Ein Versteck in den Schatten

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Golga/Kendor
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Ein Versteck in den Schatten

Beitrag von Golga/Kendor »

Ein Versteck in den Schatten
(noch vor der großen Schlacht)


Der Tag war recht eigenartig. Seine Studien und liegen gelassenen Arbeiten führten Golga in die
Magieakademie. Es waren schon einige Wochen her, als er das letzte Mal diese erhabenen Gemäuer
aufsuchte. Einst von den Freunden der Weisheit erbaut, jetzt von den neuen Magokraten übernommen.
So ist nun mal der Lauf der Zeit. Solche Ereignisse und einhergehenden Wandlungen würde es
immer wieder geben. Sich dagegen aufbäumen? – Sinnlos. Es annehmen wie es ist? – Vernünftig.

Erst lief ihm Kath über den Weg und kurze Zeit später kam auch schon Sorsha hinzu. Dass
zwischen den beiden keine Freundschaft bestand, bekam man sofort mit. Die Luft war von dieser
Energie regelrecht aufgeladen. Eine falsches Wort, nein, eine falsche Betonung eines Wortes würde
ausreichen, dass diese beiden Frauen sich in die Haare bekämen.

Allein für seinen eigenen Seelenfrieden verabschiedete sich Golga von Kath und nahm Sorsha mit
in sein Büro. Dort wurde auch nicht lange um den heißen Brei herum geschnackt, sondern gleich die
Karten offen auf den Tisch gelegt.

Sorsha brauchte hier seine Hilfe bei einer eher „privaten“ Angelegenheit. Um die Situation besser
zu verdeutlichen zu können, bat Sorsha darum, den Ort zu wechseln. Sie reichte hierfür Golga auch
eine entsprechende Rune.

Es war nicht nötig den Magier ein zweites Mal zu bitten. Er sammelte seine Magie und wirkte einen
Verwandlungszauber – er hatte seine Gestalt zu einer Frau geändert. Dann formte und webte er
diese mystisch anmutende Kraft mit Leichtigkeit weiter aus.

Sorsha hätte auffallen können, dass die Schatten in der näheren Umgebung anfingen zu tanzen, sie
flackerten auf und streckten sich Golga und seiner Magie entgegen. Die dunklen Schleier mischten
sich in Symbiose mit seinem Zauber. So wurde nun ein Schattenportal zum Zielort geöffnet.
Auch hier wurde nicht viel der Zeit vergeudet. Sorsha führte den Magier die Treppen hinunter und
es offenbarte sich in dem kleinen Schrein. Dort erfuhr er auch, worum es ging und konnte besagte
Statue länger und eigehender betrachten.

Klar war diese Religion abstoßend für ihn. Er hätte Sorsha lieber davon abgehalten und sie von
diesem dunklen Pfad abgebracht. Aber er war nicht hier um zu missionieren – noch nicht.
Erst galt es ehrliches Vertrauen aufzubauen.

Anfänglich war gedacht, dass Sorsha für ihn als ein Verbindungstück zur Wüstenstadt
implementiert würde. Golga wurde durch die letzten Ereignisse abermals deutlich vor Augen
geführt, dass man persönliche Gefühle und Abneigungen für das größere Wohl bei Seite schieben
musste, um Kompromisse eingehen zu können. Ziron war da ein sehr guter und harter Lehrmeister.
Die Statue tat ihm nicht weh, man hätte sicherlich eine neue erschaffen können, doch den
sentimentalen Wert für Sorsha erkannte er sofort. Und da wusste er, dass er hier „zugreifen“ müsste.
Aber dies waren nicht allein seine Beweggründe. Er konnte es sich selber kaum erklären warum er
das tat. War es Intuition? Ein Gefühl das Richtige zu tun, für ein Ziel, welches er noch nicht klar
definieren gar sehen konnte? Oder war es einfach seine hilfsbereite Art, welche dazu neigte,
niemanden leiden sehen zu können, der etwas von tiefem Herzen haben wollte?

Nachdem Sorsha kurz vor der Statue ehrfürchtig inne gehalten hatte, richtete sie ihr Wort gen
Golga:

„Ich hörte du hast auch eine Vergangenheit in der Roten Stadt. Ich habe, als ich hierher kam diesen
Schrein erbauen lassen. Die Statue...ist etwas Besonderes... sie verbindet für mich meine Zeit vor
meinem Eintreffen mit dem was ich hier erlebt habe. Balthasar hat sie gefertigt, zu Zeiten wo ich
noch bei den Bundmagiern war. Ich glaube er hat damals schon geahnt, welchen Weg ich nehmen
werde. Es tut mir in der Seele weh, dass ich sie zurücklassen muss, doch der Beschluss der
Dienerschaft war dahingehend eindeutig.“


Dann deutete sie auf den Boden und erklärte ihm, dass sie eine Art Ankerpunkt hier aufbauen
wollte. Ein entsprechender Ritualkreis mit Rune wurde auch schon vorbereitet.
Die Arbeit des Pentagramms war solide und fehlerfrei ausgeführt. Das wurde auch entsprechend
anerkannt und gewürdigt.

