[Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

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Falynidil
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[Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Falynidil »

Gewaltiger Lärm war auf, neben und über dem gewaltigen Plateau zu hören, dass diese gesamte Existenzebene, irgendwo zwischen den Ebenen des Lichts und dem Abyss, ausmachte. Dämonenhorden lieferten sich hier einen erbitterten Kampf gegen die Streitkräfte des Lichts. Das Scheppern von magischem Stahl, die Entladung von Feuerzaubern unterschiedlicher Arten, heilig wie dämonisch, und die Wirkung von einer Vielzahl anderer Zauber machten dieses Szenario aus der Sicht eines Sterblichen zu etwas Unwirklichem. Diese epische Schlacht hatte ihren Höhepunkt erreicht.

An der Nordseite des Plateaus standen vier Erscheinungen beisammen, die sich von den kämpfenden Engeln unterschieden. Die goldene Rüstung und gleichfarbigen Engelsflügel stellten einen Kontrast zu den sonst weißen Flügeln gewöhnlicher Engel dar. Doch dies waren keine normalen Engel. Es handelte sich um Trithemius, Gabriel, Bathor und Barchiel. Die Aspekte der Tapferkeit, Gerechtigkeit, der Ehre und des Mitgefühls überwachten die Schlacht aufmerksam und diskutierten ihr Vorgehen.

Es ist lange her, dass die Horden des Abgrundes sich so weit vorgewagt haben.“, sprach Barchiel ruhigen Tones, während ihr Blick über die Schlachtfeld fuhr.

Gabriel ergänzte ebenso besonnen: „Diese Ebene ist ein wichtiger Knotenpunkt im Multiversum, dem man durchaus strategische Bedeutung beimessen muss."

Ihr habt Recht. Zu gerne würde ich sie mit meinem Sturmwindhorn in die Höllenfeuer zurückfegen. Es ist schon eine Weile her, dass…“, Trithemius konnte den Satz nicht beenden, denn Bathor wies ihn mit seiner Feuerlanze auf etwas hin, woraufhin er nicht nur Trithemius, sondern auch die Aufmerksamkeit der beiden anderen Erzengel auf sich zog.

Alle Drei folgten der Deutung des Aspekts der Ehre und erspähten einen extradimensionalen Riss an den Grenzen der Ebene, der sogar tausendfach vergrößert für ein sterbliches Auge nicht sichtbar gewesen wäre. „Diese Ebene ist bereits an ihrem Maximum angelangt. Weitere Energieentladungen könnten ihre Grenzen einreißen und sie nachhaltig zerstören. Dies ist kein Schlachtfeld für Erzengel.“, erklärte Bathor seinerseits, woraufhin die übrigen nickten.

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Zeitgleich:
Ein paar hundert Kilometer entfernt, auf der entgegengesetzten Seite des Plateaus, beobachteten Leviathan und Lilith ihrerseits die Schlacht. Die Erzdämonin hatte es sich auf der Schulter des gewaltigen Leviathan gemütlich gemacht. „Es ist soweit… zeig mir, dass du noch immer so grausam und stark wie vor tausenden Jahren bist, oh Leviathan.“, säuselte Lilith dem Dämon verheißungsvoll zu. Dieser bleckte die dämonischen Zähne und ließ das Feuer, das ihn stets umgab, aufflammen. Leviathan hatte diesen Moment herbeigesehnt und nun war er da. Mit einem gewaltigen Satz katapultierte er sich in die Luft und ließ Lilith, die sich das Schauspiel lieber von ihrem Podest aus ansehen wollte, zurück.

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Ist das nicht…?“, Trithemius traute seinen Augen nicht.

Er ist es – der Ostwind gibt sich die Ehre.“, bestätigte Gabriel, woraufhin das heilige Feuer der vier Engel heller leuchtete.

