Vom Trolle zähmen

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Gryff
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Vom Trolle zähmen

Beitrag von Gryff »

Wer diesen Abend vor den Toren Suroms innegehalten hatte, konnte etwas Kurioses bemerken. Da stand ein Geck, der versuchte die Aufmerksamkeit der Trolle zu erlangen. Er bot den Trollen Wein und Suppe an, später hatte er dann gar eine Staffelei aufgebaut. Nicht dann um diese Kuriosität festzuhalten, denn dafür brauchte Gryff keine Ölfarben, sondern um den Trollen ein Medium zu bieten durch das sie kommunizieren konnten, wo ihre Sprache es ihnen verwehrte. Gryff ging nicht davon aus, dass die Gemeinsprache die natürliche Form der Kommunikation der Trolle war, aber dann sprach er auch nicht deren Glucks-und-Humpf-Laute. Warum dann also nicht in Bilder kommunizieren?

Ein paar Bierflaschen hatte Gryff auch vor den Beiden aufgestellt. Sollte die bescheidene Auslese Nebelhafener Wein dann dem erlesenen Gaumen der Riesen nicht treffen, so würde es vielleicht Bier tun. Besonderes Bier war es, vom König der Zwerge selbst gebraut, der sich vermutlich alle Barthaare ausreißen würde, wüsste er, was mit seinem edlen Gebräu passierte. Glücklicherweise war der Bergvater vermutlich damit beschäftigt seinen Reichtum zu zählen und das Risiko eines Zufallsbesuchs entsprechend gering.

Warum tat Gryff das also, könnte man sich fragen? War es die Langeweile, die ihn antrieb? Erhoffte er sich etwas davon?
Jemand hatte den Trollen einen grausamen Streich gespielt und sich wohl darauf verlassen, dass die Suromer mit diesen simplen Wesen kurzen Prozess machen würden. 

Diese Genugtuung würde er nicht geben.
Gryff
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Re: Vom Trolle zähmen

Beitrag von Gryff »

Ganz früh morgens, wenn in Surom die letzten Folterknechte nach einer langen Nacht zufrieden ihre Zangen an den Nagel hängten war ein Mann auf den gepflasterten Straßen unterwegs, der so gar nicht ins Bild passte. Weder war er in dunkle Roben gehüllt noch ragten ihm Hörner aus dem Schädel oder ritt er auf einem aus Alpträumen geschmiedeten Pferd. Hätte man ihn auf den Straßen Solgards oder in Nebelhafen entdeckt, man hätte wohl nicht zwei Mal hingesehen, als er mit einem Kochtopf bewehrt die Tore vor Surom ansteuerte. Kräftig war Gryff nie gewesen, er hatte er seine Schwierigkeiten das gusseiserne Kochgeschirr in der linken zu führen, während er in der Rechten einen ganzen Korb voll Eier balancierte. Dort wo allerdings seine körperliche Kraft versagte trug ihn seine Willenskraft weiter und heute war es eben dieser Wille den neuen Besuchern Suroms, zwei Trollen, ein Frühstück zu machen.
 
Vom Kochen verstand Gryff wenig, aber eine Menge davon auszunüchtern und dazu gehörte etwas anderes als Suff im Magen zu haben. Mit einem Lächeln auf den Lippen, dass er etwaigen Passanten in Surom gegenüber lieber verborgen hielt - hier gab es nichts zu lachen und überhaupt, wer lachte war suspekt und stand mit einem Bein schon in einer hochnotpeinlichen Befragung - steuerte er auf die Trolle zu. In etwas Abstand, gerade so viel, dass einen der Geruch des Essens vielleicht wieder aus dem Schlaf der Trunkenen holen würde hatte er den Kessel, den er dankenswerterweise von Manel erhalten hatte aufgebaut und kochte ein paar Eier. Vielleicht würde das helfen wieder Klarheit in die Köpfe der Trolle zu bekommen.

Bild
 
Gree
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Re: Vom Trolle zähmen

Beitrag von Gree »

Wir wollen mehr!

Der erste Versuch von Gryff funktionierte!
Die Trolle waren erpicht und Gierig auf das was der kleine Zweibeiner ihnen brachte! 

Wein, Bier... nur was war das? Suppe? PAH!
FLEISCH FLEISCH !! 
Brüllten die Trolle im Suff des Alkohol hervor, wir wollen das Fleisch, das kleine Grüne ding versprochen hat! Fleisch in Dosen nur drauf hauen sollen wir, dann kommts Fleisch raus!

