Unterreich im Gepäck...

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Yez'na
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Unterreich im Gepäck...

Beitrag von Yez'na »

Eine schlichte Kiste. Das war es, was ihr von Sold’Orbb und ihrem Dasein auf dem hiesigen Kontinent bleiben würde. Aber es war weitaus mehr, als das, was sie am Anfang besessen hatte.

Yez’na blickte nachdenklich auf das sorgsam gehobelte und lackierte Holz, welches perfekt ineinander gefasst worden war. Ein wenig speckig-matt glänzte es hier und da, ein Resultat der Wachsversiegelung, die auch noch die allerkleinsten Haarrisse und Lücken im Holz geschlossen hatte. Der Duerga hatte ganze Arbeit geleistet, als er sich vor Monaten schon daran gemacht hatte, den Befehl umzusetzen „Mache alles wasserfest.“. Ihre Finger strichen vorsichtig über den Deckel. Ein leichtes Prickeln durchfuhr unvermittelt ihre Körper.

Das Faerzress…

Das Experiment war geglückt. Als sie Mizrae Filifar von ihrem Vorhaben berichtet hatte, den „Kristall der fürchterlichen Macht“, jenes Artefakt, an welches das Schicksal des Hauses Lua’rae einst gebunden war, zusammenfügen zu wollen, hatte die Ilharess nach nur kurzem Zögern zugestimmt. (siehe viewtopic.php?f=6&t=5952 )

Obgleich Yez‘na nicht viel preisgegeben und sich vor allem auf einen, für Mizrae vielversprechenden Aspekt konzentriert hatte, war sie selbst überrascht, wie wenig Überredungskunst notwendig gewesen war. Sie wusste, dass die Erzpriesterin nicht naiv war, deshalb gab sie sogleich die praktische Funktion des Kristalls preis und hoffte, dass diese Nebelkerze sogleich zünden würde.

Ein Kristall, der es vermag, Faerzress zu speichern und transportabel zu machen.

Dies hatte Mizrae offenbar als ausreichend gesehen. Freigiebig hatte die Erzpriesterin ihre eigenen Ressourcen und die ihres Qu’ellars zur Verfügung gestellt. So war es einer Patrouille Kriegern gelungen, Harz eines Klagestrauches aus dem von den Konstrukten des Lichs zerstörten Sold'Orbbs zu ernten und mithilfe der gebündelten Mächte aller Priesterinnen ein Elementar in den Kristall zu binden, um ihn mit dessen Energie zu verbacken. In einem Ritual wurde der so zusammengefügte Kristall dann dem Faerzress ausgesetzt – Und die Aufladung war erfolgreich gewesen. 

Auf ihre Anweisung hin hatte der Duerga eine weitere Schatulle gefertigt. Kleiner als die anderen, aber nicht minder formvollendet gefertigt und versiegelt. Ausgeschlagen mit feinem Samt und belegt mit einigen Schutzzaubern lag der Kristall nun wohlbehalten darin. Und würde seinen Weg auf das Schiff finden müssen.


***


Das Gepäck der Ilythirii fand schließlich seinen Weg zu der Anlegestelle der Ameda. Die Schwarze Garde überwachte mit Argusaugen das Verladen, prüften hier und da gar den Inhalt der vielen Kisten, um zu verhindern, dass gefährliche Dinge ihren Weg auf das Schiff fanden.

Niemand, außer der Ilythiiri selbst berührt die persönlichen Gegentände der Yathrinen!

Mit wenigen Schritten war Yez’na bei ihrer persönlichen Habe und drauf und dran, gouvernantenhaft dem Gardisten auf die Finger zu schlagen, der sich daran gemacht hatte, ihr Gepäck prüfen zu wollen. Es war ein recht junger Rekrut, der ein wenig verständnislos die Schultern zuckte. 

Das werde ich Hauptmannn Savaen melden.

Nur zu, Rivvil... Dann werde ich dein unziemliches Verhalten gegenüber den Würdenträgerinnen der Ilythirii melden. Es auch nur zu wagen, unsere heiligsten Gegenstände mit deinen Händen entweihen zu wollen! Euren „Diplomaten“, den Büttel Viego beispielsweise erwartet nach seinem ungehörigen Verhalten uns gegenüber auch noch eine Strafe.

Der junge Gardist quittierte die Worte mit einem Nicken und schien dahingehend zu beschließen, es nicht darauf ankommen zu lassen. 

So waren es dunkelelfische Krieger, die schließlich das persönliche Gepäck der Priesterinnen in den Bauch des Schiffes verluden, mitsamt allen Dingen, die aus religiösen oder anderen Gründen vor den Augen der Menschen verborgen bleiben sollten. 


 
Zuletzt geändert von Yez'na am 09 Jan 2024, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Nýssa
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Re: Unterreich im Gepäck...

