....Nichts hat mehr Bedeutung...

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Sorsha von S.
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....Nichts hat mehr Bedeutung...

Beitrag von Sorsha von S. »

Die letzte Schlacht war geschlagen, der Erste Wächter hatte die Prophezeiung erfüllt und die Existenz Zirons ausgelöscht. Es waren bereits zwei Tage ins dahinsiehende Land gegangen und es galt das unvermeidliche anzugehen, die Gefilde verlassen, doch noch waren die Vorbereitungen nicht abgeschlossen und es gab für sie noch jede Menge zu tun. Die Order des Hauptmanns war eindeutig und deshalb versuchte sie jeden Bekannten, der Magie wirken konnte zu kontaktieren, um dessen Hilfe zu erbitten. Doch ein Bote kehrte unverrichteter Dinge wieder zurück, der, den sie in die Akademie zu Sadagar entsandte. Der Magus sei seid der Schlacht nicht mehr gesehen worden, sein Zimmer abgeschlossen. Auch wenn sie sich nicht jeden Tag sahen, der alte Kauz war ihr doch immer ein treuer Begleiter gewesen, doch die Suche müsste warten, die Vorbereitungen duldeten keinen Aufschub...
Sorsha von Schwarzenfels
-Reichsverwalterin-



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Sadagar
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Re: ....Nichts hat mehr Bedeutung...

Beitrag von Sadagar »

Es war ein kalter, trüber Morgen, die Blätter der Bäume hatten ihre lebendigen Farben verloren,
 und ein eisiger Wind wehte über das Wasser des kleinen See’s.
 Es war nach der Schlacht. Ziron war gefallen. Und wieder einmal hatte er Ihnen geholfen.
Jedes Quentchen Magie das er aus dem toten Boden des Schlachtfeldes hatte ziehen können, warf er in die Waagschale.
Er hatte alles gegeben um die Gemeinschaft zu schützen doch kein Wort des Dankes wurde gesprochen.
Die Opfer, die er gebracht hatte, schienen in der Dunkelheit des Vergessens verloren zu sein. Es war, als ob sein Beitrag
zu ihrem Sieg in der Unendlichkeit des Krieges verblasste.Er kannte dieses Gefühl ja schon lange.
Er kämpfte in Ivremir, Unterstützte in Nordhain, und Winterberg, schlug sich beim Fall Ansilon’s.
Und wie meist stand er Abseits, niemand half ihm als Untote Schergen sein Heim bedrohten.

Doch dieses Mal war es, als ob ein Teil der Welt erloschen wäre, und niemand schien es zu bemerken.
Die Welt um ihn herum schien grau und leer, und die einst so mächtigen Zauber, die er beherrschte, konnten die Leere in
seinem Herzen nicht füllen. Er wanderte alleine durch die trüben Gefilde, in denen nichts mehr eine Bedeutung zu haben schien.
Eilig packte er seine wichtigsten Habseligkeiten zusammen.
Die Dringlichkeit lag in der Luft, und Sadagar wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte.

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Entschlossenheit zeigte sich in Sadagar’s Augen, als er die Tür der geheimen Räume verschloss und mit einem antiken Schlüssel versiegelte.
Doch er wusste, dass dies allein nicht ausreichte. Um sicherzustellen, dass die Informationen niemals in die falschen Hände gerieten,
zog er ein kleines magisches Artefakt hervor und zündete damit die zuvor ausgelegte Zündschnur an, stieg die ausgetretenen Stufen zum
Ausgang hinauf und schloss die schwere Eingangstür.
Als nach einiger zeit des Wartens, vier leise Donnerschläge an seine Ohren drang, wusste er dass die Explosionsladungen die Wände der
Gänge zum Einsturz gebracht hatten.

Kurz dachte er noch einmal an Janu, die immer ein freundliches Wort für ihn übrig hatte.
Der Anfangs „brummelige“ Händler Davind, der ihm vielleicht ein Freund hätte werden können und an Sidon Kitio, mit dem man so wunderbar
Debattieren konnte. Es war nicht mehr wichtig, er würde sie nicht mehr sehen.
Für Sorsha hatte er noch bei Dylan dem Bankier eine Abschrift seiner Forschungen über das Sumpffieber, hinterlegt.
Sicher konnte sie etwas damit anfangen.
  
Ohne sich noch einmal umzuwenden schritt er, seinen Magierstab mit festem Griff haltend, den ausgetretenen Sumpfpfad entlang.

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Achte auf deine Seele!
Ein leichtes Lächel umspielte seine Mundwinkel.

Nach und nach hüllte der aufsteigende Nebel die Gestalt Sadagar’s in graue Schwaden. 

Nichts hatte mehr Bedeutung.





