Verlust
Verfasst: 30 Aug 2024, 00:20
Zögerlich öffnete Elnora den massiven Holzschrank und holte die nötigsten Sachen hervor. Ein paar Kleidungsstücke, Waffen und ihre Rüstung, alles ordentlich gepackt und sorgsam in einem Ledersack verstaut. Was an diesem Abend geschehen war, hatte sie überrascht – und doch wusste sie tief in ihrem Inneren, dass die Vorzeichen längst am Horizont zu sehen gewesen waren. Der Moment, in dem Soryia ihren Fehltritt mit Alaric gebeichtet hatte, war wie ein Pfeil, der direkt in ihr Herz geschossen war. Doch selbst das verzieh sie im Glauben, es würde alles gut werden.
Sie hatte sich geirrt.
Eine einsame Träne rann über ihre Wange, als sie sich in dem einst so vertrauten Heim umsah, das sie mit Soryia geteilt hatte. Nun lag es in Stille und Schatten, das Ende eines gemeinsamen Weges, den sie und Soryia einst beschritten hatten. Noch vor wenigen Stunden hatte sie ihren Pfad klar vor sich gesehen: eine Hochzeit, ein Heim, das sie, Soryia, Noa und die kleine Meli gemeinsam bewohnt hätten. Doch jetzt war alles in einem undurchdringlichen Nebel verschwunden, und die stolze Frau, die sie einst gewesen war, fühlte sich nur noch wie eine leere Hülle, zerrissen von dem Chaos in ihren Gedanken.
Vorsichtig strich sie über die Decke des Bettes, das sie noch vor kurzem miteinander geteilt hatten. Der Duft von Soryia hing noch immer in den Stoffen, und vor ihrem inneren Auge sah sie das Lächeln ihrer Geliebten, das sie jeden Morgen beim Erwachen begrüßt hatte. Doch all das war nun unwiderruflich vorbei.
Elnora hinterließ Soryia noch einen kurzen Brief, auf dem schlicht stand:
„Verfahre mit dem Rest, wie es dir gefällt. — Elnora“
Sie legte den Federkiel zur Seite, schulterte den schweren Ledersack und trat hinaus in die kühle Nacht. Der Himmel über ihr war klar, die Sterne funkelten hell und ungetrübt, als wollten sie ihr Trost spenden. Doch Elnora spürte keinen Trost. Am Fuße der hölzernen Treppe wartete bereits ihr Ross, ungeduldig mit den Hufen scharrend, als hätte es ihre Rückkehr herbeigesehnt.
Schweren Schrittes schleppte sie den Ledersack zum Pferd und hob ihn auf dessen kräftigen Rücken. Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie dem treuen Tier sanft den Hals tätschelte. Alles fühlte sich so leer an, so bedeutungslos, als hätte jemand ihr Herz herausgerissen und einfach fortgeworfen.
Mit einem Seufzen schwang sie sich in den Sattel und ließ ihren Blick noch einmal über das verlassene Heim gleiten. Fürs Erste würde sie wohl in der Taverne Unterschlupf suchen, aber was dann? Könnte sie zu Noa und Meli nun ins neue Heim ziehen? Oder würde Soryia dort nun ihr neues Zuhause finden?
Der Gedanke, dass sie mit Soryia gemeinsam unter einem Dach leben könnte, war absurd. Elnora wusste, dass es töricht war, zu glauben, sie könnten einfach Freunde bleiben, wie Soryia es vorgeschlagen hatte. Wie sollte man eine Liebe, so tief und leidenschaftlich wie die ihre, einfach gegen eine Freundschaft eintauschen?
Das Mitleid, das Soryia ihr entgegenbrachte mit diesem Vorschlag, dieser Versuch, den Schmerz zu lindern, war schlussendlich nur das reiben einer offenen Wunde.
Elnora wollte nicht, dass der Schmerz gelindert wird. Sie wollte ihn spüren, wollte, dass er in ihr brennt. Nur so, glaubte sie, würde sie irgendwann einen Weg finden, wirklich abzuschließen.