Während der eine Troll dem Zweibeiner Gryff die Aufgabe gab, ihnen Fleisch in Dosen zu bringen, trank der andere sich mit dem Alkohol voll bis nichts mehr da war... da stampfte der andere Troll auf und verpasste seinem Freund einen deftigen Schlag!

Jetzt brauchen wir auch neuen Wein! Immer du saufen alles ohne mich leer!
Knirps... du da, Zweibeiner! Nicht nur Fleisch sondern noch mehr Wein! So wie uns versprochen wurd!


Damit war die Aufgabe klar und deutlich!
Die Trolle wollten Fleisch in Dosen und unendlich viel Wein! Genauso wie es ihnen versprochen wurde. Außerdem schienen die Trolle solange sie das bekamen was sie wollten nicht wirklich Angriffslustig, sie waren eher dumm und einfältig, leicht zu lenken und noch leichter zu überzeugen!
 
Gryff
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Re: Vom Trolle zähmen

Beitrag von Gryff »

Die Trolle waren tot. Vor den Toren Suroms in einem ungleichen Kampf hingerichtet worden. Zwar hatten sich die simplen Wesen, trotz all dem Wein in ihren Adern, noch jämmerlich zu wehren versucht, doch gegen Stahl und Feuerball waren sie machtlos gewesen. Ihre Überreste wurden an die Mauern Suroms gehängt. Eine Warnung, nackt und brutal.

Die Warnung hatte ohne Zweifel Erfolg gezeigt, wenn gleich nicht jenen, den sich die Trollschlächter erwartet hatten. Für Gryff war es eine Warnung, dass kein Wort der Vernunft, keine Bitte und nicht einmal sein Flehen den Schädel der Eiferer durchdringen konnte. Er hasste sie dafür. Die selbstgefällige Grausamkeit, mit der sie glaubten, das Universum zu verstehen. Ein paar Trolle? Bedeutungslos. Werkzeuge, die man hätte nutzen können, weggeworfen. Es wäre fast bewundernswert gewesen, wenn es nicht so unfassbar dumm gewesen wäre. Aber noch mehr hasste er sich selbst.

Die Trolle waren tot. Doch dies war nicht das Ende dieser Geschichte. Einige Tage waren seit dem Ableben der Trolle bereits vergangen, doch jedes Mal, wenn er an den Toren Suroms vorbeilief, erinnerte er sich schmerzlich an seine eigene Unfähigkeit diese Wesen zu beschützen. Zu seiner Melancholie mischte sich auch der Zorn und immer dann, wenn er besonders viel getrunken hatte, wurde daraus eine Rage. Doch inmitten dieses Sturmes, war da etwas anderes. Ein Gedanke. Ein Funkeln. Eine Art von Wahnsinn, der ihn in den Randbereichen seines Verstands heimsuchte. Inspiration, geboren aus Zorn und Trauer.

Es war, im wahrsten Sinne des Wortes, ein steiniger Weg gewesen Mittäter für sein Vorhaben zu finden. Ein Ort, der nach den strengen Maßstäben Suroms doppelt verboten war: einmal, weil es Gryff war, und einmal, weil es dort war. In dem sauber gepflegten Vorgarten, neben dem ersten und wohl auch einzigen privaten Aborts Solgards, fand er Gehör. Nicht nur das - Unterstützung.
Dort war es auch wo sich Wahn und Vision mit Branntwein und Eifer vermischten, wo seine Idee Form annahm, wieder zerworfen und neu aufgebaut wurde. Hier, wo Ideen geboren, zerbrochen und wieder zusammengesetzt wurden. Roh und ungeschliffen, wie die Steine, die er bald brauchen würden.

Viele Ideen hatte er im Kopf dafür durchgespielt. Magie? Zu unberechenbar. Lastkräne? Zu teuer, selbst wenn Surom ihn unterstützt hätte. Doch dann kam ihn der zündende Gedanke und er fand seine Unterstützung bei einem alten Bekannten. Kein Freund noch, aber vielleicht irgendwann. An einem kalten Vormittag wurden massive Steinbrocken von einem noch massiveren Käfer durch den Moriforst geschleppt.

Ihnen voran ein angetrunkener Taugenichts und der König der Zwerge.

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