Exodus des Equilibriums

Rollenspielforum für Geschichten.
Antworten
Benutzeravatar
Mor'dan
Beiträge: 118
Registriert: 08 Mai 2019, 16:58
Been thanked: 28 times

Exodus des Equilibriums

Beitrag von Mor'dan »

Das Schiff der Wächter ruhte still auf dem Wasser, während die letzten goldenen Sonnenstrahlen hinter dem Horizont verblassten, als ob die Natur selbst den Abschiedsakt des alten Kontinents begleitete.

Die Gilde "Equilibrium" hatte sich im Laufe der Zeit zu einer undurchsichtigen und geheimnisvollen Organisation entwickelt, und nun, nachdem der Tag der Reinigung verstrichen war, existierte der alte Kontinent nicht mehr. Die geheimnisvollen Lehren des Equilibriums hatten sich über Jahre hinweg wie Schatten in alle Ecken der Welt verbreitet und viele suchten Zuflucht in den rätselhaften Praktiken dieser mystischen Gemeinschaft.

Mor'dan, der Lehrmeister der Gilde stand an einem abgelegenen Ort auf der Insel und ließ seinen Blick über die verblassten Überreste der alten Schriften schweifen. Die Zeit war gekommen. Seine treuen Gefährten und Freunde, darunter Sion, sein einstiger Schüler und der Schatten Ardan, hatten bereits ihre eigenen Pfade betreten. Mit dem Wissen und der Erkenntnis des Equilibriums sollten auch die verbleibenden Gefährten ihre eigenen Ziele finden und ihre Wege beschreiten.

Eine tiefe Müdigkeit umschlang den alten Lehrmeister. Seine Pflichten gegenüber Dantalon, dem einstigen Drachenlord, der ihm das Leben eingehaucht hatte, waren endlich erfüllt. Seit er aus der Essenz geformt wurde und von diesem Körper Besitz ergriffen hatte, diente er unter dem Namen "Mor'dan" dem Equilibrium. Nun war es an der Zeit, seinen eigenen Pfad zu verfolgen. Die Dunkelheit umhüllte ihn, als er sich von den letzten arkanen Verbindungen der alten Bande löste.

Während die Finsternis ihn mehr und mehr verschlang, wurden die Boten ausgesandt, um die allerletzte Nachricht Mor'dans an seine Gefährten zu übermitteln. Die Jünger sollten wissen, dass die Zeit gekommen war, ihre eigenen Pfade zu beschreiten. Es wurden bei dem letzten Treffen alle Möglichkeiten durchgesprochen und alle waren sich bewusst, dass diese Reise das Ende und ein Neuanfang bedeuten würde. Ein jeder war vorbereitet, vorbereitet seinen eigenen Weg zu gehen und die Tugenden und Lehren des Equilbriums mit sich zu tragen.

Die Botschaft war klar: Die Ausbildung war beendet und die Anhänger Mor'Dans sollten nun ihre eigenen Schicksale gestalten. Mor'Dan lächelte zufrieden, während sich seine Gestalt langsam auflöste und mit den Schatten der Bäume verschmolz...
Benutzeravatar
Nýssa
Beiträge: 72
Registriert: 26 Jul 2021, 20:25
Has thanked: 25 times
Been thanked: 29 times

Re: Exodus des Equilibriums

Beitrag von Nýssa »

Savora war das einzige Wort, welches über die Lippen der Gestalt kam. Abseits der hölzernen Palisaden des Lagers stehend, ließ sie das Schreiben aus ihrer Hand gleiten. Noch hatte das Pergament den Boden nicht erreicht, da zersetzte es sich schon in einem gleißenden Blitz gelber Flammen. 
Mehr gab es nicht zu sagen.
Briefe an meine Charaktere auch bitte per PN oder Discord linken!
Thorhall
Beiträge: 7
Registriert: 04 Dez 2020, 08:53
Been thanked: 2 times

Re: Exodus des Equilibriums

Beitrag von Thorhall »

Nach etlichen Tagen war von Ihm die ganze Insel Erforscht, er fand einen schönen Platz für sich, wo er Oft verweilte, es sah so aus das dies mal ein ehemaliges Pirstenversteck oder Lager war, aber kein Pirat Weit und Breit in Sicht, er war öfter dort zu finden, als in einem der Lager, die sie auf der Insel aufbauten, nur für notwendige Sachen was er benötigte suchte er ein Lager auf.
 So vergingen die Tage und Nächte in der kleinen Höhle, bis auch Ihm die Nachricht des Equilibriums erreichte.
  