Bathor war im Inbegriff seinen Mitstreitern den Angriff zu befehligen, da Leviathan eine Schneise der Verwüstung in das Himmelsheer schlug. Sein erster Impuls war es den Erzdämon zu stellen und zu richten. Doch Leviathans nächster Zug ließ ihn innehalten. Der Erzdämon hatte gerade mehrere hundert Wiedersacher mit einer Höllenfeuernova vernichtet, die eine gewaltige Druckwelle erzeugt hatte. Danach hatte der gigantische Dämon sich vom Boden abgestoßen und sich zurückgezogen. Die magische Entladung dieser Nova hatte jedoch eintreten lassen, wovor Bathor noch zuvor gewarnt hatte. Die vielen kleinen extradimensionalen Risse waren zu stattlichen Portalen erwachsen, die diese Ebene von außen wie einen schweizer Käse hätte aussehen lassen. Viele der Portale hatten offenbar eine eigene Gravitation und zogen kämpfende Dämonen und Engel in sich hinein.

Obwohl der größte Teil der Streitkräfte weiter diese Ebene umkämpfte, sollte es ein paar der Kämpfer, Engel wie Dämonen, durch die Portale forttragen. Diese Schlacht wurde nun im gesamten Multiversum ausgefochten …
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GM Morgoth
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Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von GM Morgoth »

~•°•~
Der Anfang vom Ende

Der Priester konnte seinen eigenen Augen im ersten Moment nicht trauen, als er die Lichtung inmitten des Waldes erreicht hatte, nachdem er der Geräuschquelle eines lauten Knalls gefolgt ist. Ein Engel kauerte auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung an einem Baum, wenige Schritte weiter drei tote Dämonen auf dem mossbewachsenen Waldboden. Es muss zu einem Kampf gekommen sein. Überall war Blut verteilt, nicht nur das der Dämonen, sondern auch das Blut des Engels, dessen Rüstung von schweren Wunden geziert war.

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Zu Beginn befand er sich noch alleine mit dem Engel auf der Lichtung, der die Stimme erhob und um Hilfe bat. Ein spöttisches Schnaufen entwich dem Priester, doch ehe er den Engel in ein Gespräch verwickeln und sich erkundigen konnte, was geschehen war, fanden weitere Personen zur Lichtung. Erst Priester Viktor, dann Wächter Kaltubar und wenig später andere Schaulustige. Die Diener des Namenlosen waren sich schnell einig; Der Diener des Herrn musste sterben. Geführt durch die Waffe eines Wächters. Vitus beauftragte Kaltubar das «niederen Lichtwesen» zu richten und wenige Herzschläge später liessen sich die Beiden auf einen Tanz ein. Der Engel war zwar geschwächt, doch es gelang ihm mit Leichtigkeit die Angriffe des Wächters abzuwehren. Nur durch dessen Unaufmerksamkeit gelang es Kaltubar, den Engel weiter zu verletzen und in die Enge zu treiben. Verzweifelt wandte sich der Krieger des Herrn an die umliegenden Elfen, bat sie, dass sie dessen Wunden heilen mögen, doch seine Worte wurden nicht erhört. Zwei Heilzauber trafen ihn, dann übte die Wächterschaft Druck auf die elfischen Wesen aus und warnten sie, dass sie sich deren Zorn auf sich ziehen, so sie dem geblendeten Diener weiterhelfen würden – woraufhin sich diese zurückzogen und den Engel seinem Schicksal überliessen.
Vitus hatte genug davon, dass jeder versuchte Zeit zu schinden, der Widersache musste hingerichtet werden – und just in dem Moment eröffnete Viktor den Angriff auf den Engel. Mit geballter Kraft wandte sich die Wächterschaft, samt des Drachenmagiers und der Nekromantin gegen den Engel, dessen Kräfte nicht mehr ausreichten, um den Angriffen stand zu halten und so sackte dieser, nach einem letzten Wehrversuch, in dem er die blutigen Flügel ausbreitete und sich auf die Angreifer stürzte, leblos zu Boden. Das Blut des Engels begann zu verdampfen und auch als man sich dessen Rüstung aneignen wollte, verschwand diese unter einem blendenden Lichtblitz. Die Gebeine jedoch, die verschrumpelt und ansatzweise mumifiziert wirkten, blieben zurück. Es schien, als wäre jegliche göttliche Kraft gänzlich aus diesen gewichen. Sie hatten ein mächtiges Wesen des Herrns bezwungen. Ein Umstand, den sie mit lobenden Wörtern für ihren Gott feierten. Es war ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass der Tag des Jüngsten Gerichts – die Befreiung Asmodans – sich näherte. Und damit jeder davon erfahren würde, ordnete Vitus an, die Gebeine vor der Kapelle des Herrns in Ansilon auszustellen. Ein Mahnmal für die Bürger dieses Kontinents, dass sie sich dem rechten Pfad zuwenden müssten, ehe es zu spät wäre.

