Krenyl und die toten Spinnen

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Falynidil
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Krenyl und die toten Spinnen

Beitrag von Falynidil »

Krenyl und die toten Spinnen
„Kiaransalee, Kiaransalee…“, Falynidil schüttelte mit dem Kopf. Die gesichtlose Göttin war eigentlich eine Verbündete Lloths, weswegen sich ihr die Tat des Anhängers Kiaransalees nicht erschließen wollte.

Ein Nekromant, scheinbar ein Anhänger Kiaransalees, hatte sich einem Sakrileg schuldig gemacht, bei dem er heilige Spinnen in untote Diener verwandelt und so die Aufmerksamkeit des Filifarhauses auf sich gezogen hatte. Im weiteren Verlauf der Ereignisse wurden Nachforschungen angestellt, die andere Interessensgruppen auf den Plan gerufen hatten. Mizrae, die Tochter Falynidils, die sich mittlerweile zum Posten der 1. Priesterin hochgearbeitet hatte, hatte sich Informationen zum Aufenthaltsortes des Nekromanten beschafft und einen bemerkenswerten Anhaltspunkt geliefert.
Um die Reliabilität dieser Informanten zu überprüfen, wurde ein Späher entsandt. Eine Soldatein, Shak’Rahl, war im Vorfeld auf eines der Wesen aufmerksam geworden, dem es wohl kurzzeitig gelungen war, sich dem Einfluss des Nekromanten zu widersetzen, ehe der unstillbare Hunger des Untodes es übermannt hatte. Der Soldatin blieb keine andere Möglichkeit, als die Spinne zu erlösen. Aufgrund dieser Vorerfahrung war Shak’Rahl die logische Wahl für einen Kandidaten, der mit dieser Mission betraut werden konnte.

Nachdem die Späherin von ihrer Ausspähmission zurückgekehrt war, entschied die Ilharess sich dazu, sofort zu handeln. Sie konnte nicht zulassen in Ungnade zu fallen, indem sie weitere Kinder Lloths an den Nekromanten verlor. Ein schlagfertiger Trupp wurde aufgestellt, der von Waffenmeister Xel’tas angeführt wurde. Beim Sturm auf die Zuflucht des Ketzers konnten alle Geisterspinnen erlöst werden und die Überreste des Drowleichnams, als der sich der Nekromant entpuppt hatte, wurden nach aufreibendem Kampf durch die Kraft eines Drachenodem in ihre Partikel zersetzt.

Erneut visualisierte sie das Symbol Kiaransalees, eine von vielen Ringen geschmückte Hand. Langsam glitt ihre eigene Hand daraufhin in die Umhängetasche, die sie noch immer bei sich trug. Dort fühlte sie einen kalten, glatten Gegenstand – eine Phiole.

Falynidil war während des Sturmes etwas Eigenartiges aufgefallen. Eine Anomalie. Geisterspinnen besitzen ein mächtiges Gift, welches ihrem Opfer über einen längeren Zeitraum die Lebenskraft aus dem Körper zieht und sie schlussendlich an Schwäche sterben lässt. Dieses Gift ist vor allem deswegen kaum extrahierbar, weil die Körper von Geisterspinnen kurz nach ihrer Vernichtung zu Staub zerfallen. So hatte man es ihr in der Arach Tinilith beigebracht, so war es auch dieses Mal bei fast allen besiegten Spinnen verlaufen. Bis auf eine. Mizrae, die aller Wahrscheinlichkeit dieselben Lehren im Rahmen ihrer Priesterausbildung erhaltne hatte, hatte die Anomalie nicht bemerkt, da sie mit der Oganisation von Kampfhandlungen beschäftigt war. Die Ilhares hatte diese Aufgaben delegiert und sich als freie Radikale in den Kampf gestürzt und ihre Wut in chaotischer Manier kanalisiert. Dennoch war ihr der Kadaver, der sich nicht wie die übrigen Geisterspinnenkörper zersetzt hatte, rasch aufgefallen. Scheinbar hatte niemand ihre Abstinenz bemerkt, als sie sich kurz nach der Vernichtung des Nekromanten zurückgezogen hatte und die Plünderung dessen Habseligkeiten ihren Gefolgsleuten überlassen hatte.

Sie zog die Phiole hervor und betrachtete die schattenhafte, transzendente Flüssigkeit, die darin auf und ab schwappte. Ein wahrer Schatz, so kostbar und schön. Die Priesterin schloss die Augen und langsam bildete sich ein klarer Gedanke, eine Lösung des Rätsels in ihrem Verstand heraus.

