Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

"Dreckige Ratten", "Außenseiter", "Verstoßene" ....

Svenja war es gewohnt das jeder sie hasste. In den meisten Fällen gab sie sich auch selten Mühe das andere sie mochten. Doch die Zeiten wandelten sich, so auch die Kultur der Vampire und das tatsächlich zum Leidwesen der Unsterblichen. Sie war lange nur eine Sklavin, ein Ghul, ein wandelndes Blutpaket und für die meisten Unsterblichen früher absolut nichts wert. Lediglich die Crew damals sah in ihre einen großen Wert und erkannte das Potential was eine gut gesteuerte Sklavin so alles anrichten konnte. So starb sie zweimal für die Crew ehe ihr nach einem schier ewigen Leben als halbtote Sklavin endlich das Geschenk der Unsterblichkeit zuteil wurde - traditionell mit einem Stich von hinten. Doch damals war alles einfacher, empfand sie zumindest. Die Fronten waren geklärt, die Häuser bekämpften sich wo immer sie konnten und jeder hasste die Werwölfe - doch heute? Sie waren in einer Zeit und Gesellschaft angekommen die Svenja abgrundtief verabscheute. Sie hatten alle Verständnis, berieten sich und trafen Absprachen. Selbst eigene Kinder musste man vorher anmelden und um Erlaubnis bitten. Svenja konnte sich damit wenig identifizieren und sie empfand es immer noch als Affront gegenüber einen der ältesten Linien das weder sie noch Bedall einen Platz im Rat erhielten. So kam es auch das sie im Schulterschluss mit der Linie der Ventonari sich immer mehr verstanden und heute war der Tag an dem die Pläne und Gespräche in Blut besiegelt wurden. Gemeinsame Taten verbanden mehr als tausend Worte.

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So sammelten sich die wachen Unsterblichen der Linien der Ratten und Ventonari um ein wichtiges Artefakt der Vampire zu "sichern" vor dem bevorstehenden Marsch der Untoten auf das Heredium. Svenja empfand es nicht nur als ihre Pflicht sich darum zu kümmern nachdem der Rat bisher schwieg, es war ihr auch eine innerliche Genugtuung für ihr Verhalten ihrer Familie gegenüber. Nach einer kurzen Führung der Jünglinge der Ventonari über das Schiff, ihr ersten kennenlernen der Prinzessin und Nirgendmeer besprachen sie sich noch über die letzten Abläufe.

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Gemeinsam brachen sie ins Heredium auf, gemeinsam richteten sie ihre Worte im Gebet an ihrer aller Mutter, Erschafferin und Gebieterin. Gemeinsam gaben sie ihr Blut auch an jene, nicht nur für die Einsicht und Absicht die darin zu lesen ist sondern als gemeinschaftliches Opfer und Beweis ihrer guten Absichten gegenüber der Erschafferin aller Vampire.

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Mit geeinten Kräften in ihren Urformen schafften sie es den Blutbrunnen auf das Schiff zu bringen und in den sicheren Rumpf der Nirgendmeer.

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Im Heredium selbst blieb nur eine kleine Notiz am ehemaligen Platz des Blutbrunnens zurück.

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image (27).png (118.41 KiB) 1110 mal betrachtet

Sie hatte dem Anwesenden Balbo und Cassius zwar gedroht im Vorfeld sie sollen die Klappe halten und sollen sagen sie hätten nie jemanden hier gesehen, doch spätestens die Nachricht gab wohl genug Kunde darüber wer sich den Blutbrunnen nahm und wohin er wahrscheinlich gezogen ist. Nun blieb es abzuwarten wie der Rat darauf reagieren würde, ebenso die verstreuten Unsterblichen. Die Ventonari und Ratten ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen, neu geschaffene Stärke und Einigkeit durch Blut und Taten war etwas was Svenja schätzte.


 
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Sorsha von S.
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Sorsha von S. »

Aufgrund der sich zuspitzenden Situation in der Unterwelt, machte sie sich auf den Weg ins Heredium um sich für den Notfall einen Vorrat anzulegen. Als sie am Brunnen ankam spürte sie sofort, das etwas anders war als bisher, … sie blickte umher und ein Teil des Brunnens war nicht mehr dort, wo er sein sollte, mit wachsender Panik suchte sie den Brunnen ab und fand dann die darauf platzierte Nachricht… ungläubig konnte sie nur mit dem Kopf schütteln, … waren diese Ratten nun gänzlich von Sinnen?...

Sie klagten die Untätigkeit des Rates an, doch damit schädigten sie gerade die jungen Vampire und riskierten umso mehr den Maskeradebruch, weil nun der ein oder andere gezwungen war unter den Menschen zu jagen, ohne darauf vorbereitet zu sein…. Sie schaute auf und ihre Augen fielen auf Soryia, die wohl den gleichen Gedanken hatte und genauso entsetzt auf den geschändeten Brunnen fiel…. Sie nickte ihr nur zu und schlug ihr Runenbuch auf…. Rostanker…. Das Ganze bedurfte einer Erklärung seitens Svenja….


Als sie dort ankam war ihr erster Gang in die Taverne, doch dort war niemand aufzufinden… ihr nächster Weg führte sie zum Schiff, doch auch dort fand sie Svenja nicht ….erst als sie sich  durch lautes Rufen bemerkbar machte, tauchte Svenja auf und führte sie zu einem weiter abgelegenen Lagerfeuer, an dem, sie hatte es fast befürchtet, die Ventonari-Familie einträchtig mit den Ratten am Feuer saß… außer sich vor Zorn stellte sie die Vampirin zur Rede…. Lillith hat es zugelassen diese Worte konnte sie nicht glauben….die Quelle ihres Blutes in den Händen der Ratten?....

