[Quest] Der Hunger im Schatten

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Lugs
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[Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Lugs »

Der Hunger im Schatten

Seid ihr jemals im Dunkeln erwacht und habt es nicht gewagt die Laterne zu entzünden? Habt ihr wach gelegen weil ihr wusstet das etwas mit euch im Raum ist? Etwas: Geduldiger als das Ende, Verschlagener als die Lüge und unersättlicher als die Zeit? Dann seid ihr ihm vielleicht begegnet, dem Hunger im Schatten.

Ich würde euch bemitleiden, wenn nicht all meine Reue mir selbst gelten würde. Denn er war auch bei mir und für mich gibt es jetzt keine Rettung mehr. Er hat sein Zeichen auf mir hinterlassen. Auf der anderen Seite warten jetzt seine Zähne auf mich – und während er mich verschlingt wird er das Gesicht meiner Liebsten tragen.

 – Arkanistin Theophalia Baan

"Scheiße Primo, du bist am Arsch" Svenjas aufmunternde Worte gingen Lugs durch den Kopf, als er das wabernde Ding mit seinem Entermesser ans Deck nagelte. Die nachtschwarze Masse zuckte, wand sich und zerfloss schließlich. Gleich würde sie wieder bloß wie der Schatten des Fasses aussehen, aus dem sie heraus gekrochen war. Er strich seine Klinge an seinem Ärmel sauber und machte sich auf die Suche nach dem nächsten Wesen. Das Schiff um ihn herum knackte und knarzte mit jedem seiner Schritte. Die Prinzessin war wüten. Sie fraß die geistlosen Eindringlinge, zermalmte sie zwischen ihren Planken, doch für jeden Schatten den sie oder Lugs erledigten entstand bald schon ein Neuer. Das Schiff wurde belagert.

Das hatte er nun davon das Zeichen zu ignorieren, das er auf der Brust trug seid er zurück in diesen Landen war. Ein schwarzer Fleck, wie eine schwärende Wunde die nicht heilen wollte. Jeder der halbwegs bei Verstand war, wäre damit sofort zu einem Magier gelaufen. Lugs hatte alle Register gezogen um genau das zu vermeiden. Das Mal war eine Erinnerung an eine Zeit, die er wirklich dringend vergessen wollte. Eine Zeit in der ihn ein Wesen in die Dunkelheit gesperrt hatte, für Versuch mit den Seelen der Toten herum zu spielen. Er hatte es niemandem erzählt - nicht mal Sam und Robin die ihn damals gerettet hatten - aber er träumte manchmal noch von dieser Finsternis. Gefangen, unfähig sich zu bewegen, unfähig zu sterben, während irgendetwas an ihm nagte. Er hatte gehofft all das einfach hinter sich lassen zu können. Jetzt schien es als sei das Wesen wieder da. Offenbar mochte es keine halben Sachen. 

Ein kaum hörbarer Luftzug war seine einzige Warnung, als der Schatten der Tür sich streckte und versuchte ihn aufzuspießen. Fluchend riss er den Kopf zur Seite und stieß die Laterne in seiner Hand vorwärts. Gefangen im flackernden Feuerschein zerfaserte das Ding und starb vor seinen Augen. "Ist das ALLES was du kannst?! Gestern warst du doch noch so verflucht CLEVER!" Da war er, der Zorn auf den er sich verlassen konnte. Zorn war besser als Angst.  Angst wieder in der Dunkelheit zu landen. "Na KOMM schon!" fauchte er und drehte sich langsam im Laderaum in Kreis. Seine Herausforderung blieb unbeantwortet. Irgendwo über ihm schrie eine Möwe. Fluchend ließ er die Laterne wieder sinken.

Slatrack allein wusste, es gab genug worüber er wütend seien konnte. Das Wesen hatte aus seinem letzten Versuch gelernt. Die Crew hatte ihn damals gerettet, also hatte es versucht die Crew gegen ihn aufzubringen. Irgendwie hatte es sein Gesicht gestohlen. Ihm lief immer noch ein kalter Schauer den Rücken herunter wenn er daran dachte. Etwas das aussah wie er, war zu Sam und Robin gegangen. Etwas das Dinge wusste, die nur er wissen konnte, hatte schreckliches zu Sam gesagt...

Lugs Faerwyn: Weißt du warum wir auf dieser Wiese beinah drauf gegangen sind Sam?
Lugs Faerwyn: Vor den Toren von Ansilon, wie die Ratten

Lugs Faerwyn: *Das letzte Wort spuckt er wie einen Fluch aus*
Samara Shanaz: *der Blick richtet sich nun nur langsam auf auf ihn*
 Lugs Faerwyn: Weil ich auf dich und Ar'dran aufpassen musste
 Lugs Faerwyn: Den übrigens auch DU uns eingebrockt hast

Samara Shanaz: *nun klingt es fast so, als würde sie leicht nach Luft schnappen*
Samara Shanaz: Ist es das also? Ich... bin bin Klotz am Bein? *die Worte sind flüsternd, die stimme wirkt nun zittrig*

... und dann war es zu Robin gegangen um sein Werk zu vollenden:
 
Lugs Faerwyn: Die Sache mit Alex ist doch nur auf Zeit
Lugs Faerwyn: Offensichtlich

Robin Vildaban: *sie drückt sich schließlich hoch und macht ein paar Schritte*
Robin Vildaban: Was.. redest du da? Wenn du mich gerade verarschst, dann machst du das wirklich gut!
Robin Vildaban: Deine Mundwinkel zucken nicht mal!

Lugs Faerwyn: Weil ichs nicht tue
Lugs Faerwyn: Ich meine scheiße Kleine, ich weiß ja das du vor deinen Problemen gerne weg läufst
Lugs Faerwyn: aber das war ja mal nun wirklich eine Entscheidung

Robin Vildaban: *sie wirkt für einen Moment verunsichert*

Sie hatten ihm nicht viel davon berichtet was dieser Nicht-Lugs wirklich von sich gegeben hatte, aber er hatte ihre Blicke gesehen. Verletzt, unsicher und am schlimmsten von allem: misstrauisch. Sie hatten sie nicht auseinander halten können, ihn und Nicht-Lugs. Selbst als sie Beide gleichzeitig vor ihnen standen. Nur ein Einfall der Kleinen hatte den Tag gerettet, ehe die Situation so richtig schief gehen konnte. Was auch immer das Wesen war das ihm an den Hacken klebte, ein Vampir war es nicht. Er hatte sich verwandeln können, nicht jedoch der andere Lugs. Jetzt plage Sam das schlechte Gewissen... und um Robin machte er sich fast noch mehr Sorgen. Sie wirkte abwesend, zuckte zusammen wenn er sie ansprach. So unvorstellbar es klang, es konnte sein das er ihr Vertrauen erst wieder gewinnen musste. Allein dafür musste er dem Ding etwas abschneiden.

Mit schweren Stiefelschritten ging er im Laderaum auf und ab, ließ eine Hand an der Bordwand entlang fahren und spürte vage den aufgebrachten Geist der Nirgendmeer darunter. Verflucht sie musste wirklich wütend sein, wenn sogar er es mit bekam. Er ließ seine Hand auf dem Holz, selbst als die ersten Splitter in seine Haut bissen. Es war gut so. Wut war besser, dann machte er sich keine Gedanken darüber was dieses Ding alles konnte, wie lange es ihm schon folgte und wie verflucht alt es scheinbar war.

Sie waren auf Hinweise gestoßen. Das Tagebuch einer gewissen Theophalia Baan, Botschaften die sie zu einem Ort geführt hatten, an dem man offensichtlich versucht hatte das Wesen zu fangen. Keine dieser Geschichten hatte ein gutes Ende genommen.

Unbenannt.PNG

Nur noch Ruinen waren übrig, von den stolzen Spiegeln mit dem sie den Schatten hatten ins Licht zerren wollen. Die Diener des goldenen Zirkels. Das Wesen hatte also irgendetwas mit diesem vermaledeiten Gerippe Morgun zutun. Noch so eine Sache die offensichtlich einfach nicht brav verschwunden bleiben wollte. Darüber hinaus war alles was sie über das Wesen wussten, Teile seines Namens. Is'te... und Karrz. Was davon nun Anfang, Ende oder Mittelteil war, oder wie verflucht lang die Namen von uralten Schattendingen so zu seien pflegten, wussten sie freilich nicht.