„W’kar elamshin?“, ein langer Moment verging, ehe sie den nächsten Gedanken formte: „Bel’la dos Lloth.“, flüsterte sie in demütiger Haltung und drückte die Phiole fest an ihre Brust.
Never trust a smiling Falynidil, you're gonna end up. | When Nathan goes down on his knees, the battle is not over. It has just begun.
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Markus Valyr l Tristan Scortus
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Re: Krenyl und die toten Spinnen

Beitrag von Markus Valyr l Tristan Scortus »

Xel'tas hatte sich gerade in die Kammer des Waffenmeisters zurück gezogen, um die dort gelagerten Waffen zu überprüfen und eventuelle Reperaturarbeiten, an einen der Schmiede weiter zu geben. Als er die  tägliche Kontrolle beendet hatte, setzte er sich gerade an seinen Tisch um dort den nächsten Wachplan zu erstellen. Da schwang plötzlich die Türe auf, sein persönlicher Sklave kam herein gehetzt und überbrachte ihm die Nachricht, dass die malla Ilharess aufrufe einer Expedition nach zu kommen. Langsam erhob sich Xel'tas, mit  leicht zusammen gekniffenden Augen betrachtete er kurz seinen Sklaven ehe er langsam an ihm vorbei ging. Ein geflüstertes "Du hast vergessen zu klopfen, Rivvil Abschaum." War wohl das letzte was der Mensch gehört hat in seinem doch recht kurzen Leben. Denn als Xel'tas an ihm vorbei schritt kam blitzschnell ein Dolch unter der Robe hervor und schlitze dem Sklaven die Kehle durch. Ohne dem Sklaven nochmal eines Blickes zu würdigen ging er dann aus seiner Kammer, dabei konnte er ein leises Röcheln vernehmen vereint mit einem dumpfen Aufprall des Körpers, der ihn vergnügt lächeln lies. 
Dann erst trommelte er alle verfügbaren Soldaten zusammen die er bei der Expedition dabei haben wollte. 

In der Höhle Angekommen ordnete er Shak'Rhal an ihn auf eine kurze Erkundungstour zu begleiten. Nachdem sie gesehen hatten, was sie brauchten erläuterte er kurz der malla Ilharess was er gesehen hatte und unterbreitete ihr einen Vorschlag wie sie sich durch die Höhle kämpfen könnten, denn zahlenmäßig waren sie deutlich unterlegen.
Als sie sich dann letztendlich durch den ersten Schwall der untoten Spinnen gekämpft hatten und sie erfolgreich erlösen konnten blieben sie vor einer Wand aus Menschenresten stehen, die ihnen den Weg versperrt hatte. Zu diesem Zeitpunkt wusste Xel'tas noch gar nicht worum es bei der Expedition überhaupt geht, lediglich der erste Blick auf die untoten Spinnen hatte ihn erahnen lassen, dass er hier sei um für Lloth zu kämpfen und somit auch für seine Ilharess. Jeder Raum musste gesäubert und durchsucht werden, da Xel'tas sich jedoch nicht schmutzig machen wollte, ließ er verlauten das die übrigen Krieger die Wände aus Leichenreste einreißen sollen. Einer der vielen Vorteile einen angesehenen Posten in einem mächtigen Haus zu besetzten, dachte er sich dabei als er schmunzelnd betrachtete wie die übrigen Soldaten sich mit dem Schmutz der Leichenteile überhäuften.
Nachdem sie Raum für Raum durchsucht und gesäubert hatten, trafen sie auf den Nekromanten der für diese Schande verantwortlich war. Als das Gespräch begann war es Xel'tas jedoch nicht möglich dem Gespräch zu folgen schnell musste er einen Plan erstellen um die Ilharess und auch die erste Priesterin bei einem möglichen Angriff des Nekromanten zu schützen. Schnell ordnete er der ersten Priesterin eine persönliche Wache zu, den anderen ordnete er mit raschen Handbewegungen an die Umgebung zu überwachen. Der Schutz der Ilharess jedoch übernahm er selbst, keinen der Anwesenden hätte er diese Aufgabe anvertraut. 
So kam es wie es kommen musste, der Nekromant war gut vorbereitet und hatte noch einiges zu bieten. Jedoch waren die Dunkelelfen zu mächtig und hatten dem Nekromanten auch die letzten Reserven entzogen. So kam es das sie, den Nekromanten niederstreckten. Auf Anweisung der Ilharess die Habseligkeiten des Nekromanten zu durchsuchen machte er sich mit den übrigen Soldaten daran den letzten Raum auf den Kopf zu stellen, erst später bemerkte er das die Ilharess nicht mehr im selben Raum war, als er sich hastig aufmachte um nach ihr zu sehen, trat sie gerade zurück durch die Türschwelle. Xel'tas konnte noch erkennen das sie etwas in ihrem Gürtel verstaute doch was ? Das konnte er nicht sagen.
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: Krenyl und die toten Spinnen

