Geschenke für die Hohepriesterin!

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Dulgat
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Geschenke für die Hohepriesterin!

Beitrag von Dulgat »

Es war an der Zeit. Er musste seine Loyalität unter Beweis stellen. Solange lebte er nun schon unter den Drow. Genoss in großen Zügen ihr Vertrauen, einige kamen ihm sogar loyal vor. Ihm, einen Zwerg. Ein Zwerg unter den Ilythiiri. So etwas hatte es noch nie gegeben. Es lebte jetzt schon so lange unter ihnen, in ihrer Stadt im Unterreich, in SoldÓrbb. Eine Stadt, die sonst kaum von einem anderen Wesen besucht werden durfte. Doch durfte er, seit die ehemalige Ilharess des Hauses Filifar ihn ins Unterreich holte, um ihnen zu dienen, frei unter ihnen wandeln. Zu dienen, nicht als Sklave, auch wenn es ihm manches Mal so vorkam, nein sie holten ihn, um ihnen die feinsten und besten Waffen und Rüstungen zu fertigen. Sie mit Rohstoffen zu versorgen und ihnen zu zeigen, wie sie mit Metallen zu verfahren hatten. Ihnen unter die Arme zu greifen, wenn es um die meisterliche Handwerkskunst ging, die er bis ins Efef beherrschte. Jedoch war es an der Zeit, ihnen etwas zurückzugeben. Und wem anderes sollte er etwas zurückgeben als der neuen Ilharess del Filifar, Mizrae? Auch wenn sie es sich vor den anderen nicht anmerken ließ, so schien es ihm, dass sie ihn zumindest ein wenig mochte. Mochte? Nun ja, zumindest verachtete sie ihn nicht so, wie man es für eine Ilharess des ersten Hauses der Dunkelelfen vermuten würde. Jetzt war es an ihm, ihr ein Geschenk zu machen.
Doch warte, wenn er der Ilharess ein Geschenk machen würde, dann müsste er der Hohepriesterin, der Tier Breche auch ein Geschenk machen. Er wusste genau, dass sie ihn sonst mit tiefer Verachtung strafen würde. Sie war rachsüchtig und bei weitem nicht so nachsichtig wie die Ilharess. Schmerzhaft erinnerte er sich an die Peitsche, die sein Gesicht verunstaltet hatte. Er hatte es zwar gewollt, es galt den Lichtelfen zu täuschen und es blieb ihm kein anderes Mittel, doch sah er in ihren Augen, wie es ihr gefallen hat. Oh ja, es hat ihr gefallen, da könnt ihr euch sicher sein. Ihr würde er auch eine Schale fertigen, alleine um ihr zu gefallen. Er musste seinen Stand ständig und immer verbessern bei den Kindern der Spinnengöttin. Und damit würde es ihm sicher gelingen.
Zuerst wollte er sich Gedanken über das Material machen. Es waren die Dunkelelfen. Die höchsten Vertreter ihrer Rasse. Die Iharess des ersten Hauses und die Hohepriesterin der Akademie. Es musste ein dunkles Metall sein, ein Metall welches jegliches Licht schluckte, ein edles Metall, doch nicht zu wertvoll. Schwarzstein! Ja, Schwarzstein sollte es sein. Ein gutes stabiles Metall welches viel Hitze vertragen konnte. Doch wäre es nichts Besonderes, wenn es einfach nur aus Schwarzstein wäre. Die Hohepriesterinnen würden ihn auslachen und die Schalen gleich in den See werfen, welcher unweit der Tier Breche lag. Also mussten sie verziert werden. Womit könnte man sie besser verzieren als mit dem wichtigsten, was es für die Ilhytrii gab, mit Spinnen. Doch waren Spinnen wahrlich schwer zu dengeln. Also musste es etwas anderes sein. Spinnennetze. Ja, er würde die gesamten Schalen mit Spinnennetzen verzieren. Dieses Netz sollte aus Adamantit bestehen. Dem eigenen Erz der Drow. Ja, dies würde sicher gut aussehen. Eine Schale aus Schwarzstein, durchzogen mit einem Spinnennetz aus Adamantit. Er verstand noch nicht viel von der Verarbeitung dieses Metalls. Aber es zu dünnen Fäden zu verarbeiten, dies sollte er wohl hinbekommen. So stand der Plan fest.
Um das Netzmuster aus Adamantit zu fertigen benötigte er die Hilfe eines der Dunkelelfen. Nur einer könnte ihm dabei behilflich sein. Bhargos, der Meisterschmied des Hauses Filifar. Er zeigte ihm auch schon wie man die schnellen Waffen der Dunkelelfen schmiedete. Schon bald würde er sein erstes Paar Zwillingssäbel schmieden und es Bhargos zur Begutachtung vorlegen. Zunächst würde er eines aus Silber oder Blutgestein fertigen. Unter den Augen Bhargos stand er in der Schmiede der Dunkelelfen, ruhig und besonnen legte er sich die Barren zurecht und begann die Esse anzuheizen. Einen Teil der Barren schmilzt er zu einem großen Klumpen zusammen, um langsam und sorgsam eine Schale aus ihm zu formen. Immer wieder erhitzt er das Metall und dengelt es über den Amboss. Nachdem er die Erste Schale ausgeformt hat und zufrieden mit seiner Arbeit war, begann er mit dem Ausformen der Zweiten. Diese ging ihm nun schon leichter von der Hand. Nachdem er die Schalen auf Gleichheit kontrollierte und für Gut befunden hatte, macht er sich an die Arbeit die Standfüße für die Schalen zu fertigen. Diese zu fertigen, fiel ihm wesentlich leichter. Es waren nur zwei lange Metallstreifen, welche zu einem Ring geformt und an den Enden zusammen gefügt werden mussten. Als er auch mit diesen fertig war, fügte er die Ringe und die Schalen zusammen, indem er beides glühend heiß machte und mit ein wenig mehr Schwarzstein zu einer Einheit verschmolz. Zufrieden mit der Arbeit begann er mit einer kleinen Feile ein Spinnennetzmuster in die Schale zu ritzen. Hier und da wurde er von Bhargos angeleitet, Die Furchen machte er so tief, dass er einen dünnen Draht in eben diese einlassen konnte. Bhargos zog das Adamantit lang und schaffte es einen so feinen Draht zu fertigen das er genau in die Vertiefungen des Musters passte. Den Draht trieb Dulgat mit einem kleinen Hammer so tief in die Furchen das er mit dem Rest der Schale bündig war und die Schale außen glatt waren wie das Gesicht eines Dunkelelfen. Dunkelelfen haben nämlich keine Gesichtsbehaarung, müsst ihr wissen. Ein letztes Mal betrachtete er die Schalen, eh er sie an Bhargos weiterreichte. Auch dieser betrachtete sie ganz genau und nickte zufrieden. "Die Hohepriesterinen werden sehr zufrieden sein mit deiner Arbeit. Dessen bin ich mir Gewiss" Daraufhin erhitzte er die Schalen noch ein letztes mal bis sie rot glühten, nahm sie dann mit einer Zange und steckt sie in das Wasserbecken, welches zum Abschrecken diente. Weißer Rauch stieg auf und die Schalen härteten aus. Ein letztes Mal blickte er sie an und nickte zufrieden. Ihm waren zwei meisterliche Arbeiten gelungen. Die Hohepriesterinnen würden zufrieden sein.
Nun musste er sich rasch wieder auf den Weg in die Stadt. Er wollte den Frauen die Schalen so schnell wie möglich übergeben.
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