Sie leistete ihre Dienste, wo immer man sie hin befahl und so folgte sie natürlich auch den Aufruf der Auserwählten Sorsha ins Unterreich zu ziehen. Die meisten Anwesenden kannte sie kaum doch alle einte der gleiche Wille und Ruf - admo uh rucho! Sich selbst beim ausbrechenden Kampf, im Unterreich gegen die unendlichen Horden des Erzlichen, feuerte sie sich damit immer wieder an. Schmerz, Blut und Wut vermischten sich um ihr Kraft und Durchhaltevermögen zu geben. Sie schrie und schlug auf die Feinde ein, versuchte aber auch die anderen im Blick zu behalten und ihnen beizustehen. Sie liebte die Schlacht, genau in diesen Momenten fühlte sie sich am richtigen Platz, wo hingegen die Stille und Ruhe sie hier und da auffraß. Sie hoffte das sie, obwohl der teilweise noch fehlenden Erfahrung, den EINEN und ihre Stimmen mit Stolz erfüllte und ihren Teil leisten konnte. Das sie gegen Untote kämpfen durfte war ihr innerlich eh eine ganz eigene Befriedigung, waren es doch ihre absoluten Erzfeinde - neben den verblendeten Dienern des Gottes des Verrats und Zwietracht. Doch auch jene würden früher oder später ihre Wut und Zorn treffen. Auch wenn sie im Kampf mehrmals verletzt wurde, versuchte sie sich verbissen zu halten und erst als sie in die rote Stadt zurückkehrten fiel sie aus ihrem Wutrausch gänzlich heraus und sackte langsam immer mehr in sich zusammen. Sie konnte sich kaum noch aufrecht halten, die Stimmen der anderen wurden für sie kaum hörbar, so wankte sie zum Stall und warf sich auf den Rücken ihres Lamas.
"Auf nach Hause" sagte sie zum Lama und ließ sich einfach davon tragen.
Es dauerte eine Weile als sie in ihrem Lager ankam bis sie sich aus der Rüstung schälen konnte. Sie unterdrückte ihre Tränen nicht mehr dabei, den jetzt ohne die ganzen Schutzzauber und Segen, schmerzte sie einfach nur noch alles. Die Wunden wurden notdürftig gereinigt und dann versuchte sie sich zu konzentrieren das Gebet des Lebensstroms immer wieder zu wirken. Es saugte noch mehr an ihrer Substanz doch sie wusste das der Preis es wert war.
So saß sie noch einige Stunden und genoss den Wüstenwind der durch ihr Haar wehte, wohl auch aus dem Umstand geschuldet das sie einfach nicht alleine aufstehen wollte. Sie schämte sich nicht dafür das sie weinte, nicht nur wegen den Schmerzen sondern auch wegen der immer wieder aufkeimenden Gefühle die sie während des Kampfes tief vergrub. Hier, alleine in der Wüste auch ohne "den Wüstenfuchs" in der Nähe, konnte sie das alles herauslassen und sich allem hingeben.
Immer wieder, vor allem in diesen Momenten, musste sie an ihre alte Schwesternschaft zurückdenken. Auf einer Art vermisste sie die Gemeinschaft und auf der anderen genoss sie die Einsamkeit, obwohl Ruhe und abwarten sie störte. Vieles verwirrte sie noch doch mit jeder weiteren Lektion, mit jedem Buch was sie sich aufzwang zu lesen, wuchs in ihr auch die eigene innere Stärke weiter. Sie wusste es hatte einen Sinn und Ziel - der Nordwind brachte sie ins Kloster und wusste sicher die Antworten darauf. Ob sie ihn mal fragen sollte?