Svenja kam mit gezogenem Schwert auf sie zu und plötzlich  spürte sie wie die ältere Unsterbliche  ihre Macht ausspielte und sie in die Knie zwang… sie versuchte sich dagegen zu wehren, doch sie war außer Stande… aus den Augenwinkeln konnte sie auch Saturas mit gezogenem Schwert seitlich hinter ihr wahrnehmen, doch der Zorn wallte zu sehr in ihrem Innersten, als das die Vernunft über sie siegen konnte… plötzlich erhob sich Varraks Stimme, die Svenja mahnte nicht weiter zugehen und so brach die Verbindung zwischen ihnen ab,… kraftlos verharrte sie einige Momente auf dem Boden, dann drückte sie sich empor… straffte ihre Haltung und  ohne ein weiteres Wort  lösten sich ihre Konturen auf und sie reiste mit den Schatten nach Nalveroth… wo sie sich auf direktem Wege zum Schrein der dunklen Mutter aufmachte….

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Lange verharrte sie in der Hoffnung ein Zeichen der dunklen Mutter zu erhalten, doch sie wartete vergebens darauf und so machte sie sich mit düsterem Gemüt auf den Heimweg...
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..rauhes Gelächter,der Geruch von Salz, Abfällen, ungewaschenen sterblichen Körpern und der lockend süßliche Geruch von vergoßenem VItae strömmte an Varraks empfindliche Sinne, ließ ihn kurz den Blick von dem Schiff abwenden. Elyssa reagierte prompt und verringerte die Nähe zu dem Vampir, mit einer kalten aber nicht unangenehmen Berührung strich sie sanft über die Wange des Ventonari. Anfangs hatte ihn diese Fähigkeit verwundert, war sie doch im Grunde ein beseelter Geistkörper, der nur unter größter Anstrengung, derartiges in der physischen Welt vollbringen konnte. Mittlerweile hatte Varrak die besondere Tiefe dieser verbindung aktzeptiert, nein er hieß sie sogar willkommen. Er empfand ihre Gesellschaft als angenehm und bisweilen schien er sie sogar unterbewusst zu rufen. Aufgrund der ganzen Umstände war sie besorgter den je, auch sie spürte die machtvolle Präsenz und benahm sich entsprechend vorsichtig. Wieder spürte Varrak eine innerliche Erschütterung, eine gewaltige Macht hämmerte sprichwörtlich auf seine geistigen Schilde und ließ ihn kurzfristig fast taumeln. Sofort reagierte Elyssa und sprach einen Zauber des Schildes und die arkanen Worte der Kräftigung, schob sich dicht vor ihm. Die Intensität der Einflußnahme hatte zwar an Brutalität verloren, mittlerweile erschien es ihm eher als..Versuche..Versuche um seine Verteidigung zu testen. Wieder einmal war er froh, Meister Assuan sehr genau zugehöhrt zu haben, die Okklumentik erwies sich gerade für seinen Pfad als absulut unverzichtbar.

Mit einem Ruck löste er sich und bewegte sich etwas weg von der Nimmermehr, die vergangenen Stunden flackerten in seinen Gedanken auf. Er konzentrierte sich darauf, sondierte, analysierte und wog ab. Ihr Vorhaben war ein voller Erfolg und reflexartig senkte er demütig sein Haupt, sprach leise Worte der Huldigung für ihre aller Herrin aus. Die dunkle Mutter war großzügig gewesen und hatte die Sicherung des Allerheiligsten bewilligt. Seine Worte waren insbrünstig gewesen, die Macht des vergossenen Vitaes berauschend. Zuvor waren die Ghulwachen angewiesen worden, ihre Positionen zu verstärken und die Anrufung nicht zu stören. Worte voller Hingabe und Glaube erschallten und wieder spürte Varrak den süßen, kurzzeitig alles verschlingenden Schmerz. Was in der Vergangenheit unrückbar, unerreichbar,ja gar wie eine Schändung erschien, wurde angesichts der katastrophalen Situation notwendig. Auf ihre Urgestalt zurückgreifend, sowie allen erdenklichen Vorsichtmassnahmen, schafften sie es durch die Schatten zu reisen. Das Artefakt fühlte sich pulsierend an, warm und schien stetig lockend zu wispern, so das es großer Anstrengung bedurfte, den Transport erfolgreich abzuschließen. Die gefährlichen Schatten ließen sie passieren, Franz sicherte die reise zusätzlich, während alle anderen in ihrer Urgestalt den Brunnen transportierten. Es kostete sie alle immense Kräfte, Schwäche in einem ungeahnten Ausmaß überfiel nach Ankunft auf der Nimmermehr, jeden von Ihnen. Ein sehr gefährlicher Moment und nur die Zufriedenheit wie auch Aktzeptanz einer anderen gewaltigen Macht, verhinderte ernste Verletzungen.


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Sie alle brauchten dringend Ruhe, doch mussten sie sich auch vorbereiten. Die kalkulierten Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Überraschend kurz danach, erschien eine aufgebrachte Sorsha mit Sorya in Begleitung. Wie erwartet, verlangte die ehemalige Ventonari eine Erklärung, harsch und bestimmend, wie es offenbar mittlerweile, Ihre Art war. Ihre Umgebung offenkundig völlig ignorierend, brachen die Worte emotional geprägt aus ihr heraus. Ein innerliches Seufzen erklang in seinen Gedanken, noch immer also. Ihr Hang zur Dramatik, verbunden mit dem schieren Ausmaß der Emotionen, ließen sie weit über das Ziel hinausschießen. So weit, das Varrak bittend eingreifen musste. Svenja nahm Rücksicht, auch Saturas lockerte den Griff um den Griff seiner Klinge, dankend erfolgte ein Nicken des Ventonari. Das alles hätte niemals so weit kommen müssen, wieder einmal bildeten sich diese Gedanken in seinem Kopf. Das verschiedene Standpunkte schon immer das Problem in der Fammilie gewesen waren, damit hatte er exitieren können. Doch als dies zusehends ihren Weg und vor allem, ihre Effiziens mitsam dem Linien Auftreten schadete, musste gehandelt werden. Die Vergangenheit der Linie war problamtisch genug gewesen, ohne Zweifel doch das war ebend..Vergangenheit. Sie hatten sich offen und kooperativ gezeigt, ihr Erzeuger war über seinen Schatten gesprungen und keine der Maßnahmen verweigert, mit welchem er sich bewiesen hatte. Natürlich haftete das Stigma teils weiter an Ihnen aber für Varrak war dies mittlerweile lediglich die Folgen von Kränkungen und damaligen Verweigerung der geforderten Unterwürfigkeit.

