Die Tage auf der Wunderschön

Rollenspielforum für Geschichten.
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Gwendolyn
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Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Gwendolyn »

Schon die ersten Tage waren aufregend.
Gwen wollte sich um das kümmern was gerade anfiel und sie hat mit vielem gerechnet, doch dass sie zur Schiffsheilerin würde hätte sie nicht gedacht.
Meli war eine derjenigen, die schwer Seekrank waren. Mit Seekrankheit hatte sie bis jetzt noch nicht so viel zu tun. Sie selbst betraf es nicht oder nur sehr wenig. So sprach sie mit den Matrosen an Bord und bekam so manchen nützlichen aber auch so einige unnütze Tipps.
Es gab wohl einen Punkt am Unterarm, wenn man diesen drückte ging die Übelkeit weg.
Genau lies sie sich diesen Punkt zeigen und versuchte sich damit gleich an den ersten Patienten.
Bei manchen half, es bei anderen nicht. Dennoch nahm sie es in ihre Tipps gegen Seekrankheit auf.

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Meli half dies jedoch nicht also versuchte sie es mit dem nächsten Tipp
Ingwer soll die Übelkeit unterbinden und kauen lenkt wohl ab und half damit auch.
Also verband sie beides und lies sie ein kleines Stück Ingwer kauen. Es dauerte eine Weile und es war auch nicht sehr schmackhaft, doch es half.
Weil sie die letzten Tage sehr wenig bei sich behalten hat stand als nächstes Kamillentee auf der Liste. Er beruhigte den Magen und wenn sie diesen bei sich behalten konnte bekam der Körper auch wieder Flüssigkeit. Auch das klappte. Festere Nahrung schob Meli aber noch weg. Nungut, es musste nicht alles auf einmal sein. Um den Magen wieder an Nahrung zu gewöhnen sollte sie es dann aber erst mit einem gescharbten Apfel und altbackenem Brot versuchen.
Die restlichen Vorschläge, die sie erhalten und auf ihre Tauglichkeit geprüft hatte fasste Gwen zu einem Aushang zusammen und ließ ihn bei den Tischen in der Kombüse liegen.

Melisandra schien es auf jeden Fall die nächsten Tage besser zu gehen. Die Ablenkung mit ihren Haasen und einem Leseabend von Noa trugen sicher auch dazu bei.
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Gwendolyn
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Gwendolyn »

Es war nicht lange hin, da kreuzte ein Mann namens Silas ihren Weg. Sory kannte wohl schon etwas zu seiner Geschichte und sprach ihn direkt auf seine Verbände an.
Das was unter dem Verband zum Vorschein kam war nicht sehr schön. Der Fuß war bereits schwarz, aber zum Glück noch trocken.
Doch Gwen hat sich zu früh gefreut, denn die Wundränder quollen mittlerweile mit eitrigem, stinkendem Sekret auf.
All zu lange konnten sie nicht mehr warten um ihm das Bein oder zumindest den Fuß abzunehmen, denn was auch immer den Geruch verursachte würde am Bein nicht halt machen, sondern sich liebend gern über den gesamten Körper ausbreiten.

Fürs erste und ab nun jeden Tag bis alle Vorbereitungen getroffen waren versorgten Sory und Gwen den Fuß.
Vorsichtig wurde der alte Verband entfernt. Die Wundränder mit etwas Wundalkohol gereinigt. Moragon hat dafür etwas zur Verfügung gestellt.
Die Haut, die wieder unter dem Verband verschwand wurde jeden Tag mit etwas Seifenwasser gründlich gewaschen, abgetrocknet und mit einer milchartigen Crem versorgt, damit sie sich vor der Operation noch erholen konnte. Nichts war schlimmer als schon kränkelndes "gesundes" Gewebe, mit dem man Arbeiten wollte.
Nach der gründlichen Reinigung packte Soryia ihren Wundhonig aus. Diesen streichen sie dünn aber gut sichtbar auf einen kleines Stück Stoff, dass sie um die Wundränder tradierten. Eben dort, wo es begann zu nässen. Über diesem Stück Stoff verschwand der schwarze Fuß dann wieder unter einer frischen Schicht Bandagen. 
Bei der ersten Versorgung hat Gwen aus etwas losem Wollfaden versucht eine polsternde Schicht herzustellen. 
Moragon hat die Wollfäden so lange aufgedröselt und zerfranst, bis es dafür brauchbar war. Es war nicht das, womit sie bis jetzt immer gearbeitet hat, aber es war brauchbar.
Darüber wickelten Sory und Gwenn dann noch eine Schicht Bandagen, damit das Wollzeug auch fielt. So lange die Wollwatte nicht mit Sekret beschmutzt war verwendeten sie diese weiter.