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Nirvash | Aurion | Tintalle
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Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Nirvash | Aurion | Tintalle »

Als sie die Lichtung erreicht hatte konnte die Elfe erkennen das sie bei weitem nicht die einzige war, deren Aufmerksamkeit der unglaublich laute Knall errregt hatte. Insbesonder einiger dieser Edain, die sich dem der miest nur "der Namenlose" genannt wird verschrieben hatten, waren zahlreich erschienen. Ob dieser nun ein Gott war oder nicht - wobei erst zu klären wäre was ein "Gott" genau ist - mächtig musste er sein, den seine Diener konnten es mit dem Engel aufnehmen, zumindest als sie sich gemeinsam auf diesen stürzten. Der Engel schien zwar bei weitem nicht so stark wie der, der der Schlacht um Silberburg ein Ende bereitet hatte, und hatte allem Anschein im Kampf gegen gleich mehrere Dämonen heftige Wunden erlitten, aber dennoch hatte er den Krieger, der sich ihm zuerst alleine entgegen stellte, mit Leichtigkeit besiegt.

Sie hatte noch überlegt, dem Engel zu helfen. Es sah so aus als würde er nur einen Moment brauchen sich zu sammeln. Mit den Dienern des Namenlosen hätten Berion und sie es ja vielleicht noch aufnehmen können, gerade da der Engel diese dann sicherlich recht schnell außer Gefecht gesetzt hätte. Aber nachdem sie einige Zauber zur Stärkung auf diesen gewirkt hatte wurde schnell klar das diese nur ein Tropfen auf dem heißen Stein waren, und es viel mehr benötigen würde. Seine Wunden waren weitaus schwerwiegender als es zuerst den Anschein hatte.

Und die Streiter des Lichts, die, die sich Paladine nannten, glänzten mal wieder vor allem mit einem: Abwesenheit. Auch die Ritter des Königs schienen dem Beispiel zu folgen, und auch andere der sonst so abenteuerlustigen Menschen ließen sich kaum Blicken.

Warum sollte sie also tun, was die Edain nicht gewillt waren, selbst zu tun? Noch dazu wo diese diese Hilfe nicht einmal anerkannten. Ohne die Töchter der Löwin hätte Silberburg niemals so lange ausgehalten - und ob der "Herr" beziehungsweise seine Gesandte dann früher eingegriffen hätte bezweiflte sie. Inzwischen hatte sie mehrere dieser Paladine direkt darauf angesprochen, doch sie hatte noch immer kein Wort darüber gehört, was diese dazu zu sagen hatten. Was also hatte sie davon, diesem Engel zu helfen? Wo doch weder dieser "Gott" gewillt war, seinen Diener zu helfen, noch die Menschen die ihn verehrten, seinem Gesandten?

