Ankunft: Die neue Welt

Rollenspielforum für Geschichten.
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Nach der Expedition ist vor der Expedition

Beitrag von Aanatus »

Nach einem ruhigen Tag, an dem er sichein bisschen erholen konnte und Alchemiestudien betrieb, seinen Welpen abrichtete und auch ein bisschen die Beine hochlagerte, war es nun wieder Zeit für eine Expedition. Diesmal stand das Drachengebirge an: Ruweena, Soryia, Jarson, Moragon, Rashka und Aanatus machten sich gemeinsam auf, um die Höhlen zu erkunden. Von Anfang an war die Gegenwehr groß, doch spätestens, als seltene Winddrachen und andere uralte Wesen auf sie einstürmten, noch dazu in engen Gängen, wurde es oft brenzliger als erwartet. Feuer, Gift - dazu die mächtigen Hiebe der Drachenklauen - Gebrüll und Getöse. Manchmal hinterfragte Aanatus, ob das Erstellen seiner Landkarte diesen Wahnsinn wert war. Doch er hatte sich dafür entschieden und so schoss er seine Pfeile unermüdlich, während Rashka an der Front wütete und die Magi ihre arkane Macht gegen die Högelnbewohner schleuderten. Stunden vergingen. Keine Zeit der Erholung. Selbst das Skizzieren wurde zur Mühe, denn die Höhllen waren verwinkelt. Sie kamen sehr weit. Doch nicht bis an das Ende. Die Pfeile gingen zur Neige, die Reagenzien wurden knapp und selbst der Nordmann atmete schon schwer.
So entschlossen sie sich, die dennoch erfolgreiche Expedition an dieser Stelle zu beenden, sich nach Hause durchzukämpfen und ein anderes Mal mit noch stärkerer Belegschaft zurückzukehren. Nach der Expedition ist vor der Expedition.
Am Ende wurde die Beute in der Herberge Falkenrast verteilt. Wie nach jeder Expedition wurde gemeinschaftlich aufgeteilt. Aanatus enthielt sich diesmal ganz, da er zufrieden damit war, wieder etwas mehr der Neuen Welt kartographiert zu haben. Man trank, aß und sprach noch etwas - alle abgekämpft aussehend.

Nach der Expedition ist vor der Expedition.jpg
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

In Windeseile zu einer Landkarte

Beitrag von Aanatus »

Seitdem Aanatus so oft auf Reisen war, bemerkte er, wie sein Körper gestählt wurde. Auch sein Pferd wurde ausdauernder und ausdauernder. Da war natürlich sehr hilfreich, denn die Mühen vergangener Tage waren vorbei und so bereiste er die letzen verbliebenen Flecken der Insel in Windeseile. Zeichnen und skizzieren musste er natürlich noch in altbewährtem Tempo, aber mit den Skizzen und Vorarbeiten aller restlicher Orte im Gepäck würde er dann zuhause in seinem Zimmerchen damit beginnen, die Landkarte als Ganzes zu zeichnen und Proben von Wasser, Boden und Flora zu analysieren.

Was fehlte noch: Ein paar wenige gefährliche Orte, wofür es Expeditionen brauchte. Die Oase der Amazonen, die er erst betreten würde, wenn Davind bei deren Königin für ihn bürgte und ein paar versperrte Orte.
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Vulkanlandschaft: Ein schneller Ritt

Beitrag von Aanatus »

