Von solch einer geschichtsträchtigen Brücke handelt diese Geschichte allerdings nicht.
Wer an einem leichten Schlaf litt oder zu später Stunde noch in der Nähe der Nebelhafener Kanalisation unterwegs war, wird es vielleicht gehört haben. Das Hämmern, das Ächzen, das Spannen von Seilen und unflätige Fluche, die von Personen ausgestoßen wurden. Unweit des Kanaleingangs wurden Waren, oder vielmehr Schrott zwischengelagert, der später von mehr oder weniger muskulösen Männern in den Untergrund gezogen wurde. Fässer, Kuckucksuhren, Bretter und eine ganze Tür wurden aus dem Bankgebäude hinab gebracht.
Zeitgleich war ein schmächtiger Mann mit hochgestülpten Hosen damit beschäftigt Steine in Fässer zu laden. Viele Steine. So viele Steine, dass er später große Schwierigkeiten haben würde das Fass überhaupt zu bewegen.
Das was die Männer dort unten in der Kanalisation zu einem Ganzen zusammenfügten konnte man schwerlich als Brücke bezeichnen. Vielmehr glich es - so würde man es später dann mit eigenen Augen betrachten können - einem Berg aus Holz, Stein und Schnüren, die ein tollwütiger, einäugiger Biber angehäuft hatte. Wären da nicht die wackeligen Planken, über die man den Kanal überqueren konnte, man könnte meinen, dass es sich um einen fehlgeschlagenen Versuch handeln, das Wasser zu stauen. Nur die Mutigsten würden es wagen dieses Provisorium überhaupt zu betreten oder gar zu überqueren.
Zu fortgeschrittener Stunde war es dann aber geschafft und die Leute zogen verrichteter Dinge wieder aus der Kanalisation ab. Auf das die Brücke halten würde. Zumindest für ein paar Tage.
Die Geschichte in Bildern
- Versteckt:Versteckten Text anzeigen