Die Essenzen des Lebens

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Eowiralind
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Die Essenzen des Lebens

Beitrag von Eowiralind »

In den tiefsten Winkeln des Trolleichenwaldes ruhte Eowiralind in seiner bescheidenen Hütte. Seit Wochen schon hatte er den tiefen Schlaf der Erkenntnis gefunden. In diesen Träumen durchlebte er eine Welt, die von seltsamen Visionen und einem quälenden Unruhegefühl geprägt war. Er sah den Eryn in einer schweren Bedrohung, die Bäume welkten, die Flüsse versiegten, und die Tierwelt war verstört.
In diesen Träumen schien es, als würde eine mysteriöse Präsenz um ihn herum sein, ein leises Wispern der Natur, das seine Gedanken durchdrang. Es war, als ob die Schönheit und Fragilität der Natur selbst ihm eine dringende Botschaft übermitteln wollte.
Als Eowiralind aus dem Schlaf der Erkenntnis erwachte, schlug sein Herz wild vor Aufregung. Er spürte eine unsichtbare Verbindung zu seinen Gefährten, den anderen Waldelfen von Gwainamdir. Diese Verbindung, die sie alle teilten, war gestörrt, und er konnte die rastlose Unruhe seiner Freunde spüren, die sich ebenfalls in einer quälenden Unruhe zu befinden schienen.
Eowiralind wusste, dass er nun handeln musste. Er erhob sich aus seinem Bett aus Moos und trat hinaus in den morgendlichen Wald. Die Vögel begrüßten den neuen Tag mit ihrem Gesang, und das sanfte Rauschen der Blätter in der Brise umgab ihn.
Mit jeder Faser seines Seins erkannte Eowiralind, dass er und seine Gefährten sich auf eine dringende Suche begeben mussten, die Suche nach den Essenzen des Lebens. Nur diese Essenzen, so hatte er in seinen Träumen erkannt, waren der Schlüssel dazu, das drohende Ungleichgewicht in der Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Mit jedem Schritt, den er in Richtung der Sals setzte, spürte er, wie seine Entschlossenheit wuchs. Er würde sich mit seinen Freunden vereinen und gemeinsam würden sie alles daransetzen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Zeit des Schlafs und der Träume war vorbei, und nun begann die Zeit des Handelns und der Wachsamkeit.
"Dein Leben ist nur ein flüchtiger Moment in der Ewigkeit der Jagd."
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Eowiralind
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Re: Die Essenzen des Lebens

Beitrag von Eowiralind »

In der Zeit, die auf Eowiralinds Erwachen aus dem Schlaf der Erkenntnis folgten, verfolgte ihn eine schmerzliche Sehnsucht, die sein Herz immer mehr einhüllte wie eine Dunkelheit, die sich langsam ausbreitete. Ariel, die Waldelfebardin mit der bezauberndsten Stimme, war seit dem Erwachen aus ihren Träumen verschwunden. In den sanften Abenden, wenn der Wald im goldenen Licht der untergehenden Sonne erglühte und die Vögel ihre Lieder sangen, fehlte ihre Stimme, die einst den Wald zum Leben erweckt hatte. Eowiralind durchkämmte den Wald, seine Augen suchten unermüdlich nach einem Anzeichen von Ariel. Er folgte den Spuren der Tiere, lauschte den Klängen des Waldes und hoffte darauf, einen Hauch ihrer Anwesenheit zu erspüren. Doch alles, was ihm blieb, war die Stille, die ihren Gesang vermissen ließ.
In einer klaren Vollmondnacht, als der Wald in silbernem Glanz erstrahlte und die Blätter im sanften Wind raschelten, trat Eowiralind an den Rand eines stillen Sees. Sein Blick fiel auf das klare Wasser, das den Nachthimmel widerspiegelte. Dort, im Spiegel des Sees, sah er sein eigenes Bild verzerrt und einsam.
Die Dunkelheit in seinem Herzen schien unüberwindbar, und er wusste, dass er ohne Ariel nicht mehr sein konnte. Er sank auf die Knie und ließ seine Tränen in den See fallen, wo sie sich mit dem klaren Wasser vermischten. Sein Herz schrie nach ihr, nach der, die sein Leben mit Klang und Freude erfüllt hatte.
In dieser Nacht schwor Eowiralind, dass er Ariel finden würde, koste es, was es wolle. Er würde den Wald durchstreifen, die Berge erklimmen und den Flüssen folgen, bis er sie gefunden hatte. Und wenn es bis zum Ende der Zeit dauerte, so würde er doch nicht aufgeben.
Die Zeit verstrichen, und Eowiralind hielt sein Versprechen. Er suchte und suchte, durchwanderte die Wildnis und sang Lieder, die nur sie verstehen konnte. Er blieb immer länger im Wald, bis er schließlich nicht mehr ins Dorf zurückkehrte.
"Dein Leben ist nur ein flüchtiger Moment in der Ewigkeit der Jagd."
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