Deighine - Schneehuf - durfte zuhause bleiben. Das war nichts für das Pferd der Nordlanden, das Rashka Aanatus schenkte. Immerhin würde es in die Vulkanlandschaft nahe der Wüste gehen. Selbst Schattenfell, sein treu eprobtes Pferd, war beim letzten Besuch dieser Gefilde zwar nicht unruhig gewesen, hatte aber aufgrund der tiefen Unterlagen große Anstrengungen, seinen Reiter zu tragen. Beim letzten Mal musste Aanatus aufgrund der Erschöpfung seines Pferdes bald schon Unterfangen abbrechen, denn die Flucht vor Elementaren und die unwirtliche Unterlage war dann doch zu viel. Auch dieses Mal sattelte Aanatus vor der VUlkanlandschaft ab und wollte gerade absteigen, als er in der Ferne - tief in der Vulkanlandschaft - erst den einen, dann einen anderen Reiter scheinbar mühelos durch die Aschenwelt galoppieren sah. Das wollte er gleich mal selbst ausprobieren und sattelte wieder auf. Und wirklich: Aanatus konnte keine Erschöpfung an Schattenfell feststellen. Das war ihm schon bei den Ritten durch normale Gefilde aufgefallen. Hier war es genauso. Immer tiefer und tiefer konnte er so trotz der Elementare und trotz fehlender Begleiter in die Vulkanlandschaft vordringen. Andere taten es ihm gleich, so sah er mal diesen, mal jenen an ihm vorbeisausen, als er kurz mal anhielt - nicht um sein Pferd zu schonen, sondern Gesteinsproben zu nehmen. Schöne neue Welt!

Zufrieden ob der schnellen Erfolge, die sich scheinbar mühelos einstellten, erreichte er das Südende der Vulkanlandschaft. Blieben nur noch die Drachenhöhle und die versperrten Orte!

Vulkanlandschaft äußerster Süden.jpg

 
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Die verlassene Stadt: Ein Treffen mit Sorsha und Katherine

Beitrag von Aanatus »

Aanatus betrat die verlassene Stadt und staunte von Anfang an nicht schlecht. Er hatte sich vieles anders erwartet, als es dann vor ihm lag. Die Architektur beeidruckte ihn, die Wege waren sinnvoll angelegt, einige Dinge waren schon ausgebessert und renoviert worden. Er folgte einem Pfad, etwas orientierungslos, und fand sich bald schon an einem Ort, der ihm nicht so sehr behagte, da plötzlich Elementare vor ihm standen. Aanatus wich zurück, hatte er doch außer Kompass, Zeichenfeder und Pergament nichts bei sich. Hier konnte doch wohl kaum der Weg ins Zentrum der Stadt sein. Er kehrte um und fand alsbald die richtige Abzweigung und stand bald schon inmitten eines symetrisch angelegten, mit wunderschönen Gebäuden umrahmten Platzes. In der Mitte ein wunderbarer Springbrunnen, der zusammen mit dem dunklen Steinboden eine besondere Atmosphäre schuf. Auch sah er einige Verkäufer ihre Waren anbieten, deshalb vermutete er, dass er sich auf dem Hauptplatz befand.

Aanatus begann sofort zu zeichnen und maß auch den Platz genau ab. Mit gleichmäßigen Schritten ging er das Viereck ab. Wunderbar. Ein Osteingang und ein Westausgang. Auch südlich schien es einen Ausgang zu geben, zumindest sah Aanatus von weitem einen lieblichen Garten. Sehr erstaunlich, sehr erstaunlich, murmelte er und begann mitten am Platz zu zeichnen. Das blieb natürlich nicht lange unbemerkt. Bald schon mehrten sich die Blicke der Leute, wer konnte es ihnen verübeln? War da doch dieser Mann mit Kompass, Zeichenfeder und seltsamen, messenden Schritten. Plötzlich stand dann eine Frau neben ihm und forderte ihn recht unwirsch auf, sich zu erklären. Höflich erklärte ihr Aanatus, er sei hier mit Erlaubnis der hochehrwürdigen Ilharess Mizrae hier, da selbige Interesse an seiner Landkarte habe, die gerade im Entstehen sei. Es gesellte sich auch Sorsha hinzu, die Aanatus schon kannte. Aanatus fragte, ob die Ilharess den sein Kommen nicht angekündigt habe, beide verneinten. Eine verzwickte Situation. Aanatus stellte sich dann höflich der anderen Dame vor, die sich selbst als Katherine Sawyer zu erkennen gab. Aanatus sagte den beiden, dass er erwartet hätte, dass eine Erlaubnis vorhanden sei, immerhin hatte es die Ilharess scheinbar eilig, ein Kartenwerk zu erhalten. Und nein, er werde keine Festungsanlagen skiziieren, nur einen Grundriss der Stadt anlegen. Außerdem bürge er mit seinem Namen, dass er nicht Lüge, was die Geschichte rund um die Ilharess betraf. Schlussendlich einigte man sich darauf, dass er nun den großen Hauptplatz und den Zugang zur Stadt selbst skizzieren sollte. Er würde ein ander Mal wiederkommen, sagte er und fügte hinzu, dass er dann hoffe, dass die Ilharess alles geklärt habe. Dann blickte Aanatus die beiden Damen an und grinste kurz schief, um sie zu fragen, ob er denn nicht ein Portrait von ihnen zeichnen dürfe, damit sein Weg nicht umsonst gewesen sei. Außerdem habe ihm das Sorsha schon auf der Schiffbruchsinsel versprochen.  Er lächelte schief und Sorsha stimmte zu, aber zu einem anderen Tage. Katherine hingegen meinte nur, sie werde Sorshas Bild abwarten und dann entscheiden, ob Aanatus würdig sei, sie zu zeichnen. Wenn sie bloß wüsste, dass das schon eine "Zustimmung" gewesen war.