Entscheidend war aber viel mehr die Tatsache, das das ganze auch den Dûredhil nicht entgangen war. Wo einer von diesem Gesindel war, waren zumeist mehrere, zudem war sie sich ziemlich sicher, das sie dieser Dunkelelfe bereits mehrmals begegnet war. Deren genaue Position in der Gesellschaft der Dûredhil ließ sich schwer beurteilen, insbesondere da sich das bei den Dunklen rasant ändern konnte, aber ihr Auftreten und Benehmen ließ darauf schließen das sie es weit gebracht hatte.

In solch einer Situation war es nicht angeraten, sich für irgendwelche Nebensächlichkeiten wie Streitereien unter den Edain zu verausgaben, ja, sich womöglich eine solche Blöße zu geben das die Dunkelelfe es sich vielleicht sogar trauen würde, alleine zuzuschlagen. Ein wenig bedauerte sie es ja, den Engel seinem Schicksal überlassen zu müssen. Vielleicht hätte er sich ja sogar der Dunkelelfe angenommen, wenn er die "Wächter" besiegt hätte, sofern diese so dumm sein sollte in einem solchen Fall den Ausgang des Kampfes abzuwarten. Aber letztlich dieser Kampf nicht der ihrige, und zu zweit konnten sie offensichtlich nur wenig ausrichten.

Sollte sie einen der Paladine erblicken würde sie diesen erneut ansprechen, vielleicht waren sie ja lediglich schwer von Begriff und nicht unwillens oder unfähig zu lernen. Zudem würde sie den Töchtern der Löwin vom den Geschehnissen schildern, diese hatten trotz allem recht regen Kontakt zu den Menschen oder gar zu den Paladinen. Hatten sie nicht sogar die Stadträtin der Handelsstadt zu einer der ihren gemacht?
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Tyladriel / Rykkard
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Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Tyladriel / Rykkard »

Es war ein surreales Erlebnis, den Engel sterben zu sehen. Ihm war bewusst, dass die Vorarbeit der Dämonen einen entscheidenden Faktor bei dem Ausgang des Kampfes gespielt hatte und das der Engel bei voller Kraft, wie ein Wirbelsturm über die sterblichen Diener Asmodans gefegt wäre ohne das man ihm auch nur ein Haar hätte krümmen können.
Und nun lag die übermenschliche Kreatur am Boden und blutete wie ein Sterblicher.
Den Kampf zu den Göttern zu tragen war nun nicht länger ein weit entferntes Ziel, ein Wunschtraum. Es wurde zur Realität. Der Krieg der Götter ward auf ein Neues entfacht und Asmodans Streiter waren es, die aus der ersten Schlacht siegreich hervorgegangen waren.

Es hatte mit Morghun begonnen und würde so schnell nicht enden. Im Geiste des Priester hallten die Schreie der Dämonen von Tag zu Tag lauter wieder. Da wo Licht ist, muss es auch Schatten geben und es würden nicht nur Engel sein die sich in das Reich der sterblichen begeben würden. Er spürte es in seinen Knochen... Hörte die Rufe seines Herrn und wusste, das Großes bevorstand.

Er würde sich in den Augen seines Gottes beweisen oder bei dem Versuch sterben - denn nichts ersehnte Viktor mehr, als die Liebe seines Gottes und es gab keine Grenze, die er auf dem Weg zu diesem Ziel nicht überschreiten würde.

Als kühle Winde die Nacht in die Wüstenstadt trugen, verließ er seine Gemächer in Richtung der Zeremonienhalle. Vor dem Altar sank er auf die Knie und stimmte das Schwertgebet an, dass zu Ehren A'groniams rezitiert wurde. Neben dem Altar lagen leblose Hüllen derer, die kurz zuvor zu Ehren des Namenlosen dem Schwert zugeführt wurden.

Blut tröpfelte aus den Wunden der Geopferten, zog eine rote Spur über den kalten Steinboden und bildete eine immer größer werdende Pfütze. Inmitten einer Landschaft des Leids kniete Viktor und sprach zu seinem Gott. Es war der glücklichste Tag in seinem Leben.

