[Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

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Hadewin / Silja
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Hadewin / Silja »

Ein lächeln um spielte die Züge es alten als er die Zeilen las.
Vieles hatte sich seit den alten Tagen verändert doch die Herzen seiner Brüder und Schwestern waren noch die gleichen.
Sie würden sich bestimmt wieder sehen, da war er sich sicher.
Hadewin steckte sich den Zettel ein und schaute sich abermals nachdenklich in der Höhle um.
Was würde darum geben nun Skaladian bei sich zu haben und auf dessen Weisheit verlassen zu können. Einmal noch unbedarft wie ein Welpe sein. Aber diese Zeiten waren vorbei, nun war er der alte.
Tief seufzend drehte Hadewin sich Richtung Ausgang und zögerte.
Dann malte er ein großes `H` in den sandigen Boden, auf das Nagron sicher gehen konnte das ihn der Brief erreicht hatte und verließ die Höhle wieder.
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Hadewin / Silja
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Hadewin / Silja »

Der Tag der Abfahrt war gekommen doch noch immer haderte Hadewin mit sich. Was sollte er nur tun. Aufs Greifenschiff ?
Mit lauten, stinkenden Menschen, Yorks, Zwergen und was auch immer noch allen?
Ihm graute bei dem Gedanken daran. Doch was für eine Wahl hatte er? Zu lange war er nicht mehr in diesen Ländern gewesen, niemand kannte ihn mehr.

Unentschlossen streifte der alte Wolf in der Gegend des Mondsteinkraters umher auf der suche nach einer Lösung.

Doch die Zeit kämpfte gegen Ihn...
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Livius Quintus
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Livius Quintus »

~•~

Monde, gar Jahresläufe an Versuchen, einen Weg zu finden, all dem zu entkommen, nur um dann doch auf einem Schiff gestrandet zu sein und in die Ungewissheit zu segeln. All das, was man kannte und zu lieben oder hassen gelernt hatte, zurückgelassen. Opfer eines Machtspiels, dessen Ursprung Jahrtausende zurück liegt und bis in die heutige Zeit reicht.
Es war gelinde gesagt ernüchternd, sich eingestehen zu müssen, den höheren Mächten und ihrem Schachspiel ausgeliefert zu sein, mit dem Wissen, dass man niemals in deren Ränge mitspielen können würde. Eine Erkenntnis, die nicht nur der Drachenmagier hinnehmen musste. Zu erfahren, dass der Einfluss «des Wolfes» dabei von niemand anderem stammte, als dem «Herrn» persönlich und durch Asmodan mit einem Fluch belegt wurde, machte das Ganze nicht besser.
Livius machte kein Geheimnis daraus, dass der Glaube an Götter, sei es menschliche oder derer anderer Völker, nichts war, womit er sich identifizieren konnte, noch annahm. Für ihn stand einzig allein die Weltenschlange an oberster Stelle, gefolgt von den Brutdrachen, die er zwar als rechtmässige Herrscher über die Welt anerkannte, aber in keiner Weise anbetete. Dem zum Trotz, fand er sich dennoch über die Jahre immer wieder damit konfrontiert. An ein Entkommen war nicht zu denken. Nicht, seit die Anomalien begannen, die sterbliche Welt mit der celestischen zu vermischen.


Der Abend der Offenbarung durch das Wesen, in dem der Drachenmagier den ersten ihrer Art vermutete, lag nun einige Wochen zurück. Es liess ihn seither nicht los. In gewisser Weise war es eine Last, die von den Schultern fiel, zu erfahren welchen Ursprung sie alle hatten. Im gleichen Zuge zeigte es ihnen jedoch wieder auf, dass sie ihr Schicksal nur bis zu einem gewissen Grad selbst in die Hand nehmen konnten.
Zum Ärger aller konnten sie darüber hinaus nichts weiteres in Erfahrung bringen. So schnell das Wesen auftauchte, war es bereits wieder verschwunden und brachte die Gruppe an Werwölfen zurück in die Mondsteinhöhle. Einer nach dem anderen, bis nur noch Livius zurückblieb. Das Zögern, die Stille in der Höhle, verunsicherte den Magier für einen Augenblick. Dann trat die Stimme des Ersten an sein Ohr heran. Er würde auf der Reise bei ihm sein. Zu dem Zeitpunkt tat er die Worte zunächst als ermutigende Geste ab. Hatte er seine Zweifel erkannt? Jene mindern wollen? Nein, das war ausgeschlossen - es musste etwas anderes sein. Die Jahre im Geiste des Drachenmagiers hätten dem Wolf gezeigt, dass er damit keinen Erfolg hätte