Jeden Tag waren die beiden gut ein halbes Stundenglas mit diesem Verband beschäftigt.
Nebenher organisierten sie mit Moragon die Operation und bereiteten diese vor.


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Hier darf gerne jeder mitschreiben, was er auf der Wunderschön erlebt :-)
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Gwendolyn
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Gwendolyn »

Es wurde kalt auf der Wunderschön. Bitterkalt.
Nicht alle waren für solch eine Kälte gerüstet. Gwen konnte ihre warmen Felle aus der Kiste holen, aber die reichten bei weitem nicht für alle, die hier jetzt froren.
Der Erste Gedanke, der ihr kam war, dass alle was warmes zum Anziehen brauchten. Die suche nach Stoffen um zu helfen war ernüchternd. Ihre Kiste war leer. Auch Davind hatte nichts mit eingepackt. Dalgrim Margsson drückte ihr 5 Ballen Stoff in die Hand. Daraus erhielt sie zumindest einmal 250 Lagen Stoff. Damit kam sie zumindest ein Stück weit. Von den Söldner erntete sie nur Häme – und eine Tür, die sich die Söldner in ihre Kajüte einbauten. Gut, dass sie nicht mehr froren.
Und wieder einmal waren es die Orks mit denen sie bei den Überlegungen auf einen grünen Zweig kam. Sie hatten bei sich im Rumpf schon ein paar Schafen Freilauf gewährt um ihre Wolle scheren zu können. Gwen kümmerte sich um die Schafe und schor eines nach dem anderen und Davind stellte dort Spinnrad und Webstuhl auf. Mit eifriger Arbeit konnten sie so einiges an Wolle, Garn und schlussendlich Stoff gewinnen. Wollstoff – einen der wärmsten Stoffe, die es nach Fell gab.
  
Und schon machte sich Gwen dann auch daran den Orks gegen die Kälte etwas zu helfen. Dickt Vorhänge für die Türen waren recht zügig genäht musste sie feststellen. Ihr größe half ihr dabei sie in die Türen passend einzuhängen.
Bei der Vorlesung von Noa nähte sie auch für die Wunderschön noch Vorhänge. Der, der für Melis und Noas Tür gedacht war bestpickte sie mit einem „Sternenhasen“ Meli war wohl sehr angetan von Hasen und auch von der Geschichte vom Stenenhasen.

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Gwendolyn
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Gwendolyn »

Operationsgeräte zusammensuchen, Operation durchbesprechen, Operationstisch organisieren und vorbereiten.
Damit waren Moragon, Soryia und Gwendolyn einige Tage immer wieder beschäftigt. Sie trafen sich sprechen einen Teil durch, suchten, organisierten und setzten sich wieder zusammen. Jeder der 3 brachte einen Teil der Operationsgeräte ein, die sie brauchten. Die Operation wurde in der Theorie besprochen und korrigiert, wenn jemand eine bessere Methode kannte. Ebenso wurde besprochen, wie man Silas ruhig halten würde.