Ihre Linie hatte sich bereit erklärt, dem Rat zu folgen und dazu stand er auch ein, solange die geforderten Maßnahmen sinnvoll und effizient waren. Er schätzte Hirarchien, sie hielten das Chaos im Zaum und festigten Traditionen. Zumal einige dieser Maßnahmen absulut erforderlich waren, doch angesichts der Anbahnung weiterer Katastrophen und dem Schweigen des Rates, trafen sie eine Entscheidung. Eine, welche er jederzeit wieder treffen würde, sollte es erforderlich sein. Korrektur, mancherlei Situationen benötigten genau diese, das Sichern des Artefaktes aus dem bedrohten Heredium war genau eine solche. Eine geraume Weile hatte ihre Linie nur beobachtet, nur eingegriffen, wenn es wirklich erfoderlich erschien. Die Problematik des roten Pulvers war eine solche Notwendigkeit und obgleich ihn der Aufruf des Rates damals tatsächlich angebracht erschien war er doch um die chaotische Durchführung verwwundert. Die versammelten Älteren hielten sich sehr passiv, anfangs dachte Varrak an eine weitere Prüfung aber als alles eskalierte und ihre Führung noch immer weitgehendst passiv verblieb, wurde die Verwunderung durch Unverständniss ersetzt. Die Ventonari trugen einen erheblichen Teil dazu bei, das nicht schlimmeres geschah, er selbst brachte den Älteren Swiftflame in Sicherheit und doch, es änderte im Grunde nichts. Hier ging es nicht um Dank, diese sterbliche Erwartungshaltung führte bestenfalls zu Entäuschungen, nein. Respekt war das zielführende Wort aber sie übten sich in weitere Geduld. Als Tidus seine Möglichkeiten erhielt, schienen sich Haltungen zu ändern. Und doch regierte der Adel weiterhin von oben herab, auch ihr Vorschlag, das jede Linie einen Sitz in diesem Rat bekommen sollte, wurde geflissentlich ignoriert. Ebenso Ihre Bemühungen, der Älteren Vyctoria sowie Rorek klarzumachen, das Heredium dringend weitere Sicherheitsmasnahmen benötigte. Die Dankbarkeit für eine gewisse Milde war eine Sache, das achtlose Versäumen von Pflichten und die damit resultierende Gefährung der ewigen Stadt, eine ganz andere.

All diese Gedankengänge führten nur zu einem aktzeptablen Ergebniss, ihre Linie sollte nicht auf die Weisheit des Alters bauen. Zu sehr schienen Teile der Ihren mit dem Erhalt der sterblichen Machtbasis beschäftigt. Natürlich verstand er die Bewegründe und unter anderen Umständen, würde er weiterhin dieser Maßnahme Respekt zollen. Doch alles war im Wandel, wie es schien und selbst die trationsbewussten Ventonari mussten reagieren. Der Rat schien schien vergessen zu haben, das Führung nur dan Respekt und eine gewisse Unterwürfigkeit erzeugte, wenn man auch genau dies tat..führen. Vieleicht glaubten sie aber auch in Ihrer Arroganz, das niemand ihrem handeln Beachtung schenkte, welch Irrtum. Dies verwunderte ihn am meisten bei dem Ältsten Swiftflame aber offenkundig schien der Erhalt von anderen Dingen, ihn abzulenken. Seine Gedanken sreiften Sorsha und er schüttelte den Kopf, sie war sein Schützling, doch niemand konnte sein Wesen ändern, egal ob durch zeitraubende Unterweisung,Geduld oder offene Drohungen. Dosierter eingesetzt, besaßen ihre Emotionen durchaus Macht, ganz ohne Zweifel. Ihre Bemerkung über die häufige Sichtung der Herrin ließen ihn humorlos lächeln. Er glaubte ihr, doch was bedeutet das genau? Die dunkle Mutter war launisch und reagierte unberechenbar, seiner Erfahrung nach. das schmälerte nicht seinen Glauben, ließ ihn aber achtsamer in seinem Handeln werden. Sorshas bestreben, den neuen Schrein zu sichern waren angebracht und doch, konzentrierte sie sich voll auf Nalveroth. Anfangs verstand Varrak dies, doch mittlerweile erschien ihr Fanatismus einen Fehler zu generieren. Der Wert der eigenen Persönlichkeit war eine tückische Geliebte. Gaukelte sie einem doch gerne vor, die bekannte Welt dreht sich um einen selbst.

Auch Varrak war arrogant, ganz ohne Zweifel..eine Eigenschaft, welche immer ihren Preis foderte und die es galt, wohl zu dosieren. Und genau hier war seiner Meinung nach der Schlüssel..Diziplin und Dosierung. Emotionen waren Werkzeuge und wie jedes Werkzeug, benötigte es eine achtsame,ruhige,berechnende Hand. Natürlich, bisweilen entstand ein Mißerfolg, trotz aller Kalkulation, Berechnung und Planung. Sorsha hätte so vieles in seinen Augen erreichen können, sie hätten im Verbund so viele Ziele erreichen können. Und doch hatte sie Ihren Weg mehr als deutlich gewählt. Ihr Annäherung in der Vergangenheit war vieleicht der Ausdruck von ebend jener Dosierung, doch angesichts der Vorfälle, fehlte schlicht das Vertrauen.