Ein vorsichtiges Klirren riss ihn aus seinen kreisenden Gedanken. Warmes Licht tastete sich vorsichtig unter der Treppe hervor. Er konnte nicht anders als müde zu Lächeln. "Sie sind weg, du kannst raus kommen" begleiten von noch mehr seltsamen Klirren stieg das Irrlicht daraufhin in den Raum auf und umschwirrte seinen Kopf. Relia, Sams Vertraute. Er hatte gesehen wie sich das Ding an ihrere Seite furchtlos in den Kampf gestürzt hatte. Für die gleiche Zuneigung würde er wohl noch ein wenig arbeiten müssen. Lugs hob die Hand und ließ sie dann doch unschlüssig wieder sinken. Konnte man so ein Licht streicheln? Wenn ja, war das vielleicht eine Beleidigung? Slatrack, er kannte sich mit diesen Dingen nicht aus. Das Licht flackerte und klirrte als Antwort auf seine Geste. "Ganz deiner Meinung"

Immerhin, sie hatten Pläne. Das Irrlicht war einer davon. Relia würde ihn von nun an auf Schritt und Tritt begleiten, zumindest wenn niemand sonst bei ihm seien konnte. So würden sie jeden Lugs sofort als Feind erkennen, der keine seltsam klirrende Schwebelaterne über dem Kopf hatte. Sam durchforstete die wirren Notizen von Theophalia und es gab immer noch das Mal auf seiner Brust, dem sie vielleicht etwas abgewinnen konnten. Sie waren angegriffen worden, wurden belagert und wussten kaum etwas über den Feind, aber Svenja hatte an dem Abend noch etwas zu ihm gesagt: "Wir sind Jäger also dreh den Spieß um und suche das Wesen heim"

Er wurde die Bilder von Gefangenschaft und Dunkelheit immer noch nicht los, die Erinnerung an die Blick von Sam und Robin... aber
dieses Ding hatte sich mit den Ratten auf ein Spiel im Schatten eingelassen. Er würde alles daran setzen ihm die Größe seines Fehlers zu zeigen - und wie wirklich, wirklich, wirklich wütend er werden konnte.
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Samara
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Samara »

Vor mir lag das Buch Der Hunger im Schatten von der Arkanistin Theophalia Baan. Um das Buch breiteten sich zusätzlich meine ganz eigenen Notizen aus. Während Relia an der Seite von Lugs war und für mich auf ihn achtgab, hatte ich mich mittlerweile wieder in der Schatzkammer verschanzt.

In dem Raum waren mittlerweile vermutlich unnötig viele Laternen angebracht. Ich hatte versucht jedes einzelne Eck des Raumes mit Licht zu erfüllen. In einer Räucherschale kokelten Kräuter vor sich her, denen man eine schützende Wirkung nachsagte und erfüllten den Raum schwer mit ihrem Geruch. Ich hatte keine Ahnung, ob dies wirklich helfen würde. Aber ich hatte große Hoffnung, dass das und der Kampf der Prinzessin ausreichen würde um die Schatten zumindest für den Moment hier unten in Schach zu halten

Ich war gerade dabei auf einer Karte die Orte einzuzeichnen, an denen wir den Wesen begegnet waren und an welchen wir weitere Hinweise gefunden hatten bevor ich kurz innehielt. Als ich mich zurücklehnte, berührte mein Rücken den kühlen Stein auf dem unsere Namen vermerkt waren. All jene Namen, die ein Teil der Ratten darstellten – ob verschollen oder nicht. Ich spürte, wie viel Kraft und Energie es mich kostete, die Verbindung zu dieser Welt für Relia offen zu halten und sie an diese Ebene zu binden. Aber es war nichts im Vergleich dazu, wie meine eigenen Gedanken mich von innen heraus zerfraßen.

Ungewollt kamen mir wieder die Worte in den Sinn, die der falsche Lugs mir an den Kopf geworfen hatte: „Du hast mich gefragt ob du für mich ein Klotz am Bein bist? Im Moment bist du das.“
Es hatte so unendlich geschmerzt. Aber viel schlimmer war noch, dass ich tatsächlich geglaubt hatte, dass er es war. Dass er sich gegen mich gestellt hatte. Das ich ihm nicht vertraut hatte. Shirin verteidigen, zu schützen wollen hatte mich blind für alles andere gemacht. Ich hätte wissen müssen, dass er mich niemals verraten würde. Aber ich hatte es nicht gewusst. Verdiente ich überhaupt sein Vertrauen, wenn ich so schwach war?

Ich schüttelte heftig den Kopf. Nein. Ich durfte diese Gedanken nicht zulassen. Und doch, schlich sich wie die Schatten die nächste Szene in meine Gedanken. Ich auf der Treppe vor dem Anwesen des Konvents. Mit dem Säbel von Lugs an meinem Hals. Ich hatte ihnen gedroht, ich würde mir selbst etwas antun, wenn sie nicht mit ihrem Kampf aufhören würden. Sie hatten beide gestoppt. Beide hatten auf mich eingeredet.

„Dieses Ding da... will uns spalten. Wir finden eine Lösung. Zusammen. Wie immer. Vertrau mir!“


„Sam... tu das nicht... Du weißt genau wie ich, dass wir dieses... Ding... festsetzen müssen!  Hör nicht auf ihn! Was weiß er schon von uns!“

Mein Herz hatte mir zugeflüstert, welcher von beiden der Richtige sein musste. Hatte versucht mir zu sagen, ich solle es drauf ankommen lassen. Aber mein Verstand und meine Zweifel hatten mich zurückgehalten. Dafür war die Erleichterung umso größer gewesen, als sich durch Robins Einfall meine Vermutung als richtig herausgestellt hatte. Aber auch ein anderes Gefühl hatte sich beigemischt. Ich war zornig auf mich selbst, nicht auf meine Gefühle gehört zu haben.

Ich versuchte mich mit aller Kraft wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Blätterte im Buch über die wirren Notizen und Zeichnungen darin und fügte meine eigenen hinzu. Für einen Moment fragte ich mich ob Theophalia sterblich gewesen war. Oder ob sie auch zu den unsterblichen gezählt hatte. „Geduldiger als das Ende, Verschlagener als die Lüge und unersättlicher als die Zeit?“
Der Satz ließ darauf schließen, dass es Ersteres war. Wir konnten ebenso geduldig und unersättlich sein. Etwas, das wir vermutlich gemeinsam hatten, mit dem Wesen, das uns verfolgte.

 
Dann nahm ich wieder die Einladung in meine Hand, die in dem Buch gesteckt hatte. Flog kurz über die Zeilen. „Ausstellung der gesammelten Werke des Meisterbarden Horacio Muhla, in Anilon im Haus des Ehrenwerten Rufus Edelbrecht.“
Das Haus der Edelbrechts hatte ich gefunden. Es war jedoch niemanden Zuhause gewesen. Ich vermutete, dass es diesen Rufus schon lange nicht mehr geben würde. Oder er musste sehr alt sein. Wie alt war dieses Buch? Ich konnte es nicht abschätzen. Ich würde wieder hinmüssen. Am besten gemeinsam mit den anderen. Meine erste Suche alleine hatte schon einen zu hohen Preis gefordert, den ich mit Blut bezahlt hatte. Unwillkürlich fluchte ich leise und rieb mit dem Rücken als ich mich daran erinnerte, wie sich das Messer dieses Wolfes. Dieses vermaledeiten Quintus sich in meinem Rücken gebohrt hatte.

Erneut ließ sich meinen Blick über die Aufzeichnungen wandern. Ich ließ mich zu sehr ablenken. Wer war unser Gegner? Wer versuchte uns gegeneinander auszuspielen? Und wie konnte man gegen ihn vorgehen? Licht und Schatten… sie erschienen wie die Schlüssel in diesem Rätsel. Aber ich hatte das Gefühl… als würde uns Licht alleine nicht helfen. Wir brauchten auch Vertrauen. Aber es war schwierig. Alles, jeder dem man vertraute könnte sich als eine Kopie… eine Illusion herausstellen, wenn man nicht vorsichtig war. Ich war Illusionistin. Sollte es nicht gerade mir Möglich sein, hinter die Fassade zu blicken?