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Ihre Schritte führten betont langsam durch die Straßen Sold'Orbbs. Die Gerüche aus den ärmlichen Vierteln der Hauslosen und Gefallenen waren alles andere als ansprechend. Und doch beherbergten sie Augen. Augen die jedem Passanten nach starrten, Augen hinter denen Pläne wuchsen. Als die drahtige Dunkelelfe eine Bewegung in einer schmalen Gasse erblickte zog sich ihr linker Mundwinkel nur eine Nuance weit nach oben. Sie wand den Kopf und schaute direkt in die Gasse hinein und es war, als hätte ihr Blick allein jede Bewegung eingefroren. Ihr Volk zählte zu den besten Kämpfern in der gesamten bekannten Welt, jedoch... wenn alle so gut waren konnte ein offener Kampf kaum zum Erfolg führen. So erging sich ihr Volk Hinterhalte, Attentate und Intrigen. Darin waren sie die wahren Meister geworden. Jemand der mit den Dunkelelfen zu tun hatte konnte sich sicher sein, alles was sie taten und jeder mögliche Ausgang einer Lage wurde von den Dunkelelfen bedacht und war so geplant. Offenbar hatte der tölpelhafte Angreifer in der Gasse nicht damit gerechnet, dass man ihn entdecken konnte und so zerbrach sein Plan die ... vorlaute Neue in der Stadt ... zurecht zu stutzen an diesem winzigen Detail.

Als Shak'Rhal durch die Tore der Filifar Feste ging wurden die Blicke weniger, jedoch intensiver. Hier wusste die meisten was sie taten, und auch wenn sie es kaum offen heraus posaunen würde, hier fand sie zumindest den Schutz den sie nun über einhundert Jahre vermisst hatte, als sie durch die Oberwelt reisen musste um hier her zu gelangen.
"Sargtlin Shak'Rhal," Die Stimme der, äußerst jungen, ersten Priesterin erklang. Wie es sich gebührt, wand Shak'Rhal sich um und verneigte sich gen der Dienerin Lloth'. Für ihr Volk typisch ließ sie selbst dabei die erste Priesterin nicht aus den Augen.
"Vel'bol shlu'ta usstan xun whol dos, Ust Yathrin?" Auf die Frage hin was sie für die erste Priesterin des Hauses tun könnte, erläuterte jene ihr, das man sie aussenden würde um ein mögliches Versteck des Nekromanten auszukundschaften welchen man für das Sakrileg verantwortlich machte, tote Spinnen zu erwecken und ihre Seelen zu versklaven.

Shak'Rhal verzog das Gesicht, schon einmal hatte sie eines dieser Wesen von seiner Existenz erlöst. Schon beim ersten Mal war ihr mulmig geworden. Ja diese Wesen zu erlösen war ein Dienst an Lloth und sie dankte der Spinnenfürstin jeden Abend im Gebet für diese Prüfungen und das ihr die Kraft gegeben ward, sie zu bestehen. Aber ein Wesen, welches die Form einer Spinne trug, erlegen zu müssen weckte in ihr Unwohlsein. Dennoch nahm sie die Karte an sich und machte sich auf den Weg.
'Warum ich, ist das wieder eine ihrer Prüfungen? Habe ich meine Loyalität noch nicht deutlich genug gemacht? Oder ist es gar ein getarntes Angebot. Sie wählten einen Auftrag für mich, der grade zu passend für meine Fähigkeiten ist.' Es dauerte keine ganze Stunde bis Shak'Rhals Echse durch die Höhlen zum nächst gelegenen Ausgang hetzte.

Es war kaum einen halben Tag später als die Kriegerin wieder durch die Feste schritt, dieses mal gezielt die Räume der Priesterinnen aufsuchend. Ihr Bericht über die magischen Netze, über weitere Frevel an der Göttin in Form geisterhafter Spinnen über die Lage vor Ort war zwar eilig überbracht doch in allen Details. Nun hieß es ... wieder warten.. wieder Tag für Tag um das eigene Leben kämpfen. Es gab zum Glück nur wenige die ihr gefährlich werden konnten... doch diese wenigen hatten es in sich. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, während sie in den Schlafsaal der Krieger trat. Es war für alle zur Gewohnheit geworden, die Männchen warfen ihr nur noch kurzzeitig abschätzende Blicke zu, keiner von ihnen wollte den Zorn Shak'Rhals auf sich ziehen. Wenigstens dies war in Sold'orbb wie es überall war. Jämmerlich winselnde Emporkömmlinge, die Wenigen von ihnen die etwas vorweisen konnten wussten nur zu gut, sie würden auf ewig im Schatten der Frauen stehen. Ihre Momente die sie einen Hauch von Macht schmecken ließen, waren zerbrechlich und nur von kurzer Dauer. Zu leben war im Grunde genug Belohnung für sie.

