Bitterer Nachgeschmack
Verfasst: 30 Jun 2025, 20:04
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Nachdem der Abend ganz anders verlaufen war, als sie erwartet hatte, bahnte es sich förmlich an,
dass es erst einmal schlimmer werden musste, bevor es wieder besser werden könnte.
Er hatte vermutlich recht damit, das sprach sie ihm auch nicht ab, oder ihr, und doch machten sie es ihr fast unmöglich ruhig zu bleiben.
Sie war kurz davor ihre Maskerade fallen zu lassen und legte ihnen bereits in den Gedanken die Hand um die Kehle.
Natürlich hatte sie Hunger.
Natürlich war sie nie wirklich satt.
Doch, war das nicht normal?
Natürlich hatte man sie gelehrt.
Natürlich hatte sie auch schon ihren Teil getan.
Hatte sich aufgespielt als wäre sie selbst einer der Winde des einen Gottes.
Hatte Bilder geschaffen, eine Geschichte gebaut und sich ihren Lohn dafür genommen.
Hatte Bilder geschaffen, eine Geschichte gebaut und sich ihren Lohn dafür genommen.
Natürlich war es großartig gewesen.
Natürlich, war ihr Hunger eine Weile lang weniger im Vordergrund und doch...
Wer wollte schon jemanden schaden?
Wer würde ihr zu trauen jemanden zu verletzen?
Wer würde ihr zu trauen jemanden zu verletzen?
Sie hätte es sich selbst nicht einmal zugetraut, doch ihr Wesen war nun ein anderes und doch ließ ihr Geist sie zögern.
Dieser Teil aber konnte nicht ewig ihren Hunger verdrängen.
Erst recht nicht, wenn er sich sosehr in den Vordergrund drängte und ihr Handeln übernahm.
∙×∙
Der Frust fraß sich durch ihren Geist, trieb ihren Körper an schritt um schritt.Dieser Teil aber konnte nicht ewig ihren Hunger verdrängen.
Erst recht nicht, wenn er sich sosehr in den Vordergrund drängte und ihr Handeln übernahm.
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Schon zeichnete sich ein unheimliches Lächeln auf ihren Lippen ab, alte Muster gruben sich an die Oberfläche, die sie so lange und schwer tief in sich vergraben hatte geglaubt.
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"Selja, so ein herrlicher Abend, nicht wahr?" Sprach sie die nächst beste Wache an, die sie auch anlächelte, als sie erst vorbeigehen wollte.
"Da habt ihr Recht, es ist ruhig und meine Schicht nähert sich dem Ende." Und so war es wohl wirklich.
Schon fanden sich beide auf dem Weg durch die eisigen Weiten wieder, sie verstanden sich prächtig, doch so war es, auch wenn man mit einem Spiegel sprach.
Das gemeinsame Interesse an den Eisdrachen teilend, beschlossen sie kurzerhand jene zu besuchen.
Zumindest aus der sicheren Entfernung heraus, da sich herausstellte, dass sie beide nicht sonderlich stark waren um sich mit jenen zu messen.
Zur Sicherheit blieb sie gerüstet und Yeva musste hinter ihr laufen.
Es war inzwischen Dunkel, und auch Merlo, die andere Wache meinte zu ihnen noch, sie sollen nicht zu weit hinausgehen.
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Sasha war eine noch recht junge Wache, erst kurz nachdem sie diese Insel betreten hatten, war sie ein vollwertiges Mitglied der Greifen geworden und vollzog ihren Dienst unter deren Flagge.
Die Weißhaarige hatte den Rotschopf dazu überredet sie doch später bei der Holzhütte nahe der Barbaren aufzusuchen, da sie da noch ein paar Bücher gelagert hatte, die sie abholen wollte.
Als es also so weit war die Punkte abzuarbeiten, die man sie gelehrt hatte.
So standen sie bereits unter den Tannen, zu den Eisschollen weit im Meer sehend, wo die Drachen ihre Schwingen schlugen und gegen ihre Gegner kämpften, die aus der Entfernung heraus, Paladine sein könnten.
Sie sprachen darüber, wie es wohl in ein paar Jahren hier aussehen könnte und ob der Schnee eines Tages vielleicht weichen könnte.
Mehr und mehr neigte sich die längst überzogene Geduld der jüngst gewandelten dem endgültigen Ende zu.
∙×∙
Hunger.
Zog sich der Gedanke immer weiter in den Vordergrund, durchkreuzte ihr Ziel die Hypnose, selbst.
Hunger.
Zog sich der Gedanke immer weiter in den Vordergrund, durchkreuzte ihr Ziel die Hypnose, selbst.
"Hunger?"
Sasha lächelte ihr entgegen und wollte ihr ein Stück Brot reichen, dafür legte sie ihre Waffe bei Seite.
Auch die Handschuhe trug sie nicht mehr, ihre helle Haut war durchzogen von dünnen Adern in denen Lebensfroh
ihr Blut ran und sie beinahe schon verhöhnte.
Die Hellbarde gegen den Baum gelegt und ihre Hand zu ihr aus gestreckt,
schienen in wie ein Angebot das Yeva nicht hätte ablehnen können.
"Du ahnst gar nicht wie hungrig ich wirklich bin." war das letzte, was sie über ihre Lippen brachte,
bevor sie sie schon in ihrem festen Griff hatte und ihre Zähne hervorschnellen ließ.
"Von wegen, ich komme nicht damit klar." zischte sie Sasha entgegen, als diese sie erschrocken ansah.
Sie wollte sich wehren, doch war sie unendlich langsam, die Hypnose war dahin, doch darum könnte sie sich kümmern,
wenn sie satt genug war.