Sorgsam ordnete ich die verschiedenen Notizen zueinander. Hier und da war noch etwas Zusätzliches dazu gekritzelt auf die Blätter. Je länger sie darüber brütete, umso mehr Rätsel schienen sich daraus zu ergeben.

 
Lieder des schattenhaften Barden aus der Taverne:

Eines Tages wird sie sein

befreit vom Licht, befreit vom Schein.
Schatten sind dann alle mein.
Still und ruhig wird alles sein.
Wenn ihr auch kaempft mit aller Macht,
um Kreise Feuer hell entfacht,
wirds durch Verrat zunicht' gemacht
und ihr sterbt in dunkler Hoehle Schacht.

Neben dem Text befindet sich noch hastiges gekritzel: Wer ist der Verräter? Welcher Schacht ist gemeint? Die Spiegelkammer?

Seid Ihr denn von eurem Leben, so geblendet, dass ihr nichts seht?

Der Schatten wird bald triumphieren
wenn der letzte Schutz vergeht...
Wenn der Vorhang fällt, verfinstert sich die Welt...
und das Licht wird mit ihm sterben...
niemals mehr ein Tag erhellt
Noch einmal ließ sie Licht erstrahlen...
dann ging sie für immer aus...
Nun genieß ich ihre Qualen...
es bleibt weder Hof noch Haus.

Auch hier sind unter dem Text wieder einige Zeilen gekritzelt: Letzter Schutz? Wer oder was soll sterben? Wer ist sie?

 
Obelisk in der Spiegelkammer:
 
Wir Diener des goldenen Zirkels stehen heute zusammen gegen Morguns Schergen.
Er ist Schatten also fangen wir ihn im Licht.
Auf dass dies der letzte Tag vom Is'te...

Die nächsten Wörter sind zusätzlich hinzugefügt: Is’te… Karrz? Möglicher Name des Doppelgängers? Oder einem Ort?

 
Gesang der Möwe bei der Prinzessin:

In Silberstadt da schießen Flammen.

Ihr Werk versteckt im Bücher-Meer.
Mit ihren Liebsten ist sie nun zusammen.
Eine Närrin die da nicht glücklich wär.
 
Hier steht folgendes dazunotiert: Buch gefunden in der Silberburger Bibliothek. Wer waren die Liebsten von Theophalia? Haben diese den Tod gefunden? Was ist mit ihnen und ihr passiert?
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Aira
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Aira »

Wo Licht ist… ist auch Schatten.

Tiefer, bösartiger Schatten.

Er lauerte dort, wo kein Licht hinfiel und versuchte seinem Ziel auf Schritt und Tritt zu folgen, wäre da nicht dieses verfluchte Licht. Das seltsame Klirren dieses Wesens ging ihm schon jetzt auf den Nerv und am liebsten hätte er diesen vermaledeiten Barden mitsamt dieses Dings verspeist. Aber es tat weh… Er war noch nicht kräftig genug, um sich gegen dieses popelige Licht zu behaupten. Es würde jedoch nicht mehr lange dauern und seine Schatten hätten sich ausgebreitet und genug Kraft für ihn geraubt. Dann würde er endlich… endlich… diesen Kerl vernichten. Oh… zuerst würde er seine Hülle zerstören. Stück… für Stück… für Stück. Sein Geist war bereits zerfressen, genauso wie der seiner Gefährtinnen. Er hatte die Zweifel unter ihnen säen können – bis ihm dieser Dumme Fehler unterlief. Ja, verdammt. Er war keiner von ihnen und so konnte dieser kleine rotznasige Blondschopf ihn austricksen. Doch das machte nichts… der Zweifel saß in ihren Herzen… auch wenn sie „ihrem Lugs“ nun wieder vertrauen mochten… aber der Zweifel war gestreut.

Und so konnte er seinem Herrn gleich mehrere leckere Malzeiten präsentieren. Vier Unsterbliche… vielleicht fünf oder mehr. Ohhh herrlich. Sein Meister Morgun würde ihn endlich sehen… ihn, einen seiner niedersten Schattendiener und würde begreifen, welchen Wert er doch hatte! Jetzt, wo sein Meister zwar von seinem letzten Kampf geschwächt, aber immerhin wieder frei war…

Einige Momente erlaubte sich der Schatten in seinen Sehnsüchten zu baden, bis sich sein Geist wieder auf das Wesentliche fokussierte. Diese nervigen Unsterblichen. Er würde ihre Unsterblichkeit auslöschen. Ihre Hüllen auflösen, wie die Dunkelheit das Licht auffrass und ihre Seelen seinem Meister präsentieren.

Wer hätte gedacht, dass aus dieser Fehde, die dieser Unsterbliche einst mit seiner eigenen Dummheit vom Zaun gebrochen hatte, weil er seine Nase in Dinge und Dimensionen gesteckt hatte, wo sie nicht hingehörte? Jetzt zahlte er die Quittung. Seine Tage waren gezählt! Er würde ihn zermalmen, genau wie er es mit diese vier lächerlichen Goldenen-Zirkel-Magiern getan hatte, kurz vor dem Augenblick, als sie ihn mit dieser verdammten Falle hätten bannen können. Er wünschte nur, er hätte mehr für seinen Meister tun können, doch er war geschwächt und tatsächlich hatten diese lästigen Kreaturen aus ihrem Fehler gelernt und wesentlich mehr Macht aufgeboten und sich selbst geopfert, um Morgun gefangen zu nehmen.

Deshalb würde er sich nun rächen. Bei all den Nachfahren dieser Spitzohren und allen die sonst noch nach ihnen kamen. Es war egal. Anfangen würde er bei diesen Schattenbewohnern. Jenen, die unnatürlich lange lebten, deren Seelen er nicht so einfach für seinen Herrn einverleiben konnte, weil sie sich trotz ihres toten Körpers daran klammerten wie ertrinkende. So wie dieser... Lugs ...

Und danach diejenigen an der Reihe, die es wagten, sich ihm in die Quere zu stellen. Und die, die es wagten, sein Reich zu durchqueren… Die Schatten… Die Schatten waren seine Welt. Und jeder Vampir, der dieser Tage in den Schatten wandelte – sei es, um schneller von Ort zu Ort zu schreiten oder sich in ihnen zu verhüllen – würde die lauernden Blicke seiner Schergen spüren und förmlich fühlen, wie sich ihre Klauen nach ihnen und ihren Seelen ausstreckten. Nein… dieser Tage waren sie nicht allein in der Welt der Schatten…


Währenddessen in Ansilon…

Rufus Bartholomäus Josef Edelbrecht war Händler, Heißsporn und Lebemann. Beliebt bei den Frauen aller Alters- und Gesellschaftsklassen und Kenner des guten Geschmacks. Nun ja, zumindest, wenn man ihn selbst fragte.

Tatsächlich war Barthy Edelbrecht – wie er sich selbst nannte – kein großes Licht auf den hießigen Märkten. Des Geschäft ging mehr schlecht als Recht, was wahrscheinlich auch damit zusammenhing, dass er sich lieber um irgendwelche Liebschaften und Besuche in Tavernen kümmerte und den lieben langen Tag ohne Hosen im Bett herum lungerte, statt über den Büchern zu sitzen und das Werk seiner Vorväter - die alle eine Variation des Namen Rufus Edelbrecht trugen, ganz im Sinne seines Urur... ach irgendeines längst verstorbenen Großvaters eben - fortzuführen. Er hatte nie viel für die Geschäfte seines Vaters übrig gehabt. Antiquitäten hatten ihn noch nie sonderlich interessiert, also war er irgendwann in den Holzhandel eingestiegen. Wenn das nicht schon genug Schmach für den alten Herrn Edelbrecht gewesen war, dann gab ihm die Faulheit seines Sohnes den letzten Rest, denn er hätte mit dem Holzhandel wahrlich das Vermögen der Familie immer weiter mehren können… stattdessen warf Barthy es jedoch lieber mit beiden Händen zum Fenster raus…

Von seinem Geschäft war kaum noch etwas übrig. Vom Erbe der Familie Edelbrecht genauso wenig. Und dafür hatte Barthy nur knapp zehn Jahre benötigt. Er war nun Anfang 30 und sein Vater längst an gebrochenem Herzen gestorben. Mutter war schon wenige Jahre nach seiner Geburt gestorben. Geschwister hatte er keine. So war Barthy allein. Umso besser. Niemand mehr der ihn morgens störte und zwang weit vor dem Mittagsläuten aus dem Bett zu kriechen. Keiner, der sich über die Damen beschwerte, die er regelmäßig von seinen Zechtouren mitbrachte. Oh, wenn Barthy etwas konnte, dann die Damen um den kleinen Finger wickeln. Er hätte wirklich Barde statt Kaufmann werden sollen, aber sein Vater hatte ihm diese Ausbildung ja verweigert… Dann wäre Barthy sicher noch erfolgreicher und konnte sich einfach durch die Betten und Goldbörsen schnorren.