Schriftliche Vorbereitungen zu Operation

Auch Silas wurde auf die Operation vorbereitet. Er brauchte neu Kleidung, musste gebadet werden und von diversen Läusen befreit werden.
Kurzerhand wurde er von Gwendolyn in einen der Zuber gesteckt, die sie für alle unten vorbereiten hat lassen. Es war ein Kraftakt ihn überhaupt da hinein zu bekommen. Das er mit einem Schiff AUF dem Wasser unterwegs war grenzte fast an ein Wunder. So war auch sein Allgemeinzustand. Gut ein Stundenglas war sie damit beschäftigt ihn sauber zu bekommen.
Bei der genaueren Betrachtung der Haare kamen Läuse zum Vorschein. Nur waschen war da nicht mehr. Joseph war ihr davor schon über den Weg gelaufen und hat ihr geholfen, Silas´ Klamotten zu entsorgen und neue bereit zu legen. Nun war er ihr auch dabei behilflich an ein scharfes Messer für eine Rasur zu kommen. Mit einem gekonnten Schnitt waren die ersten Haare ab. Danach begann Silas immer wieder den Kopf weg zu ziehen. Dementsprechend sah dann auch die Kopfhaut aus. Überall mit kleinen Schnitten übersäht. Einige male musste sie ihn ermahnen still zu halten.
Nachdem Silas sein Kopfhaar gelassen hat ging es auch seinem Bart an den Kragen. Wenigstens dabei war er still. So lebensmüde war er dann wohl doch nicht. Die Haare sammelte Gwen in einem Handtuch, dass sie danach im Ofenfeuer entsorgte.
Nach einem halben Stundenglas im Wasser wurde Silas unruhig, doch Gwen gereichte es zum Vorteil, denn die teilweise dicken Schichten Dreck, die sich angesammelt hatten waren nun angeweicht und leichter ab zu bekommen. Mit einer Bürste begann sie Silas von Kopf bis Fuß zu schrubben. Wenigstens entdeckte sie dort keine weiteren gröberen Verletzungen.
Als Silas rasiert, geschrubbt, abgetrocknet und neu eingekleidet war bereitete sie den Zuber noch auf. In dieser Drecklache würde keiner mehr baden wollen. Umständlich brachte sie das Wasser an Deck und kippte es in die See. Auch da sah man die Drecksuppe noch eine weile dort, wo sie den Zuber entleert hatte. Nun galt es jedoch noch den Zuber selbst zu reinigen. Mit einer sauberen Bürste und sauberem Wasser war sie auch hier eine Zeit lang beschäftigt bis der Zuber wieder sauber war. Nicht nur ein mal leerte sie das wenige dreckige Wasser im Zuber aus, bevor es wieder klar wurde und der Zuber bereit war neu gefüllt zu werden.

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Schlussendlich war es dann aber so weit und Silas konnte operiert werden.
Neben Moragon, Sory und Silas fanden sich auch noch Elnora, Parin, Sidon und Vyktoria ein. Vyktoria klärte kurzfristig noch über den Schlafzauber auf, den sie scheinbar schon öfter bei Operationen eingesetzt hat. So brauchten sie keine Experimente eingehen. Sobald es los ging konzentrierte sich Gwen nur noch auf Silas und seine Reaktionen; und auf den Schlafzauber, den sie die gesamte Operation lang aufrecht erhielt. Erstaunlich lange kam sie alleine damit klar, aber die Hilfe, die dann von Parin und auch Sidon kam nahm sie gerne an. Immer wieder warf sie einen kurzen Blick zum Bein und versuchte abzuschätzen wie weit die OP schon war. Als es so weit war den Knochen durchzusägen wurde Silas doch unruhiger und sie musste den Energiefluss steigern. Nun ging es aber doch recht zügig und als das Bein bereits wieder mit Bandagen versorgt wurde reduzierte sie den Energiefluss so lange, bis er endgültig abbrach.
Die Operation selbst war gut verlaufen. Nun musste auch die Heilung der Wunde noch im Auge behalten werden. Fürs erste suchte Gwen jedoch Erholung, denn es war ganz schön anstrengend gewesen.
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erster Verbandswechsel bei Silas

Beitrag von Gwendolyn »

