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Heilerhaus

Verfasst: 17 Okt 2024, 12:10
von Soryia Schwarz
Ein kurzer Aushang wird sich im Heilerhaus Nebelhafen finden.

Liebe Mitbürger,

aus privaten und Gründen ist es mir nicht mehr möglich weiterhin hier auszuhelfen. Daher gebe ich meine Mithilfe hier auf. Wenn ihr trotzdem meinen Rat und meine Hilfe benötigt könnt ihr mich gerne persönlich anschreiben oder euch in die Hände von Gwendolyn begeben.

Passt auf euch auf.

Soryia Schwarz

 

Re: Heilerhaus

Verfasst: 17 Okt 2024, 18:10
von Gwendolyn
Seufzend nimmt sie das Schreiben auf. Sorys Brief mit dieser Ankündigung hat sie ja schon gelesen. Die Nachricht pinnt sie neben Theresa an die Wand und fügt eine eigene Notiz hinzu.

Geschätzte Mitbürger!

Das Heilerhaus wird von Theresa und mir weiter geführt.
Ich bin bestrebt das Haus zumindest einmal im Wochenlauf für eine Sprechstunde zu öffnen.
Sollten in der Zwischenzeit Fälle auftauchen, mit denen Theresa nicht zurecht kommt kann man mich gerne privat kontaktieren.

Hochachtungsvoll
Gwendolyn 
 

Re: Heilerhaus

Verfasst: 18 Nov 2024, 17:06
von Gwendolyn
Der Herbst war da, die warmen Tage vorbei. Der Winter streckte langsam aber sich seine Fühler aus. Draußen wurde es langsam richtig kalt, Nachts teilweise frostig. Sie selbst suchte sich die warme Kleidung aus der Kiste. Im Haus des Handwerkerbundes und im Heilerhaus konnte sie sich immer wieder aufwärmen, dann gab es da ja auch das Haus des Zirkels. Doch viele in Nebelhafen hatten immer noch keine feste Bleibe. Elnora hat sie darum gebeten, im Heilerhaus Plätze zum Aufwärmen und warme Speisen bereitzuhalten. Dafür bräuchte es Umgestaltung. Beim Bürgermeister war Elnora, wie es scheint, noch nicht weit gekommen. So stellte Gwen kurzerhand einen Kessel auf die Kaminstelle im Heilerhaus und bat Davind darum, regelmäßig Suppen und Eintöpfe zu bringen. Nichts aufwändiges, aber die Leute sollten möglichst satt werden.
In ein Regal im Nasseck, bei den Handtüchern, deponierte sie stapelweise warme Decken. Um das Feuer herum war es warm, da konnten sich die Leute aufwärmen. Soweit Betten frei waren, ließ sie auch immer wieder jemanden in der Heilerstube übernachten. Ihre Möglichkeiten waren aber stark begrenzt und jetzt schon ausgereizt. Dennoch war es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

verletztes Mädchen

Verfasst: 20 Mär 2025, 16:22
von Gwendolyn
Als sie am Feuer saß, kam ein Mädchen hinkend des Weges. Sie kannte sie noch nicht, hatte sie noch nie in Nebelhafen gesehen. Doch sie hatte auf jeden Fall eine blutende Nase und ein verletztes Bein. Sie schien wenig Vertrauen zu haben und alle rundherum zu verfluchen. Auf die Frage, wie das passiert sei, meinte sie, dass sie draußen von 4 Männern in Lumpen verprügelt worden sei. Gwen konnte sie ins Heilerhaus bringen und versorgen. Nachdem sie ihre Kleider abgelegt hatte, kam noch eine gebrochene Rippe und eine Platzwunde am Kopf zum Vorschein. Die Rippe schien die Lunge nicht durchstoßen zu haben, war aber nicht zu verachten. Das Mädchen brauchte Ruhe und Schmerzmittel. Sonst konnte sie an der Rippe gerade wenig tun. Die Platzwunde am Kopf vernähte sie mit einigen schnellen, gekonnten Stichen und legte einen Verband an. Für den Fuß gab Theresa ihr eine Krücke, mit der sie wegen der Rippe sehr vorsichtig sein musste.
Die Nase schaffte sie schlussendlich einzurichten und mit einem nassen, kalten Fetzen im Nacken die Blutung zu stillen. Gegen die Hämatome trug sie großflächig Weidenrindensalbe auf. Die Half auch ein wenig gegen die Schmerzen. Mit Ginsengsud konnte sie die Heilung hoffentlich insgesamt beschleunigen. 
Theresa gab sie dann noch die Aufgabe, das Kind im Auge zu behalten und zu melden, wenn es Veränderungen gab.
Wie gut, dass ihr Bjornar noch über den Weg lief. Ihn konnte sie bitten, nach den Übeltätern zu suchen. Doch seine Suche blieb, wie es schien erfolglos. So blieb fürs Erste nur zu hoffen, dass sich Kira - so hatte sie sich vorgestellt - schnell wieder erholte.

