Rätselhafte Welt
Verfasst: 28 Aug 2024, 11:13
Eine weitgereiste Base hatte ihr einmal erzählt, es gäbe genug elfische Siedlungen, in denen niemals Lehrmeister Jüngere unterrichteten. Als sie fragte, woran das lag, war die Antwort so einleuchtend wie pragmatisch:
"Gwathel, wir haben genug Lebenszeit zur Verfügung, um alles zu lernen, was einen Funken Interesse in uns entzündet. Nimm etwa jegliches Handwerk als Beispiel. Übe es lange genug aus und du wirst es irgendwann zur Perfektion darin bringen. Bis es so weit ist, mögen fünfzig Jahresläufe verstreichen, vielleicht auch hundert, aber irgendwann wirst du es schon beherrschen. Wir haben keine Eile, im Gegensatz zu den Edain. Lû sí vi men - die Zeit ist auf unserer Seite."
Mit gerunzelter Stirn starrte sie nun auf die filigrane Lederlage vor sich und dachte an ihre Base, die weder Nadel, Faden noch Hammer oder Bastelzange jemals angerührt hätte, sondern sich den schöngeistigen Dingen des Lebens mit Verve gewidmet hatte. "Lû sí vi men" ließ sich leicht behaupten, aber sie brauchte diesen vermaledeiten Ring heute und nicht in fünfzig Jahresläufen. Drei Entwürfe waren schon zu Boden gefegt worden. Mit gleichermaßen filigranen Schraubzwingen befestigte sie die Lederlage und beugte sich mit dem Gravurwerkzeug darüber. "Cundu en Igoladh" wollte sie hineingravieren - Meister der Rätsel. Konzentriert ging sie an Werk. Filyina und Anarion, die Edhil unterstützten mit komplexeren Feinschmiedearbeiten und Schneidereien, kamen ein paar Schritte näher und gaben unaufdringlich ein paar Empfehlungen ab.

"Gwathel, wir haben genug Lebenszeit zur Verfügung, um alles zu lernen, was einen Funken Interesse in uns entzündet. Nimm etwa jegliches Handwerk als Beispiel. Übe es lange genug aus und du wirst es irgendwann zur Perfektion darin bringen. Bis es so weit ist, mögen fünfzig Jahresläufe verstreichen, vielleicht auch hundert, aber irgendwann wirst du es schon beherrschen. Wir haben keine Eile, im Gegensatz zu den Edain. Lû sí vi men - die Zeit ist auf unserer Seite."
Mit gerunzelter Stirn starrte sie nun auf die filigrane Lederlage vor sich und dachte an ihre Base, die weder Nadel, Faden noch Hammer oder Bastelzange jemals angerührt hätte, sondern sich den schöngeistigen Dingen des Lebens mit Verve gewidmet hatte. "Lû sí vi men" ließ sich leicht behaupten, aber sie brauchte diesen vermaledeiten Ring heute und nicht in fünfzig Jahresläufen. Drei Entwürfe waren schon zu Boden gefegt worden. Mit gleichermaßen filigranen Schraubzwingen befestigte sie die Lederlage und beugte sich mit dem Gravurwerkzeug darüber. "Cundu en Igoladh" wollte sie hineingravieren - Meister der Rätsel. Konzentriert ging sie an Werk. Filyina und Anarion, die Edhil unterstützten mit komplexeren Feinschmiedearbeiten und Schneidereien, kamen ein paar Schritte näher und gaben unaufdringlich ein paar Empfehlungen ab.
