Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

Rollenspielforum für Geschichten.
Bathor Darez
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Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Die Suche nach dem Glauben

 Der Wind peitschte über die Wellen, während das Schiff „Hoffnungslicht“ durch die raue See segelte. Bathor Darez, gerade volljährig geworden, stand am Bug und beobachtete die unbändigen Wellen, die gegen den Rumpf schlugen. In Gedanken versunken, erinnerte er sich an die beschaulichen Tage seiner Kindheit in einem kleinen Dorf, wo seine Eltern, gläubige und fleißige Arbeiter, ihn stets mit Geschichten von Glauben und Entschlossenheit nährten. Doch nun war es an der Zeit für ihn, seine eigenen Wege zu gehen.
 „Du musst deinen Bruder Amarius finden“, hatte sein Vater gesagt, als sie ihn an den Hafen gebracht hatten. „Er wird dir die Lehren des Herrn näherbringen.“ Das Bild seines älteren Bruders, in einfachen Roben, mit einem hellen Lächeln und einer warmen Ausstrahlung, gab Bathor Mut für die Reise. Dennoch überkam ihn die Unsicherheit, was ihn in der fernen Stadt Solgard erwartet.
 Nach einer stürmischen Überfahrt, die mehrere Tage dauerte und Bathors Geduld auf die Probe stellte, kam die Silhouette von Solgard endlich in Sicht. Die majestätische Kathedrale ragte stolz empor, umgeben von hohen Mauern und dem geschäftigen Treiben des Handelsplatzes, dessen Geräusche bis zur Küste drangen. Der Hafen war belebt mit Schiffen aus aller Herren Länder, ihre Besatzungen geschäftig hin und her eilend.
 Als Bathor den Hafen betrat, durchströmte ihn ein Gefühl der Aufregung und Nervosität. Er suchte nach Amarius, doch statt nur seinem Bruder begegnete er weiteren Überraschungen. Jaster, sein anderer Bruder, trat auf ihn zu. In voller Paladin-Rüstung, mit dem Banner des heiligen Herrn an seiner Brust, strahlte Jaster eine Autorität aus, die Bathor sofort ans Herz ging. „Bathor! Was machst du hier?“ rief er. „Ich habe dich nicht erwartet! Tonya und Amarius sind auch hier — lass uns gehen!“
 Gemeinsam gingen sie zur Kathedrale, wo sie Amarius und Tonya fanden. Tonya, die Älteste, hatte sich zum Hauptmann der Stadt hochgearbeitet, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. Sie hatte sich dem Schutz von Solgard verschrieben.
 Amarius war der Letzte ihrer Gruppe, auf dem Altar der Kathedrale kniend, umgeben von Kerzen und einem heiligen Buch. Seine sanfte Stimme sprach die Gebete mit einer Leidenschaft, die Bathor sogleich berührte. Als Amarius sich umdrehte und Bathor sah, lächelte er und sprach: „Du bist angekommen, mein Bruder. Hier wirst du lernen, was es bedeutet, im Dienste des Herrn zu stehen.“
Bathor Darez
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Die Gebete der Paladine

Gerade erst angekommen in Solgard und dem Schiff entflohen wird Bathor direkt eine Rüstung des Herrn erhalten und seine erste Lehrstunde erhalten. 
Die Worte seines Bruders Jaster hatten ihn inspiriert: „Die Kraft eines Paladins liegt nicht nur in seinem Schwert, sondern auch in seinem Glauben.“

Eines Morgens, als die Sonne gerade über dem Horizont aufging und das Licht die Wärme des Tages versprach, stand Bathor in der Trainingshalle des Klosters und wartete voller Vorfreude auf seine erste Lehreinheit über die Gebete der Paladine. Sein älterer Bruder Jaster, ein erfahrener Paladin und Beschützer des Reiches, sollte ihm diese Lektion erteilen.

„Bathor, mein junger Bruder,“ begann Jaster mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme, während er in die Halle trat. „Heute wirst du lernen, wie Gebete uns im Kampf schützen und stärken können.“ Die ehrfurcht gebietende Präsenz seines Bruders ließ Barthor aufmerken.

Jaster führte ihn zu einer kleinen, mit Kerzen beleuchteten Kammer, in der der Duft von Kräutern und Wachs in der Luft hing. „Setze dich“, sagte Jaster und deutete auf einen weichen Kissenkreis auf dem Boden. Bathor folgte dem Befehl, seine Hände auf die Knie gelegt. „Ein Gebet ist mehr als nur Worte. Es ist eine Verbindung zu unserer göttlichen Quelle.“

„Wie kann ich das glauben, wenn ich es nicht fühle?“, fragte Bathor und schaute seinen Bruder mit großen Augen an.

„Das kommt mit der Zeit“, antwortete Jaster geduldig. „Zuerst musst du verstehen, dass der Glaube nicht immer sichtbar ist. Er ist wie ein Feuer, das in deinem Herzen brennt. Lass uns beginnen. Wiederhole nach mir.“

Gemeinsam sprachen sie das erste Gebet: „Möge das Licht uns führen, wo Dunkelheit herrscht.“ Barthor schloss die Augen, stellte sich das Licht vor, das durch die Schatten brach. Mit jedem gesprochene Wort fühlte er die Kraft wachsen, die in ihm schlummerte.