Ps. Ich wünche allen eine ruhiges Weihnachtsfest und lasst euch im nächsten Jahr nicht mehr ärgern!
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Sorsha von S.
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im Sumpf...

Beitrag von Sorsha von S. »

… nachdem das Schiff gesichert war und sie alles verpackt hatte, kam ihr Sadagar wieder in den Sinn und ein doch deutlich spürbare innere Unruhe befiel sie… vielleicht hatte er sich auch nur wieder in seine alte Behausung im Sumpf zurückgezogen… auch wenn der Weg dorthin nicht ungefährlich sein konnte, sie schuldete es ihm nachzusehen… so warf sie sich einen Umhang über, zog  die Kapuze tief ins Gesicht, kramte die entsprechende Rune aus und sprach den nötigen Rückrufzauber.

Als sie sich direkt vor Sadagars Behausung materialisierte, wusste sie sofort, hier würde sie ihn nicht oder… vielleicht auch nicht mehr finden…. Der Abgang zur Eingangstür war mit großen Brocken zugeschüttet und Rauch floß durch die Ritzen zwischen den Steinen hervor… der Geruch nach Schwefel lag in der Luft,… nein es roch nach Tod… dann stach ihr die Vegetation rund um den Eingangsbereich ins Auge… sie kniete sich hin, zupfte ein paar braune Grasbüschel aus und zerrieb sie zwischen ihren Fingern… sie waren vergangen… und dieses Phänomen schien sich auszubreiten….
Alaric
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Re: ....Nichts hat mehr Bedeutung...

Beitrag von Alaric »

Er riss die Augen auf, in Erwartung des Schlages. Doch das Schwert, welches gerade dazu ansetzte seinen Schädel zu zertrümmern, war verschwunden.
Er atmete schwer aus und leichte Dunstwolken nahmen ihm die Sicht.
 
„Ich lebe“, stöhnte er. „wo bin ich?“ Seine Stimme drang seltsam dünn an seine Ohren.
 
Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er sich umsah und versuchte, sich zu orientieren. Die Luft war feucht und roch nach Verfall,
während die Nebelschwaden die Sicht einschränkten. Der Boden unter seinen verschwommenen Füßen war schlammig und glitschig, als hätte
der Sumpf ihn fest in seinen klammen Griff genommen.
Er versuchte sich zu erinnern, wie er hierher gekommen war, doch sein Gedächtnis war trüb und vernebelt, wie der Nebel um ihn herum.
Ein Gefühl der Unsicherheit breitete sich in ihm aus, als er sich bewusst wurde, dass er keine Ahnung hatte, wie er in diese gespenstische
Umgebung geraten war. Er war mit dem Aufgebot aus Ansilon auf die Vulkaninsel gekommen, daran Erinnerte er sich noch.

„Wir leben – wir sind viele“ ertönte es vielstimmig in seinen Gedanken.

Die Geräusche des Sumpfes wurden lauter, und er konnte das Plätschern des Wassers, das Zirpen von Insekten und das unheimliche Knacken von Ästen
in der Ferne hören. Schritte auf schlammigem Untergrund begleiteten ihn, als er vorsichtig durch den Nebel navigierte, immer auf der Suche nach
einem Zeichen, das ihm helfen könnte, diese rätselhafte Lage zu verstehen.
Die Kälte drang durch seine Kleidung und hinterließ ein unangenehmes Gefühl auf seiner Haut.
Der Nebel schien dichter zu werden, und die Umrisse von Bäumen und Pflanzen tauchten wie Schatten aus dem Dunst auf.
Immer schneller schien sich der Dunst um ihn zu drehen. Immer heller, sodass das sehen schwer fiel.
Im grellen Aufblitzen der Umgebung erkannte er eine rauchende Ruine, die wie ein düsteres Mahnmal aus den Schatten aufragte.
Eine Frau. Eine Frau kniete inmitten des verdorrten Bodens, ihre Silhouette von der zerstörten Kulisse vor ihr betont.
Der Rauch stieg träge von den Trümmern auf, und Asche rieselte wie grauer Schnee durch ihre Finger.
Die Szenerie wirkte surreal, als die Frau regungslos auf dem verbrannten Boden verharrte. Ihr Gesicht war von Trauer und Verzweiflung gezeichnet,
während sie die Asche durch ihre Finger gleiten ließ, als ob sie versuchte, die Vergangenheit zu begreifen, die nun zu Staub und Rauch zerfallen war.
Ein vielstimmiger Gedanke erfüllte ihn.

„Der Schöpfer! Wir müssen den Schöpfer finden.“

Danach – Stille!
 
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Sorsha von S.
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Re: ....Nichts hat mehr Bedeutung...