Doch etwas störte ihn an dieser Idee. Der Gedanke, dass man hier her, in dieses Land, welches von
Ziron regelrecht überrannt und eingenommen wurde, zurückkehrte und der Gefahr ausgesetzt
würde von einer untoten Armee überrannt zu werden, missfiel dem Magier sehr.
So überlegter er und wog seine Ideen ab.
Dann fasste er einen Entschluss und bereitete Sorsha seinen alternativen Vorschlag.

„Sei mir nicht böse, aber ich muss es sagen - ich finde es schade um dich, dass du diesem Glauben
folgst, ich hege keinen Groll gegen dich, ich wertschätze dich sehr, daher muss ich es dennoch
aussprechen. Doch ich möchte dir helfen, und zwar so, dass es auch für dich später sicher ist und wir die Statue,
wo auch immer wir stranden werden oder unsere Wege uns hinführen - sofern wir diese Sache
überleben. Wir dorthin zurückgehen können und die Statue holen, um sie an ihrem neuen
Bestimmungsort zu platzieren. - Wir ziehen die Statue in die Schattenebene.
Wäre das eine Alternative für dich?“


Sorsha lächelte sachte und nickte

„Sicher... ich möchte sie ungern hierlassen. Auch wenn es vielleicht etwas egoistisch erscheinen
mag, der Grund warum sie hierbleiben soll, ist dass sie denjenigen. die hier bleiben werden Trost
spenden soll, doch ich hege die Befürchtung, dass - sollten wir aufbrechen müssen, kaum jemand
hier zurückbleiben wird um ihr zu huldigen.“


„Und wenn doch.. werden sie nicht lange bestehen bleiben. Sie werden zur Armee Zirons
eingegliedert werden“
, umschrieb er mal so nett er konnte, dass jene zu Untoten gewandelt würden.
Sorsha nicke leicht. Und dann schnitt sie ein wichtiges Thema an.

„Gibt es denn neue Erkenntnisse, was den Erzlich betrifft?“

„Die gibt es wahrlich. Und es trifft sich gut, dass ich dich heute sehe und spreche. Es wird eine
größere Zusammenarbeit nötig. Wir wollen den Elderlich ärgern, ihn locken und wenn möglich -
ihn zwingen zu kommen - ihn beschwören.Diesmal jedoch, sollen alle Reiche vereint sein. Nicht unbedingt
in Freundschaft, aber aus der Notheraus. Dafür brauchen wir jeden Mann, jede Frau, Magier und Krieger, gar
Bauer, der mit einerArmbrust umzugehen weiß. Ich hoffe inständig, dass es den Leuten nun klar
geworden ist, dass wirzusammenarbeiten müssen, auch wenn es uns vielleicht persönlich nicht gefällt, aber der Gegner ist
für eine "Fraktion" allein viel zu mächtig. Und das weiß der Elderlich.“


Du weißt, auch wenn meine Macht bei weitem noch nicht so stark ist wie die eines Erzmagus, doch
du weißt auch, dass ich unabhängig von meinem Glauben meinen Beitrag leisten möchte. Ich war
von Anfang an bemüht, die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit klarzumachen, doch bei Vielen
im lichten Reich scheint es nicht möglich über die dogmatischen Vorgaben hinweg zu sehen. Ich
bin gläubig ja... aber ich bin auch eine Arkane, deshalb werde ich nie den Stand in der Dienerschaft
erlangen, den ein Priester oder Wächter hat, es gibt mir aber die Möglichkeit über den Tellerrand
hinauszublicken.


Das alles war wohltuende Musik in seinen Ohren. Sie war die richtige Ansprechpartnerin und das
benötigte Bindeglied zur roten Stadt. Sein Gefühl hatte sich bei ihr bestätigt.
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Sorsha von S.
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Vorbereitungen

Beitrag von Sorsha von S. »

Nach den ganzen letzten Wochen der Vorbereitungen und der erfolgreichen letzten Schlacht gegen den Erzliche, aber auch mit der Gewissheit, das hier in diesen Gefilden niemand mehr verweilen konnte, wenn die Entwicklung, die Ziron in Gang gesetzt hatte weiter vorran schritt, war sie sehr zufrieden als der Bote ihr die Nachricht samt Zauber überbrachte.