„Jetzt geht es um die Intention“, erklärte Jaster. „Die Worte allein sind nicht genug. Du musst sie mit deinem Willen erfüllen.“ Barthor nickte und konzentrierte sich, visualisierte den Kampf gegen die Dunkelheit, den er eines Tages führen würde.

Im Laufe des Morgens wiederholten sie verschiedene Gebete, jedes mit einer neuen Bedeutung und einer besonderen Absicht. Schließlich kam ein Gebet, das Bathor berührte. Jaster sprach: In den schweren Stunden, wenn der Mut schwindet, rufen wir nach der Stärke des Lichts.“ Bathor spürte, wie sein Herz schneller schlug, und er wusste, dass dieses Gebet ihm wachsen lassen würde.

„Könnte ich nicht einfach auf mein Schwert vertrauen?“, fragte Bathor, Skepsis in seiner Stimme.

„Das Schwert ist wichtig, aber ohne Glauben kann es uns nicht führen“, entgegnete Jaster. „Stell dir vor, du kämpfst gegen einen gefallenen Engel. Was wirst du tun, wenn deine Stärke nicht ausreicht? Dein Gebet wird dein Schild, dein Licht in der Dunkelheit.“

Als die Stunde vergangen war, fühlte sich Bathor verwandelnd. Er hatte nicht nur Worte gelernt, sondern auch, dass die wahre Kraft der Paladine im Glauben lag, der durch das Gebet gestärkt wurde. Mit einem neuen Gefühl der Entschlossenheit verließ Bathor die Kammer, bereit, das Gelernte in die Welt hinauszutragen – in die Kämpfe, die noch bevorstanden.

„Danke, Bruder“, flüsterte er, während sie die Schwelle überschritten. Jaster lächelte stolz, denn er wusste, dass Bathor auf dem besten Weg war, ein wahrer Paladin zu werden.
Bathor Darez
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Die Schönheit in Solgard

In den schimmernden Hallen der Kathedrale von Solgard, umgeben von heiligen Reliquien und dem Duft von geweihten Weihrauch, stand der junge Paladin Novize Bathor. Sein Herz schlug wild vor Aufregung und Nervosität. Er hatte sich entschieden, die Lehren des ehrwürdigen Paladins Krotar zu suchen, einem Mann, dessen Heldentaten in Liedern besungen worden waren.
Krotar war bekannt für seine Unerschütterlichkeit im Angesicht des Bösen und sein tiefes Mitgefühl für die Schwachen.

Eines Morgens, als die Sonne über den Horizont kroch und die Welt in goldenes Licht tauchte, versammelten sich Bathor und Krotar am großen Brunnen.
„Heute werden wir deine Kraft testen, junger Novize“, sprach Krotar mit einer Stimme, die wie Donner in der Stille rollte.
Bathor nickte tapfer, voller Entschlossenheit, seinen Lehrmeister stolz zu machen.

Doch bevor sie zur Jagd aufbrechen konnten, sah Bathor eine Gestalt, die sich auf die Gruppe Paladine zu bewegte. Eine wunderschöne junge Dame, ihre dunkelroten Haare schimmerten wie das Licht der untergehenden Sonne, und ihre tiefblauen Augen strahlten wie der klare Himmel an einem frühen Morgen. Sie trug ein Gewand aus schimmerndem Stoff, das ihre anmutige Gestalt umhüllte. Bathor war sofort fasziniert von ihrer göttlichen Schönheit, sein Herz machte einen Satz.

Die Paladine begaben sich auf den Weg, wo die ersten Prüfungen auf Bathor warten sollte. Doch es kam ganz anders, eine Gruppe von dunklen Gestalten versperrte den Weg, es kam zu einem Wortgefecht zwischen den Gruppen, bis die Paladine vorerst den Rückzug antraten. Eine neue Aufgabe musste her und so betraten sie einen Turm der Dämonen, so nannten die Anderen diese Gegend.

Nach Stunden intensiven Trainings kehrten sie zurück, erschöpft, aber voller Stolz. 
 
Bathor Darez
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Kinder für den Herrn

In der großen Kathedrale von Solgard, wo der Lichtstrahl der Gottes Anwesenheit durch die bunten Fenster fiel und die Luft von Weihrauch erfüllt war, kniete Paladin-Novize Bathor auf dem kalten Steinboden. Die mächtigen Säulen der Kathedrale schienen die Sorgen der Welt abzuwehren, doch Bathors Herz war schwer, während er für die Schwangere Frandorra betete, welche er vor einigen Tagen kennenlernen durfte.