Regelmäßig konnte man sehen, wie er in den Morgenstunden mit einer oder zwei Frauen im Arm den Steg zum Anwesen der Edelbrechts torkelte, wo er dann verschwand. Die Frauen tauchten häufig erst am Mittag wieder auf und verschwanden entweder vergnügt kichernd oder wutentbrannt. Viel mehr gab es in Barthys Leben nicht. Wein, Weiber und ein wenig Gesang. Und demnächst fand wieder ein kleiner Ball im Hause Schimmelstein in Silberburg statt. Barthy bereitete sich schon seit Wochen darauf vor! Diesmal würde er endlich Amalaina Schimmelsteins Herz erweichen, da war er sich ganz sicher…
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Robin Vildaban
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Robin Vildaban »

Wenn der Zorn schließlich verraucht und nur die Angst bleibt
Dieser Anblick ihr die Tränen in die Augen treibt
Und sie weiß, dass selbst wenn sie ihre Lider schließt
Sie noch sieht, was sie da sah, dieses Schattenbiest

Jetzt umgeben sie nur die Stille und die Dunkelheit
Und sie weiß, dass er's nicht war, denn sie kennt ihn seit
So vielen Jahr'n und sie weiß sicher, dass er so nie wär
Wo kommen nun die Zweifel und das Zittern her?

Das gehässige Grinsen ist der Teil, der sie am meisten verstört
Doch sie muss es überwinden, so wie sich das gehört
Weil der Barde ihre Hilfe braucht und nichts dafür kann
Es war der Schatten, der es stahl, das Gesicht von dem Mann

Der als Vorbild für sie dient und das schon sehr lang
Sie stellt sich sein Schmunzeln vor und auch den Gesang
Der falsche Zwilling muss aus ihrem Kopf und zwar schnell
Schatten sind zu düster, "Kleine" braucht es jetzt hell

Sie muss klar denken und will nicht, dass er weiß
Was sie durchmacht, was sie denkt und all den and'ren Scheiß
Sie wird nun stark sein! Sie braucht 'nen Plan! Sie ahnt es schon!
"Slatrack verflucht, es gibt 'ne Explosion!"
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Davion Sviftflame
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Davion Sviftflame »

Ein schwarzer Rabe wird Lugs bzw. Daniel, sofern er Auffindbar ist, ein Pergament bringen.
 
~~o~~
Dein Gespräch mit dem Priester ist nicht unbeobachtet geblieben.
Schlimmer noch, Deine Herzensdame ist schlecht darin, Ihren Zustand zu verstecken.

Die Sorge der Schwestern ist ein ewiger Kreis.

Wenn Du nicht willst das sich Jemand kopflos einmischt, sollten wir vielleicht zeitnah ein Gespräch führen.
 
Davion
~~o~~
 
Ansonsten trägt das Schreiben weder Siegel noch die übliche magische Versiegelung.
Zuletzt geändert von Davion Sviftflame am 16 Jan 2020, 03:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Lugs
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Lugs »

"Slatrack, das war Nummer drei..." mit widerwilliger Anerkennung sah Lugs der Frau hinterher, die gerade das Haus der Familie Edelbrecht verlassen hatte und in ihrem teuer anmutenden Kleid den Steg herunter stiefelte. "Wie viele hat er wohl noch da drin?" Als Antwort bekam er ein missmutiges Klirren und wild flackerndes Licht. "Ich habe mich ja schon entschuldigt, zwei Mal!" Das Irrlicht nahm es ihm immer noch übel, das er es versehentlich auf dem Schiff zurück gelassen hatte, als er mit Robin zu seiner ersten Erkundungstour aufgebrochen war. "Ich bin dich ja gleich wieder holen gekommen Relia!" als Antwort klirrte Sams Vertraute, aber das Flackern hörte auf. Lugs nahm das als gutes Zeichen.

Er hatte die Tür von einem der Kanonentürme in Ansilons Hafen aufgebrochen und starrte nun schon seit Stunden aus einem der Fenster heraus. Er hatte eine Weile gebaucht um diesen Platz zu finden, aber er war perfekt. Nicht nur hatte er von hier aus einen ausgezeichneten Blick auf das Anwesen der Familie Edelbrecht, nein, es war auch einer der wenigen Orte der ausreichend sichtgeschützt war, das man von dort aus ein Haus beschatten konnte während einem ein klirrendes Irrlicht an den Hacken klebte. Anfangs hatte er noch mit dem Gedanken gespielt einfach ein Tuch über das magische Wesen zu hängen, aber er vermutete das Sam ihm das übel genommen hätte. Ganz zu schweigen von Relia selbst.

Inzwischen waren die Vorhänge im Haus zugezogen worden. Der übernächtigt wirkende Kerl auf den er einen kurzen Blick hatte erhaschen können, hatte wohl endlich eingesehen das man sich mit aller weiblichen Gesellschaft der Welt nicht ewig gegen den Schlaf wehren konnte.  Außer ihm und seinen Gästen hatte Lugs bisher niemanden zu Gesicht bekommen. Das bedeutete er lebte allein. Das Haus lag außerdem relativ abgeschieden und viele der benachbarten Gebäude standen leer.  All das würde die Sachen einfacher machen.

Er musste in dieses Haus und herausfinden was Theophalia hier gesucht hatte, ehe das Wesen sie in die Finger bekam. Es hatte irgendwas mit den Werken dieses ominösen Barden zutun: Horacio Muhla. Wer war er? Noch jemand den dieses Ding gefressen hatte? Er konnte sich erst sicher sein wenn er diesen Ort auf den Kopf gestellt hatte. Angestrengt versuchte er durch die fernen Fenster Glaskästen auszumachen, Regale oder Rahmen an den Wänden. Irgendetwas wo ein verrückter Sammler das Manuskript eines wahrscheinlich längst toten Barden aufbewahren würde.

Es tat gut etwas zu unternehmen. Aktiv daran zu arbeiten diesen Schatten in die Finger zu bekommen. Seine Unterhaltung mit Robin hatte seinen Zorn nur noch einmal befeuert. Er und die Kleine hatten sich wieder zusammen gerauft, aye, aber was er über ihre Begegnung mit dem Nicht-Lugs erfahren hatte, sorgte dafür das er Dinge zerbrechen wollte. Vorzugsweise schattige Dinge, in viele kleine Teile. Eile war aber auch aus anderen Gründen geboten. Die Belagerung hatte sich ausgeweitet. Vom Schiff, hin zu einer ganzen Dimension. Jeder Schritt durch die Schatten wurde jetzt von Augen begleitet, von dem drückenden Gefühl beobachtet zu werden. Die andere Seite war nicht mehr sicher. Zumindest nicht alleine und ohne eine ganze Menge spitzen Stahl. Es gab einen Grund warum er eine Reiserune benutzt hatte um die Handelsstadt zu erreichen. 

Relia schwebte näher an sein Gesicht heran, als er plötzlich zu lächeln anfing. Das nächste Klirren klang fragend, zumindest bildete er sich das ein. "Weil ich eine Idee habe wie wir da rein kommen..." murmelte er in Richtung des Irrlichts. Das Anwesen der Edelbrecht stand direkt an der Wasserkante und das Hafenbecken dort war nur von diesem Turm gut einzusehen. Von diesem Turm, der ganz eindeutig unbesetzt war. "Wer sichert schon seine Fenster, die aufs Wasser raus gehen?"

