Die dunkle Mutter

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Sorsha von S.
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Die dunkle Mutter

Beitrag von Sorsha von S. »

Seid die Statue ihren Weg ins Kloster gefunden hatte, konnte sie wieder beruhigter ihre Tage bestreiten. Sie war Dulgat mehr als dankbar und irgendwann würde sie sich bei dem Zwerg erkenntlich zeigen. Da er kein Mitglied der Gemeinschaft war, oblag es den Mitgliedern, ihn bei seinen täglichen Arbeiten im Auge zu behalten, was sie hier und da gerne übernahm, um die Fortschritte seiner Arbeit zu verfolgen. Was würde wohl Balthasar sagen, wenn jemand anders Hand an sein Werk legte? Vielleicht war es ihm auch völlig egal und das sollte es ihr auch sein, die vage Hoffnung mit ihren alten Kollegen, trotz der unverzeihlichen Worte, wurde von Tag zu Tag weniger.

Während sie so dasaß und Dulgat bei seinem Tun beobachtete, formte sich in ihrem Kopf ein Gedanke… so etwas durfte nicht noch einmal passieren… deshalb würde sie sich mit Nighean zusammensetzen und ein Schutzkonzept ausarbeiten, welches im Schrein installiert werden sollte, das jeden, der sich an dem Abbild der dunklen Mutter vergriff, dies nicht noch einmal tun würde….
Sorsha von Schwarzenfels
-Hüterin des Wissens-



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Dulgat
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Re: Die Arbeiten gehen vorran!

Beitrag von Dulgat »

*es war einer der Tage, an dem ihn sein Können an einen Ort führte, den er eher selten besuchte. An dem großen Tor, welches von zwei grimmig dreinblickenden Wachposten bewacht wurde, blieb er kurz stehen und gab sich zu erkennen. Der Tempel der Dienerschaft erhob sich hoch und stolz über ihm, es war schon ein wenig beängstigend, warum bauten die Umgis nur alle so hoch, wen man doch viel einfacher tief in den Berg hineinbauen könnte? Sicherer war es sicherlich auch noch. Auf ein kurzes Nicken der Wachen hin wurden die Tore für ihn geöffnet und ihm Einlass gewahrt. Er hasste die heiße Luft in Nalveroth, dies war einer der Gründe, weshalb er sein Haus vor vielen Zyklen verkaufte, hier in der Stadt des immerwährenden Sandes in den Stiefeln. Dulgat ging durch das große massive Eingangstor und bog dann gleich dahinter rechts ab. Er wollte den Dienern nicht die Möglichkeit geben, ihm in auch nur irgendeiner Art uns Weise zu misstrauen. Stets war Diskretion für ihn das höchste Gut. Diskretion gegenüber dem Hab und Gut seiner Kundschaft. Und das war in diesem Fall nun mal die Dienerschaft.
Vor einigen Tagen hatte er begonnen, die Statue sorgsam zu reinigen. In jeder noch so kleinsten der feinen Ritzen der Statue war der Aschenstaub des Brandes in der kleinen Gedenkstätte, welche von Frevlern ohne Sinn und Verstand in Brand gesetzt wurde, gedrungen. Es dauerte einiges an Zeit sie mit kleinen Pinseln, nassen Lappen und allerlei Putzzeug zu reinigen. Doch erst danach konnte man die wirklichen Schäden überblicken. Viel war zum Glück nicht passiert. Ein kleines Stück fehlte an einem der Flügel, ein Zeh war abgeplatzt. Sonst war die Statue weiterhin in einem tadellosen Zustand. Das schlimmste war wahrlich der Ruß, der hartnäckig auf der Statue lag. 3 ganze Tage brauchte er, um die Statue komplett zu reinigen. Heute war es jetzt so weit, er wollte die abgeplatzten Teile ausbessern.
Wie so oft saß Lady von Schwarzenfels in einiger Entfernung und beobachtet ihn mit Argus Augen bei seinem Tun. Sie tat zwar immer so, als ob sie einfach nur so im Hof des Tempels saß, doch wusste Dulgat, dass sie ihn genau im Auge hatte. Sie war es, von der er den Auftrag bekam. Es war wohl eine heilige Statue für Sorsha, man konnte ihrem Gesicht ansehen, dass es sie zutiefst betrübte, was in dem kleinen Wüstenaltar passiert war. Sie musste eine tiefe Bindung haben zu dieser Staute.
Er nahm einen kleinen Bohrer zur Hand. Er wollte die Teile, welche er bereits angefertigt und präpariert hatte, mit kleinen Schwarzsteinstiften wieder an die Statue befestigen. Zu diesem Zweck hatte an dem kleinen Teil des Flügels und an dem vorgefertigtem Zeh bereits Löcher eingelassen. Nun ging es darum, auf der Statue, an den Stellen an dem die Stifte der kleinen Teile in die Statue selbst eingelassen werden müssten, feinste Löcher zu bohren. Dies musste mit viel Wasser passieren, er konnte nicht riskieren, dass auch nur eines der Teile noch mehr abplatzte.
So drehte er seinen Bohrer langsam und mit viel Zufuhr von Wasser in die Statue. Kreischend war das Geräusch, welches dabei entstand, sonderbar hart war die Statue. Doch letzten Endes schaffte er es, ohne weiteren Schaden an der Statue zu verursachen. Die Löcher wurden ausgepustet und die Stifte aus Schwarzstein in eine Paste getaucht, welche er kurz zuvor anrührte. Eine Art Kleber, der die Stelle zwischen den neuen und den alten Teilen zusammen mit den Stiften noch besser fixieren sollte. Niemand sollte sehen, dass die Teile nachträglich angebracht wurden. Es war recht schwer den richtigen Farbton des Steines, aus dem die Statue bestand zu finden. Doch dank eines Tipps eines Orken fand er rasch den passenden Stein. Das Einzige, was ihn störte, war die feine Ader Siegeserzes welches sich über den Zeh, kaum sichtbar, zog. Er hoffte, dass es nicht zu sehr störte, aber die Teile waren so gut gelungen, dass er sicherlich keine Zweiten in dieser Qualität anfertigen würde können. Vielleicht gefiel es der Lady ja auch. Es war ja kein Roseerz oder schnödes Agapite, nein es war Siegeserz.
Nach getaner Arbeit schaute er sich sein Werk ein letztes Mal an, betrachtete es von allen Seiten, um letztendlich zufrieden zu nicken. Es war vollbracht. Nun musste nur noch Sorsha mit seiner Arbeit zufrieden sein, dies hoffte er von Herzen.*
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Sorsha von S.
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Re: Die dunkle Mutter