„Herr der Lichter, Schöpfer aller Dinge“, begann Bathor mit fester Stimme, während seine Hände in der Stille gefaltet waren. Sein Blick war auf das Altarkreuz gerichtet, das über ihm schwebte. „Ich bitte Dich um Deinen Schutz für Frandorra, dass sie in dieser Zeit der Ungewissheit Kraft findet, sowohl für sich als auch für das Leben, das sie in sich trägt.“

Während er sprach, tauchten Erinnerungen an Frandorras fröhliches Lachen vor seinem inneren Auge auf, welches er beim Kennenlernen deutlich sah. Sie war eine Lichtgestalt in der düsteren Welt, deren Zeiten ihn oft quälten. Ihre Augen funkelten wie Sterne in der Nacht, und ihr unermüdlicher Glaube an eine bessere Zukunft hatte auch ihn inspiriert. Zu wissen, dass sie eine Geburt, welche oft nicht gut ausgingen, vor sich hatte, bereitete ihm kummer.

„Möge die Heilkraft Deiner Liebe sie umhüllen wie ein warmes Gewand, Herr! Jedes Mal, wenn sie in den Schlaf sinkt, möge Dein Licht ihren Traum durchdringen und die Dunkelheit vertreiben. Ich flehe Dich an – bewahre sie vor den Schatten, die in dieser Welt lauern!“

Bathors Stimme wurde heftiger, während er die Worte mit jedem Satz mehr überlegte. Er stellte sich vor, wie das verängstigte Kind in Frandorras Bauch sich sicher und geborgen fühlte, beschützt von den Flügeln der Göttlichkeit. „Dein Wille geschehe, und wenn es Deine Entscheidung ist, lass das Kind gesund zur Welt kommen. Lass es in Deinen Frieden eintreten und die Welt mit seiner Unschuld erhellen!“

Die Kathedrale schien auf seine Worte zu reagieren, das Licht flimmerte leicht, als ob die Götter selbst ihm hörten. Bathor spürte eine Wärme in seinem Herzen, ein Zeichen, dass sein Gebet nicht ungehört blieb.

„Ich verspreche Dir, mein Gott, dass ich Frandorra und ihr Kind, jedes Kind, immer beschützen werde,“ schwor er, während er sich aufrichtete, die Entschlossenheit leuchtend in seinen Augen. „Wenn sie in der Not sind, werde ich ihr Schild sein. Wenn die Dunkelheit kommt, werde ich ihr Licht sein.“

Mit einem letzten, tiefen Atemzug verließ Bathor die Kathedrale, erfüllt von neuem Mut. Er war nicht allein im Kampf gegen die Bedrohungen, die die Welt umgaben. So lange er an den Glauben festhielt, würde er alles tun, um Solgard zu beschützen – getrieben von dem Licht, das er in seinem Herzen trug.
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Gebet der Hoffnung

Es war der frühe Morgen in Solgard, als die ersten Sonnenstrahlen zärtlich über die sanften Hügel strichen. Bathor, der junge Paladin, kniete vor dem Altar der Kirche, deren steinerne Wände mit heiligen Symbolen verziert waren. Sein Herz war schwer von der Sorge um seinen Bruder Jaster, der, durch die endlosen Kämpfe gegen die mit Hass zerfressenen Ungläubigen, sowohl körperlich als auch seelisch stark gelitten hatte.

Bathor schloss die Augen und hob die Hände zum Himmel, seine Stimme ruhig und voller Inbrunst.
„O strahlendes Licht, ich bitte dich, schenke meinem Bruder Jaster inneren Frieden. Er hat so vieles erlitten, hat sich für das Gute eingesetzt, während die Dunkelheit ihn verfolgt hat.“

Die Erinnerungen an die Schlachten, von denen sein Bruder erzählte, durchzogen seinen Geist wie ein Schatten. Jaster, einst ein strahlender Krieger, ein Vorbild für viele, schien gebrochen zurückgekehrt – seine Augen hatten an Licht verloren, das sie einst besessen hatten. Bathor wusste, dass er seine Stimme erheben musste, nicht nur für seinen Bruder, sondern für all die Seelen, die in der Dunkelheit gefangen waren.

„Gib ihm die Kraft, die Wunden seiner Seele zu heilen“, fuhr er fort und spürte, wie die Energie des Gebets in ihm aufstieg. „Lass ihn wieder das Licht finden, das wir in unseren Herzen tragen. Lass ihn wissen, dass er nicht allein ist.“

Ein sanfter Wind wehte durch die Kirche und trug Bathors Bitte in die Höhe. Es fühlte sich an, als würde das Licht des Morgens noch heller scheinen, während die Wolken der Trauer und Verzweiflung um ihn herum langsam verschwanden. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass die weiten Hallen der Kirche selbst ihm antwortete, und eine tiefe Ruhe senkte sich über ihn.

In dieser stillen Stunde erinnerte sich Bathor an seine Lehrstunden, welche er von den Legaten erhalten hatte: „Es sind nicht die Feinde, die Angst machen, sondern die Narben, die sie hinterlassen.“ Diese Worte schnitzten sich tief in sein Gedächtnis und erinnerten ihn daran, dass der wahre Feind nicht immer sichtbar war.

