Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

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Pandor Vildaban
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Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Pandor Vildaban »

- aus der Sicht eines Bediensteten der Handwerker - 

Ich schrecke hoch in meiner engen Kammer, hoch oben im Dachgeschoss des Gildenhauses. 
Der Wind heult draußen durch die Fichtenwälder, und die Luft ist kalt und frostig und schmeckt bereits nach Winter, der Nebelhafen bald in seiner eisigen Umarmung halten wird.
Es muss weit nach Mitternacht sein – die Kerze auf meinem Tisch ist fast heruntergebrannt, und die Stille der Nacht war bis eben mein einziger Begleiter.
Doch nun dröhnt es durch die Dunkelheit:
Ein Sturmgeläut am Haupttor, wild und verzweifelt, als wollte jemand die Tore aus den Angeln reißen. 
Dazu ein lautes Brüllen, das die Nacht zerreißt – eine Stimme, rau und drängend, die nach Hilfe ruft.
Schnell werfe ich mir meinen wollenen Umhang über die Schultern, greife nach der Laterne und eile die knarrenden Treppen hinunter. 
Mein Herz pocht; in diesen nördlichen Landen lauern Gefahren in der Finsternis, Banditen oder Schlimmeres. 
Als Bediensteter der Gilde "Bund der Handwerker" bin ich verpflichtet, das Gelände zu hüten, besonders nachts, wenn die Meister ruhen. 
Schlaftrunken haste ich durch den Hof und erreiche das schwere Eisentor. 

Durch die Gitterstäbe sehe ich eine Gestalt im flackernden Licht meiner Laterne:
Ein Mann, hochgewachsen und in zerschlissener  Rüstung, das Gesicht von Erschöpfung und Blut gezeichnet. 
Sein Atem geht stoßweise, und er hämmert weiter gegen das Tor.
"Wer da?", rufe ich mit fester Stimme, obwohl mir die Kälte in die Knochen kriecht. 
"Das ist das Gelände der Gilde! Nennt Euren Namen und Euren Begehr, oder ich rufe die Wachen!"

Die Gestalt hält inne, presst die Hände gegen die Gitter. 
"VERDAMMT macht auf! Ich bins Pandor! Ich suche Gwendolyn! Es ist ein Notfall! Rou... Rou ist verletzt!"

Ich zögere einen Moment, mustere ihn scharf. Sein Name ist mir nicht unbekannt – ein Abenteurer, verbündet mit einigen unserer Handwerker. 
Kein Feind, dafür ein Freund, naja so hoffe ich. 
Mit klammen Fingern schiebe ich den Riegel zurück und öffne das Tor einen Spalt, gerade genug, um ihn hereinzulassen. 
Er stolpert fast hinein, packt mich am Arm. Seine Augen sind wild vor Sorge.
"Was ist geschehen?", frage ich, während ich das Tor hinter ihm verriegle.
"Gwendolyn schläft um diese Stunde, wie alle hier. Sprecht schnell!"

Pandor atmet tief ein, seine Worte überschlagen sich. 
"Die Wilde Jagd... - geisterhafte Reiter, Bestien mit glühenden Augen – wir kämpften um die Seelen unserer Freunde zu retten! 
Rou, hat es erwischt. Schwere Kopfverletzungen, Blut überall... ihr Leben hängt am seidenen Faden! 
Wir haben sie ins Heilerhaus geschafft. Nur Gwendolyn kann sie retten – ihre Magie, ihre Kräuter!
Weckt sie, jeder Augenblick zählt!"

Ich nicke grimmig, spüre die Dringlichkeit in seiner Stimme. 
"Wartet hier im Hof. Ich hole sie. Betet zu den Ahnen, dass sie rechtzeitig kommt." 