Seine Gedanken lösten sich von Ihr und führten ihn in die rauchige Taverne von Rostanker. Dort hatte er in einer Ecke gesessen, seine Umgebung mit gespielter Müßigkeit betrachtend. Das Klima war rauh, doch ein Mörder erkannte den anderen, Raubtiere witterten sich. Natürlich verglich Varrak die geringen Instinkte im Vergleich zu seinen eigenen nicht gänzlich, obgleich auch Sterbliche fähige Raubtiere sein konnten..unter ihresgleichen. Einige der grobschlächtigeren Piraten hatten anfangs ihren gierig, wirkenden Blick auf den im Grunde aunauffälligen Vampir gerichtet. Hunger loderte ihn ihnen, vermischt mit trunkener Überheblichkeit und Wissen um ihre teretoriale Macht. Varrak kannte Hunger nur zu gut, wußte er sehr genau um die Verlockung dieser..dem süßen Wispern, dem Raunen in der Gasse. Jeder Blick wurde erwiedert, bewusst verstärkte er die onehin vorkommende Kälte in seinen Augen. Elyssas Erscheinen sowie die sich schnell ausbreitende Kunde über die Stellung der Fammilie, tat ihr übriges. Der Hunger schwand schnell und machte der Erkentniss Platz, das hier Verhalten direkte, ernste Konsequenzen haben würde. Natürlich würde er nur als letzten Weg, die Entgültigkeit wählen, war doch die Prima hier unumstrittende Machthaberin. Alles lief auf gegenseitigem Respekt und Achtung heraus, die Wahrung von Grenzen und das Halten an Geboten. Wandel, wenn die Älteren ihrer Art wirklich die richtige Entscheidung trafen, würde es ohne ernste Zwischenfälle enden. Auch hier war Achtsamkeit und Weitsicht angebracht, egal ob für jung oder alt...jetzt und auch in Zukunft, ansonsten würden neue Probleme dazukommen, soviel war sicher.


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Saturas Glenh
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Saturas Glenh »

Salziger Seewind…eigentlich nichts Unbekanntes, lebte er doch seit langem in einem Anwesen über dem Meer. Hier im Rostanker schien es allerdings fast als würde er das Salz sogar schmecken können.

Alle anderen waren bereits gegangen, hatten sich zurückgezogen oder ihren Aufgaben zugewandt. Aus der Nähe drangen das Lallen, Lachen und oft auch Brüllen der Besucher in der Taverne an sein Ohr. Ein Hafenloch wie es im Buche stand und doch war es mehr als passend für diesen Ort. Hier konnte nahezu alles möglich sein…ein schneller Tauschhandel ohne nennenswerte Zeugen…Informationen, die man anderswo sonst nie finden würde…oder einfach auch ein geräuschloses, dauerhaftes Verschwinden unliebsamer Dinge. Praktisch…äußerst praktisch.

Sein Blick lag unentwegt auf der Nirgendmeer, dem stolzen Schiff ihrer neuen Verbündeten. Ein imposanter Anblick und noch viel mehr als das…ein einschneidendes Erlebnis als er es zum ersten Mal betrat. Bereits aus der Ferne konnte er spüren wie das Schiff ihn lockte. Im ersten Moment glaubte er es wäre nur Neugier doch schon als er den ersten Schritt auf die Planken setzte merkte er einen deutlichen Griff nach…ja…nach ihm selbst…seinem Sein und seinem Vitae. So schnell wie die Erkenntnis folgte so schnell marschierten in seinem Geist auch jene Wächter auf, die die Mauern zu seinem Geist bemannten und sämtliche Zugänge abschotteten.

Für gewöhnlich bereitete ihm das keine Schwierigkeiten mehr, hatte er in Varrak doch einen mehr als fähigen Mentor für genau diese Belange, der sein Wissen und seine Fähigkeiten, damals wie heute, mit akribischer Genauigkeit an ihn vermittelte. Das hier allerdings war ein so massiver Angriff das er alle Konzentration dafür aufbringen musste. Dies zu verbergen gelang ihm kaum…Sprechen war undenkbar…allein für einen Satz musste er immer wieder den Moment abpassen in dem das Schiff Luft zu holen schien und der Angriff für wenige Sekunden abflaute nur um unmittelbar darauf wieder Fahrt aufzunehmen.

Svenja´s Ausführungen letztlich brachten Erkenntnis und die erhoffte Klarheit. Es war schwer geworden Saturas zu beeindrucken…sie hatte es jedoch mit Leichtigkeit geschafft.
Sie hatten ihr Unterfangen mehr als erfolgreich umgesetzt. Der größte Schatz der ewigen Stadt wurde erfolgreich in Sicherheit gebracht und zeitgleich wurden neue Ketten des Bündnisses geschmiedet und mit Blut geweiht. Auch hier zeigte sich die einfache Wahrheit, dass Taten mehr zusammenschweißen als schöne Worte, die nur all zu oft unerfüllt bleiben. Ihr ungebrochener Glaube, die Hingabe an ihre Art und ihre vereinte Stärke hatten es möglich gemacht und das ganz ohne das Zutun des Ältestenrates…ja…sogar ohne dessen Kenntnis.
Sein Blick verdunkelte sich etwas als seine Gedanken abschweiften…

Der Ältestenrat…

Vier ihrer Art, die sich selbst eine Krone aufgesetzt haben und seither glaubten die Herrscher über ihre Art zu sein. Vier ihrer Art, die glaubten über alles erhaben zu sein und das ideale Bild eines Vampirs abzugeben…

Die Realität hingegen sah vollkommen anders aus.