Die nächsten Tagesläufe und Wochen wurde damit verbracht, den Monstein sicherzustellen und für den Transport vorzubereiten. Denn sie beschlossen in kleiner Runde, die am Ende *des Abendes* zurückblieb, dass sie diesen mitnehmen würden. Als auserkorener Wächter über den Kristall durch den Sternendrachen war es Livius ein wichtiges Anliegen, sein Versprechen zu halten, das er Eostycal gab. Er würde sichergehen, dass dem Mondstein nichts geschehen würde – zu jedem erdenklichen Preis. Eine Tatsache, die Brom auch direkt spüren durfte, als der Drachenmagier den Minenarbeiter mit Spitzhacke in der Hand neben dem Mondstein antraf. Von Zorn, der durch den inneren Wolf nur geschürt wurde, ergriffen, dauerte es keinen Herzschlag, bis die erste Drohung seine Lippen verliess. Es drohte kurzzeitig, zu eskalieren, doch beruhigte sich die Lage wieder und ein Gespräch zur möglichen Lösungssuche wurde aufgenommen, in dem Brom und Mayla sich bereit erklärten, den Kristall transportfähig zu machen. Livius selbst trieb es unter einem falschen Vorwand zu der Amazonenkaiserin, um sie für einen Gefallen zu bitten, den er womöglich noch teuer bezahlen würde. Die Gespräche dazu verliefen ohne weitere Fragen, was er sicherlich dem festen Band zum Volk der Löwin zu verdanken war. Reue empfand der Magier dabei nicht, denn seine Moralvorstellungen liess sich nicht mit der eines gewöhnlichen Menschen vergleichen. Die Bedeutung von Gut und Böse nahm für ihn nämlich seit der ersten Begegnung mit Naurm zunehmend ab und wich einer Denkweise, die mehr der von Drachen ähnelte.

Kaum war der Tag gekommen, an dem der Mondkristall auf das Schiff gebracht wurde, mussten die Bewohner der neuen Welt die Insel verlassen. Gerade rechtzeitig, beobachtete man das Schauspiel, dass sich in der Ferne den Beobachtenden ergab. Der Kontinent war wahrlich verloren und ein Überleben unwahrscheinlich.
Mit dieser Erkenntnis machte sich ein Gefühl in ihm breit, dass ihm durch Eostycals Wesen nur allzu bekannt war. Ein Parasit in seinem Leib, der sich darin ausbreitete und die seelische Verbindung zu Shira’niryn zunehmend verschloss und den Drachenmagier daran hinderte, über den wolfischen Begleiter zu sprechen. Der Älteste löste sein «Versprechen» ein.

 

~•~
You either die a hero, or you live long enough to see yourself become the villain
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Nagron Vandokir
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Re: [Werwölfe] Halt den Mondstein fest ...

Beitrag von Nagron Vandokir »

Viel hatte er auf dem Elfenschiff und der Echidna erlebt doch dann kamen ihm neue Gedanken durch den Kopf, wenn alle die Überfahrt sicher überstanden....

In einem der Vollmondnächte richtete er seien Blicke auf den Vollmond und richtete stille Worte zu jenem:

"Der der uns zusammengeführt hatte, wirst du erneut erscheinen und uns zu unserer neuer Zusammenkunft führen? Werden wir je wieder solches wie die Mondsteinhöhle besitzen wo wir uns sammeln können?"

Danach beobachtete er den Vollond und begab sich in einer stillen Ecke um die Nacht in Ruhe zu verbringen.
Der Löwe ist zwar stärker aber der Wolf tritt nicht im Zirkus auf.

Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt.

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Mayla
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Re: [Werwölfe] Runen im Mondstein

Beitrag von Mayla »

Nach dem die Amazonen alle mit Aufgaben versorgt waren, gab es für sie noch etwas zu tun.
Das Schiff war verloren, das war allen klar.
Was nicht allen klar war, war die Tatsache, dass das Amazonenschiff ein Kleinod transportierte, das für manche von enormer Bedeutung war und unter anderem ein Grund, weshalb sie auf diesem Schiff mitgefahren war.
Der Mondstein ruhte wohl behütet in einem Kokon aus loser Baumwolle, Stoff und Leder im Zwischendeck.
Das Problem war nun, dass das Schiff kurzfristig nicht mehr seetüchtig zu machen war und das Wasser bis zur Treppe des Zwischendecks stand.
  