Ein sanfter Luftzug strich durch die Kirche, als Bathor weiterhin betete. Seine Bitte war nicht nur um Stärke für Jaster, sondern auch um die Kraft, selbst ein Licht in dieser Dunkelheit zu sein. „Lass mich der Schild sein, der meine Familie schützt, und der Schwert, das die Klinge des Hasses bricht.“

Die Reise hin zu Frieden war lang, aber Bathor war bereit. Denn wahre Stärke zeigte sich nicht nur im Kampf, sondern vor allem in der Liebe und im Glauben, die selbst die tiefsten Wunden heilen konnten.
Bathor Darez
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Die Schattenklinge des Namenlosen

In den sanften Hügeln von Solgard, wo das Abendlicht der Sonne die goldenen Felder küsste, thronten die majestätischen Säulen des Freilufttheaters. An diesem Abend versammelten sich die Paladine, Priester und Novizen, ihre Rüstungen glänzten im Licht, während die Stimme des Priesters Amarius durch die Luft schwebte wie ein sanfter Wind.

„Heute,“ begann Amarius mit einer tiefen, eindringlichen Stimme, „werden wir über die Schattenwaffen aus Surom des Namenlosen sprechen. Diese Klingen bringen nicht nur den Tod, sondern auch Kummer und Alpträume.“ Sein Blick fiel auf die jungen Paladine, insbesondere auf Bathor, einen Novizen mit einem brennenden Wunsch, Held zu werden.

Bathor war in der Gemeinde von Solgard noch nicht sonderlich bekannt. Seine Augen waren klar und voller Hoffnungen, doch er verspürte das Gewicht der Furcht, als Amarius fortfuhr. „Diese Waffen verursachen tiefe Wunden in der Seele, Wunden, die nur nur schwer heilen.“

Nachdem der Priester die Worte gesprochen hatte, wurde das Schwert aus einer edlen Kiste, welche mit viel Stroh gefüllt war, von Tonya heraus geholt. Es war die Klinge des Namenlosen, aus dem Schattenreich Surom geschmiedet, mit einer Oberfläche, die das Licht nicht reflektierte. Bathor blutete förmlich vor Neugier und Angst, als er das Schwert betrachtete. Um ihn herum murmelt die Versammlung, während die Schatten der Bäume in der Dämmerung tanzten.

„Wer wagt es, diese Klinge zu ergreifen?“ fragte Amarius, während sich die Menge erwartungsvoll um das Objekt der Dunkelheit versammelte. Bathors Herz raste in seiner Brust. Etwas in ihm drängte ihm, diesen Schritt zu wagen.

Mit zitternden Händen trat Bathor vor, sein entschlossenes Gesicht verscheuchte die Zweifel. Er umfasste die Klinge des Schwertes und spürte sofort, wie kalte Energie ihn durchfloss. Doch statt es loszulassen, drückte er fester zu – es war, als hätte die Klinge ihn in ihren Bann gezogen. Ihm wurde schwindelig; seine Gedanken rasen, überflutet von dunkler Energie, die ihn quälten.

Jede Sekunde schien sich in eine Ewigkeit zu dehnen. Bathor konnte sich nicht bewegen. Erinnerungen an Kämpfe seiner Brüder, an Trauer und Verlust überfluteten ihn wie Wasser, das sich über die Ufer eines reißenden Flusses ergießt. Plötzlich schnitt die Klinge zu; seine Handfläche riss auf, als er immer noch fest zuschnappte. Blut tropfte auf den Boden, vermischte sich mit den Schatten der Klinge.

Die Menge hielt den Atem an. Einige visierten Bathor besorgt, andere bewunderten seinen Mut. „Lass los, Bathor!“ rief einer der älteren Paladine, doch Bathor konnte nicht hören, seine Seele war gefangen im Schmerz und Netz der Dunkelheit.

In diesem Moment der Verzweiflung erschien ein Gedankenspiel vor seinen inneren Äugen: Ein Kind, blass und weinend; ein Soldat, der seinen besten Freund im Kampf verliert; eine Stadt, die von finsterer Magie verschlungen wird. Diese Bilder brannten sich in sein Gedächtnis, und sie verstärkten den Schmerz, den die Klinge ihm beibrachte.

Doch inmitten der Dunkelheit formte sich auch etwas Leuchtendes – eine Erinnerung an seine Familie, an die Werte der Paladine. Bathor hatte gelernt, dass er nicht nur kämpfte, um den bösen Mächten zu trotzen, sondern auch um die Menschen zu schützen, die ihm am Herzen lagen.

Mit einem letzten Willensakt befreite er seinen Geist von der Umklammerung der Schatten. Langsam ließ er die Klinge los, taumelte zurück und fiel auf die Knie. Der Priester Amarius trat vor und legte beruhigend eine Hand auf Bathors Schulter. „Der wahre Kampf ist nicht gegen die Dunkelheit, sondern in uns selbst,“ murmelte er.