Vielleicht mochte es Altersstarsinn sein…vielleicht aber einfach auch nur Unfähigkeit. Er hatte diesen Rat seit seiner Gründung erlebt, beobachtet und ihnen leider auch zuhören müssen. Für ihn war eindeutig Letzteres der Fall. Mehr noch glaubte er sogar, dass sie von Angst getrieben wurden ihre vermeintlichen Glasthrone zu verlieren. In Anbetracht der momentanen Geschehnisse sogar endlich auch mal eine begründete Angst, wenn sie sich denn nicht nur um die Welt der Sterblichen drehen würde, der sie schon lange nicht mehr angehörten, sich aber an sie klammerten als würde ihr Unleben davon abhängen. Eigentlich war das allein für sich schon ein erbärmliches Bild.
Ihre Taten und ihr Auftreten hingegen waren alles andere als eines Herrschers würdig. Mitunter musste man sich sogar die Frage stellen ob sie den Verstand verloren haben oder ob sie sich den endgültigen Tod und einen Bruch der Maskerade wünschten. Der Schutz der Maskerade war immerhin ihre damalige Begründung gewesen sich überhaupt zu krönen. Seither hüllen sie sich aber stets in Schweigen und Untätigkeit, wenn sie nicht gerade wieder irgendeinen Erlass in die Steine des Herediums hämmern oder um Hilfe betteln, weil sie mal wieder mit der Situation ihrer eigenen Schützlinge überfordert sind. Unweigerlich glitten hier seine Gedanken zu Katherine und ihrem Erschaffer Aatrox. Auch die Angelegenheit mit dem roten Pulver zeigte deutlich wie angewiesen sie auf jene waren, die sie so sehr verabscheuten. Eine Abscheu die dazu beitrug, dass sie viel Energie dafür aufwendeten jene klein zu halten.

Die übrige Zeit verbrachten sie damit sich in der sterblichen Welt anzubiedern, Kriegsspiele zu spielen oder…bei dem Gedanken keimte Übelkeit in ihm auf…in der heiligsten Kapelle des Herrn… mit priesterlichem Segen… in Anwesenheit von Paladinen, Priestern und sonstigen Lichtexistenzen… zu heiraten und zu feiern. Jüngst wurde dem Lichtreich sogar die Treue geschworen…auch aus Angst heraus getrieben, wie es wohl scheint, denn durch den jüngsten Besuch von Soryia und seiner abtrünnigen Schwester Sorsha vor wenigen Stunden haben sich interessante Informationen ergeben. Soryia hatte sehr energisch versucht ihre Mentoren zu verteidigen…fast schon so als hätte sie sich angegriffen gefühlt. Kein Wunder, dass sie in Sorsha´s Nähe war…sie schienen die gleiche impulsive Emotionalität in sich zu tragen, von der sie sich steuern ließen. Ein unangenehmer Makel verbliebener Sterblichkeit eines früheren Lebens. Oder auch schlichtweg Schwäche. Glücklicherweise änderte dies nichts an den Informationen selbst, wenngleich es auch ein Armutszeugnis in sich darstellte, dass eine Schülerin ihre beiden Mentoren und Ältesten in Schutz nehmen musste ohne, dass sie angegriffen wurden. Rorek und Vyktoria versteckten sich also vor dem Nekromanten, der das Oberreich bedrohte und das, obwohl sie ihn schon einmal besiegt hatten, wie Soryia sagte. Es war geradezu amüsant, dass sie dafür sogar in den Schoß der Silberburger flüchteten und dennoch die Kühnheit besaßen seinen Erzeuger und ihn selbst als Mitglieder abzuweisen wo sie scheinbar doch so sehr geschützt werden mussten. Und doch wollten sie herrschen…

Kurz stahl sich ein Schmunzeln in sein Gesicht bevor seine Gedanken die Richtung änderten und bei seiner verräterischen Schwester Halt machten. Für einen weiteren kurzen Moment wurde das Schmunzeln sogar größer bevor es wieder verschwand.

Sorsha…er hatte sie lange nicht gesehen…zuletzt bei dem Hahnenwettstreit wo er sie besiegt hatte…er hatte damals schon die Vermutung das sie in anderen Umständen war…ihr Körper zeigte unmissverständliche Anzeichen dafür…von ihrem Verhalten ganz zu schweigen. Er erinnerte sich noch an ihre letzten Worte bevor sie aus freien Stücken aus dem Leben ihrer Linie verschwand. Sie wollte sich selbst verwirklichen und aufsteigen. Ihre Vorstellung davon schien…eigenartig…zu sein. Statt eines Aufstiegs vollführte sie seit jener Entscheidung eigentlich nur eines…einen freien Fall. Das einst so stolz getragene Abzeichen ihrer Magiervereinigung war verschwunden. Jene, die sie so hoch lobte, die sie so sehr schätzen würden…Vergangenheit. In der Angelegenheit des roten Pulvers hat sie die Reinheit ihres Blutes verloren und war nun nur noch ein Schlammblut voller Unreinheit. Ebenso unrein wie ihr Geist es war und bis heute zu sein scheint…auch wenn sie wohl die Einzige ist, die es nicht bemerkt. Nun hat sie sich wohl der Dienerschaft des Namenlosen angeschlossen und hing an Davion´s und Cecilia´s Rockzipfel scheinbar immer noch unfähig alleine zu existieren und etwas zu erreichen. Genau betrachtet war sie immer nur Dienerin und Botenweib, der man erfolgreich vorgaukelte damit hoheitliche Aufgaben zu übernehmen. Im Magierbund war sie die Spionin für Davion, dem sie damals schon mehr Loyalität zollte als ihrem eigenen Erschaffer, den sie sogar selbst ans Messer liefern wollte. Gleichzeitig wurde sie von ihm aber mit jedem noch so unwichtigen Botengang beauftragt der sich finden ließ. Und sie…erfüllte alles mit Freude und vor Stolz geschwollener Brust. In der roten Stadt war es wohl nicht anders. Was war sie dort noch gleich als er die Taverne dort übernehmen sollte? Sekretärin und Hilfe der Stadthalterin? Auch also wieder nur eine Diener- und Botenrolle. Es wirkt stets als würde es nicht zu mehr reichen. Über den Rang eines billigen Werkzeugs, das man mit Bauchkraulen gefügig und willig halten konnte, ist sie seither nie hinausgekommen. Was war das Resultat des Ganzen? Eine Vielzahl von Steckbriefen mit ihrem Bildnis darauf. Eine massive, unübersehbare Gefährdung der Maskerade und damit ein Bruch des höchsten ihrer Gesetze. Sie sah sich ja nun als Tochter von Davion und Cecilia…mal sehen wie sehr die Eltern wirklich für die Verfehlungen der Kinder bluten mussten und ob dieser Sachverhalt auch wirklich für alle ihrer Art galt und nicht wieder nur für Ratten und Ventonari.