Zufrieden ritt Aanatus zurück nach Nebelhafen.
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Expedition in die Drachenhöhlen

Beitrag von Aanatus »

Alles versammelte sich vor der Bank zu Nebelhafen. Es kamen so viele, dass leider schon am Bankhaus einige willige Mitstreiter zurückbleiben mussten, denn in den Gängen der Drachenhöhle würden zu viele Expeditionsteilnehmer sich gegenseitig im Weg stehen. Am Ende hatte sich eine Gruppe von rund einem Dutzend gefunden. Nachdem die letzte Expedition in die Drachenhöhlen zwar erfolgreich, aber nicht beendet wurde, da es ab und zu etwas Chaos in den engen Gängen der Höhle gab, wurde diesmal vorweg mehr besprochen. Aanatus schlug diesmal Ruweena als kriegerische Expeditionsleiterin vor, da sie seiner Meinung nach als Magierin aufgrund ihrer Positionierung mehr Übersicht haben würde. Da es keine Gegenstimmen gab und sich auch Ruweena ihrer ersten Expeditionsleitung, wie sie sagte, stelle, ging es los: Gemeinsam ritt man nach Süden. Am Stadtausgang betrachtete die Gruppe im Vorbeireiten einen neuen Kahlschlag. Diesmal  war das gesamte Gebiet rund um den Teich betroffen. Aanatus wurde innerlich wütend und entschloss sich, noch mehr gegen diese Vandalen zu unternehmen. Vielleicht ein Kopfgeld…aber nun gab es andere Dinge zu tun, also ritten sie weiter

Kahlschlag 3.jpg

Vor dem Höhelneingang sammelten sie sich und noch einmal wurden die wichtigsten Taktiken besprochen: Man wusste ja schon, dass es verschiedenste Drachen waren, die in den Höhlen lebten, aber wer weiß, was noch kommen würde.

Expedition 3_1.jpg

Mutig schritten die beiden Nahkämpfer, Elnora und Rashka voran. Dahinter der Barde Bedall und dann folgten Magi, Heiler und Schützen. Es lief geordnet ab, Gang für Gang kämpften sie sich durch das unterirdische Labyrinth. Aanatus zeichnete die Karte, vermaß in Schritten und nahm Proben, wo immer es auch ging.  Sie kamen gut voran, Ruweena hatte eine gute Führung, wie es schien, denn niemand wurde übermütig und alle blieben kompakt zusammen. Meistens.