Zwei Tage waren nun vergangen seit der OP. Bis jetzt war der Verband trocken, doch nach 2 Tagen sollte man nachsehen, wie sich die Wunde entwickelte. So hat sie es von ihrer Großmutter gelernt. 
Also nimmt sie Vorsichtig den Verband ab. Was sie darunter sieht, stimmt sie erst einmal erfreut. Der Schnitt hatte eine kleine Kruste gebildet, der restliche Stumpf war nicht zu sehr grün und blau. Vorsichtig fühlt sie den Stumpf auf Verhärtungen und Schmerzen ab. Es scheint nicht so, als hätte sich unter der Haut oder tiefer im Gewebe Flüssigkeit angesammelt. Dennoch beginnt sie vorsichtig vom stumpf weg Richtung Körper das Bein zu massieren. Ihre Großmutter hat ihr erklärt, dass es wichtig ist, den Flüssigkeitsrückfluss aus dem Bein wieder anzuregen nach so einer Operation. Sie hat ihr auch gezeigt, wie sie erspüren kann, ob sich Narbengewebe und Bein gut erholen. Den Blutfluss zu spüren war nicht schwer. Man musste auf Rötungen, Blässe, warm und kalt achten und an manchen Stellen konnte und sollte man den Blutfluss auch spüren. Das war alles in Ordnung. Der Flüssigkeitsfürckfluss war etwas schwieriger. Von außen konnte man ihn nicht sehen oder spüren. Es gab aber gewisse Stellen, an denen man einen Knoten spürte, wenn der Flüssigkeitsrückfluss mit einer Infektion beschäftigt war. So wie am Hals, wenn dieser entzunden war, gab es das auch in der Leiste. Bei diesen “Knoten” gab es keine Auffälligkeiten. Während sie das Bein massiert, schließt sie die Augen und fühlt sich in die Strukturen ein. Die Knochen und die Muskeln ließen sich von außen ertasten. Sie versucht sich auch darauf zu konzentrieren, ob übermäßig viel Wasser im Gewebe war. Wenn sie sich darauf konzentrierte, konnte sie spüren, ob sich das Gewebe etwas schwammig anfühlte. So als würde man einen Schwamm zum Waschen mit Wasser anreichern. Das war im ganzen Bein der Fall. Mit dieser von unten nach oben streifenden Massage versucht Sie nun den Flüssigkeitsrückfluss wieder anzuregen, denn er war offensichtlich gestörte. Ob die Massage Wirkung zeigt, wird sie erst in den nächsten Tagen erfahren.
Nach dieser Behandlung legt sie eine fein säuberlich zurechtgeschnittene Kompresse auf die Wunde und wickelt den Stumpf wieder ein. Sie bringt den Verband gleich so an, dass er recht straff sitzt und versucht so den Stumpf auch gleich in eine Form zu bringen, damit eine Prothese gut hält.

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Gwendolyn
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Schnee und Eis

Beitrag von Gwendolyn »

Das Eis muss auch auf der Wunderschön immer wieder bearbeitet und abgetragen werden. Noa ist regelmäßig damit beschäftigt, Eis aufrauen, abzusaplten und wegzubringen.
 Gwen kümmert sich in der Zwischenzeit um die Schneewehen, die sich am Schiff sammeln. 
Akribisch sammelt sie den Schnee, der sich an Deck gesammelt hat mit einem Besen ein und kehrt ihn zusammen. Wenn die Haufen groß genug sind befördert sie sie mit Schwung über die Reling.

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Davind
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Nebelschwaden und Rattenplage

Beitrag von Davind »

Was musste denn noch alles passieren? Erst hatte man es mit der Seekrankheit zu tun, unter der er Gott sei Dank nicht ganz so schrecklick litt wie Andere, dann kam Eis und Eiseskälte dazu, das man schon Angst haben musste, die Eisschollen würden das Schiff zerstören.

Und nun auch noch das ...... dichter Nebel, so das mann seine Hand kaum vor den Augen sehen könnte und plötzlich krochen Mäuse und Ratten über dem Boden, sie kamen so plötzlich wie der Nebel.