 
Zuletzt geändert von Pandor Vildaban am 29 Okt 2025, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem
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Re: Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Mirja Vildaban | Vyktorya Alvlem »

Sobald Gwendolyn eintrifft, wird sie wohl zumindest Mirja auf dem Schaukelstuhl direkt neben der Behandlungsliege im Vorraum und damit neben einer vermutlich sehr unruhig schlafenden Rou vorfinden. 
Die Rüstung noch immer Blutig vom Blut der jungen Frau, die Augen müde und die Stimme rau vom stetigen beruhigenden auf die Patientin einreden und leisem Liedersingen. 

Wenn die Heilerin eintrifft, wird Mirja ihr auch noch einmal kurz schildern, wie es zu Rous Verletzung kam: in einem Zweikampf hatte Mirja ihr zunächst die Rückseite eines Axtkopfes gegen die Schläfe geschlagen und im Anschluss noch einmal nachgetreten, da Rou vollkommen von der Wilden Jagd vereinnahmt war. 

Vermutlich würde inzwischen auch Selenja ihre Nachricht hinterlassen haben, dennoch schildert Mirja auch kurz, wie Selenja die Wunde begutachtet und zunächst gesäubert hatte. Ein Salbenverband lag auf. Auch dass Rou sich mindestens einmal übergeben hatte, wird Gwen mitgeteilt. Ansonsten konnte man Rou wohl durch einen Schlaftrunk halbwegs ruhig stellen, wobei wohl Albträume die junge Frau plagten. 

Es zerriss Mirja das Herz aus sovielen Gründen... nicht nur, weil sie Rou so schwer verletzt hatte, sondern dass es überhaupt soweit gekommen war... hätte sie nicht dumm mit Pan ihre Eheprobleme ausgefochten, hätte Rou vielleicht gar nicht sich der Wilden Jagd angeschlossen... ob freiwillig oder nicht. 

Sobald Gwen dann sich kümmern will, wird Mirja sich zurück ziehen, um dann selbst eine Mütze voll Schlaf zu nehmen, nach ihrer Familie zu sehen und sich selbst zu waschen... Reihenfolge war dabei beliebig wählbar... 
Selenja Vildaban
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Re: Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Selenja Vildaban »

Wie bereits von Mirja vermutet, wird Gwen eine kleine Notiz vorfinden, die die junge Frau der Heilerin am Morgen direkt gegeben hat, damit Gwen über die Verletzung informiert ist.

Dem Norden zur Ehr Gwen,

Rou hat, wie du sicher schon gesehen hast, eine starke Kopfverletzung erlitten. Sie hat sich auch übergeben.
Direkt auf dem Feld habe ich ihre Wunde mit meinen Naturkräften erstversorgt und dann haben wir sie ins Heilerhaus gebracht.
Glücklicherweise konnten wir per Portal nach Nebelhafen zurückreisen und mussten nicht den langen Weg vom Orkfort durch den Dschungel bis nach Nebelhafen nehmen.

Ich habe die Wunde mit Alkohol und Tüchern gesäubert und die Blutung mit Bimsstein gestoppt.
Danach habe ich eine Paste aus Alraune und Ginseng aufgetragen und alles mit Schwefelpulver abgedeckt, damit die Paste nicht zu schnell trocknet.
Wir mussten Rou einen Schlaftrunk geben. Sie leidet offenbar noch unter Halluzinationen und Alpträumen. Sie verfiel in eine regelrechte Panikattacke bevor wir ihr den Schlaftrunk einflößen konnten.

Ich hoffe das ist so alles richtig gewesen und das sie bald wieder gesund wird.

Selenja
Burdelan
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Re: Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Burdelan »

Stunden Später: Schritte und das Geräusch eines Zostrich. Ich steh auf und sehe nach, wer nun schon wieder stören würde.
Immerhin war es nur Joseph und kein weiterer verrückter Freund des Hauses.

