[Nachtschattenpakt] Zur Quelle

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Asuma
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[Nachtschattenpakt] Zur Quelle

Beitrag von Asuma »

In den belebten Gassen der einzelnen Städte des Landes wird man an verschiedenen Ecken einzelne, jedoch schlicht gestaltete Aushänge finden können: 
 
Ehrenwerte Bürger und Bürgerinnen des Landes.
Im Kern des Landes, an den Bergen der Klosterruinen und in unmittelbarer Nähe des Binnensees zwischen Ansilon und Silberburg gelegen, befindet sich der Sitz des Nachtschattenpakts – Eine Vereinigung aus tapferen Abenteurern, die dem Ruf des Unbekannten folgen und nach Ruhm und neuen Herausforderungen streben. 

Freie Abenteurer und Wanderer der Lande,
wir grüßen Euch! Wir vom Nachtschattenpakt laden Euch ein, Teil unserer Gemeinschaft zu werden und mit uns gemeinsam den Weg des Abenteuers zu beschreiten.
Oder seid Ihr gar jemand, der vor einer Aufgabe steht, die Ihr nicht vermögt, allein zu bewältigen? Kommt zu uns und erzählt uns Eure Geschichte. So Ihr nicht nach der Herrschaft der Welt strebt oder gar Ba’muth alleine in den Hintern treten wollt – Wir haben ein offenes Ohr!
Doch sicher fragt Ihr Euch, was können wir Euch schon bieten, was andere nicht um ein Dutzend Mal mehr zu Verfügung haben:
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Ein Quell der Geschichten und der Abenteuer
In unseren jüngst errichteten Gemäuern, der Taverne „Zur Quelle“, finden müde Wanderer und furchtlose Streiter gleichermaßen Ruhe und Stärkung. Hier werden Geschichten erzählt und neue Bekanntschaften geschlossen, doch auch Erfolge gefeiert und neue Abenteuer geplant.
Eine Bruder- und Schwesternschaft mit Körper und Geist
Wir, der Nachtschattenpakt, vereinen Krieger, Bogenschützen, Handwerker und auch Magier unter einem Banner – ein Jeder ist bei uns gleichgestellt und findet seinen Zweck innerhalb der Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, ein Stern am Firmament zu werden, zu dem man in Zukunft gerne emporblicken möchte. Durchstreift mit uns die düstersten Wälder, erklimmt mit uns die steilsten Gipfel und entdeckt mit uns uralte Höhlen.
 
Ein Pfad der Erkenntnis und des Nutzens
In unserer Gemeinschaft nutzen wir die Vorteile eines Jeden und sind uns auch nicht zu schade, unser gesammeltes Wissen bereitwillig an andere weiterzugeben. Die Nachtschatten bleiben vereint und stehen einem Jeden zur Seite, der ein Gewinn für unsere Gemeinschaft darstellt.
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Wenn Ihr genügend Mut besitzt, dem Ruf der Abenteuerlustigen zu folgen, so seid willkommen in unserer Gemeinschaft. Besucht uns in der Taverne „Zur Quelle“, wo der Duft nach Speis und Trunk, sowie das Knistern des Kaminfeuers, euch erwartet. Tauscht Eure Geschichte mit uns aus, lernt uns kennen und finde ganz für Euch selbst heraus, ob wir, der Nachtschattenpakt, der rechte Weg für Euch sein könnten.
In Einigkeit und mit dem Mut derer, die unserem Ruf folgen,
Asuma
Patriarch der Nachtschatten
Nika 
Matriarchin der Nachtschatten


*Eine schlichte Kohleskizzierung einer Landkarte wird man am unteren linken Rand der Notiz sehen können. Dabei scheint ein Ort mit einem dickeren Stück Kohle eingekreist*
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Asuma
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Re: [Nachtschattenpakt] Zur Quelle

Beitrag von Asuma »

In den tiefen Stunden der Nacht durchstreifte ein großgewachsener Blondschopf die schmalen Gassen. Seine Schritte waren leicht und unaufdringlich, während er hin und wieder bei einigen veralteten Aushängen verweilte. Mit sichtlicher Hingabe strich er über das Pergament und erneuerte die verwitterten Nägel, bei anderen wiederum riss er das alte Pergament ab und ersetzte es durch ein frischeres Exemplar. 

Die Nacht schritt voran, und inmitten des Treibens fand sich Asuma dann doch irgendwann in seinem vertrauten Gewölbe wieder. Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel fallen und ließ seinen Blick über die vor ihm auf dem Tisch ausgebreiteten Pergamente gleiten. Die heutigen Arbeiten waren noch längst nicht alle erfüllt, und er ahnte, dass er wohl oder übel die ganze Nacht hindurch an diesem Tisch verbringen würde. 

Um seine Ermüdung zu mildern, winkelte Asuma sein linkes Bein an und zog es behutsam auf den Sessel. Die Haltung ermöglichte es ihm, zumindest etwas leichter zum Tisch zu lehnen, ohne die Entspannung aufzugeben. Ein leeres Stück Pergament lag vor ihm. Mit lockerer Hand griff er nach seinem Federkiel und bannte einzelne Worte auf das Pergament:
Wir müssen nochmal sprechen. Kommt bitte am zweiten Tag des kommenden Mondlaufs in die Taverne und findet euch im Gewölbe ein. Ich erwarte euch zum 8. Glockenschlag nach dem Mittagsmahl 
Asuma

Seine Unterschrift zierte das Schreiben, welches kaum aufdringlich wirkte. Später würde er das Schreiben an Sine übergeben, mit dem Auftrag, die Kunde an die Mitglieder des Nachtschattenpakts weiterzutragen.
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Asuma
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Re: [Nachtschattenpakt] Zur Quelle

Beitrag von Asuma »

Natürlich hatte dieser Lichtelf für Ärger gesorgt, so wie es eben Elfen zu eigen war. Aber er war nicht irgendein Elf; nein, er war derjenige, der schon gefühlt seit dem letzten dutzend Vollmonden seine Miete für den Raum schuldig war. Und was macht so ein Elf dann, so selbstverständlich wie das Zwitschern der Vögel am Morgen? Richtig, er quälte einen anderen Elf in der Taverne. Zwei Elfen, ergo zwei Probleme. 