Er würde noch eine Weile warten und sehen was er entdecken konnte... und wenn er genug gesehen hatte, war es Zeit sich endlich mal wieder wie ein Pirat zu verhalten. Lugs rieb sich die Hände, dann riss ihn das Krächzen eines schwarzen Raben aus seinen Gedanken. Der Vogel hockte im Turmfenster und starrte ihn an, am Fuß ein Pergament. "Was beim blanken Arsch einer Nixe hat das jetzt wieder zu bedeuten?"

 
Arileiya / Malvor /Nia
Beiträge: 176
Registriert: 14 Jul 2019, 23:01

Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Sein Entschluss stand fest die junge Gelehrte des Ritterordens würde in die Dunkelheit gezogen. Er würde sie durch den gleichen Strudel an Wirrungen schicken, den er selbst erlebt hatte. Und nun da die Entscheidung feststand musste er es jemandem sagen. Er brauchte eine zweite Meinung, jemand der logisch und Kühl nachdenken könnte, eine Person die.... Er stockte kurz vor dem Friedhof der den Eingang zu seiner neuen Heimat tarnte. Wie hatte Lugs sie genannt, die Königin aus Eis. Eilig führten ihn seine Schritte zum unterirdischen Anwesen der Monthares'. Abgesehen von dem Rum verseuchten Bänkelsänger waren sie und ihr Gefährte zwei der erfahrensten Uralten die er kannte. Als er die geheime Pforte ins Reich der Vampire durchschritt war dort ein zuckender Schatten.. und noch einer.. und ein weiterer der aussah wie Fangarme aus Teer. Was war hier los? Er musste mit Vyktorya und Rorek sprechen. Diese Schattenwesen umgehend so gut es ging, rannte er an Balbo vorbei zum Anwesen. Der Bankier saß mit einem Paar Kurzschwerter in den Händen hinter dem Tresen und winkte Malvor vorbei.

Leise schob Malvor die Türe auf, während sein Blick über den staubigen Höhlenboden glitt. Nein es war keiner dieser Wesen nahe genug um hinein zu schlüpfen. Also glitt er durch den Türspalt. Ruhig sah er sich im Vorraum um. Eine Hand immer an dem rostigen Dolch den er als 'Waffe' bei sich trug. Wenn diese Dinger auch hier drinnen waren..., er wollte den Gedanken nicht zu Ende denken.
„Halloooo“ War das jetzt notwendig, die verkümmerten Überreste von Malvors Magen zogen sich zusammen. Wenn diese Schatten Schleime das Haus übernommen hatten, was sollten sie denn sagen? Wir sind im Bad, bring bitte die Seife mit? Schritte kamen die Treppe herauf, ruhig gesetzt und kaum ein Geräusch verursachend, mit jedem dieser Schritte wuchs Malvors Anspannung.
„Malvor gut das du da bist.“ „Frau Vyktorya habt ihr...“ Weiter kam er nicht.
„Du kommst wie gerufen, du könntest Samara dabei helfen einen Schutzkreis aufrecht zu erhalten.“ Die Verwunderung fiel von seinen rosigen Wangen ab, wie ein überreifer Apfel von einem Baum, kalte Schauer krochen seinen Rücken hinauf und flüsterten leise in seinen Kopf hinein.. 'oh es ist Samara, wie schaaaaade.' Dabei klangen sie so falsch, dass er sich am liebsten die Haut vom Rücken gezogen hätte und zwar mit bloßen Händen.

Wie hatten Vyktorya und Rorek von ihrem Verrat erfahren? Sollte er jetzt schon für sie Partei ergreifen? Und wie schwer würde die Strafe ausfallen wenn man einen Schutzkreis brauchte? Scheiße in was hatte er Sam da nur hinein gedrängt?
„Natürlich werde ich tun was ich kann, also falls ich eine Hilfe sein kann.“ Vyktorya führte Malvor in den Keller und das Bildnis welches sich offenbarte verhieß nichts gutes. Lugs lag in dem Ritualkreis.. nicht Samara. Sie konnten ihr doch nicht das liebste auf der Welt nehmen.. nein das würden sie nicht, hier war irgendetwas faul. Besonders der schwarze Fleck auf Lugs Brust. Es hatte also mit den Wesen oben in Heredium zu tun nicht mit Samaras... Ihr blick traf ihn während Lugs im Hintergrund babbelte.
„He Malvor, es ist genau das, wonach es aussieht.“ Malvor wusste nicht wonach es aussah.. nicht mehr, also lächelte er Lugs an.
„Es sieht nach halb nacktem Piraten aus.“ An dieser Situation war nichts komisches, nichts lustiges, hier lief etwas übles ab, wieso hallte ein Lachen durch seinen Kopf, nur wegen dieses einen flachen Witzes, aus der Ferne klang das Plätschern seiner See höhle an seine Ohren – Welse, Störe und ein Hecht.

„Also Malvor, du und Samara werden die Worte In-Sanct-Ort-Grav sprechen. Samara ist die Erfahrenere von euch als versuch ihr Zugang zu deiner Kraft zu geben.“ Die Fische waren weg geschwommen, und die Blubberblasen formten die Worte die er nun leise wiederholte. In Sanct Ort Grav. Noch bevor er sich versah begann das Ritual und er öffnete die kläglichen Mauern die er um seinen Geist errichtet hatte damit Samara diesen ohne Probleme erreichen konnte.
„In sandt Ort Grav“ nuschelte er und auch Samaras Worte waren verschwommen.
„Konzentriert euch, In Sanct Ort Grav!“ schallte Vyktoryas Stimme durch den Keller, und Malvor zuckte zusammen als hätte ihm jemand gesagt er müsse sein Zimmer aufräumen. Nun spürte er auch wie Samara die Pforten zu seinem Geist antastete und sie öffnete. An nichts Schlimmes denken, an nichts Schlimmes denken. Für Malvor gut sichtbar und wohl auch für Samara, schwamm eine Regenbogen Forelle an seinem geistigen Auge vorbei und sprach zu Malvor 'Sort An Griv wanct?' Nein nein nein das war Falsch.. so falsch.. Saam? Gellte seine Stimme stumm durch seine Gedanken.

„In Sanct Ort Grav!“ Und Malvor sprach ihr nach, dieses mal deutlicher wobei er sich im Kopf immer wieder sagte das er ohne den Piraten sicher bessere Chancen bei Samara hätte.. SCHWEIG.. du wirst ihr nicht das liebste nehmen was sie hat, Schwestermörder. Seine Finger zitterten, er hatte wahrlich genug angerichtet wenigstens ihren Rauhbeinigen Piraten sollte sie behalten. Rorek und Vyktorya hatten den Kern des Übels wohl gefunden, doch Malvor wollte sich nicht ablenken lassen. Fest sah er auf Samara, deren geistige Fühler noch immer an seinem Schneckenhaus tasteten. Schnecken.. Seeschnecken.. sie werden von Krebsen gefressen... ein leuchtend grüner Krebs krabbelte durch seine Gedanken Bilder und schrieb mit seiner Zange 'In Sanct Ort Grav' in den Sand des Seebodens. Mist, da war ja etwas.

„In Sanct Ort Grav“ Und während der See in seinem Geist beinahe trocken lag und die ersten Fische schon nach Luft schnappend auf dem Sande tanzten zwang er sich weiterhin seinen Geist offen zu halten. Samara wankte leicht, an einigen Flecken wurde ihre Haut blasser. 'Das Blut! Mann ey du Tölpel' Malvor zog die Reserveren seiner Blutvorräte in seinem Brustkorb zusammen, während die Regenbogenforelle leise fragte was er damit vorhabe. Ja so genau wusste er das nicht, konnte man damit zaubern? Oder dieses, wie hieß es, Mana damit mehren? Seine Blutvorräte dümpelten also zwischen Brustkorb und Kopf hin und her und taten ganz genau was sie konnten, gar nichts. Zumindest schmerzte die Leere in seinem Kopf nicht so. Doch Rorek und Vyktorya waren der Lösung nahe, ein Aufgeben gab es jetzt nicht. Von einem Moment zum andere durchfuhr ein weiter Schauer den zitternden Vampir. Vyktorya und Rorak sprachen gleichzeitig und ihre Stimmen wandelten sich in ein gegenseitiges Echo. Zeitgleich bog Lugs auf dem Boden liegen seinen Rücken durch. Oh ein Kreb... NEIN AUS... !
„In Sanct Ort Grav“ Samara griff fest in seinen Geist hinein es kam Malvor vor als reiße sie daran, seine Knie knickten kurzweilig ein... 'Scheiße Sam... nicht so fes...' Dann fiel sein Blick auf den gekrümmten Lugs am Boden und wieder hielt er bereitwillig die Tore offen auf das Samara sich bedienen konnte.