Sie hatte bei der Besprechung der Amazonen Niriel auf die besondere Fracht angesprochen. Sie war die einzige halbwegs eingeweihte Person. Sie gab die Erlaubnis, dass Livius an Bord kommen durfte. Schließlich war auch schon bei der Verladung dabei.
  
Es war nicht sonderlich schwer den Drachenmagier an Land zu finden. Ihre stumme Präsenz, ein kurzer Blick und eine sachte Kopfbewegung genügten, um ihm deutlich zu machen, dass sie ihr Unterfangen starten konnten. Sie hatten ein paar Tage davor schon darüber gesprochen, wie der Stein zu retten sei und wie sie das bewerkstelligen wollten. Entsprechend war er gut vorbereitet.
  
Die genauen Gegebenheiten vor Ort waren ihm jedoch neu. Die Aussicht auf ein nasses Bad in voller Montur steigerte die Laune seines überaus sonnigen Gemüts eher verhalten, gelinde gesagt. Die Frage nach der Art und Weise des Vorhabens war schnell geklärt.
Sie selbst verfügte über reichlich handwerkliches Geschick. Das wirken von Magie ging ihr aber ab.
  
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Da unter Wasser gearbeitet werden musste, erklärte Livius ihr die Runen, die sie in den Stein ritzen musste und die er dann mittels Magie aktivieren würde. Irgendwie so ähnlich jedenfalls.
Er hatte mit einem Kohlestift die nötigen Runen auf ein kleines Stück Pergament geschrieben. Das würde aber unter Wasser nicht lange von Bestand sein und da man wohl bei Runen recht genau arbeiten musste, nahm sie sich die Zeit, die Runen mehrmals auf ein kleines Holzstück einzuritzen. Übung machte den Meister. Außerdem konnte sie das Holzstück und die Runen unter Wasser erfühlen, was im Zweifel hilfreich sein durfte.
Es war recht einfach. Ein umgedrehtes Y, ein krakeliges K und ein schiefer Kamm. Kal Por Ylem. Es war ihr schleierhaft, wie solche kruden Zeichen der Magie Halt geben sollten. War aber jetzt und hier nicht ihre dringlichste Sorge, dafür tieferes Verständnis aufbringen zu wollen.
  
Die beiden begaben sich in das brusthohe Wasser und arbeiteten sich zum Stein vor. Schnell war eine Stelle freigelegt und sie begann mit ihrem besonderen Dolch die drei Zeichen in den Kristall zu ritzen. Das Geräusch von Metall auf Kristall breitete sich unter Wasser aus und zog sich durch Mark und Bein. Es war kaum auszuhalten.
  
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Sie benötigte nicht lange, um die Zeichen so tief in den Kristall zu ziehen, dass sie mit dem bloßen Finger spürbar waren.
Sie tauchte auf und gab Livius mit einem Nicken das Zeichen, dass er beginnen konnte.
Das nasse Unterdeck hallte von unverständlichen Worten wieder, die über die Wasseroberfläche hinweg rollten und unter Wasser mit dumpfen vibrieren am ganzen Leib zu spüren waren.
Als er die letzte Silbe gesprochen hatte, glühten die drei Runen giftgrün auf und waren deutlich durch das Wasser auf dem Stein zu erkennen. Einige Herzschläge lang leuchteten sie kräftig und erhellten die Umgebung wie bei strahlendem Sonnenschein. Dann verblassten sie langsam und die schummrige Dunkelheit kehrte zurück.
Sie beide verharrten noch eine Weile, ehe der Drachenmagier mit eine kurzen Deut zu verstehen gab, dass die Arbeit wohl erledigt sei.
Völlig durchnässt kehrten sie an Deck zurück, elendig im Anblick.
Der Zauber schien geglückt zu sein, jedenfalls war Livius zufrieden mit seinem tun und er hatte keine Kritik an den geritzten Runen zu üben.
  
Es war Zeit aus den nassen Sachen zu kommen. Man verabschiedete sich und würde die nächsten Tage nochmals zusammen kommen, um das Werk nochmals genauer in Augenschein zu nehmen. Hier würde keiner von ihnen beiden Nachlässigkeiten dulden. Dafür war das Kleinod zu wichtig, nicht nur für sie.
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