.

Es war an der Zeit Filifar zu informieren. 
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Tlabardrar
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Gefangen

Beitrag von Tlabardrar »

Plitsch, platsch.
Tlabardrar schreckte auf, als ein Tropfen faulig stinkender Flüssigkeit auf seine Stirn fiel und klebrig herabrann. Feuchtwarmer, saurer Nebel bedeckte den Boden, waberte um die Knie des Waffenmeisters von Filifar, der an einen von Pilzgewächs überwucherten Stalagmiten gebunden war und durch schwere Ketten in eine gebückte Haltung gezwungen wurde. Seine Augen brannten und die einst ebenmäßige, dunkle Haut war brüchig geworden, begann sich hier und dort gar an den von der Rüstung unbedeckten Stellen seines Körpers abzuschälen. 
Er hatte jedes Zeitgefühl verloren und erinnerte sich dumpf daran, dass er auf dem Rückweg vom Außenposten in den oberen Ebenen des Unterreichs gewesen war, als die Dunkelheit selbst nach ihm zu greifen schien. Wie aus dem Nichts heraus war er von einem sinistren Fluch gelähmt worden. Er wurde noch gewahr, wie unzählige, geisterhaft anmutende Spinnlinge aus einer Felsspalte krochen und über seinen Leib huschten. Winzige Fangzähne hatten sich in sein Fleisch gebohrt, dann war der Fluch gebrochen und unsagbarer Schmerz hatte eingesetzt.
Luznad Aleval, in dessen Gefolgschaft sich zwei weitere untote Drow befanden, hatte ihm den rettenden Pfad nach Sold’Orbb versperrt.
Das tückische Glimmen in den Augen der Abtrünnigen hatte ihm gesagt, dass jedes Wort der Verhandlung verschwendet war. Diese Kreaturen waren Teil des Geheimbundes der An’aren d’qu’lith, einer klerikalen Gesellschaft männlicher Drow, die der Spinnengöttin Lloth abgeschworen und sich einer noch chaotischeren, dämonischen Macht zugewandt hatten. Einer Konkurrentin Lloths. Das jedenfalls hatte Lildril, ein Meister der Sorcere, dem Haus Filifar jüngst übermittelt.
Der Waffenmeister Filifars kämpfte mit der erlahmenden Wildheit eines in die Ecke getriebenen Raubtiers, doch gegen die übernatürlichen Kräfte der untoten Drow und das brennende Gift in seinen Adern war er machtlos. Man verschleppte ihn tief in das Unterreich, durch ferne Kavernen, abstürzende Gänge, Labyrinthe aus Fels und Finsternis, bis hin zu einem Ort, der in keinen Legenden der Drow bekannt war.
Dort war er nun, verdammt dazu in jenem Nebel zu hocken, der Fleisch und Knochen langsam zersetzen würde. Ein Nebel, der von den Wänden der Höhle selbst auszuströmen schien und in dem jeder Atemzug ein Kampf gegen Schmerz und Verfall war. 
Gefesselt an den kalten, feuchten Stein, begann Tlabardrar, die Ausmaße seines Schicksals zu begreifen. Die An’aren d’qu’lith planten offenbar, ihn letztendlich als Opfergabe an ihre Herrin darzubringen, um ihre Macht zu mehren und jene Entität mit dem Wissen des Waffenmeisters hinein nach Sold’Orbb zu schleusen. Er konnte nur mutmaßen, was das Ziel war, nahm aber an, dass die Vorherrschaft der Arach-Tinilith gebrochen werden sollte. Das jedenfalls ergab sich aus den Befragungen, die in regelmäßigen Abständen über ihn ergingen und denen er nur schwerlich standhalten konnte.
Während er hier gefangen war, erreichten ihn flüsternde Gerüchte, getragen von den wenigen, noch anderen lebenden Verschleppten, die, mitunter bereits stärker zersetzt als er selbst, frei und doch todgeweiht in den Nebeln der Höhle umherirrten: Sold'Orbb, seine Heimat, sei jüngst von Dämonen angegriffen worden und das Haus Filifar stand kurz vor dem Untergang. Verzweiflung und Wut breiteten sich in Tlabardrars Verstand aus, nicht wegen seines eigenen Schicksals, sondern wegen des drohenden Verlustes des ersten Hauses, seiner Vergangenheit und seiner Zukunft. Die Ironie seines Endes entging ihm nicht – ein Leben, gewidmet dem Kampf und der Verteidigung seines Hauses gegen dessen zahllose Feinde und nun sollte sein Tod den Mächten dienen, gegen die er sein ganzes Leben gekämpft hatte.
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