[Nalveroth] Exodus

Rollenspielforum für Geschichten.
Antworten
Benutzeravatar
Nýssa
Beiträge: 72
Registriert: 26 Jul 2021, 20:25
Has thanked: 25 times
Been thanked: 29 times

[Nalveroth] Exodus

Beitrag von Nýssa »

Sie waren Zeugen des vermeintlichen Sieges, und noch viel mehr, waren sie Augenzeugen unwiderlegbarer Präsenz des Göttlichen. Und doch fühlte es sich in keiner Weise wie ein Triumph an.
Das anfänglich noch feiernde Volk war verstummt, verkroch sich in seinen Behausungen. Die Straßen wirkten großteils wie leergefegt.
Der Hauptmann sieht zu seinem Gegenüber.
"Gebt den Befehl. Benachrichtigt die Verbündeten."
Kurzes Schweigen
"Rechtens ist es nicht, doch.. notwendig. Ich komme nicht umhin, mich nach all den Anstrengungen eher als Besiegter zu fühlen.."
Prüfend liegt sein Blick beim Sprechen auf dem gerüsteten Gardisten. Dieser steht stramm, das Kinn angehoben, keine Regung auf seinem Gesicht, den Blick fest geradeaus.

Ja - sie hatten Vorbereitungen getroffen. Für den Fall, dass das unheilige Heer des Lichs die Stadt angreifen würde. Nun, da dieser vernichtet war, und das Land selbst zum Widersacher entartete, waberte in den Gedanken des dunklen Templers umso mehr der Widerwille, frisches Futter für den schwelenden Hass.
Sie würden diesen Gefilden den Rücken kehren. Jener Gestade, welche ihnen seit Generationen eine Heimat bot. Die Heimat, deren Sand nur so getränkt war vom Blut der Brüder und Schwestern, welche sich im Kampf für die Sache hergaben, und sich das Land Untertan machten. Einzig mit dem Ziel, dem Glauben und dessen Gemeinschaft eine Heimat zu bieten.

"Und doch..", setzt er erneut an.

Er will es.

Die Vision, damals noch ein Schimmer der Hoffnung am Horizont, ein Symbol des Wunsches auf die Neuerstehung Suroms, selbst im Angesicht des damals scheinbar übermächtigen Feindes. Nun würde sie sich also doch erfüllen. Hinaus aufs Meer, in das Unbekannte, dennoch das Ziel fest vor Augen. Die Winde würden sie leiten, und alles würde sich fügen. Die Schmach der Aufgabe dieses Landes würde nur allzu bald aus den Herzen der Menschen schwinden, und sie würden sich erneut zu den Herren eines noch unbekannten Kontinents aufschwingen. Ein Imperium der Knochen der Besiegten, so es Widerstand gäbe.
Die neue Heimat, Surom, Symbol der Glaubensgemeinschaft, seit Generationen verloren, und doch so vertraut. Es wird wieder errichtet. Keine Kompromisse. Kein Zögern. Kein Zurückweichen.

"Der Schild wird geöffnet, treibt das Volk zusammen, und bringt es zum Hafen."

Nicken.

"Sie sollen nur das Nötigste bei sich tragen. Wer sich mit Reichtümern beläd, den pfählt entlang der Fluchtroute." Sie sollen es sehen

Erneutes Nicken.

"Und..", es scheint, als überlege der Hauptmann einen Moment. Mit ernster Miene blickt er dann dem Gardisten entgegen.

"Teilt die neuen Rekruten allesamt zum Wachdienst in der Stadt ein. Die bewährten Truppen sichern den Rückzug durch den Pass. Letztere schließen dann zu uns im Hafen auf. Ich bin sicher, dass die jungen Rekruten die rote Stadt glorreich halten werden, und beispielhaft den Widrigkeiten trotzden werden, fest im Glauben und tapfer."
Pause.
"Eine Option, sollten wir wider erwarten zurückkehren müssen." keine Option
Stille.
"Dies ist allerdings ein Detail..dass ihr Ihnen unter Umständen nicht in dieser Ausführlichkeit darlegen müsst. Lasst sie in dem Glauben, dass sie zu uns aufschließen werden." vergeblich

Nicken.

"Das wäre dann Alles. Lasst es Geschehen. Wir sind hier fertig."
 
Briefe an meine Charaktere auch bitte per PN oder Discord linken!
Antworten