Expedition 3_4.jpg

Dann plötzlich Tageslicht. Sie hatten es also fast geschafft. Mitten im Drachengebirge standen sie auf einem Grat und blickten um sich. Vor sich ein Höhleneingang, zu beiden Seiten verlief der Grad von Ost nach West. Als Erstes gingen sie nach Westen, dort lag eine Vulkanlandschaft,  die Ausläufer des Ortes, den man über die Wüste erreichte. Plötzlich ein Gebrüll! Ein riesiger Wyrmdrachen stand vor ihnen, groß wie ein Zunftshaus mit 3 Stockwerken! Noch einmal sammelten alle ihre Kräfte und ein langer Kampf begann. Am Ende lag der Drache danieder.

Expedition 3_5.jpg

Danach ging ein kleines Grüppchen in den Höhleneingang, den sie vorher schon passierten. Ein Altar stand dort inmitten, Lava rundherum und eine mächtige Energie war zu spüren, selbst für einen, der kein Arkaner war. Ruweena hob beide Arme und begann etwas zu murmeln. Man konnte die Energie im Raum spüren, wie sie wallte und sich pulsierend verstärkte. Als sie ihre Hände runternahm, ebbte die Energie im Raum auf das vorherige Niveau ab. An Ruweena jedoch war etwas anders, sie strahlte förmlich die Wärme ab, die man im Raum spüren konnte. Auch später noch, als man sich in der Taverne um die Aufteilung der Beute kümmerte.

Als das erleidigt war, wurden schon die ersten Wünsche laut, wohin die nächste Expedition führen sollte. Da gab es den Vorschlag, die Geisterstadt zu erkunden, aber auch die Dämonen in der Vulkanlandschaft zu besiegen und die dortigen Gefilde zu vermessen. Aanatus nahm sich vor, bald schon zu planen zu beginnen.

 
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Kein Waldspaziergang

Beitrag von Aanatus »