Er war gerade bei Silas als die dichte Nebelsuppe vor ihnen auftauchte, nachdem sie an der Greifeninsel vorbei gefahren sind. Schrecklich dieses undurchdringliche feuchte, weiße etwas. Er stand mit Silas an der Reeling, dieser entschied sich dann aber schnell bevor man im Nebel gar nichts mehr sehen konnte, wieder unter Deck zu gehen. Nun stand er dort mit noch einem Reisenden nicht mal eine Armeslänge zwischen ihnen und trotzdem konnte man sich kaum sehen, selbst der Schemen der zu sehen war, konnte man nicht als Person beschreiben. Sie unterhielten sich darüber, ob die Seeleute wissen wie und wo wir fahren müssen, nicht das wir noch mit den anderen zusammen stoßen würden. Unbehagen breitete sich bei ihm aus, er war nun mal eine Landratte, dabei freute er sich, als es hieß Land in Sicht, er hatte so sehr gehofft, dass sie nun wenigstens mal an Land gehen könnten, doch dann stellte es sich heraus, dass es die Greifeninsel war und fuhr dann an ihr vorbei. Kurz konnte man noch die Masten der Echidna sehen, winkende Bewohner der Greifen und dann war es wie auf einem Geisterschiff.

Nun standen sie hier und unterhielten sich, ach ja es stellte sich später raus, das der Mann Ramone hies, mit ihm unterhielt er sich jedenfalls und dann plötzlich quiekte es zu ihren Füßen und sie konnten kurz etwas dunkles am Boden huschen sehen. Schnell stellte es sich heraus, das es Ratten und Mäuse waren und man versuchte sie zu erledigen. Nach einiger Zeit sammelte man die toten Körper in einem Behältnis, bevor sie über Bord geworfen wurden, zog er ihnen noch das Fell ab. Kleinvieh macht auch Mist, so war das Sprichwort und deshalb behandelte er das Leder von dem Urin der Schafe vom Orkschiff und spannte dann das Fell zum trocknen auf. Man konnte dann aus dem Fell bzw. Leder eine Kaputze oder einen kurzen Poncho nähen, der vor Feuchtigkeit schützen könnte.
ratten.png

Schließlich begab er sich zu einem der Seeleute und fragte ihn, ob man wohl übersetzen konnte, oder ob er die Nach auf diesem Schiff verbringen musste. Nachdem dann wieder ein wenig Ruhe eingekehrt ist, bestätigte man ihm, das er rüber setzen konnte. Auf der Wunderschön kam er dann auch wieder heile an, es dauerte ein wenig länger als sonst, aber er war erleichtert, als er wieder diese Planken unter seinen Füßen hatte. Auch hier waren Mäuse und Ratten gesichtet und auch hier stellte man sich die Frage, wo kam der Nebel so plötzlich her und vorallendingen wo kamen die Mäuse und Ratten so plötzlich her, hing das wohl alles irgendwie zusammen? Denn Noa machte eine Entdeckung, er konnte eine Maus erlegen, die anders als normale Mäuse aussah, die Fellfarbe war eher die Farbe eine Springmaus aus der Wüste, als die einer normalen maus. Jetzt fiel ihm auch auf, dass er auf dem anderen Schiff ebenfalls nicht nur Mäuse und Ratten sah, die man normalerweise kannte. Die Ratten waren wohl etwas größer und auch dort gab es Mäuse, die man eher in der Wüste vermutet hätte, als auf einem Schiff oder in Städte. Seltsam ..... weitere Gedanken musste man sich später machen, erstmal hieß es alles an Lebensmittel in Sicherheit zu bringen, regelmässig zu kontrollieren, ob irgendwo weiterhin Spuren von Mäusen und Ratten oder anderem Getier zu finden ist. Gemeinsam jagten sie die Schädlinge und als man sich mehr oder weniger sicher war, alle gefunden zu haben, machte er sich dann auch auf den Weg ins Bett. Irgendwie waren die Tage an Bord ermüdender, als die Tage an Land.