Behelfslazarett

Verfasst: 07 Okt 2025, 12:39
von Gwendolyn
Lenja kam auf sie zu. Sie machte sich Sorgen, dass eine Sphäre auch in Nebelhafen auftauchen und die Minotauren Nebelhafen überrennen könnten. Auch machte sie sich Sorgen, dass das Heilerhaus nicht mehr genutzt werden konnte dadurch. Deswegen schlug sie ein behelfsmäßiges Lazarett in der Kanalisation Nebelhafens vor. Auch einen konkreten Platz hat sie dafür schon auserkoren. Unter der Taverne befand sich ein Trainingsplatz. Dort brachten Lenja, Sory und Gwen einige Betten, einen Tisch und andere notwendige Sachen hin.


Lenja machte sich dran das Trainingsfeld zu reinigen, während Sory und Gwen ein Feldbett nach dem anderen aufbauten
Feldbett
Feldbett
Als Lenja das Feld gut gereinigt hatte waren auch die Feldbetten fast fertig und sie begannen die Betten über den vorgesehenen Bereich zu verteilen. Wie erwartet war alles recht rasch erledigt. Es sollte ja keine bleibende Einrichtung werden, sondern da sein, für den Fall, dass es gebraucht würde.

Notfallplan (ausgehangen im Heilerhaus und Notlazarett)

Verfasst: 19 Okt 2025, 07:30
von Gwendolyn
Die Bedrohungslage wird immer stärker. Damit wir alle ein Stück weit Vorbereitet sind wenn der Ernstfall eintritt gibt es hier eine Anleitung, wie man mit Verletzten in solch einer Situation umgehen soll.

Triage im Heilerhaus oder Lazarett
Wenn wir angegriffen werden, wird es zu Verletzungen verschiedener Schweregrade kommen. Es wird leicht Verletzte geben, die von einem Stab am Kopf getroffen wurden und hauptsächlich Ruhe brauchen. Es wird schwer Verletzte geben, die von Pfeilen durchbohrt und von aufgeschlitzt wurden. Diese brauchen möglichst rasche Hilfe. Und es wird diejenigen geben, die zu schwer verletzt sind, dass wir ihnen noch helfen können.
Bei der Triage werden alle gleich behandelt. Egal ob Solgarder oder Suromer, egal ob der Kommandant oder ein einfacher Söldner.


Was ist eine Triage?
Der Begriff Triage bedeutet “Sortieren” oder “Sichten”. Das ist es, worum es in einer medizinischen Triage geht. Es wird eingeschätzt und somit "sortiert", wie schwer verletzt ein Patient ist, wer sofort Hilfe benötigt und wer warten kann.
Dabei wird auch eingeschätzt, wer am ehesten von einer Behandlung profitiert und wenn nötig, wer am wahrscheinlichsten überlebt. Besonders wichtig ist eine Triage, wenn die Heiler sehr frequentiert werden und möglichst viele Verletzte auf einmal versorgt werden sollen, zum Beispiel auf dem Schlachtfeld. Ziel ist es dann möglichst viele Verletzte in kurzer Zeit und begrenzten Hilfsmitteln zu versorgen und zu retten.


Wie funktioniert die Triage?
Bei einer Triage auf dem Schlachtfeld oder in einem Katastrophenfall geht es vor allem darum, die Überlebens- und Genesungschancen der schwer Verletzten richtig einzuschätzen. Um das bestmöglich einzuschätzen zu können, hat man idealerweise umfassende Informationen über die einzelnen Verletzten. 
Dazu gehören:

  • Allgemeinzustand
  • Zustand der Organfunktionen (z.B. Atmung, Kreislauf, Bewusstsein)
  • bisheriger Verlauf einer Erkrankung
  • Ansprechen auf die bisherige Therapie
Ergänzend dazu kommt die Erfahrung des Beurteilenden. Das bedeutet jedoch auch, dass immer wieder kontrolliert werden muss, ob die Einkategorisierung der Triage noch richtig ist. Es kann auch vorkommen, dass sich die Triagekategorie ändert, wenn sich zum Beispiel der Zustand eines Patienten verschlechtert.