Neuer Tag, neues Glück. Nachdem Aanatus zufrieden und erholt aufgewacht war, führte ihn sein Weg als Erstes wie immer zur morgendlichen Patrouille in den Forst Nebelhafens. Er war es zwar schon leid, seine kostbare Zeit für Dinge aufzuwenden, die eigentlich die Stadtwache zu erledigen hatte, jedoch war der Zustand des Waldes in letzter Zeit schlechter und schlechter geworden, also musste sich ja irgendwer kümmern. Gwendolyn zum Beispiel. Oder auch er. Und diesmal wurde er fündig: Ein Mann, der sich mit Herbert vorstellte, wurde von ihm auf frischer Tat ertappt, direkt vor Nebelhafen die Bäume ratzfatz niederzuschlagen. Höflich bat Aanatus ihn, dies zu unterlassen. Er erntete Unverständnis und mehrere Morddrohungen stattdessen. Irgendwann gab Aanatus das Reden auf und entschloss sich, stattdessen dem Bürgermeister und anderen Verantwortlichen zu schreiben. Dann ritt er los, um im Elfenwald etwas Knoblauch zu sammeln. Dort traf er einen holzhackenden Ork an, den er vorwarnte, dass Raubbau an Wäldern getrieben werde. Der Ork und er kamen in ein kurzes informatives Gespräch, dann musste Aanatus weiter. Am Rückweg nach Nebelhafen passierte es dann: Der Fremde stand vor ihm. Die Drohungen im Kopf, weit weg der Stadt, kam es bald zu einer handfesten Auseinandersetzung. Aanatus wollte noch flüchten, doch dann  fiel er aus dem Sattel und das Erste, was er nach langer Benommenheit sah, war nicht die Fratze seines Verfolgers, sondern das komplette Gegenteil. Kurz dachte Aanatus, er sei nun endgültig im Jenseits angelangt, doch an der Stimme erkannte er dann Sloan, die ihn sanft schüttelte und nach seinem Befinden fragte. Keine Walküre der Nordmannen wäre ihm in dieser Situation lieber gewesen. Doch all die ungewohnt sakralen Gedanken verflossen schnell, als ein stechender Schmerz in seinem Bein spürbar wurde. Übel zugerichtet saß er im Gras und begann, sein Beinkleid auszuziehen, um nach seinen Wunden zu sehen. Keine tiefe, zum Glück, aber Schonung wird wohl angesagt sein, zumindest die nächsten Tage. Währenddessen hörte er Sloan und den Fremden am Rande sprechen. Dieser schien anfangs noch seine Worte von vorhin zu wiederholen und Uneinsichtigkeit zu zeigen, doch als Sloan nur ganz kurz meinte, sie würde eskalieren, wenn sie so etwas über die Nutzung des Waldes höre, war plötzlich Einsicht des Fremden da. Das reichte Aanatus vollkommen aus, um dem Mann zu verzeihen. Sie schüttelten sich die Hand und die Sache war gegessen. Sloan wirkte zufrieden. Aanatus war es auch. Etwas zu lang blickte er der Dame hinterher, als sie behende aufsaß und wegritt, nur um sich dann aus den Gedanken zu reißen und seinerseits zurück nach Nebelhafen zu reiten. Dort würde er seine Aushänge über den Übeltäter abhängen, die Sache war ja nun geklärt.
Dort gab es einige Dinge zu tun: Er hatte Raubtierwelpen, verwaist und einsam, bekommen und musste sie versorgen. Auch sein Hundewelpe sehnte sich nach Bewegung und Übungen. Wieder blieb keine Zeit für die Alchemie. Und dann kam noch mehr dazu: Als er gerade aus der Stadt ritt, bat ihn eine Arbeiterin, ihm mit dem Schubkarren zu helfen. Scheinbar war das Rad gebrochen. Aanatus hatte leider weder Werkzeug noch Material, also nahm er so viel von den Materialien, wie er tragen konnte, und trug es für die Dame zur Bank. Dort angekommen bemerkte er, wie spät es schon geworden war. Keine Zeit mehr für neue Erkundungen und Vermessungen. Dann kam auch noch seine Botin der Amazonen zurück und hatte keine guten Nachrichten. Herr Davind würde von Nöten sein, um das Lager der Amazonen in die Landkarte zu integrieren. Nun, wenn Davind Zeit hat, dann wäre das toll, dachte sich Aanatus. Wenn nicht, dann bleibt die kleine Oase halt ein grauer Fleck... Mit einem Schulterzucken dankte Aanatus der Botin und reichte ihr die versprochen Groschen.
Nun, da der Abend schon ins Land zog, würde er sich um die Nachbereitung der Daten der Landkarte kümmern und Proben analysieren. Zu Gehen war bei den Schmerzen in seinem Bein ohnehin nicht zu denken.
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Der Bank verwiesen: Inas schlechter Tag + Erste Unterweisungen von Ruweena

Beitrag von Aanatus »

Als Aanatus seinen Welpen ausgeführt hatte blieb vom Tag noch etwas Zeit über. Er wollte sich nun endlich der Alchemie widmen und begab sich in die Bank, um dort nach seinen Reagenzien zu sehen. Er breitete alles auf Inas Schalter aus und als er dann diese mysteriösen Pilze sah, die er kürzlich fand, musste er unbedingt sofort wissen, was er da vor sich hatte. Er schnupperte und biss vorsichtig hinein und zog dann verstohlen den Mörser hervor, um ein paar Teile des Pilzes zu zerkleinern.
Doch kaum hatte er damit begonnen, begann die hübsche Ina auch schon zu schimpfen. Ganz ungewohnt für sie, normal reichte ein charmantes Lächeln, dass man den Bankwarteraum als Werkstatt zweckentfremden durfte. Heute nicht. In Zukunft wohl auch nicht mehr. Zumindest stellte das Ina so klar. "Draußen weiter arbeiten!", meinte sie streng und Aanatus entschuldigte sich höflich und packte sein Zeug zusammen, um ihrem Wunsch nachzukommen. Zumindest entlockte er ihr noch ein Grinsen, als er artig aus der Bank ging und draußen weiter arbeitete. Aanatus schnitzte zwar gerne vor der Bank auf der Sitzbank, aber wenn er sich auf Kräuter und andere Naturprodukte konzentrieren wollte, hatte er dann doch lieber einen ruhigeren Ort. Er stellte sein Pferd im Stall ab, nahm seinen Welpen an die Leine - packte einen Haufen Werkzeuge und Material ein - und zog sich zum Lagerfeuer im Trollforst zurück. Dort stellte er den Kessel auf, schlug Brennholz und öffnete den ersten Lederbeutel. Ah, die Spitzkappen des Hexenpilzes. Mal sehen, was man damit machen kann. Er wollte für das nächste Gespräch mit Ruweena vorbereitet sein - immerhin schien es so, als würde sie ihm nun regelmäßig Unterweisungen in Alchemie geben wollen. Falls es die Zeit erlaubt...beide schienen dieser Tage einige Dinge zu erledigen haben. Doch Aanatus wollte vorbereitet sein, wann auch immer das nächste Treffen stattfinden würde. Eifrig packte er Mörser, Fläschchen und ein paar seltsam riechende Beutel aus. EIn Buch lag neben ihm auf dem Baumstumpf.