 
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
sonst verkauft er seine Waren nicht.
Noa Feldspan
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Noa Feldspan »

'Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.', grübelte Noaphiel Dementon Feldspan, während er zur späten Stunde im Schiffsbauch der Wunderschön Fracht umlagerte. Der kleine, dürre Mann hatte eine rötliche Gesichtsfärbung ob der Anstrengung, doch war das das einzige Eingeständnis dieser. Schichtete er nicht gerade verschlossene Fässer und Kisten um, so überprüfte er die Siegel oder hob die dunkelrote Laterne um genauer zu leuchten. Während er seinen Leib schuften lies, puzzelte sein Geist die Sachlage zusammen:
  • Es war kaum Rattenkot zu finden. Vereinzelt, in Ritzen zwischen den Planken oder klebend an alten Fässern. Nicht annähernd der Masse der Tiere entsprechend.
  • Die Rattenkadaver, welche er zwischenzeitlich im Ascheeimer gelagert hatte um sie am Ende munter über das Heck in die See zu pfeffern, hatte verschiedenste Größen und Formen. Dabei stachen die sandfarbenen Exemplare mit ihren großen Ohren und überproportionalen Schwänzen auf. Fast süß, wenn man vergaß welch Leid sie bringen mochten.
  • Während sie die ersten Nager in der Schiffskombüse fanden, später auch im Schiffsbauch observiert wurden, so fielen ihm Ratten von oben fast auf die Füße! Auf dem Oberdeck wurde nichts Nahrhaftes gelagert, nur Werkzeuge, Taue, einige Waffen und die Kabine des Schiffsführers.
  • Die Erscheinung der Ratten koinzidiert mit den steigenden Temperaturen, aber auch mit dem Auftreten der Nebelwand und der Nähe zu bewohnten Inseln - einem von vielen Greifenstützpunkten.
  • Das Auftreten von Läusen ist möglicherweise als erste Indikation der Präsenz der Plage zu sehen. Doch wahrscheinlich waren sie von den Orken ausgegangen oder, unwahrscheinlichermaßen, von dem Bettler Silas selbst.
Nach einigen Stunden der Arbeit, bereinigte er die Kleinstmengen an Kot, welche er gefunden hatte. Zwei Ratten hatte er noch erschlagen können, die ausgelegten Giftköder waren erwartungsgemäß unangefasst. Er wusch sich die Hände, das Gesicht und den Nacken, machte sich selbst bettfertig ehe er die zwei Hasen von Melisandra pflückte und in ihre Käfige gab. Dann hob er seine Tochter vom Vorleger ins Bett, deckte sie zu. Selbst in seinem Lager angekommen, kam er zu einem Schluss: 'Wenn die Ratten das Schiff betreten, dann wird es wohl nicht sinken!'

Am nächsten Morgen wird er nach Schichtwechsel dem Schiffsführer der
Wunderschön von den Sachverhalten und seinem Urteil berichten:

"Herr, es sind Ratten auf das Schiff geklettert. Wir haben sie getilgt, aber sie müssen von einem anderen Schiff kommen. Es sollen des Herrn Engeln lieblich vergelten, haltet Ausschau nach Überlebenden eines Schiffsbruch!", trägt er demütig vor.
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Davind
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Davind »

Es wurde dunkel oder wurde es gerade wieder hell? Man konnte bei dieser Suppe gar keine Tageszeit wirklich bestimmen, es war alles grau in grau, mal ein wenig heller mal ein wenig dunkler und dann doch wieder alles die gleiche Nebelsuppe. Welche Tageszeit nun auch im Begriff war anzubrechen, mit ihr sollte auch Panik, Angst und Schrecken verbreitet werden.

Plötzlich hörte man im Wasser wie sich dort etwas bewegte, dann war wieder Stille, dort am Mast, hatte sich da nicht was bewegt, da am Bug ein knarzen und am Heck ein Klopfen gegen das Holz. Wer hat mich gerade an der Schulter angetippt, keiner zu sehen. Einbildung, Sinnestäuschung oder war da doch noch was Anderes im Nebel? Nach Meli wurde geschaut, sie hockte unter dem Bett in ihrer Kajüte, ihre kleinen Häschen im Schoß, dort war sie wohl auch am sichersten.