Beitrag von Nýssa »

"Ich verstehe."
Langgezogen atmet er aus und stämmt sich mit den flachen Handtellern gegen die Tischplatte, ehe er sich seinem Gegenüber entgegen neigt, und dessen Gesicht interessiert mustert.
"Nun, die Weisung lautet, dass unsere...Gäste..mehr oder minder zufrieden sind. Diese..Nachlässigkeit war letztlich wohl das richtige Handeln. Aber zurück zu dem, was es über den Dunklen Templer sagte.."

Savaen deutet seinem Gegenüber mit einer knappen Geste, das Gesagte erneut zu wiederholen.
Briefe an meine Charaktere auch bitte per PN oder Discord linken!
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Sorsha von S.
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Anomalien..

Beitrag von Sorsha von S. »

...langsam setzte eine Art Lagerkoller bei ihr  ein... dann traf sie ausgerechnet noch Katherine, die sie, wohl in Eile, unter Deck beorderte. Genervt folgte sie ihr und dank ihrer permanenten Nachtsicht entdeckten ihre Augen umgehend das Funkeln nahe der Treppe... kurz erinnerte sie dies an die Anomalien, die überall im Land kurz vor dem Untergang aufgetaucht waren, doch sie brauchte nur wenige Sekunden, um sicher zu sein, das dies etwas anderes war...

Nach kurzer Inspektion stieg sie die Treppe wieder hinauf um Meldung zu machen...der Erste, der ihr unter die Augen trat war Savaen,... kurz schluckte sie, dann trat sie hinter ihn, doch gerade als sie ansetzte, erhob er das Wort und gab preis, das er bereits davon gehört hatte....prompt kam der Befehl sich darum zu kümmern und ihre Laune sank noch weiter in den Keller, nicht weil dieses Phänomen nicht ihr Interesse weckte, sondern dieser Befehlston, bei dem es ihr von mal zu mal schwerer fiel diesem nachzukommen..

Auf dem Weg durch das Schiff, um Ausschau nach weiteren solcher Anomalien zu halten traf sie in der Kombüse auf die Ilharess, kurzerhand bat sie diese mit nach unten zu kommen und einen Blick darauf zu werfen. Als sie unten ankamen, und die Dunkelelfenpriesterin, kaum das sie das Gefunkel erblickte, klarstellte, das es sich dabei um magische Auswirkungen der dunkelelfischen Magie handelte...die deutlich spürbare Beiläufigkeit ihrer Worte ließ sofort eine enorme Wut in ihr aufwallen....sie biss sich auf die Lippe um wieder die Fassung zu erlangen, doch ihre Worte, die sie dann an die Ilharess richtete ließen keinen Zweifel daran, das sie diese Vorgehensweise nicht guthieß... umgehend machte sie sich auf den Weg um Meldung zu machen,.... 
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Mizrae
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Re: Unterreich im Gepäck...

Beitrag von Mizrae »

Mizrae „genoss“, gemeinsam mit den anderen Yathrinen eine gemeinsame Kajüte auf dem Oberdeck der Ameda. Gegen die allgegenwärtige Sonne, die so oft und unbarmherzig am Himmel hing, hatten die Priesterinnen Maßnahmen getroffen, die die Fenster verdunkelten. Und doch zog es die Ilharess immer wieder in die unbequemen Tiefen des Schiffes hinein in den vollgestopften Laderaum des untersten Decks. Sie verbrachte Stunden zwischen all den Kisten und führte sogar ihre Meditationen dort durch. Das Gepäckstück und dessen mysteriöser Inhalt, welches Yez’na an Bord gebracht hatte - Es strahlte wortwörtlich ein Gefühl von Heimat für Mizrae aus. Warum nur?

🕷🕷🕷

„Was ist es, was dich am Leben hält? Ist es wirklich das Faerzress?“

„So ist es.“

„Aber... Wie?“

„Du kannst das Faerzress wie ein Gespinnst verstehen, welches das Unterreich durchsetzt. Es hält mich zusammen... jedoch... entferne ich mich von ihm, oder reise ich sogar an die Oberfläche, ist die Bindung durch dieses Gespinnst geschwächt. Ich behaupte, dass es mich vielleicht sogar zerreissen könnte. Sollte ich den Kontakt zum Faerzress verlassen.“

„Die Reise könnte für dich zum unkalkulierbaren Risiko werden.“

„Ich muss das Sonnenlicht um jeden Preis meiden.“

🕷🕷🕷

Es war eine stille Sorge, dass sie vielleicht gar nicht ohne die Allgegenwärtigkeit des Faerzress, welches dort unten in diesem Laderaum strahlte, existieren konnte. Vielleicht brauchte sie diese mystische, magische und chaotische Strahlung nun, um nicht zerrissen zu werden, so wie es das Faerzress einst getan hatte, als sie es nutzen wollte, um es für Gärten im Unterreich zu instrumentalisieren. Vielleicht aber auch nicht.
Nun beherrscht Mizrae der Glaube, dass sie es stets um sich haben muss, um nicht wieder Teil von ihm werden zu müssen.



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