So ritt sie nun in Richtung Nebelhafen, und die Zukunft erschien ihr ungewisser als je zuvor. Die Dunkelheit der Nacht verschlang die vertrauten Wege, und der Pfad vor ihr lag im Unbekannten. Alles, was Elnora einst sicher geglaubt hatte, war zerronnen, wie Nebel, der im Morgengrauen verweht. Ungewissheit und Zweifel begleiteten jeden Schritt ihres treuen Rosses.
Sie hatte sich geirrt.
Eine einsame Träne rann über ihre Wange, als sie sich in dem einst so vertrauten Heim umsah, das sie mit Soryia geteilt hatte. Nun lag es in Stille und Schatten, das Ende eines gemeinsamen Weges, den sie und Soryia einst beschritten hatten. Noch vor wenigen Stunden hatte sie ihren Pfad klar vor sich gesehen: eine Hochzeit, ein Heim, das sie, Soryia, Noa und die kleine Meli gemeinsam bewohnt hätten. Doch jetzt war alles in einem undurchdringlichen Nebel verschwunden, und die stolze Frau, die sie einst gewesen war, fühlte sich nur noch wie eine leere Hülle, zerrissen von dem Chaos in ihren Gedanken.
Vorsichtig strich sie über die Decke des Bettes, das sie noch vor kurzem miteinander geteilt hatten. Der Duft von Soryia hing noch immer in den Stoffen, und vor ihrem inneren Auge sah sie das Lächeln ihrer Geliebten, das sie jeden Morgen beim Erwachen begrüßt hatte. Doch all das war nun unwiderruflich vorbei.
Elnora hinterließ Soryia noch einen kurzen Brief, auf dem schlicht stand:
„Verfahre mit dem Rest, wie es dir gefällt. — Elnora“
Sie legte den Federkiel zur Seite, schulterte den schweren Ledersack und trat hinaus in die kühle Nacht. Der Himmel über ihr war klar, die Sterne funkelten hell und ungetrübt, als wollten sie ihr Trost spenden. Doch Elnora spürte keinen Trost. Am Fuße der hölzernen Treppe wartete bereits ihr Ross, ungeduldig mit den Hufen scharrend, als hätte es ihre Rückkehr herbeigesehnt.
Schweren Schrittes schleppte sie den Ledersack zum Pferd und hob ihn auf dessen kräftigen Rücken. Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie dem treuen Tier sanft den Hals tätschelte. Alles fühlte sich so leer an, so bedeutungslos, als hätte jemand ihr Herz herausgerissen und einfach fortgeworfen.
Mit einem Seufzen schwang sie sich in den Sattel und ließ ihren Blick noch einmal über das verlassene Heim gleiten. Fürs Erste würde sie wohl in der Taverne Unterschlupf suchen, aber was dann? Könnte sie zu Noa und Meli nun ins neue Heim ziehen? Oder würde Soryia dort nun ihr neues Zuhause finden?
Der Gedanke, dass sie mit Soryia gemeinsam unter einem Dach leben könnte, war absurd. Elnora wusste, dass es töricht war, zu glauben, sie könnten einfach Freunde bleiben, wie Soryia es vorgeschlagen hatte. Wie sollte man eine Liebe, so tief und leidenschaftlich wie die ihre, einfach gegen eine Freundschaft eintauschen?
Das Mitleid, das Soryia ihr entgegenbrachte mit diesem Vorschlag, dieser Versuch, den Schmerz zu lindern, war schlussendlich nur das reiben einer offenen Wunde.
Elnora wollte nicht, dass der Schmerz gelindert wird. Sie wollte ihn spüren, wollte, dass er in ihr brennt. Nur so, glaubte sie, würde sie irgendwann einen Weg finden, wirklich abzuschließen.
So ritt sie nun in Richtung Nebelhafen, und die Zukunft erschien ihr ungewisser als je zuvor. Die Dunkelheit der Nacht verschlang die vertrauten Wege, und der Pfad vor ihr lag im Unbekannten. Alles, was Elnora einst sicher geglaubt hatte, war zerronnen, wie Nebel, der im Morgengrauen verweht. Ungewissheit und Zweifel begleiteten jeden Schritt ihres treuen Rosses.