Geschätzte Dame Kelrea,
Schwester der Schlacht,
Stachel der Wüste,
Wir sind einander erst kürzlich, gleich nach meiner Anhörung, begegnet. Vielleicht erinnert ihr euch noch, ihr seid mir bis nach Hause gefolgt und zunächst dachte ich noch, ihr habt ein Auge auf mich geworfen. Dann habt ihr mir aber einen Fluch entgegengeworfen und nun bin ich mir nicht sicher, ob dies nur eine Art ist eure Zuneigung zum Ausdruck zu bringen ist? Nun dachte ich, dass es bei diesem kurzen, zugegeben wenig romantischen Treffen, blieb und ihr mich bereits wieder vergessen habt. Zu meiner Überraschung musste ich jedoch bemerken, dass ihr in das Haus neben mir eingezogen seid, also vielleicht doch nicht?
Außerdem möchte ich euch meinen Glückwunsch dafür aussprechen, geschätzte Dame, wie ihr euch auf die herbstliche Saison vorbereitet und euren Vorgarten dekoriert habt. Ihr wisst ja, es steht die Zeit bevor in der sich der Schleier sich zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten löst. So mancher schnitzt einen Kürbis und stellt eine Kerze herein oder stellt eine Vogelscheuche auf, aber ich meine das sind Amateure im Vergleich zu Euch. Die Idee einen echten Kopf am Gartenzaun aufzuspießen - ein echter Geniestreich! Ihr habt damit eure Behausung in ein echtes Spukhaus verwandelt, um das man schlotternd einen weiten Bogen macht.
Herbstliche Grüße,
Euer Nachbar
Gryff Gansbar
An die Schwester der Schlacht Kelrea von Gryff
An die Schwester der Schlacht Kelrea von Gryff
Re: An die Schwester der Schlacht Kelrea von Gryff
Nach einem langen Wachdienst für die Schwarze Garde der Stadt kehrte sie in ihre Behausung zurück. Überrascht entdeckte sie ein Schreiben an ihrer Tür und nahm es mit hinein.
„Wer sollte mir schreiben?“ murmelte sie, während sie den Brief auf dem Tisch platzierte und sich zuerst daran machte, ihre Waffen und Rüstung abzulegen. Immer wieder warf sie Blicke auf den Brief – über Stunden hinweg, ohne ihn zu berühren.
Erst nach einer ganzen Weile widmete sie sich dem Brief. Mit neugierigen Augen las sie die Zeilen und hob verwundert die Augenbrauen.
„Er glaubt doch nicht wirklich, dass ich seinetwegen hierhergezogen bin?!“ Sie schnaubte amüsiert und schüttelte den Kopf. Dennoch hatte er ihre Aufmerksamkeit erregt, und sie machte sich daran, eine Antwort zu verfassen.
„Wer sollte mir schreiben?“ murmelte sie, während sie den Brief auf dem Tisch platzierte und sich zuerst daran machte, ihre Waffen und Rüstung abzulegen. Immer wieder warf sie Blicke auf den Brief – über Stunden hinweg, ohne ihn zu berühren.
Erst nach einer ganzen Weile widmete sie sich dem Brief. Mit neugierigen Augen las sie die Zeilen und hob verwundert die Augenbrauen.
„Er glaubt doch nicht wirklich, dass ich seinetwegen hierhergezogen bin?!“ Sie schnaubte amüsiert und schüttelte den Kopf. Dennoch hatte er ihre Aufmerksamkeit erregt, und sie machte sich daran, eine Antwort zu verfassen.
Nachdem die Tinte getrocknet war, trat sie aus ihrer Behausung und ging zu Gryffs Tür. Einen Moment lang überlegte sie, wie sie die Nachricht am besten überbringen sollte, zuckte dann jedoch mit den Schultern, hob den Fensterladen vom einzigen Fenster, das sie sah, und warf den Brief kurzerhand hinein. Anschließend kehrte sie zurück, um sich um die Pflege ihrer Rüstung zu kümmern. Besonders wichtig war es ihr, ihre Axt zu schärfen – vielleicht würde sie schon bald wieder jemanden für IHN opfern können… oder er würde sie erneut überraschen.Schlomo, Unwissender,
Mit gewisser Verwunderung habe ich eure Nachricht erhalten, doch sie wirft einige Fragen auf. Auch wenn ihr es geschafft habt, meine Titel korrekt zusammenzufügen, habt ihr den wichtigsten vergessen – ich bin eine Templerin des EINEN. Die "Dekoration" an meinem Haus ist ein Tribut – admo uh rucho – und hat nichts mit diesen bäuerlichen Bräuchen zu tun.
Ich bin euch gefolgt, weil ich wissen wollte, wo ihr lebt, um zu wissen, wo ich euch die Tür eintreten und euch eigenhändig ausweiden kann, falls ihr in SEINEM Reich erneut wegen eines Vergehens gegen das Hohe Recht oder eines anderen Gesetzesbruchs angeklagt werdet. Sollte dies wieder geschehen, rate ich euch, zu fliehen und zu hoffen, dass ich euch nicht zuerst in die Finger bekomme. Denn ich bestrafe jeden, der gegen das Gesetz und das Reich SEINER Herrlichkeit verstößt. Es war eine Warnung, die ihr offenbar nicht verstanden habt, wenn ihr auch nur im Entferntesten glaubt, ein Fluch des EINEN sei ein Zeichen von Zuneigung gegenüber einem, der möglicherweise der Häresie der Goldenen Schlange anheimgefallen ist.
Solltet ihr nicht wollen, dass euer Kopf der nächste ist, der auf meinem Zaun landet, rate ich euch, das Grinsen aus eurem Gesicht zu wischen. Nur weil ihr nicht verurteilt wurdet, bedeutet das keineswegs, dass ihr unschuldig seid oder die Anschuldigungen unbedeutend waren.
