Zu keinem besseren Zeitpunkt konnten Grez’Bor und Wazloz das Orkfort zum Stamm der Tryl´hi zurückkehren und in blutigen Schlachten dem Stammesführer, dem Choharar, und seinem Stamm zur Seite stehen. Es wurde gekämpft, geblutet, geflucht und wenn nötig, musste man sich auch zurückziehen. So gut wie kein Tag verging ohne eine blutige Auseinandersetzung oder Anfeindung.
Der Widerstand schwand und eines Tages, ohne dass Wazloz es richtig begreifen konnte, war der Krieg plötzlich vorbei. Es gab keinen Kampf mehr, für den Wazloz lebte. Bereits als kleiner Orkjüngling wurde er für das Kämpfen vorbereitet. Als Orkkind wurde ihm die Lehren des Krieges und des Kampfes regelrecht reingeprügelt, denn das war es, für das Tryl´hi stand. Im Glauben an Agrazh gestärkt, stürzte sich Wazloz von einer Schlacht in die Nächste.
Blickt der alte und erfahrene Ork zurück in die Vergangenheit, so war Khar‘Gradosch nun der vierte Choharar dem er diente und von dem am meisten unterschätzt wurde. Khar’Gradosch war außergewöhnlich gut in der Führung des Stammes und stärkte die Gemeinschaft und er verstand sich wie kein Anderer in der Kriegsführung. Der Stammesführer konnte gut verhandeln und war in der Taktik geübt, er ging sogar ein Bündnis mit Nordhain ein, nur um für seinen Stamm daraus Vorteile zu ziehen und seinem Ziel näher zu kommen. So etwas hätte es bei den alten Stammesführern nie gegeben.
Als ob die Enttäuschung über ein überraschendes Ende des Krieges nicht genug gewesen wäre, machte Khar‘Gradosch eine öffentliche und beschämende Bekanntmachung vor den versammelten Orks. Wazloz würde zum Rang eines ‚Khurkachs‘ aufsteigen, zu einem Rang eines einfachen Kriegers. Gleichzeitig solle Zorak zum Mez’Khurkach aufsteigen. Diesen Rang kannte Wazloz nicht, doch musste er einen Platz zwischen dem Khurkach und dem Okwach, dem Elitekrieger, liegen. Den Rang, den Wazloz stehts bei Brazlakh und Lekogh innehatte.
Dies war eindeutig ein Zeichen und der muskelbepackte Ork wusste, dass er dem Erben seiner alten Choharars treue Dienste geleistet hat, indem er die junge Gemeinschaft durch den Krieg führte. Doch die Scham nach den Ganzen Schlachten erneut den Rang eines einfachen Kriegers zu erhalten, welcher ihm sowieso bereits versprochen wurde, war genug. Wie konnte er so lange in den Augen den Choharars als einfachen Orkjüngling und Jäger betrachtet werden?
Wazloz lebte die alten Lehren und den alten Kodex der Tryl´hi und sein Glaube galt Agrazh. Sofern der Stamm das auch tat, dann wären die Ränge anders verteilt. Nicht von oben nach unten oder gemischt. Der Stärkere hat Recht und der Stärkere gewinnt. Kämpfen um des Kämpfens Willen und das System hätte seine Ordnung.
Doch so war es leider nicht mehr bei der Tryl´hi. Wazloz musste die Veränderung feststellen und verstand die Hoffnungslosigkeit in dem Stamm den Geist der Tryl´hi wiederzufinden. Wenn das System nicht mehr existierte, gab es auch keinen Grund mehr dem Choharar oder der Gemeinschaft die Treue zu schwören.
Wazloz ist vielleicht nicht hellste Kerze, doch er weiß genau, dass die Gemeinschaft unglaublich loyal ist. Er wird den richtigen Zeitpunkt wählen müssen, um Khar’Gradosch gegenüberzutreten und ihm mitzuteilen, dass er den Stamm verlassen wird. In der Masse agieren die Orks wie Hyänen und egal wieviel Erfahrung Wazloz in einen Kampf in der Unterzahl mitbringt, lebend würde er so einen Kampf wohl eher nicht verlassen. Auf der anderen Seite könnte die Auseinandersetzung ein legendäres Gemetzel werden, der die in die Geschichten der Orks eingeht.
Aus Respekt vor Khar’Gradosch ist es ihm wichtig, ohne Kampf den gemeinsamen Weg zu beenden.
Doch wohin die Reise gehen soll, weiß der Ork selbst nicht genau. Vielleicht spricht er den roten Magier an, der für keine Schlacht zu müde ist? Vielleicht wendet er sich an die Drows, alte Verbündete, aus alten Tagen...?
Das Ende des Krieges und das Verlassen des Stamms
- Badiris von Aiur / Wazloz
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