Hektische Rufe wurden laut, man könnte meinen das auch auf den anderen Schiffen wie von weiter Ferne Rufe und Schreie zu vernehmen waren, aber sicher konnte man sich da auch nicht sein. Und wieder, war da nicht ein langer Arm, ach quatsch keiner konnte so einen langen Arm haben und dann, dann sah man das Ungetüm wie es vom Mast runterkam, um auch sogleich mit den Tentakeln nach allem zu Greifen was in der Nähe war. Es war schwer in dem dichten Neben zu erkennen ob man das Ungetüm schlug oder versehentlich einen Schiffskameraden. Dann stand plötzlich ein Kerl dort, seine Augen Leblos, stinkend als würde er gerade dem Meer entstiegen sein ..... oh bei allen Göttern, er ist dem Meer entstiegen. Sein Lebloser Blick schien einen direkt in die Seele zu blicken, sein stinkiger Atem (so er einen hatte) schlug einem entgegen und löste einen Würgereiz aus und dann ob er seinen Arm mit dem Säbel an dem Algen hingen und Muscheln klebten ..... Schnell ducken, versuchen auszuweichen .... überall waren Rufe, Schreie und man hörte Waffenklirren, das sausen von Pfeilen, dumpfe Geräusche als würden Körper auf den Schiffsboden klatschen. So ging es noch eine ganze Zeit, hier kampfeslärm, dort gebrülle und hastige Atemgeräusche, bis plötzlich wieder alles ruhig wurde ...... dann setzte wieder die unsagbar grausige Stille ein. Nachdem die Stille anhielt und keinerlei fremde Geräusche oder Rufe auftraten, wurde nach Melisandra geschaut, ob es ihr und den Hasen gut ginge, da keinerlei besorgniserregenden Informationen an Deck kamen, ging man davon aus, dass alles unter Deck in Ordnung war.

Ein paar Verletzungen gab es wohl, aber so wie es aussah und was so an Informationen durch den Nebel an Bord rumging, keine großen Verluste. Nach einiger Zeit wurde es auch unter Deck ruhig, nachdem die Besatzung darauf hinwies, dass wohl noch mehr Wachen aufgestellt wurden.

 
Drum hört ihr Leute, lasst euch sagen,
Handwerker bedroht man nicht,
auch darf man sie nicht schlagen,
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Davind
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Re: Die Tage auf der Wunderschön

Beitrag von Davind »

Die Tage vergingen zäh an Bord, nach dem Angriff dieser untoten Seeleute und der Seemonster, machte er sich mit einigen Leuten auf die Suche nach Schäden. Am Bug und an den Seiten wurden Schäden ausgebessert, eine Strickleiter erneuert, Segel geflickt und einige andere Dinge die durch den Angriff liegen geblieben sind. Diese Nebelsuppe war immer noch undurchdringlich und die feuchte Kälte kroch in alle Ritzen der Kleidung, selbst unter Deck verspürte man die Feuchtigkeit. Von den Orks konnte er einige Lagen Leder ergattern, um vielleicht daraus Überwürfe und Kaputzen herzustellen. Die Wachsstumpen sammelte er ein, auch diese könnte man später dazu nutzen vorhandene Kleidung ein wenig Wasserabweisend zu bekommen. 

Am Nachmittag würde er versuchen mit anderen Mitreisenden zu reden, es gefiel ihm so gar nicht, das immer noch kein Lüftchen die Segel aufblähte, nicht mal Ansatzweise war ein Lüftchen zu spüren. Von der Mannschaft erfur man auch nicht viel, eifrig und unaufhaltsam erledigten sie ihre Arbeiten an Bord, er bekam auch keine Antwort, ob sie wohl noch auf Kurs wären oder ob sie abgekommen sind, generell wie es um sie stand.

Gestern hatte er Besuch bekommen vom Anführer der Orken und sie führten ein interessantes Gespräch, ein sehr interessantes Gespräch. Während des Gespräches stieß auch Marneus zu ihnen, er hatte es nun auch geschafft einen Platz auf der Wunderschön zu ergattern. Was so ein paar Flaschen Bier und ein paar geräucherte Würstchen doch bewerkstelligen können.

So hing er weiter seinen Gedanken nach, während er die Lederlagen zurecht schnitt für Feuchtigkeitsabweisende Überwürfe und Kaputzen.
 
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