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Pfade des Unterreichs

Verfasst: 26 Feb 2025, 12:01
von Nad
Der Vorhang wird sachte zur Seite geschoben, die Blick fällt auf den leeren Tisch sowie das sanft flackernde Licht. Nach dem Besuch in Surom hat Nad’diirn beschlossen, nochmal die Taverne aufzusuchen.
Das Verhältnis zu jener ist zwiegespalten. In dieser Taverne treibt sich doch einiges an Gesindel herum, eine Anlaufstelle für Orks oder Hauslose, die in anderen Bereichen der Stadt nicht gern gesehen sind. Auf der anderen Seite ist dieser Ort eine Quelle für allerhand Gerüchte und Informationen, vor allem von Ereignissen außerhalb des Unterreichs.

In der Regel sitzt er an einem abgelegenen Tisch, der sich durch einen schweren Vorhang von dem Rest abgrenzt. Doch durchaus hört man dort sehr gut.
So sitzt er nun da, die gegenüberliegende Wand anstarrend und nachdenkend über die Ereignisse.

In seinem Kopf mögen sich die Ereignisse überschlagen und wie Steine, die in einen ruhigen See fallen, Wellen schlagen, die sich gegenseitig einschränken oder aufbauen.

Da sind auf der einen Seite die garstigen Zwerge, die meinen, im Unterreich ihre Schildchen aufzubauen. Haben sie nicht verstanden, dass ihnen auch eine gewisse Ruhe aktuell zuteil wird, wenn sie nicht anstrengend werden?
Für einen Moment ist es so, als würden die Stimmen, die der Blitz des Zwergen auslöste, etwas nachhallen, doch dies ist nur Trug. Dafür hat dieser eine angemessene Abreibung erhalten, wenn das Vergnügen für den Hausmagier auch nur von wahrlich kurzer Dauer gewesen ist. Vielleicht ist dies eine Warnung an die anderen Zwerge, nicht garstig zu sein.

Was Nad’diirn allerdings mehr beschäftigt ist der “Darthiir von Surom”. In den Ohren mag es wie der Buchtitel klingen, eine Geschichte oder ein Märchen, doch es ist wohl Realität.
Wie er genau über dies denken möchte, ist ihm eigentlich gar nicht so klar. Der Hass und die Verabscheuung liegt tief in ihm verwurzelt und immer wieder ist die Frage zu stellen, welche Vorteile, Demütigung, Schmerzen aus der Situation gezogen werden kann. Fraglich, weshalb die Priesterinnen so milde mit dem Ereignis umgehen wollen, während ihm etliche Demütigungen durch den Kopf gleiten.
Doch nun soll es so sein, dass der Verräter-Darthiir den Lichtelfen Ba’thal demütigen soll, um den Bruch zwischen ihm und seinem Volk zu besiegeln. Weshalb ihm nicht noch die Haare und Ohren stutzen, um ihm symbolisch auch die Nähe zum Volk zu nehmen.
Nein, dies ist nicht gewünscht. Auch wenn ihm der eingeschlagene Weg viel zu milde ist, wird er diesen mit beschreiten…

Trotz der Wertschätzung des Sturmrufers auf verschiedenen Ebenen, ist Nad’diirn sich im Unklaren, welchen Profit eigentlich Surom aus dem Darthiir zieht. Eigentlich eine der spannenden Fragen, weshalb dieser Aufwand betrieben wird, um den deutlichen Feind in die eigenen Reihen einzugliedern. Gilt es hier die Grenzen der Ilythiiri auszuloten? Balthasar hat deutliche Worte gesprochen, dass die ganze Situation streng beobachtet und kontrolliert werde.
Die Klarheit werden erst die kommenden Zyklen bringen.