Die letzten Worte und das hinüber gleiten der schwarzen Masse, sowie auch das ruckeln und rütteln am Bannkreis bekam Malvor nur noch am Rande mit. Dann erklangen endlich die erlösenden Worte von Vyktorya..
„Lasst den Schutzkreis langsam fallen, Malvor schließe deinen Geist wieder vor Samara, stell dir vor du würdest eine Jacke zuknöpfen.“ Dafür brauchte es keine Mühen, eilig begannen die kleinen Biber und Krebse in seinem Kopf, kleine Staudämme zu bauen damit aus anderen Regionen wieder Wasser in den See fließen konnte. Gegenüber, auf der anderen Seite des Ritualkreises brach Samara auf den Knien zusammen, sie war blass wie ein frisch gewaschenes Bettlaken in einer Taverne mit gutem Ruf. Lugs schnellte empor wie eine Sprungfeder und fluchte wie ein Rohrspatz.
„Bei Slatracks windschiefen Zähnen, haarigen Füßen und Mundgeruch wie nach vier durchsoffenen Nächten!“
Malvor vernahm noch wie Vyktorya ihn lobte, und nach seinem befinden fragte.. sollte er ihr von den Fischen erzählen? Lieber nicht, also noch nicht.. „Es fühlt sich an als hätten ein Dutzend gierige Zwerge meinen Kopf für eine Mine gehalten und ihn ausgeräumt. Ein hohler dumpfer Schmerz!“ Na ob diese Beschreibung so viel besser passte? Sein Blick glitt an Vyktorya vorbei zu Lugs und Sam wie sie gierig an seinem Unterarm hing und von seinem Blut trank. Bis beide weiß waren wie Wände aus feinem Alabaster. Dann wurden sie zur Prinzessin geschickt und Malvor legte sich im Keller auf das freie Bett und schlief augenblicklich ein. Noch in seinen Träumen hörte er die Forellen singen „Mach sowas nie wieder.“
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Samara
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Samara »

Is’tevar Karrz

Das Wort, nein, der Name prangte mehrfach unterstrichen vor mir auf einem Pergament. Wir hatten die Vermutung, jetzt endlich den Namen beisammen zu haben. Jedoch sollte keiner von uns den Namen aussprechen. Noch nicht. Nach dem letzten Fundstück hatten wir eine Vermutung, was passieren könnte, sollte einer von uns den Namen aussprechen. Zumindest wenn es nun tatsächlich der vollständige Name war.

Ich hatte auch bereits von Beschwörungen gelesen, in dem man bestimmte Kreaturen… oder eben eine bestimmte Kreatur herbeirufen konnte auf diese Art und Weise. Aber es war alles andere als ungefährlich.

Ich ließ die letzten Tage Revue passieren. Ich hatte das Gefühl dauerhaft irgendwie erschöpft zu sein. Aber es war auch kein Wunder. Selbst in der hell erleuchteten Schatzkammer fühlte ich mich immer noch irgendwie beobachtet. Wenn auch von weit weg.

Ganz anders war es gewesen, als Lugs und ich durch die Schatten geschritten waren. Sie waren uns dicht auf den Versen geblieben, hatten nach uns gegriffen. Und schließlich waren sie auch auf dieser Ebene reell geworden und hatten uns angegriffen. Vermutlich hätte es schlecht um uns gestanden, wäre Rorek nicht aufgetaucht um uns zu helfen. Dafür war er allerdings schwer verletzt worden von einem der Schattenwesen. Und doch hatte er glücklicherweise noch genug Kraft gehabt, uns weiter zu helfen.

Lugs hatte endlich zugestimmt, das Mal nun wirklich überprüfen zu lassen. Wobei nein… zugestimmt war nicht korrekt. Es kam von ihm selbst. Niemand musste ihn mehr dazu drängen. Wobei ich nie versuchte ihn zu etwas zu drängen. Ich sprach Dinge an, die mir wichtig waren. Danach musste er selbst entscheiden. Wenn ihm etwas unangenehm war, merkte man es. Er zog sich zurück. Wurde weniger redselig. Oder versuchte das Thema zu wechseln. Fast wie ein Schatten, der vor dem Licht flüchten wollte. Die Analogie ließ mich kurz aufgrinsen. Licht und Schatten waren aktuell zwei viel zu häufige Begleiter in meinen Gedanken.

Diesmal hatten wir einen kleinen Sieg errungen. Das Ritual war geglückt. Oder zumindest wollte ich glauben, dass es geglückt war. Rorek hatte die schwarze Masse auf Lugs Brust in eine Rune verbannt. Auch wenn immer noch Rückstände auf seinem Brustkorb zu erkennen waren und er sagte, es fühlte sich so an, als würde nun ein Teil von ihm fehlen.
Aber ich wollte einfach glauben das es ein Sieg für uns war. Ich hatte all meine verbliebene Kraft in den Schutzzauber gelegt, damit wir nicht gestört wurden. Und nicht nur meine. Ich hatte mir soviel Kraft von Malvor geliehen, wie ich mir zutraute. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob seine wirren Gedanken, die teilweise mit in meine Richtung strömten nicht eher ein Hindernis waren. 
Ich hatte sie so gut wie möglich ausgeblendet. Das einzige was gezählt hatte war Lugs und Roreks Schutz. 

Wir hatten uns danach einiges an Ruhe gegönnt. Aber vermutlich nicht ansatzweise so viel, wie wir eigentlich sollten. Einen Blick in den Spiegel hätte mir sicher verraten, dass meine Haut viel zu blass war. Aber ich hatte unbedingt noch Ar’dran warnen wollen. Er musste zumindest grob wissen, dass ich ihn aktuell nicht absichtlich sich selbst überließ. Und wohin er konnte, wenn irgendwas Seltsames passierte.

Nachdem ich diese Sorge losgeworden war, hatte es auch nicht mehr allzu lange gedauert, bis wir uns unserem nächsten Plan widmeten. Das nächste Puzzlestück zusammen zu kriegen. Es war geradezu verhext gewesen, was alles schiefgegangen war. Irgendwie hatten wir es geschafft uns ein kleines Boot in Silberburg zu leihen. Und irgendwie hatten wir es tatsächlich auch geschafft mehr oder minder unbemerkt über das Binnenmeer zu kommen. Zumindest wenn man von unserer Begegnung mit der Seeschlange absah, die uns ein Loch in das Boot geschlagen hatte.
Aber wir waren angekommen. Wenn auch Nass bis auf die Knochen. Nur das der Hausherr, in dessen Haus wir einsteigen wollten, zu unserem Pech doch zuhause war. 
Wir hatten uns zuerst über den Regen geärgert, der über uns hereingebrochen war. Aber er hatte mir die perfekte Möglichkeit gegeben Barthy – so nannte er sich – abzulenken. Es war ein Glück, das er so leichtgläubig und auch unordentlich war. Sonst wäre alles vermutlich anders ausgegangen. Aber wir hatten es geschafft ihn um ein Manuskript und um ein sprechendes Gemälde ärmer zu machen. Auch wenn die Prinzessin uns das Gemälde weggenommen hatte. Dabei hatte ich so sehr gehofft, mit seinem Bewohner reden zu können nachdem ich es aufgehangen hatte. 

Wir hatten Barthy bestohlen. Aber einen Tag später hatte ich die Kleider, die er mir geliehen hatte vor seiner Haustüre abgelegt, mich unsichtbar gemacht und geklopft. Zwischen den Kleidern sollte er allerdings noch eine Karte finden. Auf der Vorderseite war das Bildnis der Tarotkarte „Die Gerechtigkeit“. Auf der Rückseite hatte ich ihm folgende Zeilen geschrieben: Ihr seid gefangen in einem Netz aus Lebenslügen, geistiger Bewegungsunfähigkeit und habt Angst vor der Wahrheit? Ihr solltet bestimmte Lebensaspekte zu überdenken und den Umgang mit euren Mitmenschen bereichern. Achtet auf jene, die euch umgeben.