Trollforst.jpg
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Mit Bund und Bogen

Beitrag von Aanatus »

Das Gildenzeichen des Bundes an seinem Mantel, der duftende neue Langbogen aus Pflaumenholz an der Seite des Sattels festgemacht, der neue gleichfalls wohlriechende Kurzbogen aus Kirschholz an der Schulter. Ein kleiner Ausritt vor der Expedition, um die richtige Ausrüstung auzusuchen. Eilig ritt er mit seinem zotteligen Nordlandpony in den Süden und probierte dort im Ogerlager aus, wie sich die neuen Bögen im Kampf verhielten. Aanatus war zufrieden: Der Langbogen taugte besonders zu Fuß, der Kurzbogen eignete sich zu Pferd. Auch die neue Rüstung schützte wunderbar und ließ dennoch schnelle Bewegungen zu - alles war bereit.

Er ritt zurück nach Nebelhafen, um noch ein paar Pfeile zusätzlich vorzubereiten. Bandagen mussten noch eingekauft werden, ansonsten war alles bereit, denn auch der Sextant und der Kompass waren gut verpackt und reisefertig, gleichfalls war für Papier, Zeichenfedern und - teilweise - Farben gesorgt. Dazu noch eine Holzfälleraxt - zur Sicherheit. Die Stunden vor der Expedition würde er noch das alte Material sichten und Vermerke machen.

BundunBogen.jpg
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Re: Spukstadt + Gildentreffen + Landkarte

Beitrag von Aanatus »

Aanatus besuchte wieder einmal Finn, der noch immer vor der Geisterstadt Wache hielt. Aanatus fragte ihn, ob er Neuigkeiten habe, doch Finn verneinte und verwies auf die Schwarzgreifen und deren Expeditionsbestrebungen.
Aanatus schmunzelte und meinte, dass es nun aber schon lange genug mit den Vorbereitungen zur Expedition gedauert habe und verabschiedete sich von Finn mit den Worten, dass er mal selbst die Stadtmauern begutachten würde. Mal sehen, ob sich dort eine Lücke, ein Durchlass oder ähnliches, finden würde. Gesagt, getan. Er begann die Mauer abzusuchen, bis er das Meer erreichte. Nichts. Nur das seltsame Raunen und Heulen hinter den Mauern. Gerne hätte er weiter gesucht, doch musste er nun nach Nebelhafen zurückreisen, denn am heutigen Abend stand ein Gildentreffen an - und die Abstimmung über seine Aufnahme.

Am Abend war es dann soweit: In der Falkenrast traf sich der Bund der Handwerker zu einem Treffen. Die Tische waren reich gedeckt und alle saßen schon an der Tafel, als Aanatus eiligst zur Tür hereinkam und höflich alle grüßte. Er setzte sich und sogleich begann Davind die Wahl mit Anfangsworten einzuleiten. Ein kleines "Kreuzverhör" von Nathara folgte - von der Aanatus erst am nächsten Morgen von den freudigen Umständen erfuhr - dann wurde gewählt. Einstimmig wurde Aanatus aufgenommen und nahm stolz das Gildenabzeichen entgegen. An diesem war auch - und das erfreute den jungen Karthographen besonders - seine Gildenbetitelung, "Expeditionsleiter", zu sehen. Zufrieden lächelte er und nahm das als Motivation, seine Arbeit an der Landkarte weiter mit voller Energie voranzutreiben.