Sie hatte den Erzmagus vor einiger Zeit aufgesucht, vordergründig um seine Hilfe zu erbitten um die Dunkle Mutter in Form der Statue zu retten, aber auch um diesen Umstand zu nutzen ihr Wissen zu mehren. Sie war diesbezüglich mehr oder weniger auf sich allein gestellt und sie wollte für Nighean und die, die ihrem Ruf folgen
würden die bestmöglichen Bedingungen schaffen in den arkanen Wissenschaften ihren Weg erfolgreich zu beschreiten.

Dazu musste sie mit anderen Magiern kooperieren, auch wenn ihre Gesinnung zu wünschen übrig ließ. Sie kannte Golgas Vergangenheit in der Roten Stadt nur marginal, das Wort Verräter fiel des Öfteren, aber sie wusste. das er ein großes Reservoir an Wissen darstellte und so war er für dieses Unterfangen der geeignetste seiner Zunft.

Offiziell handelte sie gegen die Anordnung der Dienerschaft, doch ein glücklicher Zufall hatte dafür gesorgt, das der Prophet selbst ihr zugesagt hatte, sie dürfe, wenn sie einen Weg finden würde, die Statue mitnehmen und so studierte sie die Vorgabe des Erzmagus akribisch und bereitete sich bestmöglich vor auf das, was kommen möge...
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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Sorsha von S.
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Re: Ein Versteck in den Schatten

Beitrag von Sorsha von S. »

Sie hatte den Ritualkreis mit größter Sorgfalt gefertigt... hier kam ihr zugute, das sie seit ihrer Zeit bei den Bundmagiern ihr handwerkliches Geschick immer weiter verfeinert hatte, war es doch immens wichtig um magische Artefakte herzustellen. Das Ritual, welches Golga ausgearbeitet hatte, belebte ihr angeschlagenes Gemüt und sie war mit vollem Eifer dabei. Sicher sie durfte sich nichts vormachen, der Erzmagus half ihr sicher nicht, weil er ein gutes Herz hatte, doch das war in diesem Moment unerheblich.
Sie reiste zum Schrein, wohl das letzte Mal, stieg die Stufen hinab und nachdem sie ihr Gebet ein letztes Mal vor der Statue verrichtet hatte  installierte sie den arkanen Kreis auf dem dunklen Boden.

Gerade als sie geendet hatte hörte sie Schritte die Stufen hinunter kommen Golga in Gestalt einer Frau. Eine kurze Begrüssung erfolgte und dann wurden die Vorbereitungen für das Ritual beendet,  Fokuskristalle wurden platziert, die benötigten Paraphernalien und letztendlich die Rune, die Golga selbst gefertigt hatte, eine besondere Rune aus einem besonderen Holz krönte in der Mitte des Kreises das Werk.

Golga überließ ihr die Durchführung, griff nur ein wenn es nötig war und so begann sie damit die Fokuskristalle aufzuladen, sie kniete sich vor den ersten und schloss die Augen, konzentrierte sich auf die arkane Energie in ihrer Umgebung sammelte sie und ließ sie dann in den Kristall fließen. Sie spürte, das die Kapazitätsgrenze erreicht war, erhob sie sich und vollzog das gleiche Prozedere bei dem zweiten Kristall. 


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Als sie auch damit fertig war,  richtete sie sich auf und betrachtet alles, ein kurzer Blick zu Golga und als er (sie) zufrieden nickte, entspannte sich ihre Haltung für einen Moment. Der Moment war gekommen...sie positionierte sich direkt am Arkanen Kreis und begann die umgebende Energie in sich aufzunehmen, um sie dann weiter in das Konstrukt fließen zu lassen. Immer weiter lud sie diesen auf, dann plötzlich traf sie eine Welle purer Energie und als sie die Augen öffnete sah sie, das Golga ebennfalls damit begonnen hatte Energie beizufügen.

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Langsam manifestierte sich ein  blauer Nebel diffus im Ritualkreis, die pure arkane Energie,  welche ihr signalisierte, das es Zeit wurde die ersten Worte der Macht zu sprechen. Klar und deutlich mit leicht rauchiger Stimme sprach sie diese und es schien als würden die Energien nun zielgerichtet um die Statue wabern.


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Das wenige Licht, welches von dem Treppenaufgang zu ihnen hinunter gestrahlt hatte wurde plötzlich von dem Schatten verdrängt, der sich wie ein Vorhang im Raum bewegte. Dann, als sie die letzten Worte der Macht gesprochen hatt, schien dieser dann herabzusinken und die Statue regelrecht zu verschlucken. Dort wo eben noch die Dunkle Mutter gestanden hatte,  war jetzt nichts mehr und es legte sich eine sonderbare Stilleüber den kleinen Schrein in der Wüste....

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Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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