Notwendige Erläuterung/Hinweis:
Die Insel der Nebel ist ein OOC-Bereich und dient der ersten Orientierung für Spieler, die erst einmal einen ruhigen Einblick in die Spielmechaniken gewinnen können.
Entsprechend gibt es zahlreiche Hinweistafeln und Erklärungen zur Funktionsweise des Spiels.
Die Insel der Nebel ist ausdrücklich kein Rollenspielbereich: Die Charaktere passieren diesen Bereich nicht tatsächlich, jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, wie er letztlich auf die Neue Welt gelangt ist.
Dieser Thread beschreibt ein fiktives Szenario, das mit der Vorstellung spielt, dass ein solcher Neulingsbereich tatsächlich mit all seinen Eigenheiten erlebt wird.
Tatsächlich werden keine der beschriebenen Beobachtungen und Eindrücke den Weg in das Rollenspiel finden, sobald Fel irgendwann diesen Bereich verlassen und die eigentliche Spielwelt betreten kann. Solange das noch nicht der Fall ist, dient es mir als Zeitvertreib und auch um den Charakter, seine Motivation, Denkweise und Vergangenheit besser kennenzulernen.
In der gleichförmigen Stasis dieser Insel ist die Ankunft anderer Reisender die einzige Abwechslung, die einzige Abweichung von einer täglichen Routine. Selbst das ist, wenn man es korrekt betrachtet, gleichbleibend: Ihr Kommen und ihr unvermeidliches Gehen ist zwar unregelmässig aber doch vorhersehbar: Sie alle ziehen weiter.
Ich erinnere mich noch an die Aufregung des ersten Tages, gleich gefolgt von der Erleichterung direkt nach der Ankunft, an deren Details ich mich nicht erinnern kann. Das ist etwas, was mich mit den allermeisten der Reisenden verbindet: Eine bestimmte Ungewissheit, über die Art und Weise wie dieser Ort erreicht wurde. Selbst jene die voller Überzeugung davon berichten, wie sie von einem Schiff hier abgesetzt wurden, verdrängen vielleicht einfach die Realität, denn ich habe abgesehen vom Fährmann niemals jemanden hier angelegen sehen. Und - um korrekt zu sein - nicht einmal diesen. Er liegt einfach jeden Morgen aufs Neue vor Anker, unvermeidlich wartend wie das finale Schicksal.
In diesen ersten Tagen war ich dankbar für mein Leben und stellte nicht zu viele Fragen, aber je länger ich hier verweile, desto mehr Zweifel verdichten sich zu schweren Klumpen in meinem Hinterkopf: Was ist das für ein Ort? Was bedeutet meine Anwesenheit hier?
Meine im Moment bevorzugte Theorie habe ich nach vielen Gesprächen mit anderen Reisenden herausgeformt: Ich denke diese Insel ist kein echter Ort, sondern eine geteilte Traumrealität, ein unechter Platz, den jene erreichen, die gerade bei sind ihr Leben zu verlieren oder ihren letzten Atemzug bereits getan haben.
Es ist ein Ruheplatz um sich zu sammeln, um Frieden zu schließen. Wer dann bereit ist für die Weiterreise, der vertraut sich dem Fährmann an, der keine Bezahlung verlangt und niemals jemanden hierher zurückgebracht hat.
Ich fürchte seine Verlockung genau wie die hölzernen Planken seines Schiffes. Und wer will es mir verdenken?
Ich sah, wie die Magie sich verformte, verdrehte, wie die Realität selbst aus der Fuge zu geraten schien. Was Holz war wurde zu Luft, was Metall war, transformierte zu Wasser. Mir ist selbst jetzt unbegreiflich, auf welche Weise das passierte, welches Prinzip dahinter steht. Es passt zu keiner der Lehren, die mir nahegelegt wurden.
Was fange ich also an mit den Tagen, die alle gleich beginnen und nahezu identisch enden?
Weniger, als ich sollte.
Ich habe meine bescheidenen Fähigkeiten bemüht um zu prüfen, ob sie irgendwelche permanenten Veränderungen durchlaufen haben, aber das scheint nicht der Fall zu sein, denn die mir bekannten Zauber funktionieren wie immer, die Grundprinzipien scheinen identisch soweit es sich durch mich beurteilen lässt.
Ich habe Notizen hinterlegt, flüchtig bislang nur: Zu den verschiedenen Gebäuden, zu den Personen hier, zum Fährmann und auch zu den anderen Reisenden.
Vielleicht sollte ich all das ein wenig ordnen. Vielleicht ist es genau das, was ich brauche um jenen Ruhepunkt zu finden, den ich benötige, um mich dem Fährmann anzuvertrauen.
Aber ich kann nicht aufhören mich zu fragen: Was wenn meine ganze Existenz nur ein eingefrorener Moment ist, der sich in dem Moment auflöst, in dem ich mich entschliesse weiterzuziehen?