 
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GM Morgoth
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Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von GM Morgoth »

Wie schon vor wenigen Tagesläufen kündete ein lauter Knall das Erscheinen einer Sphäre aus Licht und eine aus reinem Feuer, an, die sich offenbar in die stoffliche Ebene verirrten, die als unsere Welt bekannt ist. Ein ungewöhnliches Schauspiel, dass sich für mehrere Minuten am Himmelszelt abspielte und für jeden Bewohner auf dem Kontinent zu beobachten war. Schliesslich, just in dem Moment, als die Wächterschaft vereint die Handelsstadt betreten wollte, sah man, wie die Lichtsphäre zu Boden hinabsauste und das Feuer ihr folgte. Vitus’ Einschätzungen nach mussten sie in der Nähe des Klosters hinunter gekommen sein – etwas weiter westlich war jedoch die entsprechende Stelle.

Überall lagen Leichen um die Festung verteilt – sowohl Engel, als auch Dämonen. Die Luft war noch geschwängert von den Klängen der kämpfenden Wesen und noch ehe sich die Wächterschaft einen Überblick über das Ganze verschaffen konnte, kam bereits eine Horde von neugierigen Menschen angeritten. Bundmagier, Schwingen, wenig später auch weitere Bürger und zuletzt auch die Paladine. Worte wurden ausgetauscht, Befehle erteilt und Fragen gestellt. Chaos brauch aus, der letztendlich der ketzerischen Brut aus Silberburg ermöglichte, die Festung zu stürmen. Die Zurückgebliebenen liessen jedoch nicht lange auf sich warten und folgten ihnen hinauf in die Festung, wo bereits ein Kampf ausgebrochen war.
Auch hier kämpften dämonische Wesen unentwegt gegen die Engel, die sich die Hilfe der Paladine sicherten und damit besiegelten, dass ein Kampf unausweichlich wurde. Die ganze Situation wurde noch chaotischer, noch übersichtlicher und ehe man sich versah, kämpften Orks, Dunkelelfen, Paladine, Wächter und Magier gegeneinander.

Es wurde erst wieder übersichtlich, als der Grossteil sich zurückdrängen liess und die Wächterschaft und alle Verbündeten zurückblieben. Mithilfe der Verbündeten wurden auch die letzten Wunden der Dämonin versiegelt und alle, die nicht dem Bündnis angehörten, auf ihren Befehl hin vertrieben. Auf ihre verschrobene und eigenartige Weise bedankte sich die Dämonin dann – wie Vitus die Geste interpretierte – indem sie jedem einzelnen Diener kurz ihre Aufmerksamkeit widmete, ehe sie sich mit einem Lauten knall, umhüllt von einer Feuersphäre, wieder in die Luft begab. Somit konnten sie auch diesen Kampf für sich gewinnen und den Namenlosen durch ihre Tat ehren.

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Ein, zwei Stundenläufe später nahm der ereignisreiche Abend ein Ende. Vitus hatte bereits die Theorie aufgestellt, dass diese erneute Sichtung der kämpfenden Dämonen und Engel ein Zeichen für den Anfang des Endes darstellte. Er war sich sicher, dass Asmodans Ketten bald gesprengt werden und er dem Götterverliess endlich entkommen würde. Ein neues Zeitalter würde damit beginnen, Surom womöglich gar wiederauferstehen? Der einäugige Priester war jedenfalls überzeugt davon und nahm sich vor, diese Ereignisse zu nutzen, um an die Vernunft der Bürger zu appellieren – in der Hoffnung, dass sie sich dem Namenlosen zuwenden und durch ihn ihre Erlösung finden würden. Doch um Gewissheit zu erlangen, begab er sich letztendlich in sein Gemach, verriegelte die Tür und sank auf die Knie, um ein Gebet an seinen Gott zu richten.