Bathor sah auf den Boden, auf das schwarze Schwert, das nun nur noch eine Klinge war, nichts weiter. „Es hat mir Angst gemacht, Amarius,“ gestand er kleinlaut.

„Das war seine Absicht. Du hast dich der Dunkelheit gestellt und gelernt, dass Mut nicht bedeutet, keine Angst zu haben, sondern trotz ihr weiterzumachen.“

Mit neuem Verständnis erhob sich Bathor, während die anderen Paladine ihn beobachteten. Er hatte nicht nur sein eigenes Herz, sondern auch das Wesen der Schattenklinge erforscht. Und so beschloss er an diesem Tag, nicht nur Paladin zu werden, sondern auch ein Wächter des Lichts, der sich darum kümmern würde, dass die Schatten niemals wieder die Welt übermannen würden.
Bathor Darez
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Die erste Ordenssitzung

Die Abendsonne schickte ihre ersten Strahlen durch die hohen Fenster der großen Halle des Ordens. Bathor, ein junger Novize mit glänzenden, ehrgeizigen Augen und einem Herzen voller Hoffnung, saß nervös auf einer der harten Holzbänke. Sein Leben war in den letzten Wochen von harter Ausbildung und strengen Lektionen geprägt gewesen, aber heute war alles anders. Heute würde er zum ersten Mal an einer offiziellen Sitzung des Ordens teilnehmen.

Die Stimme von Schwester Sloan durchbrach die Stille. Ihre Autorität und Geduld hatten Bathor immer beeindruckt. „Novize Bathor!“ rief sie und suchte kurz den Raum ab, als ob sie genau wusste, dass sich sein Herz in seiner Brust verkrampfte. „Ich wähle dich, um die wichtigsten Punkte unserer heutigen Sitzung festzuhalten.“

Überrascht und geschmeichelt zugleich trat Bathor vor. Er schnappte sich ein Stück Pergament und seine Feder, bereit, das Gewicht der Verantwortung zu tragen. „Ja, Schwester Sloan,“ antwortete er brav.

Die Sitzung begann mit dem ersten Tagespunkt, der den Unterricht betraf. Schwester Sloan äußerte den Wunsch, die Ausbildungen der Novizen und der Knappen zusammenzuführen. „Es ist wichtig, dass unsere zukünftigen Krieger sowohl die Disziplin der Ritter als auch die Tugenden der Paladine verstehen,“ sagte sie. Bathor nickte, während er mitschrieb. Der Vorschlag kam in der Runde der Ordensbrüder und Schwester sehr gut an, auch der König stimmte diesem zu.

Der zweite Punkt betraf die Erneuerung der Grenzschilder. Amarius erhob sich und sprach leidenschaftlich über den Standpunkt welches dies mit sich bringen könnte. Der König und die Statthalterin hatten allerdings Bedenken über die Sicherheit der Statuen und deren Bedeutung für das Land. „Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht nur prachtvoll, sondern auch sicher sind,“ rief er. Bathor konnte die Aufregung spüren, die in der Luft lag, als sie über die Erhaltung ihres Erbes diskutierten.
Als die Diskussion sich dem Ende neigte, stellte der König, der still im Hintergrund gesessen hatte, fest, dass eine Entscheidung bald folgen werde. Bathor sah ihn an, er war beeindruckt von der Stärke, die der Monarch ausstrahlte, und der Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete.

Der dritte Tagespunkt war ein Geschenk für Bathors Herz. Statthalterin Vildaban stand auf und verkündete, dass seine Schwester Tonya nächste Woche als Knappin aufgenommen wird. Ein Gefühl von Stolz erfüllte ihn. Tonya war stark, und jetzt würde sie das Training der Knappen durchlaufen. Bathor fühlte, wie das Band der Geschwisterlichkeit sich weiterentwickelte.

Der vierte Punkt drehte sich um die Dame Yeva und die negativen Intrigen, die sie gegen das Königreich gesponnen hatte. Als die Statthalterin erklärte, dass sie als vogelfrei erklärt wurde und dem Strick zugeführt werden solle, spürte Bathor die Dunkelheit, die über diesen Punkt schwebte. „Intrigen bringen nur Unheil,“ murmelte er und schrieb eifrig mit, während die Spannung im Raum zu steigen begann. Der König sprach und verkündete, dass Yeva auf Sicht gefangen genommen werden soll und der königlichen Gerichtbarkeit zugeführt wird. 

Der fünfte Punkt brachte eine unheilvolle Nachricht: Bruder Bernhard hatte sich dem Orden abgewandt und plant, mit Dunkelelfen zu paktieren. Schwester Sloan äußerte ihren Wunsch, das Gespräch mit ihm zu suchen. Bathor verspürte ein Ziehen in seinem Magen. Der junge Novize schien verwirrt, waren die Netze der Dunkelelfen so viel stärker als der Glaube zum Herrn?

Als der letzte Punkt auf die Tagesordnung kam, erhob Bruder Krotar seine Stimme. „Bathor und Cahir sind nun meine Schüler,“ verkündete er feierlich. Bathor’s Herz hüpfte vor Freude und Ehrfurcht. Endlich würde er die Geheimnisse der Kampfkunst lernen, die ihn eines Tages zum Paladin machen könnten.

