DNW2.0 Forum

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*Die Schreibstube von Van de Mork lag in einem gedämpften Licht getaucht. Draußen kämpfte die Abendsonne mit dem herbstlichen Nebel der sich in Schwaden über das Land zu schleichen schien. Hier aber, im Schein einer flackernden Kerze saß er da und dachte über die Ereignisse und das Treffen der Bollwerkszuft nach. Es herrschte eine Atmosphäre konzentrierter Stille. Van hiert eine feine Schwanenschreibfeder in der Hand, während seine Linke sich die Schläfen rieb. Die jüngsten Nachrichten aus der Bollwerkszunft hatten ihm Sorgenfalten auf die Stirn gegraben, tiefer als die Kerben in seinem Schreibtisch.

Er zog ein großes Blatt groben Pergaments hervor, welches fast so dick war wie ein Stück Leder. Er entnahm es dem Kleinen Regal in dem er sogfälltig verschiedenste Papiere aufbewahrt. Die Feder tunkte er tief in das tintengetränkte Glässchen, dessen Tinte so schwarz war wie die Mitternacht über der Wüste lag. Mit festem, entschlossenem Zug begann er, die Worte in die Fasern des Pergaments zu pressen. Es war kein kunstvolles Manuskript, sondern ein dringlicher Appell. Jeder Buchstabe sollte die Schwere der Not transportieren und jeder Satz die Wichtigkeit der Aufgabe unterstreichen.*

Hört, Krieger Solgards! Der Ruf der Pflicht ereilt Euch!

Dringlicher Appell an all unsere stärksten Klingen Solgard

 

Wir benötigen dringend:

40 Lagen robustes Trollleder
25 Lagen hochwertiges Minotaurenleder

 

Wir rufen die kampferprobtesten Krieger, Jäger und Abenteurer auf, die gefährlichen Weiten aufzusuchen. Bringt uns die nötigen Materialien bis zum 9ten Tag des laufenden Mondes. Zeigt uns Euren Mut, Eure Stärke und Eure Loyalität zu dieser so wundervollen Stadt die Euch Schutz und lebenswertes Gut gewährt!Zur Übergabe der Materialien wendet Euch vertrauensvoll an Van de Mork, dieser wird Euch jederzeit gern empfangen.

 

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*Van zog gemächlich vom Bollwerkshaus mit Radesvald  ins Hafenviertel, um den Dienst an der Gemeinschaft zu beenden. Der Geruch von warmem Leder, Ruß und gebratenem Fleisch umhüllt ihn wie ein vertrauter Mantel. Draußen hat die Stadt noch ihr abendliches Murmeln...  Schritte auf Kopfstein... das entfernte Klirren einer Schmiede... Daheim allerdings ist es still, nur das leise Knistern des Kaminfeuers und das gleichmäßige Tropfen einer Kerze. Er stellt die Bündel mit Troll- und Minotaurenleder behutsam an die Wand. Jedes Stück erzählt von einem anderen Abenteuer, von Flankenwunden, nächtlichen Horten und dem kalten Morgenlicht auf den Gräsern. Van atmet tief ein, als wolle er die Mühen und die Opfer der Helfenden in sich aufnehmen, bevor er sie in Worte kleidet.

Am Tisch liegen ein Stapel dicker Pergamentbögen, ein Tintenfass aus gebläutem Eisen, und eine alte Feder, deren Spitze er selbst einst geschärft hat. Seine Finger, von der harten Arbeit mit Radesvald und Zlata waren rau und von kleinen Wunden durchzogen. Sacht streichen Sie über die raue Kante des Papiers,  mehr prüfend und doch ehrfürchtig. Mit der Feder in der Hand sitzt er einen Herzschlag lang nur da und hört dem Feuer zu, als würde es ihm beim Finden der rechten Worte helfen können. Dann senkt er die Feder und schreibt die erste Zeile... nicht pompös, sondern aus der Brust heraus soll es sein. Mehr schlicht und wahr, eben aus dem Herzen heraus. Jeder Buchstabe fällt fest und bedacht aufs Pergament, als würde er mit jedem Strich einen Schutzwall für die Stadt errichten.

Zwischen den Zeilen verweilt er einige Male. Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht, wenn er an den durchaus erfolgreichen Arbeitstag denkt. Wenn jemand ihn sehen könnte, dann sähe man, wie seine Gedanken Bilder heraufbeschwören. Bilder von dem erfolgreichen Test, von der Zusammenarbeit und von Großem, was allen noch bevorstehen mag.

Er streicht mit dem Handrücken über eine frisch geschriebene Zeile, als wolle er die Hitze der Worte noch einmal spüren. Dann nimmt er die Feder wieder auf, fügt ein paar persönliche Anmerkungen hinzu. Gelegentlich bleibt er kurz im Gedanken stehen, legt den Kopf schief und überlegt, ob ein bestimmtes Wort zu förmlich klingen mag. Van weiß dieses Danksagungsschreiben soll nicht nur informieren – es soll das Herz berühren.

Bevor er den Aushang anbringen lässt, liest er ihn sich selbst leise vor und die Stimme füllt den Raum. Mit jedem Satz klingt nicht nur Pflicht, sondern echte Dankbarkeit hervor. Er nickt, fast überrascht von der eigenen Offenheit, und unterschreibt mit einem klaren Strich: Van de Mork. *

An die tapferen Söhne und Töchter Solgards,

ich stehe noch immer voller Respekt vor Eurer Tatkraft. Ihr habt schneller und großzügiger geantwortet, als ich zu hoffen wagte. Jeder von Euch, der mit Mut und Hingabe loszog, hat nicht nur Leder und Material gebracht – Ihr habt der Stadt Hoffnung und Sicherheit geschenkt. Mit Eurer Hilfe … soviel kann ich vorab schon versprechen … habt ihr einen Beitrag geleistet, der viel dienlicher für unseren Wohlstand und die Sicherheit der Stadt ist, als ihr denken mögt.

Ihr habt meine Dankbarkeit und die der ganzen Bollwerkszunft. Kommt bei Gelegenheit ins Zuftstübchen "Zum Walross“, ein Krug Met und ein Platz an unserem Tisch warten auf Euch.

Mit ehrlicher Wertschätzung,
Van de Mork

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