Schon am nächsten Morgen, direkt nachdem er Nathara mit ihren freudigen Neuigkeiten getroffen hatte, setzte sich Aanatus zu seinem Kartenmaterial und sondierte. Da eine Detailvermessung, dort ein ungenauer Lageplan. Legenden unterschiedlicher Gestaltung und Gewichtung. In dem Moment wusste Aanatus, dass das Chaos im Moment in Führung lag. Er begann also zu ordnen, anzupassen - alles beginnend mit der Wahl eines passenden Maßstabes. Als erstes die Umrisse der Insel. Dann die Gebirgszüge. Die Flüsse. Große Wälder. Unterschiedliche Biotope. Danach kamen wichtige Regionen, dann Ortschaften, hinzu. Ein ganzer Tag verflog. Und als ihm beim Kerzenschein mitten in der Nacht durch das flackernde Licht schon die Augen brannten, ließ der Arbeit ruhen. Es fehlten noch die drei großen Städte und die Amazonenoase. Letztere würde nur eine schematische Zeichnung einer Oase beinhalten, da er bisher noch keine Möglichkeit zur genauen Besichtigung hatte. Aber auch die drei großen Städte, Nebelhafen, die verlassene Stadt und die Wüstenstadt würden keine große Arbeit mehr bedeuten, denn auch diese würde er nicht maßstabsgetreu zeichnen, sondern nur durch markante Bauten stilisieren. Zu gefährlich erschien es Aanatus, durch eine zu genaue Darstellung die Ängste der jeweiligen Stadtführung vor Spionage und anderem zu schüren. Zufrieden ging er zu Bett, denn er sah vor sich ein maßstabsgetreues Werk der ganzen Insel, inklusive Höhlen und Gemäuer, welche zum jetzigen Zeitpunkt bekannt waren. Jede Reise wäre mit diesem Werk planbarer, die Legende verriet so manche Gefahren, aber auch erfreuliche Details, der unterschiedlichen Gebiete. Doch zu viel wurde nicht verraten, weder bei den bereits genannten Ansiedelungen, noch beim Elfenwald - den Aanatus, wie den Elfen versprochen - zwar im Maßstab, jedoch ohne Details, darstellte.

Am nächsten Morgen wachte er zufrieden auf. Eilig beendete er die Erstauflage der Landkarte der neuen Welt. Jetzt hatte er eine Vorlage, welche er sogleich zu kopieren begann. Im Laufe der Zeit würde er sich unterschiedliche Kopien in Farbe und Schwarzweiß, in unterschiedlichen Formaten, zulegen und rahmen lassen. Das war der Plan. Doch das würde Zeit und auch die mithilfe des einen oder anderen aus dem Bund benötigen. Vorerst erschien es ihm wichtig, bis zum letzten Tag der Woche eine Erstkopie gerahmt in den Händen zu halten. Und so ging die Arbeit mit Zeichnen weiter.
 
Benutzeravatar
Aanatus
Beiträge: 100
Registriert: 10 Feb 2024, 22:35
Has thanked: 26 times
Been thanked: 86 times

Landkarte der Neuen Welt: Die Erstauflage

Beitrag von Aanatus »

Aanatus blickte auf die 11 Bilderrahmen, die an jeder Wand seines Zimmers lehnten und teils schon gezeichnet und bemalt waren, teils mehr, teils weniger. Gwendolyn hatte ihn in kürzester Zeit mit meisterlicher Arbeit versorgt: Die Bilderrahmen aus unterschiedlichen Holzarten waren feinsäuberlich gefertigt und durch einen eingängigen, aber unaufdringlichen Stil sofort wiederzuerkennen. Dazu noch eine kleine Gravur mit dem Namen von Gwendolyn im rechten unteren Rahmenrand. Auch die Zeichenauflage hatte Gwendolyn gemacht: Eine sorgsame Mischung aus Leinen und Stoffen, gut gespannt, waren für Aanatus eine willkommene Zeichenauflage. Das war also das Material der Erstauflage – in zehn Stücken – der „Landkarte der Neuen Welt“.