So gruben sich ihre Zähne in das Fleisch am Handgelenk der Wache, welches sie mit ihren beiden Händen starr in Position hielt.
Erst als Sasha schrie, löste sie sich für einen Moment, ihr eine kräftige Backpfeife gebend,
ehe sie sich wieder an selber Stelle verbiss und von ihr Trank.
Den Durst gänzlich stillen? Ein Kinderspiel.
Nichts leichter als das.
Warum auch aufhören zu essen, wenn man mehr haben kann? So richtig satt hatte sie sich schon lange nicht gefühlt.
Wohl möglich zuletzt als es ihr gestattet worden war.
Trink... hallte es ihr durch den Kopf, und ihr Sog wurde kräftiger.
Ein Genug aber folgte nicht, so ließ sie sich treiben, ihre Gedanken verließen den Ort völlig auch die Kälte
konnte sie nicht mehr erreichen und im jetzt behalten.
∙×∙
Mit einem Mal stoppte der Fluss abrupt.
Das war es, was sie wieder zurückholte als ihrer Trance.
Sasha war leer, ihr Leben verflogen und sie hatte es genommen.
Doch Yeva war nun weniger hungrig, satt?
Fühlte es sich so an satt zu sein?
Es tat ihr nicht leid, dabei sollte ihr es leid tun, sehr sogar.
Aber sie war noch immer vom Frust zerfressen.
Die Wache war aber nicht nur blutleer, sie hatte ihr auch das Genick gebrochen.
∙×∙
Indessen machte sich ein anderes Gefühl in ihr breit.
Panik.
Luinil würde ihr den Kopf abreißen, wenn sie davon erfuhr.
Doch das konnte nicht passieren, nicht jetzt, wo sie doch gerade erst etwas gefunden hatte für sich!
Doch das konnte nicht passieren, nicht jetzt, wo sie doch gerade erst etwas gefunden hatte für sich!
Sie blickte sich eilig um, doch waren sie zu dieser Zeit die Einzigen hier draußen.
Sasha musste verschwinden.
Und das jetzt und sofort.
Yeva wurde bleich, das ganze stresste sie unheimlich, zu sehr um sich jetzt noch Gedanken über die Maskerade zu machen.
Schon zog sie der Wache die Rüstung aus, schmiss jene in das Wasser vor ihnen, ließ jene auf den Grund sinken während sie Sasha packte und ein paar Meter durch den Schnee zog, um sie dann mit soviel Schwung wie ihr Körper erlaubte, so weit wie möglich in das Meer zu werfen, den Drachen entgegen.
Zuvor aber band sie ihr noch mit etwas Garn behelfsmäßig einen Stein auf den Bauch fest, sodass sie sinken würde.
Das tat sie auch zu Yevas Erleichterung.
Das tat sie auch zu Yevas Erleichterung.
Keiner würde es je erfahren.
Sie beruhigte sich etwas, stellte ihre Maskerade wieder her und blieb noch einen Moment, bevor sie zurückging.
∙×∙
Zu ihrem Glück erwischte sie die Wache Marlo noch, bevor er Sasha vermissen würde.
Hier riss sie sich zusammen, brachte ihn Heim mit rosigen Wangen brachte sie ihm zum Trinken,
und tat so als würde sie ebenfalls mit ihm sich dem Gesöff hingeben.
Nachdem sie dort lange und viel über ihn, seine Liebe zu Sasha gesprochen hatten,
nahm Yeva ihm den Mut mit ihr je eine Zukunft zu haben.
"Sie hat einen anderen den sie Trifft, sie hat ihn mir vorgestellt, dort schläft sie heute wohl auch."
eine Information, die er wohl nicht besaß, schließlich war sie gelogen und erstunken.
Yeva drehte die Geschichte, die er kannte so, dass sie fein raus sein würde.
Keiner außer er hatte davon gewusst, dass sie sich dort treffen wollten, um die Drachen zu sehen.
So sagte sie ihm, dass Sasha ihm davon erzählt hätte, dass sie einen Freund treffen würde, um die Drachen mit diesem zu sehen.
Auch trichterte sie ihm ein, dass er sie nie dort hatte mit Sasha reden sehen und sie generell nicht kannte,
Yeva sei ihm ein Name, den er nicht kannte - das stellte sie sicher.
Und natürlich flüsterte sie ihm ein, dass sie ihm gesagt hatte, sie würde bei diesem Freund zu Abendessen und dort nächtigen.
Als er ihr auf Nachfrage genau das erzählte, was sie ihm eingesprochen hatte, war sie zufrieden, und belohnte sich damit ihn in einen Tiefen Schlaf zu schicken in dem sie ihn auch ein paar seiner Bluttropfen beraubte.
Am nächsten Tag, als sie beim Aktionär stand um sich die Angebote anzusehen,
belauschte sie das nicht allzu ferne Gespräch zwischen ihm und einer anderen Wache,
der er erzählte, das er Sasha zuletzt bei jenem Freund vermutete, den sie sich ausgedacht hatte.
Nun war sie nicht nur beinahe satt, sondern auch mit dem kleinen Unfall fein raus.
Keiner würde je davon erfahren.
Zumindest dachte sie das.
Und hoffte es.
Inständig.
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Das, das Meer die Leiche der Wache
- blutleer mit zwei nicht allzu tiefen Einstichen im Handgelenk und einem gebrochenen Genick -
wieder an die Küste der Jammerfjordebenen schwemmen würde,
damit hatte sie nicht gerechnet.
- blutleer mit zwei nicht allzu tiefen Einstichen im Handgelenk und einem gebrochenen Genick -
wieder an die Küste der Jammerfjordebenen schwemmen würde,
damit hatte sie nicht gerechnet.
Gut möglich war es aber, dass man sie jetzt dort finden könnte...
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