Haltet euch an die Gesetze, respektiert das Reich, huldigt dem Imperator und ehrt IHN. Wenn ihr das schafft, seid ihr vielleicht meiner Zeit und meiner Worte würdig.
Haucha Trowe
Kelrea, Stachel der Wüste
Templerin der Wächterschaft des EINEN, Schwester der Schlacht
Gardistin der schwarzen Garde Suroms
Re: An die Schwester der Schlacht Kelrea von Gryff
Geschätzte Dame Kelrea,
Stachel der Wüste,
Templerin der Wächterschaft des EINEN,
Schwester der Schlacht,
Gardistin der schwarzen Garde Suroms
Vorweg möchte ich um Vergebung bitten, dass ich euch nicht entsprechend eurer Titel adressiert habe und ich werde mich selbst dafür züchtigen, seid euch dessen gewiss.
Ich möchte mich dafür bedanken, dass ihr mir eine Antwort zukommen habt lassen, es war eine sehr nette Geste ausnahmsweise einen Brief und keinen toten Vogel vor meinem Fenster zu finden.
Nach mehrmaligen Studieren eurer Zeilen habe ich beinahe den Eindruck bekommen, dass ihr nicht so gut auf mich zu sprechen seid, aber vielleicht ist das auch nur mein Wahn, der aus mir spricht. Vielleicht kennt ihr das aus Erzählungen, das man, als Mann vielleicht erst Jahre später darauf kommt, dass sich eine Frau für einen interessiert hatte. Sollte dem so sein, dann muss ich euch noch einmal, so geschmeichelt ich mich auch fühle, eine Absage erteilen. Ihr seid sicher eine sehr attraktive und auch energische Frau, aber derzeit und wahrscheinlich auch in Zukunft bin ich an keiner Partnerschaft interessiert. Solltet ihr jedoch Freundschaft wollen, dann wäre ich gerne bereit eine Tasse Tee, gerne auch mit Rum, mit euch zu teilen. Vielleicht könntet ihr mir noch einmal davon erzählen, wie ihr zu eurem Titel gekommen seid. Ihr habt das, genauso wie meine körperliche Unversehrtheit schon einmal angekratzt, aber ich denke das ist sicher eine längere Erzählung wert.
Was mich auch interessieren würde wären diese vielen Fremdworte, die ihr dem Schreiben hinzugefügt habt. admo uh rucho - Schlomo - Haucha Trowe
Ein paar dieser Worte habe ich bereits im Umgang mit den Leuten hier kennengelernt, aber leider fliegen sie so schnell aus meinem Kopf wieder heraus wie Brieftauben aus einem Verschlag. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich recht dumm bin. Womöglich könntet ihr mir hier ein wenig unter die Arme greifen? Wenn wir genug der Worte sammeln, könnte ich mir sogar vorstellen ein eigenes Buch dazu zu schreiben. Vielleicht wusstet ihr es noch nicht, aber das ist es, was ich die meiste Zeit tue und in dem ich mich auch kompetent fühle. Schreiben.
In diesem Zuge möchte ich euch auch ein kleines Gedicht mitschicken, dass ich für euch verfasst habe. Ich hoffe es gefällt euch.
Ich erinnere mich an den Tag, als mein Geist entfloh,
Wie ein Vogel, der den Himmel sucht, weit und froh.
In den Wolken der Freiheit, ohne Schranken und Wand,
Schwebten meine Gedanken, schwerelos, ungebändigt, entbrannt.
Dort, wo die Emotionen in Strömen fließen,
Und Raum und Zeit sich endlos ergießen.
Die Sorgen zerbrachen wie Glas im Wind,
Und ich, wie ein Traum, der sich in der Ferne verliert, blind.
Bin ich verrückt, frage ich den stummen Mond,
Der über Meere des Wahnsinns thront.
Ist es Wahnsinn, der mich sanft umarmt,
Oder ist es die Wahrheit, die mein Herz erwärmt?
Die Helden von gestern, wie Leuchtfeuer in der Nacht,
Mit Herzen aus Flammen und unbändigem Mut entfacht.
Sie wanderten Pfade, die Sternen gleich,
Und in ihren Fußspuren träume ich mich sacht, weich.
Schon als Kind sah ich sie, wie Riesen im Licht,
Ihre Schritte so leicht, als trugen sie der Wind.
Und ich, ein Blatt im Sturm des Lebens,
Folge ihrem Tanz, auf der Suche nach meinem Ebenbild, vergebens.
Ist es verrückt, so zu träumen, so zu fühlen,
Wie ein Fluss, der seine Ufer mit Sehnsucht überspülen?
Vielleicht, ja vielleicht, liegt in diesem Wahn,
Der Schlüssel zur Wahrheit, verborgen im leisen Ozean.
Wenn der Tag kommt, und ich gehe wie sie,
Mit dem Glanz der Sterne in meiner Seele, wie nie,
Werde ich flüstern, leise im Schatten der Nacht:
"Verrückt, ja, aber wahr, ist das, was mich ausmacht."
Nachbarliche Grüße,
Euer Nachbar
Gryff Gansbar
P.S: Seid euch versichert, dass ich beim Verfassen dieses Briefes kein einziges Mal gegrinst habe. Versprochen!
Re: An die Schwester der Schlacht Kelrea von Gryff
Der Brief landete nach dem Lesen zunächst auf ihrem Tisch, unbeantwortet widmete sie sich zuerst den dringenderen Aufgaben. Dennoch hatten seine Zeilen dazu beigetragen, dass sie in diesen Tagen noch verbissener ihren Aufgaben und Pflichten nachzugehen scheint.