Den Sturm im Herzen, den Wahnsinn im Kopf

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Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha
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Den Sturm im Herzen, den Wahnsinn im Kopf

Beitrag von Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha »

Der Morgen danach!

In mehr als wohlige Wärme gehüllt schlug sie die Augen an diesem Morgen auf. Ein sofortiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als ihr der noch nicht all zu lange bekannte Duft des Menschen in die Nase stieg, welcher sie im Schlaf so fest und warm umfing. Den Kopf in seine Schulterbeuge zurück bettend schloss sie für einige weitere Augenblicke die Augen. Seit sie aus ihrem Elternhaus fort gegangen war, hatte sie nicht mehr so tief und traumlos geschlafen wie in der letzten Nacht und stumm dankte sie es dem Menschen der es ermöglicht hatte.

Die letzten Tage waren ihr vorgekommen als würde sie jene mehr im Traum denn in der Wirklichkeit erleben. Sie besuchte seit nun knapp 3 Wochen den Unterricht bei Meister Radesvald, wo sie auch die Person das erste Mal erblickte, neben der sie nun lag. Ein versprechen um Kuchen und einer späteren Anstellung als Bedienung in der Taverne Solgards würden ihr ein kleines Auskommen ermöglichen. Die Fertigung einer neuen Rüstung und eine riesige Überraschung am vergangenen Abend hatten dazu geführt, dass sie nun in der Lage sein würde endlich an den Jagden der Stadt teilzunehmen, welche immer am fünften Tag der Woche stattfanden. Jenes würde ihr Auskommen um einen erheblichen Teil erleichtern.

Sich im Raum umblickend fiel ihr Augenmerk auf den kleinen Kompass, welcher aus der Innentasche ihres Wamses gerutscht war. Mit einem kleinen Schnauben quittierte sie eine Erinnerung die sich in ihren Gedanken Manifestierte und einen eben solchen betraf. Vielleicht ganz vielleicht würde die Person neben ihr die Worte einst hören, welche nun in ihrem Kopf leisen Widerhall erfuhren und für sie so viel mehr nun an Bedeutung hatten als noch am Tag zuvor. War der Mensch neben ihr jener, welcher die leise Prophezeiung erfüllen konnte? Sie wusste es nicht mit Bestimmtheit und doch hatte sich, auf ganz natürliche ungezwungene Weise, der Lauf der Dinge bereits in Gang gesetzt. Begebenheiten die sie im Augenblick um nichts in der Welt hätte aufhalten oder ändern wollen.
 
Unter tiefem, leisem Aufatmen öffnete Aladya erneut die Augen, nun bereit sich vorsichtig aus der warmen Umarmung zu lösen. Sie schlüpfte vorsichtig, um die Person nicht aufzuwecken aus dem Bett und zog sich leise an. Die Stiefel, welche sie am Abend zuvor achtlos abgestriffen hatte, nahm sie in die Hand, um im hinausgehen kein Geräusch zu Verursachen.
 
Der erste Weg führte sie hinunter in die Küche, wo sie unter leisem Summen, das sonst eher nicht ihre Art war, ein kleines Frühstück aus frischen Rühreiern, kleinen Pfannkuchen, etwas Obstsalat und frisch gepresstem Saft zusammenzustellen. Sie teilte jenes auf 2 Portionen auf, von denen sie eine selbst zu sich nahm und die andere für die noch schlafende Person im Zimmer oben gut sichtbar zurückließ. Hernach schlüpfte sie in die Stiefel und verließ das Haus um ihrem Tagewerk nachzugehen.
Dervyn
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Re: Den Sturm im Herzen, den Wahnsinn im Kopf

Beitrag von Dervyn »

Ein angenehmes Erwachen!

Langsam öffneten sich seine Augen an diesem Tag. Sich ausgiebig streckend schüttelt er sich die restliche Müdigkeit ab, da fällt ihm erschrocken auf das er alleine war.
Sein Blick auf die leere neben sich gerichtet, grübelte er ob er dass ganze nur geträumt hatte. Seine Stirn legte sich ein wenig in Falten und er seufzte auf. Niemals könnten die Ereignisse vom gestern Abend nur geträumt gewesen sein. Da fällt ihm auch schon der Geruch von köstlichem Essen in die Nase. Blitzschnell verliessen ihn die Zweifel und auf seiner grübelnden Miene legte sich ein verträumtes Lächeln, denn nun war er sich sicher es war kein Traum!

Da die Sonne schon hoch stand begann er sich schnell über das Essen her zumachen um die Zeit wieder aufzuholen die er so herrlich geschlafen hatte. Beim Essen musste er wieder an den gestriegen Abend denken, an ihre Freude als sie das Geschenk bekam, an ihre Worte und ihre Vergangenheit die sie ihm anvertraut hatte. So vieles an dieser Frau hat ihn grübeln lassen, aber er war sich sicher er wollte mehr von ihr erfahren!

