Die Geschichte eines weiteres Artefakts

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Mizrae
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Die Geschichte eines weiteres Artefakts

Beitrag von Mizrae »

Wieder einmal saß Mizrae starrend in dem Zimmer, das sie in einem der Türme im Tempel Lloths bezogen hatte. Doch dieses Mal war es nicht eine der mit Spinnen-Reliefs gezierte Wand, die von dem Blick der faerzressverseuchten Augen unablässig getroffen wurde. Sondern ein Objekt, das auf dem Tisch vor ihr ruhte.
Unter Geheimhaltung wurde dieses Stück hergestellt nach Vorgaben der Ilharess und unter ihrer Aufsicht. Es fehlten jedoch noch ein paar Schritte, um es vollkommen zu machen. Einer dieser Schritte würde sie nun persönlich durchführen: Ein einfaches Ritual, genährt von den Mächten, die Lloth Mizrae gewährte. 
Die Dunkelelfe erwachte aus ihrem tranceartigen Zustand und atmete einmal schnaufend durch. Exotische Augen blickten prüfend über alle Materialien und Utensilien hinweg, die zuvor schon parat gelegt wurden.

  • Zwei Schälchen mit pulverisierter, schwarzer Perle und Blutmoos.
  • Eine klitzekleine Spule mit feinster Spinnenseide. 
  • Eine obsidianschwarze Räucherschale aus dunkelelfischer und dulgatischer Machart
  • Räuchermaterial für die Räucherschale, bestehend aus Harz des Klagestrauches
Beldro Inlul Catha! ♫ sprach die Ilharess nun, die ihre Handflächen in Richtung der parat stehenden Räucherschale richtete. Mit einem “Puff” entzündete sich darin ein rauchloses Flämmchen und erfüllte den vorher finsteren Raum mit feurigem Schein. Dieser konnte auch von außerhalb des Tempels gesehen werden durch das violette Bleiglas hindurch, das alle Fenster des Tempels schmückte. Erst als Mizrae dann das Räuchermaterial aus Klagestrauchharz hinzu gab, wurde aus der Feuerschale tatsächlich eine Räucherschale. Beißender, aber doch aromatischer Geruch gesellte sich zum Schein des Raumes als weitere Sinneswahrnehmung. 
Die Dunkelelfenpriesterin erhoffte sich durch die Wirkung des Rauches einen besseren Zugang zu den Dämonennetzgruben und somit zu Lloth. Schließlich war die Schicksalsweberin Lloth verantwortlich dafür, dass Drowpriesterinnen ihre Magie wirken konnten. 
Tiefe Atemzüge von Mizrae folgten, die sich mittlerweile an den Tisch stellte. Jeweils eine Prise von der pulverisierten, schwarzen Perle und dem Blutmoos nahm sie sich in einen Handballen. Ebenso ein kleines Stück Spinnenseide von der Spule. So hatte Mizrae parat, was sie für ihr Ritual brauchte. Die Augen der Dunkelelfe fielen zu - das lodernde Feenfeuer wurde dadurch in ihnen gelöscht. Ein melodischer Singsang began: 



 ♫ Ciiholtryui d'l'olath ♫                                Göttin des Dunkels
 ♫ usstan lar elakar kaas ♫                            Ich rufe deinen Namen
 ♫ balbau uns'aa natha tajo ♫                        Gewähre mir eine Vision
 ♫ dal l'charnaggen tu'jol irr'jahk ♫               Aus den Tiefen jenseits des Daseins
 ♫ balbau uns'aa dosst yorn ♫                        Teil mir deine Macht
 ♫ plynn ussta quortek ♫                               Bemächtige meine Seele
 ♫ belbau uns'aa l'mrim'ol ♫                           Gewähre mir den Schlüssel
 ♫ ulu l'halisstrad ♫                                        Der Mysterien


 Nur ein Herzschlag verging nach Beendigung des Gebets, da riss Mizrae ihre wieder Augen auf, wobei sich das Feenfeuer in ihren Augen mit lodernder Entschlossenheit entzündete. 
 Ebenso melodisch, jedoch in rascher Wortfolge sprach sie nun Worte der Macht:
♫ Beldro Faer Ssussum! ♫ 
Zeitgleich öffnete sie ihre Hand und ließ die Reagenzien-Partikel, die sie in ihrem Handballen verbarg, auf das mystische Objekt herabrieseln. Der Prozess glich dem Würzen einer Suppe - nur mit wesentlich mehr Konzentration und Magie. 
Die herabfallenden Partikel begannen zu glimmen und muteten wie fallende Sternschnuppen an. Als sie auf das Material des Gegenstandes trafen, leuchteten sie kurz noch einmal heller auf, ehe sie mit dem Material verschmolzen. 
Nach dem abgeschlossenen Verzauberungsprozess kam nur ein leises: 

♫ Lloth tlu malla ♫ über ihre Lippen.

Die Dunkelelfe verfiel wieder dem Starren. Doch dieses Mal zu fixierten die Augen wieder das Spinnenrelief der Wand im Schein des Feuers. Das tat sie so lange, bis die Flamme keine Nahrung mehr zu verzehren fand und sich die Dunkelheit um die Dunkelelfenpriesterin legte. Vielleicht sogar noch länger.
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