Zwischen all den Ereignissen hatte ich dann noch an einer Art Schutzsystem für uns gefeilt. Ich hatte mir bisher wirklich kaum Ruhe gegönnt! Aber sobald es funktionieren würde. Sobald ich Erfolg hatte würde ich mich ausruhen. Ich nahm es mir fest vor.

Zurück im hier und jetzt ließ ich meinen Blick nochmal über das Pergament vor mir gleiten. Ich hatte alles was ich mir überlegt hatte nochmal ordentlich versucht auf ein Blatt zu schreiben. Hatte ich irgendetwas vergessen? Für dem Moment fluchte ich, dass ich meine Gedanken so unordentlich auf dem anderen Pergament notiert hatte. Die Notizen gingen kreuz und quer darüber. Überlappten Teilweise meine Zeichnungen die ich gemacht hatte. Und vieles davon war durchgestrichen.

Ich zwang mich einen tiefen Atemzug zu nehmen um mich zu beruhigen und klar zu denken. Lenkte den Blick erneut auf das ordentliche Papier.

In Sanct Lor Ylem – Erschaffe eine schützende Lichtmaterie oder wie Rorek es gesagt hatte: Schaffe schützende leuchtende Materie. Beides war treffend und beschrieb genau das, was ich vorhatte. Ich wollte eine Rune mit Lichtenergie versetzen, die über einen bestimmten Zeitraum leuchten konnte und uns somit schützen würde. Die Energie würde ich in einer Rune speichern, die ähnlich wie die Edelsteinrunen zum reisen bei Berührung aktiviert werden konnten.
Soweit zu den Worten und dem groben Gedankenkonstrukt, das ich mir zurechtgelegt hatte. Aber Worte und Gedanken alleine reichten nicht aus.
Ich ließ meinen Blick weiter über meine eigene Schrift wandern. Alraune und schwarze Perlen. Ich würde die Energie des Lichts und des Zaubers nutzen, stärken und auf die Rune fokussieren müssen. Dabei wurden mir diese beiden Kräuter nützlich sein. Mit Hilfe von Schwefelasche würde ich das Licht erzeugen. Und schließlich noch als schützender Aspekt würde der Knoblauch dienen, damit das Licht ähnlich wie ein Schutzkreis wirken konnte.
Ich nickte einmal kurz. Ich würde nicht aufgeben. Ich würde so lange versuchen meine Theorie in die Praxis umzusetzen, bis ich Erfolg hatte. Ich hatte all das nicht einfach aus einer Laune heraus entwickelt und daran gefeilt. Hier ging es darum, das zu beschützen, was mir am wichtigsten war.

 
Arileiya / Malvor /Nia
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Re: [Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Arileiya / Malvor /Nia »

Was er gesehen hatte, ließ den Vampir noch immer zittern. Mit seinem Glück war es nicht weit her die letzten Tage, ständig die Verfolgung durch die Werwölfe, die herablassende Art dieser Dunkelelfen Prinzessin und seine magischen Experimente die weniger als erfolgreich verliefen und Sam die enttäuscht war über sein Können der Geheimhaltung. Aber nun war da dieses dumpfe Ziehen in seinen Eingeweiden. Es kam von einem Ort den die Fische in seinem Kopf nur zu gut kannten. Heredium. Normalerweise konnte da unten jeder auf sich selbst aufpassen. Aber die neuste Welpen Generation war dort unten.. und mindestens eine von ihnen war allein und ihrem Hunger ausgeliefert.
"Scheiße MANN." Als Malvor durch die geheimen Grabkammern in die Stadt der Vampire trat waren alle Blicke auf einen Punkt gerichtet... nein nicht auf ihn, so gut war er nicht mal zu Bardenzeiten. Sie starrten nach Süden.
'Der Steg, der Turm'
Das Blut donnerte durch seine Venen wie eine Horde hungrige Trolle durch eine Enge Felsschlucht. Als er dem Steg näher kam, sah er Barrikaden, und Wachmannschaften aus Ghulen. Keiner betrat den Steg. Wer hatte in so einem Fall eigentlich die Befehlsgewalt? Wo waren diese tollen Uralten wie dieser Itarus irgendwas oder Talissa? Nein, diese beiden würden das gleiche tun wie er, und ihre Kinder in Sicherheit bringen. Auch wenn er bei den Älteren.. auf so ein Verhalten keine Goldstücke wetten würde.

Da niemand gehen wollte, ihn aber auch niemand aufhalten wollte ging er auf den Steg. Während aus den Spitzen seiner Finger ein-Fuß lange Krallen hervor glitten.
"Oh, auf sowas habe ich ja heute Lust." Malvor wusste selbst das er kein Held oder Haudrauf war.. aber gegen eine Meter hohe Erscheinung von dunkelgrauen Wolken umgeben, wie sollte man da vorgehen?
"Das ist doch ein Witz, was geht hier vor?" Dann sah er sie und das, sowieso nicht mehr schlagende, Herz machte einen Hupfer direkt in seine Hose hinab. Die Crew.. sie alle waren da.. und doch auch wieder nicht. Samara, Robin, Lugs und eine deren Namen er nicht kannte. Als würden Schatten auf einem Geisterschiff in die Stadt einfahren.
Nur zögernd setzte er seine Schritte voran bis zur Spitze des Steges. Aug in Aug stand er nun mit einem Spielmann und lauschte dessen Geisterhafter Stimme.

'Eines Tages wird sie sein
befreit vom Licht, befreit vom Schein
im Schatten sind dann alle Mein
still und ruhig wird alles sein.

Wenn ihr auch kämpft mit aller Macht
um Kreise Feuer hell entfacht
wird's durch Verrat zunicht gemacht
und ihr sterbt in dunkler Höhle Schacht.

"Halt den Rand du plärrender Knilch, ich kenne deine Macht nur zu gut!!" Die Angst in seinen Gliedern ergriff immer weiter von ihm Besitz. Was wäre schon dabei sich von Nagron fressen zu lassen, oder von Tyladriel oder Nimue weiter reizen damit sie das macht, in den Folterkellern der Dunkelelfen zu verrotten? Aber das hier? Eines war dem hochgewachsenen Blutsauger klar, hätte er noch verdauen können bräuchte er definitiv JETZT eine neue Hose.
"Denk Malvor, denk nach. Schiff, Wasser, Salzwassermakrele.. was? Nein! andere Richtung. Schiff, Holz, Segeltuch.." Dann leuchteten die Augen unter dem Schwarzen Haar hervor in tiefem rot und geprägt von eben jenem sadistischen Lächeln das viele seiner Opfer kannten. 'Schuldigung Sam, meiner auserwählten Trink-Gesellschaft'. Das Teil war ein Schiff also musste es brennbar sein. Nun war der Moment gekommen, tagelang hatte er geübt. Sylabeln, Reagenzien, Gedankenbilder wenn das alles einen Zweck haben konnte, wieso nicht jetzt?

Eiig fuhr seine Klaue in die versteckte Gürteltasche mit dem Reagenzien... rriiiiiitsch. 'Ach Kacke!' Seine Regenzien kullerten über den Steg, die Beutelchen mit der Asche und den Pulvern sprangen Teilweise auf. Hektisch suchte er zusammen was er brauchte.. 'Asche Asche Asche' Da war sie gelblich und fein gemahlen. Und hier hatte er auch die Perlen. Gut, weiter im Text, Gedankenbilder. Hitze, Feuer, Kugel, Fliegen, Explosion und nun die Worte. Flam für das Feuer und Vas für den Umstand des Feuers, groß sollte es werden. Oh ja, diesem Nebelartigen Schiff würde er schon eine Breitseite verpassen. Die Perlen in einer Hand, einen Beutel Schwefelasche halb ausgekippt in der anderen hob er seine Hände wie eine Schale vor sich.
"Vaaaaaaas Flaaaaaaam." Er versuchte es möglichst dramatisch klingen zu lassen, und dennoch traute er seinem Resultat im allerersten Moment nicht und kniff die Augen zusammen. Als die Faustgroße Kugel aus Feuer aber loszischte riss er sie freudig auf und kreischte grade zu weibisch.
"Schnapp dir den Kahn!"