Erst als das Essen verputzt war machte er sich daran sich anzuziehen, wobei sein Blick wieder auf das noch ungemachte Bett fiel. Gerne wäre er mit ihr in seinen Armen aufgewacht dachte er sich.
Angezogen, gestärkt und das Zimmer aufgeräumt, machte er sich schliesslich auf den Weg nach unten wo er Matilda begegnete die schon fleissig am Werke war schliesslich musste bei ihr immer alles Blitzblank sein! Unten stellte er den Teller zunächst auf den Tisch um sich die Kleidung nochmal zurecht zu zupfen, bevor er Richtung Theke ging, da lächelte ihn Matilda an und fragte ob er gut geschlafen habe. Zunächst etwas verwirrt runzelte er die Stirn, denn er war sich sicher das erste was er höre wäre eine Ermahnung wegen des Tellers den er offenbar auf dem Tisch hatte stehen lassen.
In einem kurzen Gespräch erläuterte sie ihm auch weshalb sie diese Frage stellte, so sah man ihm wohl noch immer seinen verträumten Blick an. Ein wenig in Verlegenheit gebracht von dem Gespräch machte er sich dann auf, denn mittlerweile war genug Zeit vergangen und der Tag näherte sich schon dem späten Mittag zu. Sanft liess er die Tür hinter sich ins Schloss fallen bevor er sich umdrehte um nochmal einen Blick nach oben zu dem Fenster zu werfen welches zu dem Zimmer gehörte indem er gestern eine so schöne Zeit gehabt hatte.
Mit einem schmunzeln wandte er sich dann vom Gebäude ab, um seinen Aufgaben nachzugehen, aber eines war er sich sicher; die Zukunft wird wohl spannend werden.

 
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Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha
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Re: Den Sturm im Herzen, den Wahnsinn im Kopf

Beitrag von Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha »

An diesem Abend hatte sie den Weg nach Caladlorn eingeschlagen. Nachdem sie in der Taverne eine Bestandsaufnahme durchgeführt hatte, war ihr klar geworden, dass sie dringend nach einigen weiteren Zutaten suchen musste.

Eigentlich war es anders geplant gewesen, doch wie so oft machten ihr andere einen Strich durch die Rechnung. Unverhofft kam oft. Wenigstens hatte sie ihn kurz zu Gesicht bekommen, ehe er ihr eröffnete, dass er mit seiner besten Freundin noch ein weiteres Gespräch zu führen hatte, anstatt wie ausgemacht den Abend mit ihr zu verbringen.

Zuerst führte sie der Weg nach Nebelhafen, doch als sie im Auktionshaus nicht fand was sie suchte, war der Weg in die Wälder der nächste Schritt gewesen. Dort fand sie alles was sie benötigte. Eine Tätigkeit für die rastlosen Hände, die wohl in dem Augenblick mehr Ausdruck der inneren Verstimmung waren, als auch eine Beruhigung ihrer Gedanken durch die Tätigkeit der Hände.

Manchmal war es einfach Notwendig aus der Not eine Tugend zu machen. Als die Dämmerung hereinbrach, ließ sie sich auf einem Baumstamm nahe dem Meer nieder und beobachtete den Sonnenuntergang. Keine Regung war ihrer Mimik zu entnehmen. Doch für diese Nacht entschloss sie sich, nicht nach Solgard zurück zu kehren, sondern die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Warm genug war es ja nun bereits dafür.
 
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Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha
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Re: Den Sturm im Herzen, den Wahnsinn im Kopf

Beitrag von Aladya/Nathara/Thala´faer/Liltha »

Graue Wolken im Kopf
 
Es waren einige Tage vergangen, in denen sie ihn nicht zu Gesicht bekommen hatte. Nachdenklich strich sie um die Häuser der Stadt, nachdem sie die Arbeiten im Wald beendet und ein karges Nachtmahl zu sich genommen hatte. Sie übte und arbeitete so hart daran ihre Künste im Schreinern zu verbessern das die Tagesstunden nur so dahinflogen. Doch wusste sie auch ganz genau wofür. Sie wollte die Einrichtung für das neu erworbene Haus selbst gestalten. Am wichtigsten waren ihr eine schöne große Küche und ein stabiles großes Bett für das Schlafzimmer. Bald wäre es gewiss so weit, doch übereilen durfte sie es auch nicht.
 
Die letzten Abende an denen sie sich gesehen hatten waren angenehm gewesen, sie sprachen viel miteinander und Dya hatte das Gefühl, er würde es wirklich ernst meinen. Zu dem Zeitpunkt waren ihr die Gerüchte wahrlich noch egal, denn er zeigte ihr mit seiner Aufmerksamkeit, dass sie ihm scheinbar etwas bedeutete und nur jenes war ihr wichtig. Ja, Geschenke waren schön aber sie zählten für sie nicht so viel wie die gemeinsam verbrachte Zeit.
 