Viel hat er von Mordan und Infinius gelernt und nun, ist jetzt wirklich alles zu Ende? Fragte er sich.
 Er griff nach einer Flasche die er mittlerweile in der Höhle bunkerte und dachte über die Zukunft und seine Zukunft nach, wie wird es jetzt wohl weitergehen, fragte er sich immer wieder.
Infinius de`Sole
Beiträge: 1
Registriert: 23 Mär 2023, 15:05
Been thanked: 2 times

Re: Exodus des Equilibriums

Beitrag von Infinius de`Sole »

Manchen Tagen merkt man schon beim Aufstehen an, dass etwas bedeutsames passieren wird, da das Gefühl immer gleich ist. Der Magen flau, die Beine schwach und man beginnt die Ursache des Gefühls aufzuspüren, ohne zu wissen was überhaupt gesucht wird. Häufig werden Zusammenhänge konstruiert und Signale falsch kombiniert, damit ein Muster gefunden wird welches die Gefühle erklärt. 

So beginnt auch der Tag für Infinius. Seitdem die Ameda weitestgehend zerstört strandete und dementsprechend der Komfort auf ein Minimum reduziert ist, fühlt sich jeder Morgen wie eine Strafe an. 
Und jenseits dieses Grundgefühls was sich bei ihm eingeschlichen hat, spürt er ab dem ersten Sonnenstrahl, dass es ein Tag wird über dem dunkle Wolken aufziehen. Oder passiert doch etwas Gutes? 

Noch ehe er wie gewohnt einige trockene Früchte und steinhartes Brot aus seiner Truhe nimmt um es an Deck zu verzehren, macht er sich auf und mischt sich unter die Menschen. Niemandem ist etwas anzusehen. Zumindest verhalten sich alle wie gewohnt, seitdem sie auf dieser Insel gestrandet sind. Hektisch, unsicher, ängstlich und auf sich selbst konzentriert. Aber das ist menschlich. In einer solchen Situation, in der man auf das Minimum reduziert ist, verschieben sich die Bedürfnisse und dementsprechend die Verhaltensweisen. 

Je mehr Menschen Infinius trifft, desto mehr schiebt er das flaue Gefühl auf die Grundsituation. Den mit Splittern gespickten Holzboden auf dem er nächtig, das miese Essen, die ungewisse Zukunft. So isst er sein gewohntes Frühstück und macht sich an die Arbeit Holz zu hacken, um einerseits den Beginn der Weiterfahrt zu beschleunigen und um sich durch die Verteilung des Holzes an verschiedene Fraktionen einen strategischen Vorteil für das Equilibrium zu verschaffen. Da für ihn Holzhacken inzwischen zu einem Automatismus geworden ist, nutzt er die Tätigkeit auch um über die Zukunft des Equilibriums nachzudenken. Und es ist essentiell für die Zukunft des Bundes nun Entscheidungen zu treffen und Weichen zu stellen. Infinius ist klar, dass diese Entscheidungen schmerzhaft sein werden. Denn die Optionen liegen auf der Hand. Entscheidet sich das Equilibrium auf einem Schiff zu reisen, verliert es jede Verbindung zu anderen Orden und Organisationen. Und gerade die Wahrung des Gleichgewichts erfordert zwingend eine Kenntnis über die Strategien anderer Parteien. Die andere Option ist sich aufzuteilen, von einander zu trennen und das Bündnis über alle Welten zu zerstreuen. 

Es existiert nicht immer eine gute und eine schlechte Option zwischen denen man wählen kann. Manchmal entscheidet es sich auch zwischen einer schlechten und einer verheerenden Möglichkeit. 
Obwohl Infinius immer wieder versucht die Gedanken über eine Aufteilung zu verdrängen, so wird ihm bei jedem neuen Ansatz klarer, woher das schlechte Gefühl kommt.

Es ist der Tag der Entscheidung und der Kodex lässt eigentlich nur einen Schluss zu. 