Bediensteter: "Seid gegrüßt Meister Joseph. So spät noch unterwegs?"
Joseph: "War was los? Hast du was von der wilden Jagd bis hier her was gehört und wo ist Gwen?"
Bediensteter: "N Gewitter, irgendwo hinterm Gebirge." deutet dabei Richtung der Orksiedlung. "Aber n komisches. Blitze und Donner, aber nur an einer Stelle. irgendwann wars weg." Kurzes grübeln. "aber ein paar Stunden später war Meister Vildaban da. Wollte das ganze Haus mit seinem Geläut zum Einsturz bringen. Und dann sein Geschrei, selbst Tote hätte es geweckt, da bin ich mir sicher."
J: "Und?"
B: "Naja, ich sollte Meisterin Gwendolyn wecken. Ein Notfall mit Bürgersprecherin Rou wohl."

J: "Und Gwen?
B: Wenn sie noch nicht los ist wird sie wohl noch packen. War nicht leicht Sie zu wecken."
J: "Gut, danke für die auskunft, leg dich wieder hin. Und morgen früh sorgst du dafür das reichlich Früstück und ein gesatteltes Pferd für Sie bereitsteht. Fürs erste ist für Rou gesorgt."

Ich bekomme noch mit das er zu Meisterin Gwendolyn geht und ihr Sagt das die Vildabans Rou im nebelhafener Heilerhaus geholfen haben, das sie Schläft und das die ältere wohl in der Nacht auf sie aufpassen würde. Seiner Einschätzung sähe es ganz gut aus und sie, Gwendolyn, solle nicht wagen bei Nacht und Nebel nach Nebelhafen zu reiten zumal sich vielleicht noch welche von der Wilden Jagd herum treiben würden. Zudem solle sie sich hinlegen und früh ihre Sachen packen, ein Pferd würde bereitstehen. Und dann noch zwischen Tür und Angel, das es wohl gut wäre das Weib was sich in der Heilerstube aufwärmt erstzt werden solle. Die würde nur dumm herrumsitzen, wäre keine Hilfe gewesen und hat selbst die ganze Zeit um Hilfe gewinselt.

Verdammt, das Pferd. Und dann sicher noch was zum Früstück. Das bedeutete eine verdamt kurze Nacht. Immerhin, die Küchenmanschaft würde auch nicht lange schlafen. Dafür würde er schon sorgen. Schließlich musste rechtzeitig was auf den Tisch. 
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Gwendolyn
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Re: Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Gwendolyn »

Sie war vor kurzem von Tarsnjor zurückgekommen, hat sie ihr doch noch ein trockenes Nachtlager, eine Lampe und ein paar warme trockene Klamotten gebracht.
Es war wohl noch nicht sooo lange her, dass sie in einen tiefen Schlaf gefallen war.

Doch irgendwann hat man es geschafft sie wach bekommen. In ruhe packte sie einige Sachen zusammen. Eile brachte ohnehin nichts, außer Fehler. Weitere Klamotten für den nächsten Tag fanden den Weg in die Tasche, bevor sie sich auf die Suche nach der einen oder anderen Aufzeichnung von den letzten Operationen heraussucht. Immerhin hat ihr Joseph noch erzählt, dass sie Lenja und Mirja um Rou kümmern würden. Das Theresa nur stammelnd daneben gestanden sei konnte sie kaum glauben. An sich war sie eine Verlässliche Kraft, wenn Gwendolyn nicht da war. Sie konnte sich allerdings schon vorstellen, dass sie dich mit den fremden Leuten in der Heilerstube etwas überfordert war. Nunja sie würde mit ihr reden und eine Lösung finden.

Gwen setzte sich an die Unterlagen und studierte diese noch einmal, nachdem sie von Joseph gewarnt wurde noch nicht hinaus zu gehen. Allerdings war es noch nicht hell, als sie dann schlussendlich mit der Tasche, den Unterlagen und einem ausgiebigen Frühstück doch aufbracht. Ein Teil des Frühstücks bekam Mirja, denn auch sie sollte sich stärken. Des Weiteren bot sie ihr den warmen frischen Zuber an um sich zu waschen. Sie selbst kümmerte sich erst einmal um Rou. Lenja hatte so wie sie ihr es damals gezeigt hat gute Arbeit geleistet. Bei Kopfwunden war nicht der Blutverlust das kritische Momentum, sondern ob es eine Gehirnerschütterung oder sogar eine Hirnprellung gab. Da würde ohnehin nur abwarten helfen sie wusste von Jospeh, dass Rou ein Trank eingeflößt wurde und sie schlief. Dementsprechend konnte sie derzeit eh nicht viel tun. Theresa hätte sie schon geholt, wenn sich die Zeichen verschlechtern hätten.

