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Sorsha von S.
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Auf der Suche...

Beitrag von Sorsha von S. »

Nighean war unauffindbar. Sie wollte mit ihr eigentlich einige Runen für einen Feldversuch herstellen, doch sie tauchte
zum abgesprochenen Zeitpunkt nicht auf und als sie versuchte sie in ihrer Unterkunft aufzusuchen, fand sie sie dort ebenfalls nicht.

Sie zog sich an einen diskreten Ort zurück, verwandelte sich in einen Raben und begann die Gegend zu sondieren.
Ihre Kreise wurden immer größer, doch an den offensichtlichen Orten konnte sie keine Spur ihrer Schwester ausmachen.
Ein ungutes Gefühl manifestierte sich langsam in ihr und sie flog gen Silberburg.
Sie musste Vorsicht walten lassen, waren in Silberburg doch einige der Flohfänger in Diensten und so kreiste sie zuerst in größerer Höhe über die Stadt,
doch das brachte sie auch nicht weiter.


Wachsam durchquerte sie die Stadt, vom Baumwipfel zu Baumwipfel fliegend, dabei immer wieder die Passanten musternd oder lauschend, ob sie aus den geführten Gesprächen etwas aufschnappen konnte. Je näher sie der Burg kam, um so unruhiger wurde sie, doch dann spielte ihr das Glück in die Hände… ein Schwarm Raben ließ sich auf der Burgmauer nieder und so mischte sie sich unter die anderen Vögel, in der Hoffnung so verborgen zu bleiben…..
Sorsha von Schwarzenfels
-Maga des Namenlosen-


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Nighean
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Re: Auf der Suche...

Beitrag von Nighean »

Erst vor wenigen Tagen hatte Nighean in Ansilon diese seltsame Kreatur gesehen. Wie es buchstäblich auf dem Dach des Alchimisten herumschwirrte. Wie es mit glubschigen Augen die Umgebung sondierte und auf der Flucht zu sein schien. Als Nighean plötzlich auftauchte, stürzte es vom Dach und floh in Windeseile in Richtung Hafen davon. Wie sich später herausstellte, war das seltsame Wesen bereits von der anderen Seite des Hauses umstellt. Auf der anderen Seite hatte sich bereits eine Gruppe von Bürgern der Stadt versammelt. Rund um das Haus und das Dach hatte das Wesen eine seltsame Flüssigkeit abgesondert. Neugierig geworden, entnahm sie mit äußerster Vorsicht eine Probe dieses Sekrets. Die erste optische Prüfung ergab, dass es sich um eine dunkle, kaum durchscheinende, zähe Flüssigkeit handelte. Beim Schütteln der Probe konnte keine Schaumbildung festgestellt werden. Die Geruchsprobe ließ auf einen gewissen Schwefelgehalt schließen. Damit verbunden war eine gewisse Note, die an verdorbenes oder vorverdautes Fleisch erinnerte. Nighean vermutete, dass es sich um eine Flüssigkeit handeln könnte, die dem Magensaft des Menschen ähnelt. Auch Schwefel hat eine zersetzende Wirkung. Das Verhalten der Kreatur in Verbindung mit dieser Körperflüssigkeit erinnerte sie an Studien über bestimmte Tiere, die sie in der Bibliothek von Nalveroth gelesen hatte. Spinnen, die ihre Opfer aus dem Hinterhalt angriffen und ihnen eine Mischung aus lähmendem Gift und Magensaft injizierten. So konnte die Beute außerhalb des Körpers vorverdaut werden. Ob es sich dabei tatsächlich um eine “Verdauung” zur Sättigung handelte oder ob ein anderes Motiv dahintersteckte, ließ sich aufgrund der Beweislage nicht feststellen. Es gab nicht viele Anhaltspunkte, aber doch genug für eine Vermutung, um die Ordensleitung, hier besonders die Fürstin Marleen Lamont, die auch Nigheans Mlfoniso ist, zu informieren und eine Empfehlung auszusprechen. Niemand in der Stadt sollte sich weiterhin allein bewegen oder einsame Orte meiden. Der Vorbote Lord Viego war ebenfalls anwesend und gab seine Einschätzung der Lage ab. Für eine dauerhafte und nachhaltige Lösung waren jedoch weitere Untersuchungen notwendig. Ihre Schwester Sorsha, die ehrwürdige Mutter, hatte bereits an einem Energiefeld gearbeitet. Nighean hatte die Arbeit bereits gelesen und der Inhalt war einfach genial. Fürstin Marleen war von Sorshas Vorschlag überzeugt und beauftragte sie mit der sofortigen Umsetzung. Natürlich hatte sich Nighean sofort bereit erklärt, bei diesem großen Unterfangen zu helfen. Sorsha und auch Reyna waren für sie zu einem wichtigen Mittelpunkt im Orden geworden. Als Vorbilder, als Freundinnen, als Schwestern. Sich gegenseitig Halt gebend und immer das gemeinsame Ziel vor Augen.
 
Es gab bis dahin nur zwei Übergriffe, so waren von den größeren Städten noch Silberburg, Winterberg und Nalveroth offen. Das Hauptaugenmerk lag jedoch auf Silberburg. Die Lage von Nalveroth und Winterberg konnte zunächst einen natürlichen Schutz bieten. Tagelang patrouillierte sie durch die Gassen von Silberburg. Sie hoffte, die Kreatur auf frischer Tat zu ertappen. Zu erkennen, was das eigentliche Motiv dieser perfiden Jagd war. Vielleicht auch, um gezielter vorgehen und die Bürger schützen zu können. Auf einer ihrer Patrouillen stieß sie auch auf Melisandra, das Mündel, das Noa in seiner Obhut genommen hatte. Sie erinnerte Nighean an ihre eigene Kindheit. Ohne Eltern aufgewachsen. Während ihrer Zeit in Silberburg, konnte Nighean beobachten, wie Noa sich um sie kümmerte und das kleine Mädchen hatte sich seitdem prächtig entwickelt. Auch Noa schien in seiner Rolle als Adoptivvater aufgegangen zu sein. Nighean machte sich Sorgen um das kleine Mädchen. Sie sollte ihre Zeit haben, um Taten zu vollbringen, die ihrem Leben in dieser Welt einen Sinn geben würde. Einer der wichtigsten Glaubensaspekte bei den Dienern. Der Gedanke, dass dieses Mädchen zur Beute werden und auch Noa das Herz brechen würde, konnte sie nicht ertragen. Also warnte sie das kleine Mädchen davor, allein durch die Straßen von Silberbug zu gehen. Natürlich konnte Melsiandra mit dieser Warnung nicht viel anfangen. Durch Zufall kam Sloan, die sich auch um das Mädchen kümmert, dazu. Nighean musste sich zurückziehen und fliehen. Auch wenn sie nichts Böses im Schilde führte, wollte sie nicht riskieren, entdeckt und unangenehmen Fragen ausgesetzt werden.

In den folgenden Tagen verlagerte sie ihre Nachforschungen nach Winterberg, um in Silberburg nicht noch mehr Aufsehen zu erregen, aber sie hatte das Gefühl, dass ihr bereits jemand auf den Fersen war...
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