Infinius wandert von Baum zu Baum. Mal lässt er etwas Holz über, mal hackt er obwohl schon alles gefällt ist. Seine Gedanken leiten ihn so tiefgreifend, dass das Hacken zur Nebensache wird. Die Gefühle die er verspürt rühren offensichtlich nicht aus dem was heute noch folgen mag, sondern aus dem was er die letzten Tage in all den Gesprächen verspürt hat. Gerade Lord Mor´dan erschien ihm noch nachdenklicher als zuvor. Für die Jahre lange Verbindung, die zwischen Mor´dan und Infinius existiert, hält die Sprache der Menschen kein Wort bereit. Freundschaft ist zu wenig, Verbundenheit zu abstrakt.

Der Unterschied zwischen wahren Führern und einfachen Menschen ist die Bereitschaft, seine Person hinten an zu stellen und Entscheidungen zu treffen die der Sache dienen, aber das eigene Herz brechen.
Dazu ist Infinius nicht bereit. Gerade als ihn diese Feststellung überkommt, hört er einen Boten hereilen der ihm einen Brief von Mor´dan übergibt. Als er ihn gerade öffnen will und schon das Siegel aufgebrochen hatte, verschließt er ihn, verstaut den Brief in der Tasche und schaut den Boten kurz an. Ohne auch nur einen Buchstaben gelesen zu haben nickt Infinius ihm zu, deutet ihm an zu gehen und setzt sich auf einen der vorher abgehackten Baumstümpfe. Dann schließt er die Augen. 
 



 
Codo
Beiträge: 19
Registriert: 17 Dez 2020, 22:59
Has thanked: 6 times
Been thanked: 1 time

Re: Exodus des Equilibriums

Beitrag von Codo »

"den eigenen Pfad beschreiten..."

Müde Augen glitten über die Zeilen, die ihm zuteil geworden waren. Die Welt um ihn herum wirkte wie in zähen Sirup getaucht, alles bewegte sich in Zeitlupe. Über seine Wahrnehmungen hinaus waren auch seine Gedanken nur ein müdes Rinnsal, kein reißender Fluss, wie man es erwarten würde, wenn eine Botschaft die Existenz ins Wanken bringt. Ein schwaches Lächeln bar jeder Freude auf dem Gesicht, ließ der in die Jahre gekommene Mann seinen Blick schweifen. Wie war er hier angelangt? Auf einer weiteren verfluchten Insel, mit lauter Einfältigen, die gedachten, mit ihrer Anwesenheit ein weiteres Stück der Welt zu verseuchen. Mit ihrem Glauben, ihren Vorstellungen von Richtig und Falsch, ihren Gefühlen

Sollte er diese weitere Reise überhaupt bestreiten? Was erwartete jemanden wie ihn in einer neuen Welt? Die alten Kämpfe, die alten Wunden, die alten Tränen. Ein trostloses Schmunzeln ob dieser Aussichtslosigkeit, dann schloss er die Augen. Sollte er bislang überhaupt jemanden auf dem Schiff oder in dem Lager aufgefallen sein, was zu bezweifeln war bei seiner vollkommenen Unauffälligkeit und seiner stramm vollzogenen Untätigkeit in der allgemeinen Geschäftigkeit dieser Reise, so könnte diese Person sich irgendwann fragen, was mit dem trostlosen Mann passiert ist. Wo er abgeblieben ist. Ob er zurückgeblieben ist?

Codo wandelte auf seinem eigenen Pfad des ewigen Ausgleichs, dem Nichts entgegen. Equilibrium.
Benutzeravatar
Hadewin / Silja
Beiträge: 22
Registriert: 20 Dez 2023, 08:07
Has thanked: 9 times
Been thanked: 13 times

Re: Exodus des Equilibriums

Beitrag von Hadewin / Silja »

Ein mildes lächeln huschte über Siljas Gesicht. Unser alles Wege werden eh immer verbunden sein. Verbunden im weg zur wahren Erkenntnis. Langsam drehte sie Ihr EQ- Abzeichen zwischen den Fingern und lies es in ihre Tasche gleiten. Es würde viele Aufgaben und Arbeiten für sie geben. 
Antworten