Gleichbehandlung bei der Triage
Egal ob Suromer, Solgarder, jemand aus der Greifenwache, Elf oder andere Rasse; bei der Triage wird kein Unterschied nach Herkunft oder Vermögen gemacht. Jeder wird gleich behandelt. Entscheidend ist die Schwere der Verletzung.

Sichtungskategorien
Sichtungskategorie          Beschreibung                                 Konsequenz
I (rot)                             akute vitale Bedrohung                  sofortige Behandlung
II (gelb)                           schwer verletzt/erkrankt              aufgeschobene Behandlungsdringlichkeit
III (grün)                         leicht verletzt/erkrankt                späte (ambulante) Behandlung
IV (blau)                         keine Überlebenschance                betreuende/abwartende Behandlung
(V) (schwarz)*                 Tod                                              Kennzeichnung
*Kategorie IV und die Farbe blau werden nicht immer verwendet

Sichtungsformen
Je nachdem, an welchem Ort und zu welchem Zeitpunkt die Sichtung durchgeführt wird, unterscheidet man verschiedene Sichtungsformen. 
  
Sichtungsform      Beschreibung
Vorsichtung
  • direkt am Schlachtfeld/Katastropheort
  • durch Heilergehilfen, unter anderem auch Laien
  • entscheidet über die Rettungspriorität
  • Zeit: 30 sec. pro Betroffenem
Eigentliche Sichtung
  • erfolgt an der Patientenablage
  • Heilertätigkeit
  • entscheidet über die Transport- und Behandlungspriorität
  • Zeit: 30 sec. - 2 Minuten pro Betroffenem
Lazarett Sichtung
  • erfolgt im Lazarett oder Heilerhaus
  • vornehmlich Heilertätigkeit
  • entscheidet über Behandlungspriorität

Entscheidung bei der Triage im Heilerhaus
Im Kriegsfall wird die Triage zum Normalfall. Meist kommen hier während und nach einer Schlacht oder einem Angriff viele Verletzte auf einmal, so dass die Situation schnell unübersichtlich wird. Dann ist es wichtig,  die Verletzungen sicher und schnell einzuordnen. Diese Einschätzung erfolgt möglichst durch erfahrene Heiler. Hierbei geht es rein um den Verletzungsgrad des Betroffenen und NIE um dessen sozialen Stand oder seine Herkunft. Ist ein Patient lebensbedrohlich verletzt, wird dafür alles, was nicht lebensbedrohlich ist, liegen und stehen gelassen, um sich um diesen/diese Patienten zu kümmern. Die knappen Ressourcen, die zur Verfügung stehen, müssen so gelenkt werden, dass alle bestmöglich versorgt werden können.
  • Kategorie Rot: Lebensbedrohliche Verletzung, Sofortige Behandlung! Alle laufenden untergeordneten Tätigkeiten werden dafür unterbrochen. Beispiele: lebensbedrohlicher Blutverlust, Atemstillstand
  • Kategorie Orange: Sehr dringende Behandlung! Sobald die lebensbedrohliche Situation im Griff ist, wird sich um diesen Patienten gekümmert. Das sind Patienten, die noch nicht in Lebensgefahr sind, dies aber bald sein könnten.
  • Kategorie Gelb: schwere Verletzung, dringende Behandlung - innerhalb eines halben Stundenglases nach Eintreffen des Patienten. Große und schmerzhafte Verletzungen
  • Kategorie Grün: leichte Verletzungen. Behandlungsbedürftige Schnittwunden, Prellungen, Stauchungen, leichte Schmerzen, Schwellungen
  • Kategorie Blau: keine Überlebenschance. Bekommt Schmerzmittel, wenn vorhanden, bei Gläubigen ein Priester, sonst eine möglichst einfühlsame Person zur Begleitung.
Die Entscheidung, jemanden nicht zu behandeln, weil er zu schwer verletzt ist, ist nicht einfach. Es kann durchaus vorkommen, dass sich die einschätzende Person dafür schuldig fühlt. Auch dieses Problem gilt es im Nachgang frühzeitig abzufangen.


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Quellenverzeichnis
https://www.netdoktor.de/diagnostik/triage/
https://flexikon.doccheck.com/de/Triage
https://de.wikipedia.org/wiki/Triage