Vater Mein,
demütig knie ich vor Deinem heiligen Thron nieder
und bitte Dich, mein Gebet zu erhöhen.
Lange wandelten wir verirrt auf dieser Erde umher,
bis Du kamst und uns die Wahrheit hast erkennen lassen.
Nur Dir allein dienen wir, damit die Ketten gesprengt werden
die Dich im Götterverliess gefangen halten.
Damit Du – oh, Herr, Deinen rechtmässigen Platz als
Götter über Götter wieder einnehmen kannst!
Öffne mir die Augen, damit ich sehen kann, was du für uns planst.
Öffne mir die Ohren, damit ich höre, was du uns sagst.
Erleuchte mich mit Deiner Weisheit
und lasse mich erkennen, was diese Tage geschieht.
Auf dass ich Deine Diener im Kampf
gegen unsere Widersacher lenken kann.
Oh, Allmächtiger! Segne Du Deine treuen Anhänger
und stärke sie in den schwierigen Zeiten,
damit keiner von uns jemals zu wanken droht!
Lobpreis und Ehre gebührt nur Dir allein, Asmodan!

Nun war die Zeit gekommen, auf eine Antwort zu warten. Ob der Namenlose ihm sein Gebet wohl erhöhen und den Priester über die aktuellen Umstände aufklären würde?
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Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur
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Registriert: 07 Mär 2020, 08:25

Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Isarius Keltor // Issshtir'Kazzur »

„Ich wusste es!“, schallte die tiefe Stimme des Priesters durch die Hallen der Paladinfestung. Die Festung ward seit langem nicht mehr so gut gefüllt. Die Kunde der Schlacht mit dem Erscheinen eines geflügelten Streiters des Herren und dem Kampf gegen die Dämonen hatte sich schnell herumgesprochen. Schwer bewaffnete und gut gerüstete Paladine verstärkten die Wachmannschaften um das Festungsgelände zu Silberburg, es herrschte reges Treiben.

„Verräter, Zungenschläger, Dämonenanbeter!“, schallte es lautstark aus einem Fenster der Paladinfestung und die Anwesenden im Hof schreckten kurz auf und schauten hinauf zum Ursprung der Stimme.

Isarius befand sich im Versammlungsraum der Paladinfestung und studierte den Stapel Bücher der vor ihm lag. Diese Werke waren nichts weniger als die Heilige Schrift des Herren, welche er vom Engel nach der Schlacht zwischen Ansilon und Silberburg erhalten hatte. Neben ihm befanden sich weitere Brüder und Schwestern des Ordens, welche ebenfalls vertieft waren in die Studien der Heiligen Schrift und damit begonnen hatten erste Abschriften anzufertigen.

„Dieses Wissen muss verbreitet werden. Es ist Zeit, dass die Menschen erwachen und das wahre Bild des Ketzergottes erblicken!“, sprach er laut und voller Entschlossenheit und reichte das Buch an den Priester zu seiner linken weiter.

„Macht so viele Abschriften wie möglich! Eine jede freie Stadt und Bibliothek soll eine Sammlung der Abschriften erhalten und wir brauchen mehr Papier, deutlich mehr Papier und ihr dahinten hört auf zu tuscheln, dies ist einer der denkwürdigsten Momente unserer Zeit, dies solltet ihr voller Demut erkennen! Macht euch ans Werk, es eilt! Das Lichte wird am heutigen Tage und den kommenden heller erstrahlen denn je. Denn dieses Werk wird der Menschheit die Augen öffnen.“
Die beiden Priesternovizen fühlten sich ertappt und liefen sogleich mit Papierstapeln beladen durch die Festung und machten sich nun stillschweigend wieder an ihre Arbeit.