Die Sitzung endete schließlich, und Bathor kam aus seinem Staunen nicht mehr heraus. Er hatte nicht nur wichtige Entscheidungen miterlebt, sondern war auch Teil einer Gemeinschaft geworden, deren Schicksal jetzt auch das seine war.

Draußen war es finster geworden und  Bathor atmete die warme Luft ein. Am Horizont sah er helle Wolken aufziehen, und er wusste, dass Herausforderungen auf ihn warteten. Doch in seinem Herzen trug er den Mut eines Kriegers und die Entschlossenheit eines Paladins. Der Weg war lang und voller Gefahren, aber mit der Unterstützung seiner Brüder und Schwestern im Orden wusste er, dass er es schaffen konnte. Es war erst der Anfang, und sein Name würde eines Tages unter den Legenden stehen, die den Orden prägten.
Bathor Darez
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Der Klang der Liebe

Es war eine klare, ungewöhnlich kühle Nacht in der Stadt Solgard, als der junge Paladin Novize Bathor seine Schritte über die gepflasterten Straßen lenkte. Der Mond hüllte die Stadt in silbernes Licht und verlieh den alten Steinen einen fast magischen Glanz. Bathor war auf dem Weg zur Kirche, um sich auf den morgigen Tag vorzubereiten. Seine Rüstung klimperte leise, jeder Schritt erinnerte ihn an den Schwur, den er vor dem Herrn abgelegt hatte, und an die Tugenden, die er als Paladin vertreten wollte.

Als er am Rathaus vorbei ging, fiel sein Blick auf den Balkon, wo der Barde Arvo Wellenklang stand – ein bekannter Sänger und Troubadour der Stadt. Arvo war für seine fröhlichen Melodien bekannt, aber heute Abend trug sein Lied eine besondere Note. Bathor hielt inne, als er die sanften Klänge hörte, die durch die kühle Luft schwebten. Es war ein Liebeslied, das von tiefem Gefühl und Hingabe erfüllt war.

𝄞 Nimm den Schlüssel zu meinem Herzen an.
Ich vertrau' dir wie keinem anderen Mann.
In deinen Armen find' ich mein Glück,
Ich bin mir sicher,
du bist mein Gegenstück. 𝄞


Bathor hatte die Gelegenheit, Zeuge der Zuneigung zwischen Arvo und seinem Geliebten Ephraem zu werden, einem Feuermagier, dessen Glühen selbst die kältesten Herzen erwärmen konnte. Während Arvos Stimme die Melodie fortsetzte, glänzten Ephraems Augen mit der Kraft des Feuers, und ein warmes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Die beiden Männer standen dort, umgeben von den sanften Klängen der Liebe, so verloren in sich selbst, dass Bathor bloß wie ein Schatten wirkte, der die Szene beobachtete. Er wollte nicht stören, also entschied er sich, still zu verweilen, während die Melodie seine Seele erfüllte. Es war ein kostbarer Moment, erfüllt mit einer Anmut, die Bathor tief berührte.

Irgendwann jedoch bemerkte er, dass die Zeit drängte, und er sollte weitergehen, um die Intimität der beiden nicht zu stören. So setzte er seinen Weg fort, sein Herz erfüllt mit einer Mischung aus Freude und Wehmut. Der Klang des Liedes hallte in ihm nach, ein sanfter Echo von Liebe, das ihn daran erinnerte, dass auch er eines Tages jemandem sein Herz schenken könnte.

Einige Tage später, bei einem Treffen der Gilde Unitatis, spürte Bathor nervöse Vorfreude. Der Garten war geschmückt mit bunten Blumen und das Licht der Fackeln tanzte in den Augen der versammelten Mitglieder. Als Arvo und Ephraem sich von den Stühlen erhoben, legte sich eine aufgeregte Stille über die Menge.

„Freunde“, begann Arvo mit einer Stimme, die vor Freude zitterte, „wir haben euch heute etwas Besonderes zu erzählen.“ Ephraem nahm seine Hand und blickte erwartungsvoll ins Publikum. „Wir haben beschlossen, unsere Liebe offiziell zu besiegeln. Bald werden wir heiraten!“

Ein Sturm des Beifalls brach aus. Lachen und Jubel erfüllten den Raum, während Bathor sich an den Händen seiner Freunde festhielt, als sie mit Gesang, Wein und Tanz die Verlobung feierten. In den nächsten Stunden verwandelte sich der Garten in einen Ort der Freude, wo jeder Botschafter der Liebe seinen eigenen Klang beitrug.

Bathor fühlte sich, als wäre er Teil einer wundersamen Symphonie, jeder Musiker ein Symbol der Hoffnung und des Glaubens an die Magie der Liebe. Die Tanzenden, die singenden Stimmen und die fröhlichen Gespräche bildeten eine harmonische Melodie, die den Garten zum Vibrieren brachte.

