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Ein feines Pergament erreicht die Edle Dame Fenria

Verfasst: 16 Dez 2024, 01:11
von Vangelis
Edle Dame Fenria,

in Demut und Ehrfurcht wende ich mich mit diesen Zeilen an Euch, um ein Erlebnis von solch unheilvoller Art zu schildern, dass es mir notwendig erschien, Eure Aufmerksamkeit zu ersuchen. Möge dieses Schreiben Euch zur rechten Stunde erreichen, um mit Eurer Weisheit dies zu beleuchten.

Am gestrigen Tag durchwanderte ich das dichte Waldgebiet südöstlich von Nebelhafen, den Pfad entlang, der gen Surom zum Pass aus Felsen führt, um das Waldstück vom Unterholz zu befreien. Der Wald, sonst ein Hort friedlicher Stille, war an jenem Tage seltsam lebendig – ein dunkler Odem schien durch die Baumkronen zu ziehen, und die Luft selbst zitterte, als hätte die Erde einen Zauber eingeatmet. Plötzlich überkam mich ein Beben, nicht nur im Boden, sondern auch in meiner Seele, als wäre ich Zeuge eines Risses zwischen den Welten geworden.

 Ich machte mir keine Gedanken und tat dies einfach mit Verwunderung ab. Als mich meine Arbeit weiter zu dieser kreisrunden Lichtung führte, wo die Felsen eingefasst von altem Moos daher stehen. Der Ort, der in seiner Natur beinahe heilig wirken könnte, doch an jenem Tage war er entweiht. Mit meinen eigenen Augen sah ich ein Pentagramm in die Erde gezeichnet, es könnte aus Blut gezeichnet sein, bewacht von finster gekleideten Gestalten. Ihre Umhänge trugen die Farben des Höllischen, wie ein Omen aus der Tiefe, und sie waren bis an die Zähne bewaffnet. Jeweils einer stand an jeder der Spitzen des Pentagramms, ein weiterer in dessen Zentrum – ein unheimliches Schauspiel, das mehr an ein Ritual der Verderbnis als an einen Zufall erinnerte.

Kaum hatte ich mich im Unterholz verborgen, schienen sie meine Anwesenheit zu spüren, als hätte die Dunkelheit selbst sie gewarnt. Ohne Zögern feuerten sie Warnschüsse in meine Richtung. Ich erschrak und war in überraschter Aufruhr. Zum Glück erschien in diesem Moment eine andere Seele aus Nebelhafen, die – ebenso alarmiert wie ich – die mysteriösen Umstände erkannte und Hilfe holte. Wenig später trafen zwei Suromesen ein, die das unheilvolle Bild ebenfalls begutachteten. In jener Stunde entschied ich, nicht direkt Solgard um Beistand zu ersuchen. Suromesen und unsere stolzen Streiter, das hätte kein gutes Omen bedeutet.

Erst am Abend, als ich Magus Radesvald in der Sicherheit der Mauern unserer Stadt traf, wagte ich, meine Beobachtungen zu schildern. Seine Weisheit bestätigte meine Befürchtungen, und er riet mir, Euch, edle Dame, von diesen Geschehnissen zu berichten. Es ist mein tiefster Wunsch, dass Eure Klugheit und Euer Einfluss Licht in dieses Dunkel bringen mögen. Die finsteren Gestalten auf der Lichtung – wer sie auch seien – scheinen einem unheilvollen Zweck zu dienen, und es dünkt mich, als wäre die Bedrohung größer, als es auf den ersten Blick scheint.

In Ehrfurcht und mit der Hoffnung auf Euren weisen Rat verbleibe ich,

Van de Mork
  

Re: Ein feines Pergament erreicht die Edle Dame Fenria

Verfasst: 16 Dez 2024, 19:30
von Fenria/Svenja/Shar'luni'rea
Ein Bote wird Van de Mork den Dank der Edlen für die Meldung übermitteln und versichern Solgard beobachtet aufmerksam die neuen Entwicklungen