„Und jede, ich betone jede Abschrift wird mir vorgelegt, ich will nicht, dass sich irgendein Fehler einschleicht! Es geht hier um die Schöpfung selbst, die Schöpfung! Die Geschichte zweier Brüder und den Verrat des Einen! Die Acht Tugenden in Form der Erzengel und vieles mehr von Bedeutung.“

Isarius selbst ward oft fassungslos ob der Zeilen die er mehrmals überflog und hatte Mühe manch Wort zu verarbeiten. Doch der Glaube des Herren gab im Kraft und so übermannte Ihn auch nicht die Müdigkeit oder Erschöpfung, nein diese Aufgabe ward wichtiger als die seinigen sterblichen Bedürfnisse, sogar wichtiger als die seinige sterbliche Existenz.

Er schritt hinaus gen Balkon und überblickte mit seinen von Erschöpfung und Müdigkeit geprägten Augen das Festungsgelände.
Es herrschte reges Treiben in der Festung der Paladine, Tagelang kamen Pferdewagen mit Schreibzeug und leeren Büchern an und genauso verließen die Wagen die Festung wieder, gut bewacht durch die Ordensbrüder selbst, schließlich galt es die Abschriften sicher an ihren Ort zu überbringen.

Sie allen waren gekommen vom Großmeister bis hin zum einfachen Stallburschen und wollten Teil dieser ereignisreichen Tage werden. Isarius nickte zufrieden und hob kurz seinen Stab an, ein greller Schein ließ den Stabkopf aufleuchten und die Anwesenden schauten zu ihm auf, dann erklang seine Stimme und die Menge schwieg für einen Moment und lauschte seinen Worten, die Arbeit ruhte für einen Moment.

„Treue Diener des heiligen Herren und Verfechter des wahren Glaubens. Am heutigen Tage werden wir mit dem Manuskript, der Heiligen Schrift, welche uns vorliegt die Maskerade des Bösen beenden. Der Ketzergott, der Namenlose ist ein Scheusal, ein finsteres Übel! Er ist der fehlgeleitete und verräterische Bruder, ein Dämon, ein Dämon der die Herzen und Seelen der Menschen vergiftet und mit den Wesen des Dämonenreiches paktiert. Die vergangenen Ereignisse haben gezeigt, dass die Menschen geeint gegen das Übel vorgehen können, gleichwohl welcher Herkunft oder welchen Standes. Lasst uns daraus Hoffnung schöpfen. Es liegt an uns allen, gleich ob Paladin, Handwerker, Stallbursche, sorgende Mutter, ein jeder von uns, so wie wir hier stehen. Tragt die Kunde ins Land. Lasst uns zum Lauffeuer der Tugenden werden und die Seelen befreien, welche noch unter dem Joch des Dämons gefangen sind. Seid gewiss, die welche sich uns widersetzen, werden im heiligen Feuer geläutert. Entweder sie Bekennen oder sie werden Brennen! Auf ans Werk!“

Dann verschwand der Priester im Inneren und begab sich wieder an die höchst wichtige Arbeit zusammen mit seinen Brüdern und Schwestern.

Ein Jubelschrei der Menge hallte noch nach und voller Euphorie wird das geplante Werk weiter vollzogen, es wird wohl noch einige Tage dauern, bis die Abschriften in jedem Winkel der Welt verteilt sind.

 
Akasha Bashere
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Registriert: 20 Dez 2020, 22:58

Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Akasha Bashere »

Unruhe.

Der Blick in den Spiegel war wie immer, und doch war alles anders. Die strengen Gesichtszüge hatten kaum von ihrer Härte verloren in der Zeit. Sie hatte sich zurückgezogen, hatte während die Brüder und Schwestern des Glaubens einen Krieg ausfochten, einen anderen Weg gewählt. Einen untypischen.
Sie hatte den Kampf gemieden, als wäre sie eine Mystikerin, eine Gelehrte.

Menschen verändern sich.
Das Leben auch.

