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Aushang Solgard und befreundete Völker

Verfasst: 23 Okt 2025, 23:02
von Van De Mork
*In den Banken und öffentlichen Gebäuden der Städte hängen Schriftstücke aus.*

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Re: Aushang Solgard und befreundete Völker

Verfasst: 25 Okt 2025, 22:20
von Van De Mork
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Die Dämmerung senkte sich leise über die Dächer der Akademie, als Van de Mork die schwere Eichentür zu seiner Schreibstube hinter sich schloss. Ein mattes Licht flackerte in der Öllampe, warf tanzende Schatten über Pergamentrollen und Bücherstapel, die sich zu kleinen Bergen des Wissens türmten. Der Duft von Wachs, Tinte und altem Papier erfüllte den Raum, ja wie vertraut und beruhigend zugleich ihm dieser Ort immer wieder seine Stunden raubte, so liebte er es, hier zu sein. Mit bedächtigen Bewegungen entzündete Van eine weitere Kerze, setzte sich an seinen Schreibtisch und zog das ledergebundene Protokollbuch heran. Draußen wehte ein kühler Wind, der das Rascheln der Blätter auf dem Hof wie ein fernes Flüstern klingen ließ. Seine Tiere im Gatter gaben bisweilen noch Geräusche von sich, gleichwohl sie schon im Ruhemodus für die Nacht schienen. So begann er zu schreiben.

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Dem Aufruf zur Untersuchung der ophidianischen Gegenstände folgten heute mehrere Bürger. Gemeinsam fanden wir uns im Obergeschoss der Akademie ein, um die gesammelten Artefakte und Relikte der Ophidianer zu sichten und zu studieren. Sorgfältig wurden alle Fundstücke aufgereiht und zunächst einer genauen visuellen Betrachtung unterzogen. Anschließend kam das Magoskop zum Einsatz, um magische Rückstände, Flüsse und mögliche Zusammenhänge zu erkennen. Die Ergebnisse dieser Prüfung waren jedoch etwas ernüchtend, denn hier konnte nichts Besonderes festgestellt werden.

Alle Anwesenden brachten ihre Gedanken und Beobachtungen ein... Theorien über Zweck, Herkunft und mögliche Funktion der einzelnen Stücke wurden gesammelt und miteinander verwoben. So entstand ein erstes, wenn auch noch unvollständiges Bild des Rätsels, das die Ophidianer hinterlassen haben könnten.

Leider waren die Gegenstände nicht ausreichend, denn es waren zu wenige, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Eigendlich schon im Aufbruch kamen dann noch weitere Bürger und Freunde des Landes und es offenbarten sich unzählige weitere Artefakte, Gegenstände und vieles mehr. 

Am Ende des Treffens wurde beschlossen, in einem zweiten Zusammenkommen zu versuchen, sämtliche Artefakte zu einem Ganzen zusammenzusetzen. In der Hoffnung, auf diese Weise ihrem wahren Sinn und dem dahinterliegenden Geheimnis näherzukommen.

 
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Van legte die Feder beiseite und hielt kurz inne. Das feine Kratzen verklang, und für einen Augenblick blieb nur das leise Knacken der Kerze im Raum. Die Tinte glänzte noch feucht im flackernden Licht und es war, als wolle sie selbst die letzten Gedanken des Abends in sich aufnehmen. Er lehnte sich zurück, rieb sich die Schläfen und ließ den Blick über die verstreuten Pergamente wandern. Notizen voller Zeichen, Skizzen und Fragen, auf die es noch keine Antworten gab. Das Licht der Lampe spiegelte sich matt im Glas der Kolben und Utensilien auf dem benachbarten Labortisch. Schatten tänzelten hier und dort, und es war, als ob auch diese schweigend über die Worte wachen wollten... die soeben zu Papier gebracht worden waren.
 
Ein leises Seufzen entwich ihm. „Ein Anfang ist getan“, murmelte er, und in seiner Stimme lag gleichermaßen Müdigkeit wie Zuversicht. Draußen sang der Wind ein fernes, tiefes Lied vom Meer herüber. Der Duft des Meeres kroch in seine Stube herein und ließ die Flamme flackernd tanzen.
 
Van schloss das Buch behutsam, als legte er ein Stück Gedanken zur Ruhe. Dann erhob er sich und löschte eine Kerze nach der anderen. Schließlich blieb nur das fahle Licht des Mondes, das durch das Fenster fiel und die Schreibstube in silbriges Schweigen tauchte. Mit einem letzten Blick auf das geschlossene Buch wandte er sich zur Tür. Er war bereit, den Rest der Nacht den Träumen und den Geistern der Erkenntnis zu überlassen.

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Re: Aushang Solgard und befreundete Völker

Verfasst: 25 Okt 2025, 22:36
von Van De Mork
*In den Banken und öffentlichen Gebäuden der Städte hängen Schriftstücke aus.*


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