Beitrag von Sorsha von S. »

In den letzten Wochen war sie das ein oder andere Mal zum Schrein gegangen, sei es, um die Arbeiten von Dulgat zu inspizieren oder selbst beim Ausräumen und Säubern zu helfen. Sie konnte die Fortschritte sehen, doch gingen sie nach ihrem Geschmack zu langsam vonstatten. 
Immer wieder mahnte sie sich zur Geduld, Gut Ding, will Weile haben.... sie konnte aber sehen , dass sich die Entscheidung den Zwerg mit der Wiederherstellung zu beauftragen, richtig gewesen war.


Heute war es so weit, laut Dulgat war er mit seinen Arbeiten fertig und die Endabnahme konnte stattfinden. Als sie am Abgang stand und hinunterblickte musste sie noch einmal ein den Tag der Zerstörung denken, es schien schon ewige Zeiten her zu sein, damals als sie noch den Ersten Wächter in sich trug …. Sie gab sich einen Ruck und stieg die Treppe nach unten. Als sich der Raum vor ihr auftat musste sie um Fassung ringen… der Zwerg hatte sich wirklich selbst übertroffen… sie fiel auf die Knie und ließ die Atmosphäre einen Moment auf sich wirken, senkte dann ihr Haupt und sprach ein stilles Gebet…die dunkle Mutter wird sicher zufrieden sein, Reyna und sie hatten ihr gegenüber gegebenes Versprechen erfüllt… das einzige was jetzt noch fehlte war die Statue, die ihren angestammten Platz wieder einnehmen sollte…. Als sie wieder zuhause war setzte sie umgehend eine Nachricht an alle Diener auf…
Sorsha von Schwarzenfels
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Sorsha von S.
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Re: Die dunkle Mutter

Beitrag von Sorsha von S. »

"Es war vollbracht"...

Ihr Blick haftete an der Statue der dunklen Mutter, die wieder an ihrem angestammten Platz stand. Eine kleine Gruppe von Gläubigen hatte sie in einer kleinen Prozession zum Schrein geleitet, mit vereinten Kräften hinunter transportiert und sie auf ihren Sockel gehoben.
Während Sejin ein paar Worte sprach überkam sie für einen Moment ein Gefühl der tiefsten Zufriedenheit.und ein dezentes Lächeln formte sich auf ihren Zügen. Reyna und sie hatten das von ihnen an Lillith gegebene Versprechen gehalten und ihre Statue nach Hause gebracht. Der Schrein erstrahlte in neuem Glanz, dank Dulgat und die wenigen Gläubigen, die dem Ereignis beiwohnten waren sichtlicht ergriffen.
 
"admo, ithutho du haye uh mauto - Blut, Essenz des Lebens und des Todes"
 
Nachdem Sejin sein Opfer erbracht hatte, trat sie vor die Statue und zog den scharfen Dolch durch ihre Handinnenfläche. Sie legte die Hand, aus der umgehend das Blut hinabtropfte auf die Statue und benetzte diese damit. Sie sprach in Gedanken ein Gebet, trat dann zurück und überließ es den Anderen das Gleiche zu tun. 

Als sie diese dabei bebrachtete, wie sie ebenfalls ein Blutopfer erbrachten, schlich sich aber wieder das Gesicht des Mannes vor ihr inneres Auge, der für all dieses Ungemach verantwortlich war. Bisher hatte er sich ihrer Rache entzogen, doch das würde er nicht bis in alle Ewigkeit tun können, ...eines Tages, da war sie sich sicher, würde er für diesen Frevel bezahlen müssen....
Sorsha von Schwarzenfels
-Hüterin des Wissens-



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