Seine Freude hielt gefühlte Jahrtausende an, solange schien es zu dauern bis der Feuerball aufschlug... Doch daraus wurde nichts. Entweder war sein Feuer nicht existent.. oder dieses Geisterschiff.
"Heee lass die Kacke, das ist nicht fair." Die Euphorie war dahin, und mit ihr sein Mut. Langsam sackte er auf die Knie und ragte, einem Häufchen Elend gleich, seine kläglichen Überreste an Reagenzien zusammen.
'Soviel zu Malvor dem strahlenden Retter.' Aber wenn er nichts ausrichten konnte musste er wenigstens tun, was er Samara ständig vor betete. Die anderen warnen. Nicht die Ghule und Wachen, die sahen den Dreck ja selbst. Aber die Crew und Das Konvent.

Kaum das er gehen wollte setzte eine Möwe von ebenso schattiger Gestalt, wie der Barde zum Gesang an. Warum eine Möwe, wäre nicht zumindest ein Aal gegangen? Nun gut.. er schrieb auch ihre Zeilen nieder, ebenso wie jene des Barden.

In Silberstadt da schießen Flammen
Ihr Werk versteckt im Bücher Meer
mit ihrem Liebsten ist sie nun zusammen
eine Närrin die da nicht glücklich wär.

Bei den beiden letzten Zeilen presste Malvor die Augen zu. 'Sam..'
Er rannte zu Balbo in die Bank und herrschte den Bankier an das es keine Zeit für Diskussionen gäbe, er müsste noch innerhalb der nächsten Stunden eine Nachricht zur Crew schaffen.
"Zur Crew? Zum Rostanker, du bist nicht bei Trost Dorner. Das kostet aber."
"400?"
"2000!"
"800?"
"1500!!"
"1000, sonst renne ich selbst!" Dann schlug Balbo grinsend ein, und faselte etwas von, 'ihr habt euren Boten Mondsüchtiger Fisch Liebhaber.

Farida, Lugs, Robin oder Slatrack selbst,

Wenn ihr diese Zeilen lest kommt nicht unvorbereitet nach Heredium. Hier liegt ein Geister-Schiff, mit euch darauf. Und das meine ich Wörtlich. Ich werde die Eiskönigin und ihren Gefährten warnen.

MD der Fischige

Balbo nahm den Brief entgegen und ließ sofort jemandem zu Kiska flitzen die ein Portal öffnete.
"Ein Portal für 1000 Münzen?" Balbo grinste nur und schob 600 Münzen in seine eigene Tasche. Irgendwann... duuu.
Malvors Gefühle tobten durch sein innerstes wie Marodierende Oger. Dann sah er wer am Bug des Geisterschiffes stand.

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Lugs
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[Quest] Der Hunger im Schatten

Beitrag von Lugs »

Ein donnernder Knall zerriss die träge Ruhe des Nachmittags und Feuer und Eisensplitter regneten herab in die See. Lugs musste seinen Hut festhalten damit die Druckwelle ihn nicht von seinem Kopf wehte. Vielleicht hatte er doch etwas zu sehr an der Zündladung gespart, das war ziemlich nah gewesen. Er stellt einen Fuß auf die rauchende Kanone der Nirgendmeer und sah nachdenklich auf den Berg an Materialien herunter, der vermutlich ausreichen würde um jedes Schiff in Silberburgs Hafen mehrfach zu sprengen. Halbfertige Granaten, aufgebrochene Pulverfässer, Explosionstränke und Werkzeug - zwischen all dieser Zerstörungskraft setzte er sich einfach im Schneidersitz aufs Deck und griff nach der nächsten hohlen Eisenkugel. 

Er musste sich beeilen. Nur solange die Sonne am Himmel stand hatte er Ruhe vor den Schatten die noch immer das Schiff plagten. Trotzdem grinste er, als er vorsichtig einen der violetten Tränke in seinen nächsten Versuch goss. Pulver und alchimistische Sprengmittel hatten ihn schon immer fasziniert, selbst bevor er Hauptkanonier der Prinzessin geworden war. Feuer und Verwüstung, eingepackt und versiegelt. Mit einem ordentlichen Geschütz konnte so wirklich jeder mit einem schummelnden Fingerfuchtler gleich ziehen. Ganz ohne sein halbes Leben in einem Turm zu vergeuden. Alles was man brauchte war ein Funke. 

Malvors Nachricht hatte ihn im Lager erreicht und er hatte sich sofort auf den langen Weg nach Heredium gemacht. Lang, weil er zu Fuß gehen musste. Seit Sam und er nach ihrer letzten Reise durch den Schatten eine ganze Armee von hungrigen Verfolgern mitgebracht hatten, war er gezwungenermaßen vorsichtiger geworden. Was er dann in der geheimen Stadt entdeckt hatte, hatte ihn irgendwo zwischen Fassungslosigkeit, Wut und aufkeimendem Entsetzen hängen bleiben lassen.

Unbenannt 3.PNG

Sie hatten gedacht dieses Wesen konnte nur seine Gestalt annehmen. Sie hatten gedacht sie hätten alles gesehen was es an Dienern aufzubieten hatte. Stattdessen war nun eine Galleone in Heredium eingefahren - und Ebenbilder jedes einzelnen Crewmitglieds waren an Deck um sie zu bemannen. Dieses Ding wurde Stärker... und es war ziemlich offensichtlich das dieser Schmierfleck es nicht mehr nur auf ihn abgesehen hatte. Das war eine Kriegserklärung an die Crew und jeden Vampir in der Stadt. Er hatte das Ding selbst erledigen wollen, auch um das Ziehen im Magen zum Schweigen zu bringen, das sich immer noch regte wenn er zulange in die Dunkelheit starrte. Beim Anblick des Schiffes war er sich plötzlich nicht mehr sicher, ob dieser Versuch ihn nicht direkt wieder dorthin zurück tragen würde.

Er hatte an die Tür des Konvents gehämmert. Dieses Ding  - dieser Is'tevar Karrz - wollte sich also mit der ganzen Stadt anlegen, aye? Dann sollte er es auch mit jedem Vampir hier unten zutun kriegen. Slatrack verflucht, vielleicht schrieb er sogar diesem Bundmagier einen Brief. Nach und nach hatte er ein kleines Grüppchen um sich gescharrt. Malvor, Rorek, Tristan, Sam - und sie hatten begonnen einen Schlachtplan zu schmieden. Jetzt gab es viel zu tun. Es galt mehr Leute zusammen zu bringen, eine Beschwörung vorzubereiten, Is'tevars Diener weit von ihm fort zu locken... und eine Waffe zu entwerfen um ein Schattenschiff in Stücke zu schießen. 


Genau das tat er hier an Deck der Nirgendmeer. Andächtig rollte Lugs die diesmal etwas größere Menge Pulver in ein Stück Pergament und versiegelte damit sein neustes Werk. Ein hohles Geschoss aus Gusseisen, dicker an der Seite die zur Treibladung hinzeigen würde. So würde es beim abfeuern nicht zerbrechen und seine hochexplosive Fracht direkt ins Ziel tragen, wo dann das langsamer abbrennende Pulver der Zündladung den Trank erreichen sollte. Das war zumindest die Idee. Die richtige Menge Pulver dafür zu finden war jedoch... eine Herausforderung. Die letzte Granate war beinah noch über der Rehling explodiert. Trotzdem begann er damit die Kanone neu zu laden. Bei diesem Versuch hatte er ein gutes Gefühl!

Er hatte das Bild schon vor seinem inneren Auge. Seine Geschosse und Sams neuer Zauber. Teppiche aus hellem Feuer und Eisensplitter die leuchten wie die Sonne. Damit würden sie diesen zwielichtigen Kahn schon dorthin zurück sprengen wo er hergekommen war! Zischend entzündete sich die Lunte der Kanone und Lugs zog den Kopf ein. Ein ohrenbetäubendes Donnern. Die neue Kugel flog und flog... und flog... die Feuerblume die schließlich kurz über dem Wasser erblühte war kaum noch zu sehen. "Zu weit" murmelte er und machte sich  gleich wieder an die Arbeit. Bald würde er es raus haben.

Hinter ihm senkte sich langsam die Sonne - und die Schatten wurden länger. 
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