Bjornar, der junge wilde Babar der so gut mit Tieren umgehen konnte, brachte ihr einige Schafe für den Garten. Außerdem hatte er einen riesigen Hund im Schlepptau, der wie er ihr erklärte wohl für Vyn sein sollte. Mit großem Respekt vor diesem Hund nahm sie dessen Leine und brachte ihn ins Haus um ihn dort zu füttern und Vyn später überraschen zu können.
Später an diesem Abend kam es zu einem eher unangenehmen Gespräch, infolge dessen sich Vyn wieder einmal dazu entschied der Situation den Rücken zu kehren, obwohl er versprochen hatte dies nicht mehr zu tun. Sei es drum. Immerhin besaß er den Anstand nach einer ganzen Weile zum Haus zurück zu kommen und die Sache zu bereinigen.
 
Doch nach dieser Nacht war er wie vom Erdboden verschluckt. Einen Abend dann zwei. Sein Haus mied sie, sie wollte seiner Freundin nicht begegnen, wegen der es schon einiges an Reiberei gegeben hatte. Auch wenn es ihr unter den Nägeln brannte, weil sie ihn genau dort vermutete, blieb sie dabei die Stadt zu durchsteifen, ihren Aufgaben wahrzunehmen und zu üben.
 
Am dritten Tag dann liefen sich die beiden in der Bank über den Weg. Doch schon bei seinen ersten Worten wusste Dya, dass etwas nicht stimmte. Sie müssten reden sagte er. Also gingen sie zum Haus und er eröffnete ihr, dass sich Elaine an diesem Abend mit Bjornar zur Aussprache und zum Trinkgelage im Sonnenstübchen treffen wollte. Das bedeutete also Arbeit für sie. Nur gut das sie bereits darauf vorbereitet gewesen war das Stübchen an diesem Abend zu öffnen.

Der große Hammer aber kam kurz danach. Sie nahm wahr, dass es ihm sehr unangenehm war, als er ich beichtete, dass er Demraya wieder geküsst hatte. Aus Gedanken an die alten Zeiten wie er sagte.
PAH, dass sie nicht lachte. Erst versprach er ihr das blaue vom Himmel, sagte ihr er wolle sie, wolle mit ihr zusammen sein und dann so was??? Er wusste das sie ihn nicht teilen würde und hätte sich der Konsequenzen daraus bewusst sein müssen. Ein Kuss passierte nicht einfach so, er war eine definitiv bewusste Entscheidung.
 
Ihr Herz stach und brannte, doch die kalte Wut darüber das alle andern scheinbar doch recht gehabt hatten war es, welche den Ausschlag dafür gab das sie ihm ohne groß zu zögern den Laufpass gab. ER solle seine Sachen packen, sagte sie ihm, denn sie würde noch am selben Abend das Schloss an der Tür austauschen lassen.
Sie ließ sich doch nicht zum Affen machen. Nein das ließ sie nicht zu. Auch wenn es verdammt weh tat so enttäuscht zu werden, wo sie doch dachte sie hätte endlich mal das Glück gefunden.
 
Sie begann den Dienst in der Taverne zur sechsten Stunde, doch als er zur achten dazu kam und auch noch Raya im Schlepptau hatte und sie dann dämlich fragte was denn los wäre, reichte sie ihm seine Geschenke an sie zurück und verließ Wutentbrannt ihren Arbeitsplatz. Sie würde auch ohne diese zurechtkommen, auch wenn es bedeutete das sie einige Wochen mehr würde dafür arbeiten müssen. Sie war nicht auf einen Kerl angewiesen.

Nun fast drei Tage nach diesem Ereignis, hatte sie dank eines guten Freundes ein anständiges Bett, die ersten Teppiche lagen auf den Holzbohlen des Bodens und auch die Küchenplanung nahm langsam Fahrt auf. Und dennoch fehlte ihr etwas.  
Es wäre schön gewesen dies alles mit ihm gemeinsam zu planen. Aus dem Haus nicht nur ihr eigenes zu machen, sondern eines, indem sie sich gemeinsam wohl fühlten. Dieser Traum war aber nun wohl bereits für immer gestorben.
 
Langsam erhob sie sich nach den schweren Gedankengängen, wischte sich die rot verheulten Augen wieder trocken und tat, was zu tun war. Die Tiere mussten versorgt werden und ein neuer Menüplan für die kommende Woche in der Taverne wollte erstellt sein. Sie würde sich nichtmehr anmerken lassen wie tief es sie getroffen hatte.
 
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