Inmitten all dieser Feierlichkeiten spürte Bathor ein tiefes Glück, das ihn überkam. Er wusste, dass wahre Liebe die größte Kraft im Universum war, eine Kraft, die selbst die tiefsten Dunkelheiten vertreiben konnte. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Abend, als er Arvos und Ephraems Liebessong gehört hatte, und er lächelte, als die Freude ihre Herzen verband.

Am Ende des Abends erhob Bathor sein Glas und sprach: „Auf die Liebe! Möge sie in all ihren Formen uns erfüllen, uns schützen und uns zusammenbringen!“ Einhelliges Brüllen der Zustimmung erfüllte den Garten, und in diesem Moment fühlte Bathor, dass er nicht nur Teil der Gilde war, sondern auch Teil einer viel größeren Geschichte – einer Geschichte voller Liebe, Vertrauen und Hoffnung.

So blendete die Nacht in Solgard das Licht des Mondes mit dem Glanz der unvergänglichen Liebe, während Arvo und Ephraem den ersten Schritt in eine wunderbare Zukunft wagten, wo der Klang der Liebe nie verklingen würde.
Bathor Darez
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Das Geheimnis der Wüste

Die Sonne senkte sich langsam hinter den sanften Hügeln von Solgard und tauchte die Stadt in ein warmes, goldenes Licht. Für den jungen Paladin Novizen Bathor war dies ein Abend voller Hoffnung und Vorfreude. Es war Koboldabend im Sonnenstübchen, und die Stadtbewohner hatten sich mit bunten Kleidern, Masken und fröhlichen Accessoires geschmückt. Bathors Herz klopfte vor Aufregung, als er die Taverne betrat, das Geplätscher von Gesang und Gelächter um ihn herum dröhnte.

„Du bist aber farbenfroh!“, rief Sloan, welche in ihren schillernden Kostüm aus bunten Stoff gekleidet war. Alle begrüßten ihn herzlich, und Bathor fühlte sich zum ersten Mal seit Wochen unbeschwert. Es war eine harte Zeit mit viel Disziplin und vielen Vorträgen über den Herrn, welche die letzten Wochen sein Leben gefüllt hatten. Während die Musik spielte, tanzten sie zusammen mit anderen Feiernden, und das Lied der Kobolde erfüllte die Luft mit einer magischen Energie.

Doch die Freude währte nicht lange. Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein Bote ging zu Bathor. 
Seine Worte ließen Bathors Gesichtszüge entgleiten. „Ich bringe schlechte Nachricht. Unsere Wachen berichten von einem grausamen Vorfall in der Wüste! Die Greifen im Expeditionslager sind ermordet worden. Der Heerführer ruft nach Euch“

Ein seufzen ging von Bathor aus, während er kurz erstarrte. Erinnerungen an seine Trainingsstunden bei den Paladinen stiegen in ihm auf, und die Bedeutung dieser Worte ließ ihn kalt werden. 

Krotar schickte Bathor und seine Freunde sofort zum Lager, wo sich die Streitkräfte sammelten. Neugier und Sorge mischten sich in Bathors Bauch, während er seinen Platz in der Reihe einnahm. Er flüsterte zu Jaster: „Was glaubst du ist geschehen?“

„Das wissen wir bald“, murmelte Jaster, während er den Blick auf Krotar richtete, der bereits Befehle gab. Wir werden die Spur des Verbrechens verfolgen.“

Nach einer kurzen Segnung für die toten Greifen zogen sie hinaus in die Nacht, und der Mond leuchtete hell über den Wüstenlandschaften. Die Gruppe folgte einer geheimnisvollen Blutspur, die sich wie ein serpentinenartiger Pfad durch den sandigen Boden schlängelte. Bathors Herz schlug schnell, als sie immer tiefer in die Wüste vordrangen.

Nach Stunden des Marschierens erreichten sie die Ausläufer der Berge, und die Schatten wurden länger und dunkler. Dort, in einer zerklüfteten Höhle, fanden sie eine unerwartete Entdeckung: einen jungen Minotaurus, der allein und tot in der Dunkelheit lag. Sein horngekrönter Kopf war gesenkt, und sein Körper war mit Staub und Dreck bedeckt.

Seht euch das an!“, rief Krotar und zeigte auf die tiefen Furchen im Boden rund um den Minotaurus. „Die Archäologen haben zu tief gegraben! Sie haben sein Gefängnis geöffnet!

