Schwarz und Weiss - ist dies der Weg?

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Vangelis
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Schwarz und Weiss - ist dies der Weg?

Beitrag von Vangelis »

Im Herzen lichten Reiches, umgeben von majestätischen Bergen und Wäldern, lag die Stadt.  Solgard war ein Ort voller Wunder und Geheimnisse, ein Schmelztiegel aus Tradition und Fortschritt, Magie und Handwerk. Doch inmitten all dieser Pracht fehlte etwas Essenzielles – ein Ort der Weisheit, des Lernen und Lehren vereinte, ein Leuchtturm für all jene, die sich der Kunst der Magie verschrieben hatten.
 
Das Treffen im Rathaus ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Wollten doch alle das Gute und doch war es komisch… Einige sehen nur schwarz und weiß… Nur ihr eigenen Weg.
 
Van stieg auf einen kleinen Turm, blickte über die Hausdächer, auf die belebten Straßen der Stadt hinab. Er sah die Schmiede, in denen geschwungene Schwerter und strahlende Rüstungen entstanden. Er sah die Gärten, in denen Heilkräuter und magische Pflanzen wuchsen. Und er sah die Menschen – einfache Bauern, tapfere Krieger, große Paladine und stolze Magier. Neugierige Kinder – die ihrer täglichen Arbeit nachgingen, jedoch ohne das Wissen um die wahre Kraft der Gemeinschaft.
 
Die Magier stellen sich eine Akademie vor, einen Ort des Lichts und der Erkenntnis, wo Magie nicht nur gelehrt, sondern gemeinsam gelebt wird. Ein Ort, an dem das Wissen wie die Strahlen der Sonne in jede dunkle Ecke scheint und die Schatten der Unwissenheit vertreibt. Diese Akademie wäre ein Hafen der Weisheit, ein Hort der Hoffnung, an dem jeder willkommen ist, unabhängig von Herkunft oder Stand. Welch löbliche Gesinnung in den Worten stecken, dachte er bei sich, als er dem Treffen in Rathaus beiwohnte. 
 
Doch um dies zu erreichen, - dachte er mit starrem Blick weiterhin über die Stadt schauend - dürfen wir uns nicht in kleinlichen Streitigkeiten über das Erlaubte und das Verbotene verlieren. Wir müssen stattdessen ein Band der Gemeinschaft knüpfen, stärker als das härteste Stahl und strahlender als der hellste Stern. Denn nur eine geeinte Gemeinschaft kann den Stürmen der Feinde trotzen, wie ein mächtiger Baum, dessen Wurzeln tief in die Erde greifen und ihm Standhaftigkeit verleihen, wenn die Winde des Schicksals toben.“
 
Wir müssen vielmehr ein Feuer entfachen, das die Herzen aller erwärmt und sie an diesen Ort zieht, nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung. Jeder, der zu uns kommt, soll wissen, dass er hier nicht nur Wissen findet, sondern auch einen Sinn, ein Ziel, für das es sich zu kämpfen und zu leben lohnt. Die Akademie kann so zu einem Bollwerk werden, welches Sicherheit bringt, ein Schild, das die Stadt und ihre Bewohner schützt. Und die Gemeinschaft, die wir hier formen, wird ein strahlender Leuchtturm sein, der die Finsternis der Angst und des Zweifels vertreiben wird - schwelgte er weiterhin im Gedanken.
 
Wenn wir etwas Gemeinschaftliches erschaffen, wo ein jeder der Stadt etwas beigetragen hat, Ja … Ja dann haben wir etwas, wofür es sich lohnt. So wird daraus eine Stadtgemeinschaft, wo die Menschen das bestaunen, was sie mit eigenen Händen geschaffen, wo das Lachen der Kinder und das Murmeln der Gelehrten wie Musik in der Luft liegt. Eine Stadt, in der jeder Einzelne seinen Platz findet, getragen von der Kraft der Gemeinschaft, wie ein Vogel, der sich in die Lüfte erhebt, getragen vom Aufwind - malte er weiter seine Gedankenbilder.
 
Aber nein, mit starrem Denken und dem eigenen Ego werden junge, wie Einheimische in Bahnen gezwängt, selbst Hochgelehrte werden infrage gestellt  - seine Gedanken halten kurz inne - Wie soll man eine Gemeinschaft schaffen, in der nur einer das Wahre Wort sprechen will. Wenn man doch erst die Gemeinschaft bildet, um dann die Regeln geschickt im Ganzen zu verstecken oder alles in die Bahnen zu lenken, mit denen sich alle oder auch der einzelne dann identifiziert, ist dies nicht der richtige Weg?
 
Es war schon spät und Van machte sich auf den Weg, um einen geeignetsten Schlafplatz zu finden, hatte er da doch schon eine schöne Stelle im Sinn, an der seine Schlafmatte sicher und trocken lag. Müde legte er sich hin und musste nochmals nachdenken. Er war einfach gegangen, doch konnte er diese Streiterei nicht mehr ertragen. Gerade weil die, die doch offensichtlich auch für das Gute sind, direkt infrage gestellt worden. Vermeidlich würden gewisse Leute jetzt denken, dass auch er damit ein Zeichen der Ablehnung sendet, aber so ist dies doch gar nicht - bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, schlief er tief und fest ein -
-- Van de Mork --
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