Der Wind peitschte über die Wellen, während das Schiff „Hoffnungslicht“ durch die raue See segelte. Bathor Darez, gerade volljährig geworden, stand am Bug und beobachtete die unbändigen Wellen, die gegen den Rumpf schlugen. In Gedanken versunken, erinnerte er sich an die beschaulichen Tage seiner Kindheit in einem kleinen Dorf, wo seine Eltern, gläubige und fleißige Arbeiter, ihn stets mit Geschichten von Glauben und Entschlossenheit nährten. Doch nun war es an der Zeit für ihn, seine eigenen Wege zu gehen.
„Du musst deinen Bruder Amarius finden“, hatte sein Vater gesagt, als sie ihn an den Hafen gebracht hatten. „Er wird dir die Lehren des Herrn näherbringen.“ Das Bild seines älteren Bruders, in einfachen Roben, mit einem hellen Lächeln und einer warmen Ausstrahlung, gab Bathor Mut für die Reise. Dennoch überkam ihn die Unsicherheit, was ihn in der fernen Stadt Solgard erwartet.
Nach einer stürmischen Überfahrt, die mehrere Tage dauerte und Bathors Geduld auf die Probe stellte, kam die Silhouette von Solgard endlich in Sicht. Die majestätische Kathedrale ragte stolz empor, umgeben von hohen Mauern und dem geschäftigen Treiben des Handelsplatzes, dessen Geräusche bis zur Küste drangen. Der Hafen war belebt mit Schiffen aus aller Herren Länder, ihre Besatzungen geschäftig hin und her eilend.
Als Bathor den Hafen betrat, durchströmte ihn ein Gefühl der Aufregung und Nervosität. Er suchte nach Amarius, doch statt nur seinem Bruder begegnete er weiteren Überraschungen. Jaster, sein anderer Bruder, trat auf ihn zu. In voller Paladin-Rüstung, mit dem Banner des heiligen Herrn an seiner Brust, strahlte Jaster eine Autorität aus, die Bathor sofort ans Herz ging. „Bathor! Was machst du hier?“ rief er. „Ich habe dich nicht erwartet! Tonya und Amarius sind auch hier — lass uns gehen!“
Gemeinsam gingen sie zur Kathedrale, wo sie Amarius und Tonya fanden. Tonya, die Älteste, hatte sich zum Hauptmann der Stadt hochgearbeitet, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. Sie hatte sich dem Schutz von Solgard verschrieben.
Amarius war der Letzte ihrer Gruppe, auf dem Altar der Kathedrale kniend, umgeben von Kerzen und einem heiligen Buch. Seine sanfte Stimme sprach die Gebete mit einer Leidenschaft, die Bathor sogleich berührte. Als Amarius sich umdrehte und Bathor sah, lächelte er und sprach: „Du bist angekommen, mein Bruder. Hier wirst du lernen, was es bedeutet, im Dienste des Herrn zu stehen.“