Er schüttelte den Kopf. Wenn sie nur wüsste wie gut sie es wirklich vor ihrer schicksalhaften Entscheidung hatte.

Um so amüsanter war ihr kürzlicher Besuch gewesen. Impulsiv, rechthaberisch, impertinent, despektierlich und geradezu unverfroren war ihr Auftreten. Svenja in ihrem eigenen Refugium als naiv zu bezeichnen konnte man bestenfalls leichtfertig nennen. Das Ganze auch noch mit Forderungen, Drohungen und Aggressionen zu verbinden hingegen war mehr als nur dumm und kurzsichtig…wie sie eben war. Die folgende Reaktion war kaum verwunderlich…auch Saturas selbst legte Hand an sein Schwert nachdem Svenja es auch bereits gezogen hatte. Es wäre durchaus der richtige Weg gewesen sie für ihre Verfehlungen zu richten, allein des Verrates an ihrer eigenen Linie wegen. Sie sollte fortan Varrak in ihre Gebete einschließen, ist er doch der einzige Grund warum sie unbeschadet gehen durfte.
Er schüttelte den Kopf um all diese Gedanken zu vertreiben…es galt sich um wichtigere Dinge zu kümmern. Die ewige Stadt…das Heredium…der Ort seiner Geburt schwebte in Gefahr…selbst jetzt blieb der Ältestenrat untätig, vernachlässigte seine Pflicht und war unsichtbar.

Es war Zeit wieder dorthin aufzubrechen um zu sehen was man ausrichten konnte. Das Wertvollste war bereits gerettet…jetzt ging es vielmehr um die Bewahrung von Geschichte und dem Erhalt einer sicheren Zuflucht. Koste es was es wolle. Mit einem Umweg über das Anwesen machte er sich schließlich auf die Reise in die ewige Stadt.
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Talissa
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Talissa »

Ihre Wache beschränkte sich auf den See, den Tempel und die Unterkunft ihrer Schwester. Pflichtbewusst pendelte sie Tag für Tag zwischen diesen Orten. Nacht für Nacht ging sie auf die Jagd und überließ den Dienern des Alten die Wache. Mit den Jahren verblasste ihr Hunger, wenn auch nicht ihr Pflichtbewusstsein. So verbrachte sie immer häufiger die Nächte auch dämmernd in der Tiergestalt ihrer Blutseele am See und rührte sich dabei über Stunden nicht.
Die Verbringung des Brunnens hatte sie bemerkt, doch es kümmerte sie nicht, wer die Verbringer waren, ebenso wie es jene nicht kümmerte, welche Orte sie aus welchen Gründen auch immer bewachte oder wer sie gar war.
Und mit der Zeit hatte sie so wenige Worte gesprochen, sich so selten einmal vorgestellt, dass sie selbst schon nicht einmal mehr wusste, wie ihre Stimme klang.
Der geschriebenen Worte ebenfalls nicht mächtig war sie abgeschnitten von den Informationen ihrer Art – aber auch das war für sie keine Qual. Was interessierte sie das Treiben der niederen Abkömmlinge, die sich dem fröhlichen Mischen der Blutlinien verschrieben hatten? Sie hatte einen Auftrag zu erfüllen, den ihr der Alte höchstpersönlich aufgetragen hatte und darüber hinaus gab es wohl keine andere Aufgabe für sie. Sie war ein einfacher Geist und gab sich mit Freuden den Tagträumen hin, von ihrer Schwester geliebt und vom Alten genährt zu werden und dabei die Werte des Alten zu bewahren.
Längst aufgegeben hatte sie es, Welpen zu erschaffen, denn jene waren stets ein Haufen Arbeit gewesen und darüber hinaus derart missraten, dass sie ausnahmslos alle ihre Nachkommen wieder von der Welt getilgt hatte. Restlos.
Einzig Lugs und Dunayah wären ihr wohl angenehme Gesprächspartner gewesen, doch jene waren offenbar selbst fortgerissen vom Strudel der Zeit.

Zeit.

Etwas, das viele ihrer Art wohl scheinbar zu wenig hatte.
Sie hechteten um sie herum wie körperliche Winde, und waren dabei blind und taub gegenüber dem, was im See versiegelt war.
Sie kümmerten sich nur um ihre kleinen Ränkespielchen und gaben dabei grinsend vor, alles für ihre Art zu tun.
Nur wenige fanden überhaupt den Weg zum Tempel und huldigten der Blutgöttin.
Talissa wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jene wieder so verschwanden, wie sie gekommen waren: lautlos, schnell und unbemerkt von der Duine Sidhe.

Doch etwas geschah. Eine Präsenz betrat ihr kleines Reich. Es war nicht der Schrecken aus dem See. Es war kein Ältester ihrer Art. Es war auch kein fehlgeleiteter Welpe. Trotz allem brachte es das kleine, in sich geschlossene Reich ins Wanken. Ein paar wenige der ihren riefen zum Kampf, ein paar mehr riefen zur Flucht. Nachdem sie gemeinsam mit einigen Wachghulen selbst gegen einige der Invasoren gekämpft hatte und immer mehr nachfolgten, zog sie sich zurück und beobachtete die Lage. Jene spitzte sich immer weiter zu. Schon bald brodelte der See, die Lavaströme brachen an verschiedensten Stellen aus dem Boden und die Gebäude wurden von der Hitze verzehrt.
Talissa musste eine Entscheidung treffen. Sie konnte nicht den See UND ihre Schwester UND das alte Heiligtum bewachen. Sie entschied sich für ihre Schwester, das einzige, was sie jetzt schnell von hier fortbringen konnte.