Graue Strähnen zogen sich durch das rote Haar der Frau die nun stramm auf die 40 Sommer zuging. Die Schultern wurden nach wie vor straff gerade gehalten, der Gang aufrecht. Immer wieder waren ihr Geschichten zu Ohren gekommen, im Kloster, auf dem Markt. Engel und Dämonen fochten ihren Kampf nun hier aus. Hier... Zu Hause.
Sie lauschte, auch wenn manche auf dem Markt sogar heute noch eher reserviert waren. Vor allem jene Menschen die sie noch aus den Straßen von Britain kannten. Damals....

Manche Menschen verändern sich nicht.
Manche nannten sowas Höflichkeit.

Die Finger öffneten den Hemdkragen, befreiten das Lederband mit den drei Weiß-goldenen Engelsfedern. Ihnen hatte die Zeit nichts anhaben können, strahlend und voller Schönheit, wie an dem Tag als der Engel Lharas'el sie ihr übergeben hatte. Ein Zeichen der Hoffnung, ein Leitstern in der Dunkelheit. Nicht zum erstenmal betrachtete sie die Federn.

Menschen verändern sich....

Sie wollte den Krieg hinter sich lassen, dem Herrn friedlich dienen. Wie viele Kämpfe und Kriege hatte sie gesehen, manche wirkten wie eine sich ewig wiederholende Geschichte. Die Kriege gegen Vesper, später gegen Nalveroth.
Sie hatte ihren Ausweg gewählt, hatte sich von dem Monster befreit das immer mehr und mehr ihren Verstand auffressen wollte, bis sie irgendwann so geworden wäre wie die, welche sie bekämpfte um die Menschen zu beschützen.

Menschen.... verändern... sich....

Und heute? Dämonen und Engel, direkt hier. Der Krieg hatte ein neues Ausmaß erreicht. Die Grenzen der Ebenen überspannend. Sie wusste das dies kein leichtes Unterfangen war, sie hatte es selbst schon gemacht. Es war das alte Monster Krieg, das eine neue Maske aufsetzte um die Menschen zu bedrohen.

Als Akasha an diesem Morgen vor die Tür ging, trug sie seit langer Zeit zum erstenmal wieder den Stab bei sich, den ihr Tanita damals überreicht hatte. Nach der Prüfung, eine gefühlte Ewigkeit her. Und eine Halbe seit sie ihn nicht mehr benutzt hatte.
Der Stab mit dem goldenen Ankh fühlte sich in der Hand richtig an, als hätte sie ihn erst gestern zuletzt vor die Tür getragen. Wenn man keinen Frieden finden kann, muss man sich dem Krieg eben stellen.

Menschen verändern sich, manche aber auch nicht.

 
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Falynidil
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Re: [Weltenquest] Aufmarsch der Hölle [Eventreihe]

Beitrag von Falynidil »

Die Welt des Paladins war erschüttert und die Erkenntnisse, die der Priester zu Tage getragen hatten, überlagerten jeden anderen Gedanken von Nathan. Rasch schob er alles andere an Papierkram zur Seite und setzt ein Schreiben auf, dass alle Paladine des Landes erreichen sollte.

Dem Herrn zum Gruße Brüder und Schwestern,

Es gibt alles überschattende Neuigkeiten, für die wir uns umgehend zu einer Sondersitzung des Ordens zusammenfinden müssen. Lasst alles stehen und liegen - dies duldet keinen Aufschub. Morgen in den Abendstunden finden wir uns im Ratssaal der Paladinfestung ein und besprechen alles weitere. Schlaft ruhig und lange und kommt ausgeruht. Ein jeder muss im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sein.

Es beginnt eine neue Zeitrechnung.

Gez. Nathan Jaro
Paladingroßmeister des Ordens zu Silberburg

OOC: Morgen Abend. 22.12.2020 | 21-21:30 Uhr"Ankommen", 21:30 (oder wenn soweit alle da sind) Beginn.
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