Bathor konnte es kaum glauben. „Es war ein  Monster, das durch die Greifen aus seinem Gefängnis befreit wurde, welch für all dieses Leid zuständig war!“ Er trat vorsichtig näher, und musterte das Geschöpf der Dunkelheit. Bathor sprach besorgt zu der Gruppe: „Wer weis, was dieser Ort, wo dieser Götze her stammt noch so verbirgt!“

Uneinig diskutierte man über den richtigen Weg. Wie sollte man mit dieser neuen Gefahr umgehen? Sollte man den Weg gehen und Magier bitten das geöffnete Gefängnis wieder zu verschließen, oder lieber doch all den Mut zusammen nehmen und auf Entdeckungsreise gehen? Was würde man dort vor finden?  
Bathor Darez
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Re: Die Suche nach dem Glauben - Bathor Darez

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Die heilige Schrift
In der Stadt Solgard, wo die goldenen Strahlen der Abendsonne die Türme der Kirche in ein warmes Licht tauchten, saß der junge Paladin-Novize Bathor auf einer der hölzernen Bänke im großen Kirchenschiff. Sein Herz pochte mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Nervosität, während er den Hohepriester Isarius betrachtete, der vor dem Altar stand. Die Menge um ihn herum war gespenstisch still, jeder Augenblick von der Heiligkeit des Augenblicks durchdrungen.

„Die heilige Schrift,“ begann Isarius mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme, „kam in einer dunklen Zeit zu uns. In der alten Welt, die bald darauf unterging, waren Engel gesandt worden, um den Menschen Hoffnung zu bringen.“ Er hielt das alte, ledergebundene Buch in seinen Händen, als wäre es ein kostbarer Schatz. Bathor stellte sich vor, wie diese Engel mit strahlenden Flügeln vom Himmel herabstiegen, Licht und Freude zu den verzweifelten Menschen bringend. Die Legende erfüllte seine Seele mit einem kaum zu bändigenden Wunsch, einer Sehnsucht nach Großartigkeit.

„Vor Äonen von Jahren war Licht und Finsternis eins“, setzte Isarius fort. „Es gab kein Leid und keine Zerstörung. Doch die Dunkelheit in Form des Namenlosen fiel über die Welt, und viele flohen aus der alten Wirklichkeit.“ Bathors Gedanken drifteten zu seiner eigenen Kindheit, zu den Geschichten, die seine Mutter ihm am Küchentisch erzählt hatte, Geschichten voller Licht, Hoffnung und Belohnung für Gerechte.

Isarius sprach weiter, und Bathor hing an seinen Lippen. „Die heilige Schrift lehrt uns Ehre, Demut und Mitgefühl – diese Tugenden sind unser Licht in der Dunkelheit.“ Mit jedem Wort fühlte Bathor, dass eine innere Flamme in ihm angefacht wurde. Ehre und Demut waren nicht nur Worte, sie waren seine Bestimmung.

„Es ist wichtig, einen Pfad des Glaubens zu finden, der die Welt ins Gleichgewicht bringt“, fuhr Isarius fort, und sein Blick wanderte durch die Menge. „Denn blinder Fanatismus kann uns vom richtigen Glauben entfernen und zu Krieg und Verderben führen. Ein jeder Jünger des Herrn sollte sich als Schild der Unschuldigen sehen, bereit, andere zu schützen und ihnen einen Weg zu zeigen.“

Bathors Herz schlug schneller, als die Worte eindrangen. Er dachte an die Leute in Solgard, die unter den Strömungen des Lebens leiden mussten, und an die Verpflichtung, die er als Paladin verspürte. Die heilige Schrift erinnerte ihn daran, dass er nicht nur für seinen eigenen Glauben kämpfen sollte, sondern auch für die, die verloren waren.

„Denkt daran“, schloss Isarius, „dass die wahre Stärke eines Paladins nicht nur in der Macht seines Schwertes liegt, sondern in der Reinheit seines Herzens. Seid demütig, seid barmherzig und tragt das Licht in die Dunkelheit dieser Welt. Denn wie die Engel uns lehrten, kann jeder von uns ein Funke der Hoffnung sein.“

Mit diesen letzten Worten erhob Isarius die Hände zum Gebet. Die Anderen folgten seinem Beispiel und schlossen sich ihm an. Bathor fühlte eine Welle der Erleuchtung. Er war Teil von etwas Größerem, einem unaufhörlichen Streben nach Licht in einer oft düsteren Welt.
 
Möge es uns helfen den Menschen Mut zu spenden, die Finsternis zu verdrängen.
Auch jene Finsternis die manchmal in uns wohnt.
Möge es manch Zweifel im Keim ersticken und Hoffnung spenden.
Egal wie ausweglos der Tag beginnt, er endet stets in den Händen unseres lichten Herrn. 
In seinem Namen!
Als das Gebet endete, spürte Bathor den Frieden, der sich in der Kirche ausbreitete. Er verließ den Raum, die Gedanken und Lehren des Hohepriesters in seinem Herzen verankert. Draußen in der Nachtluft atmete er tief ein und blickte hinauf zu den Sternen, die am Himmel funkelten.

Müde, aber erfüllt, machte er sich auf den Weg nach Hause. In dieser Nacht, als er in sein Bett fiel, wusste er, dass er nicht nur ein Novize war. Er war ein Träger des Lichts, ein Hüter der Hoffnung. Und egal, wie finster die Zeiten wurden, er würde sein Schwert niemals senken und sich immer für die Unschuldigen einsetzen.

Das Abenteuer des Glaubens hatte gerade erst begonnen.
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