Als bereits die erste Wand unter dem heißen Boden nachgab, brach sie in die Schlafstätte ihrer Schwester ein. Unter unmenschlichen Mühen drang sie in die tiefe Schlafkammer vor und brach den steinernen Deckel der Ruhestätte auf. Einen kurzen Moment verweilte sie vor ihrer schlafenden Schwester und Mutter. Blut von ihrem Blut. Sie ignorierte den aufkeimenden Hunger, als sich ihr Duft im Raum verteilte. Sie ignorierte den Schmerz, als die Hitze ihr bereits die Haut vom Nasenbein schälte. Sie beugte sich hinab und nahm das zu groß gewachsene Porzellanpüppchen an sich. Haut weiß wie Schnee. Die langen Haare schwarz wie Kohle. Lippen blass wie der Tod… Die Vorhänge standen in Flammen.
Es kostete sie ein Versprechen an das Wesen des Blutes, ihr die Kraft zu verleihen, Alandra von hier fort zu tragen. Weit fort… bis in ihr persönliches Versteck in der Wüste.

Immerhin hatte sie nun wenigstens einen Teil ihrer Aufgabe erfüllt. Um den Tempel und den See könnte sie sich gewiss noch später kümmern… 
 
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Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Varrak Lathos/Zssurtek/Riardon Talavir »

..leicht erschauernd rieb sich Varrak über eine rote Stelle auf seinem Handrücken. Das Fleisch schien verbrannt und trotz der rasanten Heilung seiner Art, spürte der Vampir noch ein hartnäckiges Pochen. Kochend heiße Lava war darauf getropft und um ein Haar, wäre nicht nur sein handrücken betroffen gewesen. Die zurückliegenden Stunden waren genauso turbulent, wie tragisch oder auch aufschlußreich. Viele offene Fragen hinsichtlich Ihrer Positionierung waren entgültig geklärt, teile des Rates selbst hatten es ihnen fast zu leicht gemacht. Natürlich war die Sicherung des Heiligtums der erste Punkt auf der Tagesordnung gewesen, das war zu erwarten gewesen. Svenja hatte kurz und bündig die Notwendigkeit geklärt und dabei keinerlei Fragen nach der Motivation oder gar Beweggründen, offengelassen. Die Älteste Alvlem schien es zu verstehen, doch Swiftflame und auch Cecilia wetterten. Hinsichtlich Swiftflame war Varrak verwundert, hatte er diesen, doch für bedeutend weitsichtiger gehalten. Doch die Anstrengungen der letzten Monate standen auch ihm ins Antlitz geschrieben, das sterbliche Reich forderte ihn offensichtlich mehr als für seine Objektivität gut war. Die Reaktion Cecilias war dagegen kalkulierbar, stand sie Sorsha doch nah und behütete sie, gleich was die ehemalige Ventonari auch tat.

Viele waren erschienen, kurzfristig schälte sich sogar einer der Uralten, Sethric McGravel naus den Schatten. Kurz bevor sich die Ereignisse überschlugen, erklärte der Älteste Swiftflame seinen Rücktritt und erklärte dies mit der angeblichen Spaltung der vampirischen Gemeinschaft. Ein törichtes Argument, welches seine Glaubwürdigkeit mehr untergrub als sie zu untermauern. Vieleicht war ihm der Geduldsfaden gerissen oder er war verzweifelter als gedacht, doch es war unerheblich. Erheblich dagegen war durchaus, das sowohl er als auch das noch amtierende Ratsmitglied Cecilia samt ihres Schützlings Sorsha als erstes die Flucht ergriffen, als die Katastrophe Heredium vollends heimsuchte. Keinerlei Rückrat, keinerlei Verantwortung..nein..das retten ihrer eigenen Existenz schien oberstes Gebot, selbst für den abgebrühten Illusionisten war das nur eines..Verrat an der eigenen Art. Einzig die Älteste Vyctoria zeigte Haltung und nahm sich der Evakuirung und der Gegenwehr an. Zusammen mit den Ratten,Ventonari und Mitgliedern des Konvents kämpften sie und versuchten die heranstürmenden Feuerelemtare für die Zeit der Evakuirung aufzuhalten. Er hielt sich stets an Saturas Seite, das Schild stritt mit der Kraft eines Ahnes und machte ihnen so manchen Weg frei, Svenja gebärdete sich wie eine Teufelin, hackte und stieß mit Ihrer Sichel, war stets an vorderster Front. Jeder brachte sich ein, webte Angriffs,Schutz oder Heilzauber für die Krieger. Varraks Schattenfresser stürtzte sich mit einem Brüllen auf die Elementare, doch setzte Ihnen das Feuer deutlich zu.


DNW Lava.jpg

Die Lava stieg rasant und auch die Höhlendecke krachte, splitterte und gab heiße Strömme frei, die alles auf ihrem Weg qualvoll verbrannten. Schreie erklangen in der ewigen Stadt..das Scheppern von Rüstungen, Krachen von Waffen, zorniges Fauchen der Elementare. Die Ghulwachen fielen schnell und nur dank gemeinsamer Gegenwehr, konnten sie zumindest eine kleine Weile standhalten. Die Ewige Stadt..fiel..jahrhundertalte Bewohner..Bürger, die nichts mit den oberflächlichen Ränkespielen zu tun hatten..starben nun..entgültig unter gequälten Schreien. Selbst die Statue der dunklen Mutter zerbarst in tausend Splitter, trotz aller Bemühungen konnte kaum jemand der Bürger gerettet werden. Die arkanen Fäden der Magie waren derart geschädigt,das selbst die Erzmagier unter Ihnen, enorme Schwierigkeiten hatten, Fluchtwege zu öffnen. Schließlich gelang ein Tor und sie strömmten hindurch, angetrieben von der drängenden Stimme der Ältesten Alvlem. Nach kurzem sammeln und Versorgen der Wunden, ging es weiter nach Rostanker. Die dortige Besprechung, zu der auch später der Älteste Rorek hinzukam, verlief effektiv. Sie alle waren sich tatsächlich einig, auch für sie waren Fragen beantwortet worden. Die Verräter würden sich verantworten, zweifelsohne. Doch nun galt es das weitere Vorgehen zu besprechen
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Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea »

Svenja hatte schon vieles erlebt doch was an dem Abend des Treffens alles geschah brachte sogar die erfahrene Rebellin ins staunen. Das Treffen begann wie sie es erwartet hatte, sie sollte sich rechtfertigen für ihre Taten. Damit hatte sie wenig Probleme und sich in gewisser Maßen auch darauf eingestellt und vorbereitet. Doch das Davion und Cecilia so unfähig waren zu erkennen und zu sehen das ohne das zutun der Ratten und Ventonari Familie das einzige, gemeinsame, Heiligtum der Unsterblichen vergangen wäre schienen sie nicht zu begreifen oder sehen zu wollen. Zu ihrer absoluten Verwunderung hatte Vyktoria, als anwesendes drittes Ratstmitglied, die Taten von Svenja in gewisser Maßen verteidigt, nicht gut geheißen aber zumindest die Dringlichkeit erkannt in der das Handeln geschah. Was folgte waren einige Störungen durch die steigende Bedrohung und der Ausruf von Davion das er sein Amt niederlegt, hinzukommend wilde Beleidigungen von Cecilia, etwas womit sie wirklich nicht rechnete - vor allem ihr hatte sie das meiste Denkvermögen zugerechnet. Doch offenkundig hatte sich das Haus Tzyntares in ihren Spielchen und Ränkespielchen um die Welt der Schafe verloren. Ein Jammer wie sie empfand, waren es doch vor allem die Ratten in ihren Augen die auch dem verhassten Adel immer wieder zur Seite stand um die alten Brücken und Klufte zwischen einander zu überwinden. Während Sorsha noch den Anstand besaß sich vor dem Treffen zu entschuldigen war es nun sehr fragwürdig ob die beiden hochnäsigen Repräsentanten dazu überhaupt in der Lage waren. Die Anwesenheit von Sethric beeindruckte Svenja zumindest nur geringfügig, er war inzwischen in absolute Vergessenheit und Unbedeutsamkeit gefallen. Egal wie oft sie ihn wecken würden um ihren Rückhalt zu sichern, diese Macht und Einfluss besaß er schon lange nicht mehr. 
Was folgte war das die anwesenden "Adligen" einfach verschwanden, ohne bei der Verteidigung oder Evakuierung zu helfen und das zeigte wohl allen Anwesenden ihr wahres Gesicht und Einstellung. Es war ihnen egal ob sie dort alle sterben würden, genau wie alle Unsterblichen die sich im Heredium über die lange Zeit seiner Existenz niedergelassen hatten. Es würde nun große Auswirkungen haben, auch auf die restliche Gesellschaft der Vampire und wenn sie eines Tages wieder ihre Hilfe bräuchten oder auf die Ratten zukommen würden - werden sie merken wie es ist nicht mehr Svenjas guten Willen zu erfahren - sie waren nun selbsternannte Feinde ihrer eigenen Art.
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Re: Vom untätigen Rat und handelnden Außenseitern...(Vampire)

Beitrag von Luinil Ahton »

Mit Mühe und Not hatte sie sich im Anschluss an das durch zweierlei Dinge abrupt beendete Treffen aus dem Heredium heraus, durch das Unterreich hindurch, zurück an die Oberfläche geflüchtet. Zum einen war da der Rücktritt mindestens eines Ratsmitgliedes. Oder waren es mehrere? In jenem Moment steckte ihr der Schock über den plötzlich auftauchenden, offenbar uralten Vampir noch zu sehr in den Knochen, dass sie sich nicht gross an weitere Worte erinnern konnte. Zum anderen drohte das Heredium mit Lava geflutet zu werden, oder das Höhlendach würde alsbald einstürzen. Zwei gänzlich verschiedene Unglücke, wenn man denn so wollte, doch lag es in der Natur der Sache, dass sie hier den weiteren Verlauf der Sache nicht weiter verfolgen wollte.

Zuvor war das übliche Gezeter, was bei ihr ohnehin meist dazu führte, dass sie noch weniger zuhörte und gebannt darauf wartete, dass Fäuste oder Blitze flogen. Dann rumorte es in der Kaverne, Steine bröckelten von der Decke, alles mögliche fing Feuer und zuletzt kippte auch noch die Statue des Südwinds um. Kurz zuvor wollte man jene noch wegschaffen. Einen zurechtgehauenen Steinbrocken. Wohl dem Glauben an den Südwind geschuldet, verschoben sich bei so manchem Vampir hin und wieder die Prioritäten ins merkwürdige. Ohnehin war ihr der, gerade auch bei den jüngeren Ihrer Art aufkeimende Glaube an den Südwind in etwa so genehm wie ein Kieselstein im Stiefel.

Irgendwo an der Oberfläche angekommen, hielt sie sich ihr altes, vor dem Feuer gerettetes Stiefelpaar voller Freude vors Gesicht, ehe sie jenes innig umarmte. Sie hatte es vor einigen Monaten im Heredium liegen gelassen, nachdem sie ein, dem ersten Augenschein nach, bequemeres Paar gefunden hatte. Sie hatte sich gewaltig geirrt, doch wie so oft ging dann etwas vergessen und so lagen die äusserst bequemen Treter über Mondläufe hinweg am Rande des Herediums herum. So war wohl das wichtigste gerettet? Kurz noch dachte sie zurück an die alte Stadt und jene, die dort ein und aus gingen. Gab es denn dort etwas, was für sie wirklich von Belang war? Die Schulter zuckten und damit war jener Ort in ihren Augen einem Geschichtsbuch übergeben, welches nie geschrieben werden würde.
And the strangeness from beyond the stars is not as the strangeness of earth.
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