Rou lag auf etwas unruhig auf der Liege. Nachdem was sie von Lenja las überraschte sie das nicht. Sie hat wohl ein Trauma in mehrerlei Hinsicht erlitten. Mirja erzählte ihr noch wie die Nacht verlief, ehe sie sich entfernte. Die Pupillen von Rou waren erweitert. Ob vom Schlaftrank, vom nachwirkenden Einfluss der Jagt oder einer Contusio war nicht zu sagen. Dass sie sich übergeben hat war auf jeden Fall beunruhigend. Die Unruhe konnte natürlich auch von den Schmerzen kommen, die Rou sicher hatte. Gwendolyn setzte sogleich einen starken Gingsengtee auf. Mit einem Verband den sie in den Tee eintauchte flößte sie Rou den Trank dann auch ein. Dann hieß es weiter warten und beobachten.
Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
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Gwendolyn
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ein Brief geht an Mor´dan

Beitrag von Gwendolyn »

Ein Bote wird eilig zum Gildenhaus des Nexus geschickt.
Dem Norden zur Ehr Mor´dan!

Rou liegt verletzt im Heilerhaus. Sie ist noch geschwächt und braucht viel Schlaf und Erholung.
Viel hat sie bei der heutigen Versorgung nicht gesprochen, doch sie hat nach euch gefragt.
Ich weiß nicht, was sie von euch will, oder warum sie euch sehen möchte, doch der Wunsch war ausdrücklich.
Nennt mir bitte eine Zeitpunkt, an dem ihr sie Besuchen wollt. Ich werde versuchen dabei zu sein um sie zu unterstützen.

Hochachtungsvoll
Gwendolyn
Deine Wurzel findest du in dir,
indem du dich auf die innere Reise begibst
und in Dein Seelenreich eintauchst. (Lufh-Foal)
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Mor'dan
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Re: Gwendolyn wird von einem Bediensteten aus dem Schlaf gerissen

Beitrag von Mor'dan »

Werte Gwendolyn,
 
danke für eure Nachricht und gerne können wir sie gemeinsam besuchen und behandeln. Ich habe Rou heute schon mal aufgesucht. Ihr Geist lag scheint zerbrochen, nur von einem Wetter ohne Himmel heimgesucht. Manchmal rauschte es in ihr wie in engen Stollen – Stimmen, die an die Wände klopften, Erinnerungen, die wie lockerer Sand nachrutschten. Und doch: unter dem Lärm blieb etwas Festes, ihr Bewusstsein ist stark und ungebrochen. 
 
Ich habe sie nicht gezogen, nur begleitet. Ein stiller Kreis, ein ruhiger Atem, ein Faden aus Licht, so dünn wie ein Haar – mehr braucht es anfangs nicht. Wenn der Sturm ansetzt, führe ich sie an diesem Faden zurück. Vom Donner zu einer Stimme, von der Stimme zur Stille, von der Stille in den Raum, in dem ihre Hände wieder wissen, was hier ist.
 
Ihr Blick flackerte, ja, doch er fand Halt, sobald sie den Faden fühlte. Ich gab ihr einen Anker. Genug, dass sie den Weg erkennt, wenn das der Sturm wiederkehrt.
Rou ist nicht verschwunden. Sie steht nur einen Schritt im Nebel. Ich gehe neben ihr, bis der Schritt wieder zu ihr gehört.

gez.
Mor’dan

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