~ ~ ~

Es dauerte nicht lang, bis der Plan gefasst war den Nekromanten zu stellen. Ein Überfall auf sein Sanktum von Tod und Sakrileg würde diesem törichten Narren schon zeigen wo sein Platz war. Shak'Rhal wurde die Führung zum Ziel anvertraut, wie auch beim letzten Mal war der Weg hier her... zu einfach... als wolle jemand gefunden werden oder war sich seiner Sache so sicher, das er keine Angst mehr kannte. Am heutigen Tage würde er erneut lernen was dieses Wort wirklich bedeutete. Die Priesterinnen zerschmetterten die magischen Netze am Eingang mit Leichtigkeit, Lloth war ihnen gewogen. Gemeinsam mit dem Waffenmeister drang Shak'Rhal in die ersten Räume vor und sah den Frevel in seiner ganzen Abscheulichkeit. Die Geister der Spinnen schlichen gepeinigt umher, die Form so manch einer ließ die Eindringlinge wissen, dass schon vor dem Tod ihre Leiber verstümmelt wurden. Die Wut wuchs heran und die ansonsten so starke innere Ruhe in Shak'Rhal erbebte. Sie hatte die Magie erfüllten Klingen schon gezogen, als der Waffenmeister zwei kurze Handzeichen gab. Raus.. Berichten! Und sie zogen sich vorerst zurück. Auch der Ilharess und der ersten Priesterin war anzusehen, das dieser Frevel ihre Gemüter in Wallung brachte. Mahnend sprach Shak'Rhal in Gedanken zu sich selbst, dass es wohl besser sei, sich zurück zu halten und mit aller Hingabe dem Haus zu dienen. JETZT die Aufmerksamkeit Falynidils oder Mizraes zu genießen könnte fatal enden.

Sie drangen wir vor, und mannigfaltige Lobpreisungen an die Göttin rezitierend, die Klingen schwingend oder finsterste Flüche ausstoßend schickten sie die Brut der Geisterspinnen zurück. Bis sie schlussendlich vor einer Wand aus lebendem Fleisch standen. Die Gesichter darin bewegten sich noch als wollten die vernähten Münder sprechen, die Hände kratzten von innen an der Haut der Wand, die Augen - weiß und trüb - zuckten in der blutigen Masse umher. Der Waffenmeister befahl den Kriegern die Fleischwände einzureißen. Hasserfüllt warf Shak'Rhal ihm einen Seitenblick zu. 'Sowas könnten die Männchen der Sargtlin erledigen du törichter hochnäsiger.. sie zügelte sich nach einem Blick auf die Ilhares... nur keine Aufmerksamkeit', statt also zu schimpfen und zu fluchen wie eine fette Rivvin Straßendirne im Regen, trieb sie die anderen Sartglin mit weiteren Lobpreisungen an die Göttin voran. "Lloth thu malla... jal ultrinnan zhah xundus". Mit den Gebeten und Sieges Bekundungen an die Göttin, ihre eigene Kampfeslust empor treibend hackte Shak'Rhal sich an der Seite der anderen Krieger durch das blutige Fleisch.

Am Ende all der Mühen... der Rätsel und nachdem jeder Frevel in den Kammern gereinigt war, fanden sie ihn. Denjenigen der sich für diese Schandtat verantwortlich zeigte. Während die Oberin den Emporkömmling in seine Schranken wies, teilte der Waffenmeister mit kurzen Handzeichen die Sargtlin für den folgenden Kampf ein. Sie musste ihm bald von ihren wieder erwachten Fähigkeiten berichten, nur dann würde er ihre volle Effektivität im Kampf nutzen können. Der Kampf war hart, der Nekromant zäh.. doch am Ende umschlossen die Flammen seinen Leib und verwandelten ihn in Asche. Nur am Rande bekam Shak'Rhal noch mit wie die restlichen Untoten beseitigt wurden und die Habseligkeiten dem Schatz des Hauses zugeführt wurden. Ihre Gedanken drehten sich um die Bae'Queshel. Die Ilhares wusste davon, auch Mizrae, aber diese beiden würden nur die Auftrage bestimmen, nicht die Art wie der Einsatz vollzogen wurde. Xel'Tas musste es erfahren. Irgendwann... vielleicht heute? Der Sieg könnte ihn gegenüber manchen Geständnis gnädig stimmen.
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