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Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu, als Van de Mork die gepflasterte Gasse entlang schritt. Sein langer, orangefarbener Haarschopf leuchtete im goldenen Licht des Abends, während er gemächlich an der alten Bank entlangging, die sich zur rechten Seite auf dem Weg befand. Er sog die kühle Abendluft ein und ließ seinen Blick über die vertrauten Fassaden der Häuser gleiten. Die Gasse war ruhig, nur das entfernte Murmeln aus Richtung Bank oder Brunnenplatz hallte leise in den Straßen.
Van bog nach links in eine schmalere Straße ein, die in sanftem Bogen zur Akademie führte. Als er Krotars Haus passierte, blieb er kurz stehen. Ein einzelnes Licht flackerte hinter einem Fenster und warf lange Schatten auf die altersschwachen Fensterläden. Kurz fiel Van in einen Gedanken an die letzten Schlachten und Jagdten mit Krotar. "Ein guter Mann", murmelte Van sich selbst zu. Mit einem letzten Blick auf das erleuchtete Fenster ging Van weiter. Sachte schritt er weiter und sein Stab machte klickende Geräusche auf dem Pflaster.
Er überquerte die steinerne Brücke, unter der das leise Plätschern des Flusses widerhallte, und schließlich erhob sich vor ihm die mächtige Akademie zu Solgard. Ihre Türme ragten in den dunkel werdenden Himmel, während Magielichter in den hohen Fenstern flimmerten. Er verspürte eine wohlige Ehrfurcht, wie jedes Mal, wenn er vor dem ehrwürdigen Gebäude stand.
Mit schnellen Schritten näherte er sich dem Aushang von Herrn Radesvald, dem alten Druiden mit dem langen grauen Bart, der den magischen Flügel der Akademie leitete. Van legte seine rechte Hand auf das Pergament, das von feinen, silbernen Runen durchzogen war und an der Wand zum Arkanen Flügel hing. Seine Finger fühlten die leicht vibrierende Magie, die darin verborgen lag. Er schloss die Augen und begann sich zu konzentrieren.
Er atmete tief ein, ließ seine Gedanken ruhen und sammelte seine magische Kraft in seinem Inneren. Wie ein feines Netz aus leuchtenden Fäden spann sich die Energie in seinem Geist. Sie webte sich zu einem klaren, kraftvollen Muster. Mit einem sanften Impuls leitete er seine Magie in das Pergament. Die Runen begannen sachte zu glimmen, als ob sie erwachten und Van wahrnahmen.
Ein sanfter Windhauch, der nicht von dieser Welt zu stammen schien, ließ seine Haare tanzen. Das Pergament begann zu leuchten, erst blassblau, dann in einem kirschblütenfarbenen Schimmer, es pulsierte wie ein lebendiges Wesen. Die Schrift darauf veränderte sich, nahm seinen Namen an und glitt in einer fließenden Bewegung über die Oberfläche, als würde die Magie selbst seine Anwesenheit bestätigen.
Dann war es vollbracht. Die Runen verblassten langsam, die Luft um ihn herum beruhigte sich, und das magische Pergament kehrte in seinen Ruhezustand zurück. Van spürte eine wohlige Wärme in seinen Fingern, ein Zeichen dafür, dass seine Einschreibung erfolgreich war. Er öffnete die Augen und betrachtete zufrieden das Aushangpapier. Sein Name war nun in die Liste eingetragen
- ein neuer Schritt in der Welt der Magie -
Er drehte sich sachte um, warf einen letzten Blick auf die erleuchteten Türme der Akademie und machte sich auf den Weg ins traute Heim. Es war ruhiger geworden und nur hin und wieder hörte man in den Häusern Geräusche. Nachdenklich schritt er die Straßen und Gassen zurück. "Ein neuer Unterricht wartet auf mich – voller Geheimnisse, Herausforderungen und unbekannten Wissen", sagte er im Gedanken zu sich selbst.
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