Mit einem seufzenden Ton ließ er sich auf die Bank im Keller sinken und sinnierte über seine nächsten Schritte. Beide Elfen mussten aus der "Quelle" verschwinden, und vielleicht könnte er dabei auch gleich die gesamte Taverne dichtmachen, bevor die Horden Zirons hier einschlagen würden – und das würden sie mit Sicherheit, eher früher als später. Die Frage war nur, ob die Taverne dann voller Gäste sein würde, die zufällig auch noch bis unter die Decke betrunken waren, oder ob die Räumlichkeiten bereits von Habseligkeiten befreit wurden. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen.

Asuma griff nach einem Pergament und begann folgende Zeilen darauf zu schreiben:
 
Screenshot 2023-11-19 014405.jpg
Text:
Die Quelle schließt ihre Pforten
Tapferer Wanderer, bei den ersten Strahlen des Morgenlichts grüßen wir euch, wenn auch mit bestürzenden Neuigkeiten.

Aufgrund der schaurigen Gräueltaten, die Ziron über dieses Land gebracht hat, sehen wir uns schweren Herzens gezwungen, die Pforten der Taverne “Zur Quelle” bis auf weiteres zu schließen.

Es schmerzt uns zutiefst, dass wir nicht länger die Verantwortung tragen können, euch annähernd den Schutz zu bieten, welche die Horde an untoten Kreaturen aufbringen könnte, sollten sie vor unserer Taverne stehen. In diesen finsteren Zeiten ist es uns ein Gebot der Vernunft, vorerst keine Gäste mehr zu beherbergen, oder zu bewirten.

Möget ihr eure Reisen auf andere gastliche Stätte stoßen, die euch Sicherheit und Trost gewähren.

In Erwartung besserer Tage und einer Wiederkehr des Friedens verabschieden wir uns vorläufig aus tiefstem Respekt.

Hochachtungsvoll,
Asuma - Taverneninhaber “Zur Quelle”
 
Der Schweiß perlte vor Anspannung von seiner Stirn. War es wirklich soweit? Würde die Taverne ihre Pforten schließen? Ja, es schien das Vernünftigste zu sein. Asuma hielt einen Moment inne, betrachtete den Aushang, bevor er weitere leere Rollen schnappte, die er an bestimmte Personen adressierte und später dem Bankier in Silberburg überbringen würde:
An: Nika Abendschön, Mirja Vildaban, Dolgem, Varkas, Nathifa Het'heru
 
Mein Gruß gilt euch!

Ich und Nika haben beschlossen, die Taverne "zur Quelle" vorerst dichtzumachen. Im Moment haben wir nicht die Gedanken dafür, und es ist auch nicht mehr sicher dort, wo sie einst erbaut wurde. Die Schlüssel funktionieren zwar noch, aber ich betone, es wird dort nicht mehr lange sicher sein. Wenn ihr irgendwelche Habseligkeiten dort noch habt, holt sie besser raus und verstaut sie bei einem Bankangestellten.

Aber natürlich ist das noch nicht das Ende der Nachtschatten, denn wir werden aus den Schatten heraus agieren, selbst wenn die Taverne nun ihre Türen schließt. Ein neues Kapitel wird sich sicherlich bald für uns öffnen, oder wir sorgen selbst dafür, dass es das tut.
Ich bitte euch, eure Augen und Ohren in den Städten offen zu halten und eure Liebsten zu beschützen vor dem was uns alle Bedroht. Wenn irgendwas ansteht, oder es Neuigkeiten gibt, melde ich mich bei euch. 

Nika und mich findet ihr in Silberburg, hinten am kleinen Weiher ist das Haus. Es ist in der Nähe der Festung der Paladine. 
 
gez
Asuma

Asuma nickte zufrieden, als er die Feder beiseite legte und die Schriftstücke vollendet vor sich liegen sah. Doch noch bevor er sich zur wohlverdienten Ruhe aufmachen konnte, rückte das Elfenproblem erneut in den Fokus seiner Gedanken.

Sein Entschluss stand fest - noch am gleichen Abend würde er sich persönlich auf den Weg machen, um die Mitteilungen zu überbringen und den Aushang an der Taverne richtig zu befestigen. Doch damit nicht genug. Sein Entschluss trieb ihn weiter und so betrat er das Zimmer des "Elfentreffens". Ein Raum, der einst als strategischer Rückzugsort und Besprechungsraum geplant wurde, aber nun Zeuge von einigen Missgeschicken war. Mit bedächtigen Bewegungen begann Asuma, den Raum zu säubern. Staubwolken tanzen im fahlen Licht, als er sich daran machte die Spuren der Lichtelfischen Foltermethoden zu beseitigen. Die Einrichtung wurde zu Brennmaterial für den Kamin zerkleinert, das Blut mit kaltem Wasser und Seife vom Boden aufgeschrubbt und das zerstörte Fenster mit neuem Glas bestückt. 
Es dauerte, und dauerte und dauerte dann nochmal länger...

Doch letztlich, mit einem abschließenden Blick über sein Werk atmete Asuma tief durch. Die Flammen des Kamins würden bald schon ausgeglommen sein...
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