Beitrag von Sorsha von S. »

... doch da war noch etwas... sie schloss die Augen und versuchte sich auf die Umgebung einzustimmen.... zuerst konnte sie es nicht fassen,... doch dann traf ihr inneres Auge auf etwas, was das Gefüge störte...Etwas... sie konnte es nicht in Worte fassen....ihre Nackenhaare stellten sich auf worauf ihr Körper sofort in Alarmbereitschaft ging...doch so sehr sie sich anstrengte, sie konnte es nicht weiter analysieren und so folgte sie ihrem Instinkt und intonierte einen Rückrufzauber,... sie würde zurückkommen, doch für den Moment war es sicher besser sich zurückzuziehen... 

Das Gefühl ließ sie nicht los, doch ihre Aufgaben, die der Vorbereitung für die Reise dienten, mussten erledigt werden und so verging der nächste Tag, ohne das sie dorthin zurückkehren konnte. Stattdessen führte sie ihr Weg in die Magieakademie, wo sie von weitem die Stimme des Bankiers Dylan vernahm, der ihr zurief. Er übergab ihr einige Aufzeichnungen, mit der Aussage, das der alte Griesgram sie ihm vor kurzem übergeben hatte mit der Bitte diese an sie weiterzureichen.... sie blätterte kurz darin herum.... Sumpffieber und seine Auswirkungen auf die Tierwelt... das warf ein neues Licht auf das Verschwinden von Sadagar...
Berichtender
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Re: ....Nichts hat mehr Bedeutung...

Beitrag von Berichtender »

Die Luft war durchdrungen von einer geheimnisvollen Energie, als der Magier sich an den verhängnisvollen Blitz erinnerte, der ihn zu Fall brachte.
In den Nebelschwaden nahmen Formen Gestalt an, und aus ihnen erschienen Hände sowie ein bartloses, bleiches Gesicht.
Er erinnerte sich an seinen Namen … Theodore, an die Akademie, an die Reise zur Augeninsel und er erschauderte, an seinen Tod.
Er konnte noch immer die Energien spüren die durch seinen Körper fuhr, ihn erfasste und ihn zu Boden warf. Panik ergriff ihn, als er realisierte, dass er gestorben war.
  
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Seine geisterhafte Hand versuchte sich in das Holz des Baumes zu krallen, als sein Blick wieder zu der Frau auf der Lichtung fiel. Er kannte sie aus zahlreichen Unterrichtsstunden.

„Sorsha, sie kann mir helfen.“

Aus dem Strudel des Nebels, formten sich Beine, mit denen er sich zu bewegen versuchte.  Sorsha, so hieß sie.
Gedanken an unzähligen Unterrichtsstunden in der Magierschule durchströmten ihn.
In seinen Augen flammte ein Funke der Hoffnung , als er sich mühsam zu ihr hinbewegte. "Sorsha, sie muss mir helfen", flüsterte er, seine Stimme von der Anstrengung und dem Nebel gedämpft.
 
„Nein! Tu es nicht! Sie ist eine Dämonenhure, eine Hexe … Sie wird uns vernichten“.
Die Gestalt des Zauberers löste sich im wabern des Nebels auf und machte den Umrissen einer gerüsteten Frau in den fahlen Farben Silberburgs platz.
„Wir sind viele“, durchzuckte es sie. „Sie ist schuld an unserem Leid. Wir müssen diese Ausgeburt der Hölle vernichten“

 Als Sorsha den Rückrufzauber beendet hatte, trug sie ein beherzter Schritt vorwärts. Augenblicke später war die Lichtung verlassen und nur einige wenige magische Entladungen hallten noch nach und verliehen der Atmosphäre eine letzte Spur von Mystik.
 „Nein wir müssen sie aufhalten“.
Das Entsetzen spiegelte sich fahl auf der Miene des Wesens, als sich die Erkenntnis festigte, zu Spät zu kommen. Sorsha war bereits verschwunden, als der kreisende Nebel am Ort des
Rückrufzaubers eintraf.
Immer schneller rotierend, die letzten Reste der schwächer werdenden Magie in sich aufsaugend, verdichtete sich das Wesen, das Theodore gewesen war immer stärker.
Und immer leiser werdend, der Ruf: „Wir müssen den Schöpfer finden“.
 
 
 Die Umgebung veränderte sich rasch, und die Lichtung war nun wieder verlassen, als wäre nie etwas Außergewöhnliches passiert.
 
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 Stille kehrte ein, die Pflanzen schienen sich beruhigt zu haben und die düsteren Schatten der Bäume erstreckten sich wieder über den feuchten Boden.

 Ein Gefühl der Erfüllung und Ruhe breitete sich, als die Macht der Magie in der Luft langsam verblasste ...
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