Das Zeichnen darauf war Aanatus‘ Aufgabe. An allen Exemplaren konnte man schon die maßstabsgetreuen Umrisse der gesamten Inselmasse erkennen. Viele Exemplare hatten auch schon die zentralen Orientierungspunkte des Kartographen, Gebirgszüge, Gewässer, Wege und Orte, wie auch Forste eingezeichnet. Teils skizziert, teils schon bemalt. Aanatus nahm sich die beiden am weitesten fortgeschrittenen Exemplare zur Hand und betrachtete sie eingehend. Die unterschiedlichen Biotope der Insel, seien es Sümpfe, Steppen, Schneelandschaft,  Grasland, Wüsten, Wälder oder Gewässer und Gebirge, waren gut erkennbar in einem künstlerischen, verspielten Stil zu erkennen. Trotz des Künstlerischen und dem absichtlichen Weglassen von zu vielen Details ist die Maßstabsgetreue auf der gesamten Landkarte gegeben.
Die Wege wurden akribisch ausgemessen, um Reisenden eine bestmögliche zeitliche Orientierung zu geben. Gefahrenstellen und Besonderheiten an den Wegen sind mit vereinzelten, kleinen Symbolen eingezeichnet. Die Ortschaften sind mit Namen verzeichnet, mit Ausnahme der Wüstenstadt, bei der das Namensfeld noch freigehalten ist. Alle drei großen Städte sind nur stilisiert dargestellt, also nicht als Stadtplan, sondern nur durch symbolhafte, markante Gebäude präsentiert, die ungefähr die Lage wichtiger Gebäude in der Stadt zeigen. Damit soll den Bedenken mancher Stadtführungen Achtung getragen werden, die nicht zu viele Informationen über ihre Stadt – besonders der Verteidigungsanlagen - preisgeben wollen. Auch der Elfenwald ist zwar maßstabsgetreu gezeichnet, jedoch bewusst ohne tiefergehende Details, um der Bitte der Elfen nach Diskretion zu entsprechen. Hinzu kamen noch die Orte, die noch nicht erreicht wurden, sei es die Spukstadt, die man nur von außerhalb der Mauern kannte oder andere Orte und Passagen, die noch nicht erschlossen waren. Diese Orte waren auf der Karte nur bis zu ihrer Zugänglichkeit markiert, so die Spukstadt, die aus Finns Perspektive in Form der düsteren Stadtmauern zu sehen war.
Auch die drei wichtigsten unterirdischen Passagen, namentlich die Drachengebirgshöhlen, die Gänge der Dämonen und die Höhlen unter dem Sumpf, sind zwar maßstabsgetreu, aber ohne detailreiche Zusatzinformationen als drei gesonderte Kleinkarten im rechten Hauptkartenbereich zu sehen.
Zufrieden arbeitete der Kartograph an den beiden am weitesten fortgeschrittenen Exemplaren weiter. Er verfeinerte Randlinien von Biotopen, vervollständigte die Legende um wichtige Einträge, zeichnete Symbole und am Ende signierte er beide Wandkartenexemplare mit seinem Namen. Er betrachtete die beiden Werke und nickte. Künstlerisch ästhetisch, präzise vermessen: Gibt Informationen, die sie geben soll, murmelte er zu sich. Und schaut hübsch dabei aus.

Landkarte Erste Auflage.jpg

Nachdem er eine der beiden Wandlandkarten sorgsam reisebereit gemacht hatte, begann er noch an einem dritten und vierten Duplikat zu arbeiten. Der Rest hatte aber Zeit, nur eine Karte musste für morgen bereit sein.
 
Zuletzt geändert von Aanatus am 25 Mär 2024, 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten